Bin absoluter Hundeanfänger! Bitte um Tipps :)

Erster Hund
Mina, Border-Mix(1 Jahr)
Hallo ihr Lieben! Als absoluter Anfänger und trotz zig Beiträgen, Videos und Tagebüchern sicher viele viele Fehler gemacht, möchte ich euch bitten, mir zu helfen, weitere zu vermeiden :) Und Tipps bezüglich Erziehung (Grundkommandos, Leinenführigkeit) zu geben.

Achtung, lang :verlegen1:

Sonntag Nacht haben wir unseren Pflegehund abgeholt (Rumänischer Tierheimhund, mit 10 Lebenswochen auf der Straße gefunden, mittlerweile 1 Jahr alt).
Da sie als ängstlich galt, sollten wir eine Box anschaffen und den Hund in der Box in die Wohnung tragen.
Gesagt, getan. Nachdem ich die Box geöffnet habe, kam sie auch direkt raus. Hat ein bisschen geschnüffelt, ging wieder rein usw.

Da es 5 Uhr früh war, habe ich mich nochmal hingelegt für 3 Stunden und sie in Ruhe gelassen. Als ich wieder ins Wohnzimmer bin, fütterte ich eine komplette Ration aus der Hand und verbrachte den ganzen Tag auf dem Boden. Sie schlief auch neben mir. Als mein Freund nach Hause kam, sind wir mit ihr spazieren gegangen. Natürlich kannte sie keine Treppen (wohnen im 1. Stock), Leine wurde 2-3x "geübt" vor Abreise. Und natürlich hat sie Angst gegenüber Autos, Fahrrädern ... Ist aber kein Angsthund, wie mir beschrieben wurde.

Nun kann man ja nicht auf jeden Ratschlag gleichzeitig hören, daher haben wir a la Cesar Millan erstmal selbstbewusst (mein Freund ist mit ihr vorgelaufen, ich kam nicht hinterher, da -noch- sehr unsportlich) 15 Minuten mit ihr gelaufen. Sie hat auch draußen gleich gepischt und groß gemacht. Da sie aber vom Transport tierisch nach Urin roch, haben wir sie direkt nach dem Spazieren gebadet. Sie hat es, bis das abbrausen kam, auch ruhig über sich ergehen lassen. Anschließend gebürstet und dann eine halbe Stunde in Ruhe gelassen. Danach sind wir mit ihr für den Rest des Tages in den Garten, da hat sie sich unter Holzbalken versteckt, war auch okay, haben sie in Ruhe gelassen.

Montag musste ich zur Arbeit, mein Freund hatte frei. Er ist leider nicht so geduldig und hat sie direkt mit in den Garten genommen, um da was zu erledigen. Ich bin abends mit ihr in Ruhe spazieren gegangen, hab sie viel schnüffeln lassen usw. und sie zog fast gar nicht mehr an der Leine. Und ist viel neben und an mir hochgesprungen. Was mich aber sehr stört, sie läuft von links nach rechts, vorne nach hinten, um mich herum usw. Das ist sehr anstrengend und ich habe manchmal Angst, dass mir die Leine runterfällt. (Sie hat ein Sicherheitsgeschirr) Ich weiß auch nicht, wie ich sie zu Sitz, Komm oder Stop bekommen soll. Sie reagiert auf keine Wörter und wenn ich ein Leckerlie in der Hand halte, springt sie aufgeregt hin und her, wenn sie's nicht schnell bekommt, gibt sie auf und geht weg.

Dienstag bin ich, nachdem ich meinen kleinen in den KiGa gebracht habe, wieder für eine halbe Stunde mit ihr raus. Anschließend war ich eine Stunde weg, hatte ihr Futter, Wasser und ein Kaninchenohr bereit gestellt. (Wasser gibt es immer, Futter 2x täglich, wobei sie es nicht sofort aufisst? Habe mal gehört, dass man es dann weg tun soll?)

Als ich wiederkam, lag sie plötzlich auf dem Sofa und ist aufgeregt hin und her gelaufen, als ich rein kam. Ich hab sie mir geschnappt und wir sind zum Hundeauslauf (ca. 300m entfernt). Auf dem Weg haben wir noch jemanden getroffen, der auch hin wollte, aber mit einem ganz stürmischen Junghund (Husky-Mix). Hat meiner Mina nicht so gepasst aber beim spazieren dahin ging es wieder.

Im Hundeauslauf ist sie trotz Ableinen fast nie von meiner Seite gewichen. Lief mir hinterher, oder kam immer zurück nachdem sie die anderen Hunde (mit eingezogenem Schwanz) beschnuppert hatte. Der Junghund(ca 50cm SH) forderte sie irgenwann zum "spielen", aber Mina (35cm SH) wollte das gar nicht und hat die Zähne gefletscht, gepiept und geschnappt. Was mache ich in so einer Situation?

Kurz darauf habe ich entschieden, den Auslauf zu verlassen und nach Hause zu gehen. Als ich ihr die Leine anlegen wollte, hat sie wieder die Zähne gefletscht und nach meiner Hand geschnappt. Habe mich dann kurz gesammelt (habe ja einfach keine Erfahrung) und es wieder probiert, als sie abgelenkt war. Hat dann auch geklappt.

Zu Hause war sie super kuschelig. Hat sich auf den Rücken geworfen und wollte fast in mich reinkriechen. Hat dann rechte Vorder- und Hinterpfote über mich gelegt und gepennt.

Kurze Zeit später musste ich meinen Kleinen (3 Jahre alt) vom Kindergarten abholen. Er hat die letzten Tage öfter mal Leckerchen geben wollen, hat sie aber nicht angenommen und dann hat er es aufgegeben. Gestern Nachmittag hat sie dann aber angenommen und dann wollte er sie streicheln, saß neben mir aufm Sofa. Da hat sie ihre Zähne wieder gefletscht (das macht sie immer geräuschlos). Dann hab ich sie in den Hals gestupst und pscht gemacht. Zu meinem Sohn hab ich dann gesagt er soll sie in Ruhe lassen, aber da hat sie schon in sein Gesicht geschnappt. Nicht gebissen, ganz leicht, wurde nicht rot, nichts, er hat sich aber natürlich erschrocken und geweint.

Nun weiß ich ja, dass es MEINE Schuld war. Ich hätte ihn direkt wegnehmen sollen. Ehrlich gesagt hab ich damit aber einfach nicht gerechnet, weil sie mir gegenüber so schmusig und lieb ist und ihn auch immer neugierig beschnuppert hat. Und es ging so schnell. Nun habe ich natürlich Angst, dass es öfter passiert. Das ein Hund kein Spielzeug für Kinder ist usw., das weiß ich. Aber ich würde mir wünschen, dass die beiden irgendwann gut auskommen und er sie auch mal streicheln kann oder vielleicht auch mal spielen?

Außerdem hat sie große Probleme mit meinem Freund. Als er gestern Abend nach Hause kam, hat sich ihr Verhalten schlagartig geändert(wachsam, geduckt, versteift ...). Er ist halt leider sehr ungeduldig und genervt von ihrer "Angst" vor ihm. Eigentlich habe ich das mit der Pflegestelle nur gemacht, um ihn von dem Hund zu überzeugen, damit wir ihn behalten. Aber die beiden werden einfach nicht warm?

Sie verlässt auch nie das Sofa bzw. den Bereich drumherum. Ich kann sie da nicht runterlocken, um mal was mit ihr zu üben.

Ich hoffe, jemand kann mir ein paar Tipps geben, ohne zu meckern. Und einen Hundetrainer möchte ich, solange sie Pflegehund ist, nicht bezahlen, da bin ich ganz ehrlich. Wir haben 6 Wochen Zeit, uns für oder gegen eine Adoption zu entscheiden (danach bleibt sie als Pflegi bis zur Vermittlung) und bis dahin möchte ich einfach das Geld nicht ausgeben. Da sie aber kein aggressiver, zerstörerischer Hund ist, hoffe ich, es anders in den Griff zu kriegen. Sie war trotz nahezu lebenslanger Käfighaltung direkt stubenrein und verhält sich ruhig und einfach super bis auf die wenigen Ausnahmen.

Bin für alles dankbar und offen!
 
Erst mal hast du ein Fotos?


Der Hund ist einfach überfordert.
Wohnt ihr in der Stadt?

Der Hund kannte nix ( wenn es noch "positiv" ist. Wenn nicht sogar schlechte Erfahrung ).

Hundeauslauf zb. würde ich sein lassen.
Eher ruhig Gassi gehen ( am besten im Feld ) und langsam steigern.

Mit der Leine ist ganz normal. Woher soll der Hund das können?

Z.b. auf dem Rücken/in dich reinkriechen, kann sie unsicher sein.

Auch wird sie mit deinem Sohn überfordert sein
( ich würde das Schnappen auch nicht "einfach hinnehmen", aber gar
nicht soweit kommen lassen. Wenn der Hund Leckerlis nicht nimmt, dann ist
er meist schon so im Stress, dass er es gar nicht kann ).

Es kann sein ( wenn Border drin ist ) und Autos eh ängstlich ist, dass von jetzt auf
gleich ins Auto springen will.
 
Hallo,

mal interessehalber: Wer vermittelt denn so einen Hund an absolute Anfänger mit 3jährigem Kind?

Hunde aus Rumänien haben gern mal Giardien oder andere ansteckende Krankheiten/Parasiten, ich würde mal einen generellen Check beim Tierarzt empfehlen.

Ansonsten ist Geduld wichtig. So einen Hund sollte man sich NUR dann holen, wenn man nicht erwartet, innerhalb weniger Wochen ein robusten Familienhund ohne größere Baustellen zu haben. Die Vorstellung ist etwas naiv, dass so ein Hund, der ja NICHTS kennen gelernt hat ausser einem Kleinrudel und ab und zu ein paar Streicheleinheiten beim Zwinger säubern und Füttern, so anpassungsfähig und dankbar ist, dass er wie ein gut sozialisierter Hund unkompliziert den normalen Familienalltag mitmacht.

Es kann klappen, aber eben mit viiiiiel Geduld. Ich habe schon von mehreren Haltern solcher Auslandshunde gehört, dass es zwei Jahre gedauert hat, bis das Zusammenleben wirklich harmonisch war. Und zwar nicht nur, weil sich der Hund angepasst hat, sondern auch, weil sich die Besitzer auf die Bedürfnisse des Hundes eingestellt haben.

Ich wünsche Euch noch viel Erfolg und langsam aber stetig gute Fortschritte.

LG,
Stadtmensch
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich schließe mich Satdmensch an.


Ich bin auch ehrlich, ich mag hier keine Tipps geben wollen, da ich hier die Situation nur aus deinen Erzählungen kenne und Tipps hier auch arg nach hinten losgehen könnte.
 
Was mich aber sehr stört, sie läuft von links nach rechts, vorne nach hinten, um mich herum usw. Das ist sehr anstrengend und ich habe manchmal Angst, dass mir die Leine runterfällt. (Sie hat ein Sicherheitsgeschirr) Ich weiß auch nicht, wie ich sie zu Sitz, Komm oder Stop bekommen soll. Sie reagiert auf keine Wörter und wenn ich ein Leckerlie in der Hand halte, springt sie aufgeregt hin und her, wenn sie's nicht schnell bekommt, gibt sie auf und geht weg.!

Ich würde die Hündin erstmal ein paar Tage ankommen lassen bevor du sitz und den Abruf trainierst. Und das anfangs auch nur im Haus bzw. den Abruf im Garten mit so wenig Ablenkung wie möglich.

Und nimmt die hochwertigsten Leckerchen die du dir vorstellen kannst. Mein Hermann hat wochenlang draußen nur Käse oder gekochtes Fleisch angenommen weil er so unsicher war.

Im Hundeauslauf ist sie trotz Ableinen fast nie von meiner Seite gewichen. Lief mir hinterher, oder kam immer zurück nachdem sie die anderen Hunde (mit eingezogenem Schwanz) beschnuppert hatte. Der Junghund(ca 50cm SH) forderte sie irgenwann zum "spielen", aber Mina (35cm SH) wollte das gar nicht und hat die Zähne gefletscht, gepiept und geschnappt. Was mache ich in so einer Situation?

Eventuell ist der Hundeauslauf zu aufregend für sie. Hunde "spielen" auch nur wenn sie sicher fühlen. Ich würde sie erst mal mit einigen wenigen, ruhigen Hunden zusammenbringen.

Abschnappen ist Kommunikation beim Hund. Die solltest du nicht unterbinden wenn der andere Hund darauf reagiert. Ein Hund dem das Abschnappen verboten wird könnte irgendwann beißen.
Am Besten ist es natürlich wenn Mina nicht in Sitautionen kommt in denen sie so reagieren "muss" .

Kurz darauf habe ich entschieden, den Auslauf zu verlassen und nach Hause zu gehen. Als ich ihr die Leine anlegen wollte, hat sie wieder die Zähne gefletscht und nach meiner Hand geschnappt. Habe mich dann kurz gesammelt (habe ja einfach keine Erfahrung) und es wieder probiert, als sie abgelenkt war. Hat dann auch geklappt.

Das Problem hatte ich mit Hermann eine Zeit beim Geschirr anlegen. Ich mache dann immer ganz bewusst ruhige Bewegungen und wende meinen Blick von ihm ab. Das wirkt deeskalierend.

Kurze Zeit später musste ich meinen Kleinen (3 Jahre alt) vom Kindergarten abholen. Er hat die letzten Tage öfter mal Leckerchen geben wollen, hat sie aber nicht angenommen und dann hat er es aufgegeben. Gestern Nachmittag hat sie dann aber angenommen und dann wollte er sie streicheln, saß neben mir aufm Sofa. Da hat sie ihre Zähne wieder gefletscht (das macht sie immer geräuschlos). Dann hab ich sie in den Hals gestupst und pscht gemacht. Zu meinem Sohn hab ich dann gesagt er soll sie in Ruhe lassen, aber da hat sie schon in sein Gesicht geschnappt. Nicht gebissen, ganz leicht, wurde nicht rot, nichts, er hat sich aber natürlich erschrocken und geweint.

Bitte keine "C.M-Kralle" bei einer Angsthündin. Lass der Hündin viel Freirraum und ich würde sehr auf deinen Sohn aufpassen und ihn die Hündin erstmal nicht füttern lassen. Am Besten guckt da mal ein Trainer drauf.

Ich hoffe, jemand kann mir ein paar Tipps geben, ohne zu meckern. Und einen Hundetrainer möchte ich, solange sie Pflegehund ist, nicht bezahlen, da bin ich ganz ehrlich. Wir haben 6 Wochen Zeit, uns für oder gegen eine Adoption zu entscheiden (danach bleibt sie als Pflegi bis zur Vermittlung) und bis dahin möchte ich einfach das Geld nicht ausgeben. Da sie aber kein aggressiver, zerstörerischer Hund ist, hoffe ich, es anders in den Griff zu kriegen. Sie war trotz nahezu lebenslanger Käfighaltung direkt stubenrein und verhält sich ruhig und einfach super bis auf die wenigen Ausnahmen.

Bin für alles dankbar und offen!

Ganz ehrlich? Als Hundeanfänger mit Kleinkind ohne Hilfe eines Trainers würde ICH mir diese Hündin nicht zutrauen. Auch nicht als Pflegestelle für 6 Wochen.
 
Nach 3 Tagen

- ist der Freund bereits genervt weil der Hund nicht "funktioniert",
- wurde zum Gesicht des Kindes geschnappt
- kommt die Realität bei solchen Tieren durch.

Geld für einen Hundetrainer sind die Beteiligten nicht bereit zu investieren.

Hundekompetenz ist insgesamt nicht mal im Ansatz vorhanden, aber immerhin ist schon mal Cesar Millan bekannt.

Ich würde raten, den Hund abzugeben. Das wird so nichts. Bei solchen Tieren kommen selbst erfahrene Hundehalter in die Nähe ihrer Grenzen - Anfänger sind heillos überfordert.

Ich mache nicht mal der TE irgendeinen Vorwurf, sie hat es wahrscheinlich nur "gut gemeint".

Der Vorwurf geht eindeutig in Richtung der Orga, vermutlich wieder irgendwelche Hundehändler, die unter dem Mantel der Tierliebe ihre Geschäfte machen.
 
Hi,
Einfachheit halber schriebe ich mal mit roter Schrift in deinen zitierten Text um direkter auf Fragen/Anmerkungen eingehen zu können.


Hallo ihr Lieben! Als absoluter Anfänger und trotz zig Beiträgen, Videos und Tagebüchern sicher viele viele Fehler gemacht, möchte ich euch bitten, mir zu helfen, weitere zu vermeiden :) Und Tipps bezüglich Erziehung (Grundkommandos, Leinenführigkeit) zu geben.

Achtung, lang :verlegen1:

Sonntag Nacht haben wir unseren Pflegehund abgeholt (Rumänischer Tierheimhund, mit 10 Lebenswochen auf der Straße gefunden, mittlerweile 1 Jahr alt).
Da sie als ängstlich galt, sollten wir eine Box anschaffen und den Hund in der Box in die Wohnung tragen.
Gesagt, getan. Nachdem ich die Box geöffnet habe, kam sie auch direkt raus. Hat ein bisschen geschnüffelt, ging wieder rein usw.

Da es 5 Uhr früh war, habe ich mich nochmal hingelegt für 3 Stunden und sie in Ruhe gelassen. Als ich wieder ins Wohnzimmer bin, fütterte ich eine komplette Ration aus der Hand und verbrachte den ganzen Tag auf dem Boden. Sie schlief auch neben mir. Als mein Freund nach Hause kam, sind wir mit ihr spazieren gegangen. Natürlich kannte sie keine Treppen (wohnen im 1. Stock), Leine wurde 2-3x "geübt" vor Abreise. Und natürlich hat sie Angst gegenüber Autos, Fahrrädern ... Ist aber kein Angsthund, wie mir beschrieben wurde.

Nun kann man ja nicht auf jeden Ratschlag gleichzeitig hören, daher haben wir a la Cesar Millan erstmal selbstbewusst (mein Freund ist mit ihr vorgelaufen, ich kam nicht hinterher, da -noch- sehr unsportlich) 15 Minuten mit ihr gelaufen. Sie hat auch draußen gleich gepischt und groß gemacht. Da sie aber vom Transport tierisch nach Urin roch, haben wir sie direkt nach dem Spazieren gebadet. Sie hat es, bis das abbrausen kam, auch ruhig über sich ergehen lassen. Anschließend gebürstet und dann eine halbe Stunde in Ruhe gelassen. Danach sind wir mit ihr für den Rest des Tages in den Garten, da hat sie sich unter Holzbalken versteckt, war auch okay, haben sie in Ruhe gelassen.

C.M. Ratschläge zu befolgen ist meistens Blödsinn und öfters sogar schädlich - gerade bei einem unsicheren Hund.
Ein Hund braucht Beschäftigung, Bewegung, Regeln und Struktur - ja, das stimmt.
Aber CM vermittelt es in meinen Augen falsch, setzt es falsch um, bedrängt Hunde und setzt sie unter druck anstatt es ihnen bei zu bringen, fair und gerecht zu sein.
Und von seinem ganzen Rudelführergedöns und "Ich Boss du NUR Hund" halte ich auch nicht viel

Schau mal hier ein paar links die interessant sind.
http://www.hundeforum.com/forum/threads/9849-AUFKLÄRUNG-Alphawurf-Schnauzgriff-und-Nackenschütteln

http://www.hundeforum.com/forum/thr...-und-Alpha-Status-in-Bezug-auf-Hundeerziehung

Es gibt noch einen DiskussuionsThread zu CM - im Forum: Hundebücher & Hunde im TV / Kino
ich kann ihn leider nicht verlinken - keine Ahnung wieso


Montag musste ich zur Arbeit, mein Freund hatte frei. Er ist leider nicht so geduldig und hat sie direkt mit in den Garten genommen, um da was zu erledigen. Ich bin abends mit ihr in Ruhe spazieren gegangen, hab sie viel schnüffeln lassen usw. und sie zog fast gar nicht mehr an der Leine. Und ist viel neben und an mir hochgesprungen. Was mich aber sehr stört, sie läuft von links nach rechts, vorne nach hinten, um mich herum usw. Das ist sehr anstrengend und ich habe manchmal Angst, dass mir die Leine runterfällt. (Sie hat ein Sicherheitsgeschirr) Ich weiß auch nicht, wie ich sie zu Sitz, Komm oder Stop bekommen soll. Sie reagiert auf keine Wörter und wenn ich ein Leckerlie in der Hand halte, springt sie aufgeregt hin und her, wenn sie's nicht schnell bekommt, gibt sie auf und geht weg.

Der Hund kam Sonntag Nacht an und ist erst 3 Tage bei dir.
Freu dich dass sie nicht mehr so an der Leine zieht.
Aber jetzt schon erwarten dass sie perfekt läuft, ist utopisch.
Sitz, Komm, Stopp - wozu brauchst du das? Hast du ihr das beigebracht irgendwie? Woher soll sie wissen was das bedeutet? ;)

Das an die hochspringen ist vielleicht ein Zeichen von Überforderung - 4 Tage in deutschland ist gar nicht - sie kennt doch fast nichts.
Ich würde die Spaziergänge so gering wie möglich halten. Lass sie ankommen bei euch Zuhause, in eurer Familie. Gib ihr Ruhe und Sicherheit.
Geh morgens, mittags, abends mit ihr die Straße rauf und runter - wenn sie ruhig und entspannt geht - das Gebite kennt und sicherer wird - kannst du den Radius immer noch erweitern.

Gerade draußen wird es sie auch jetzt noch überfordern wenn du ihr Leckerlies vor die Nase hälst - sie ist viel zu aufgeregt und wird gar nicht wissen was sie dafür tun soll.
wenn sie nie Impulskontrolle lernen musste - ist die vielleicht auch total im Keller bei ihr.
Übe erst mal in ruhigen Momenten Zuhause.
Und wnen si zu aufgeregt ist - dann lass es - so lernen Hunde nichts.

Manchmal kommt es auch auf die wahl des Lekerlies an. Mit Arek kann ich gut mit normalem trockenfutter üben, das mag er als Belohnung - abe rnicht so sehr dass er hibbelig wird.
wenn ich mit Käse was neues Übe - haben wir keine Chance weil der kleine Hund so aufgeregt ist und nur auf den Käse starrt anstattt sein Gehirn zu benutzen ;)

Wenn du Ansgt hats dass dir die Leine aus der Hand fällt,
kaufe dir eine zweite, billige leine dazu - mache beide Leinen zusammen und hänge dir das eine Ende um die Schulter/Brust/Rücken - selbst wenn die Leine aus der Hand fällt, kann sie dir nicht von den Schultern gleiten.


Dienstag bin ich, nachdem ich meinen kleinen in den KiGa gebracht habe, wieder für eine halbe Stunde mit ihr raus. Anschließend war ich eine Stunde weg, hatte ihr Futter, Wasser und ein Kaninchenohr bereit gestellt. (Wasser gibt es immer, Futter 2x täglich, wobei sie es nicht sofort aufisst? Habe mal gehört, dass man es dann weg tun soll?)

Als ich wiederkam, lag sie plötzlich auf dem Sofa und ist aufgeregt hin und her gelaufen, als ich rein kam. Ich hab sie mir geschnappt und wir sind zum Hundeauslauf (ca. 300m entfernt). Auf dem Weg haben wir noch jemanden getroffen, der auch hin wollte, aber mit einem ganz stürmischen Junghund (Husky-Mix). Hat meiner Mina nicht so gepasst aber beim spazieren dahin ging es wieder.

Im Hundeauslauf ist sie trotz Ableinen fast nie von meiner Seite gewichen. Lief mir hinterher, oder kam immer zurück nachdem sie die anderen Hunde (mit eingezogenem Schwanz) beschnuppert hatte. Der Junghund(ca 50cm SH) forderte sie irgenwann zum "spielen", aber Mina (35cm SH) wollte das gar nicht und hat die Zähne gefletscht, gepiept und geschnappt. Was mache ich in so einer Situation?

Das ist doch super dass sie bei dir Sicherheit sucht! Sie weiß sich zu helfen und vertraut dir shcon ein Stück! Nutze das aus - gibt ihr was sie braucht. Sicherheit!
Wenn sie von anderen Hunden bedrängt wird (Zähne fletschen und nicht auf Spielaufforderungen eingehen ist ein eindeutiges zeichen), dann beschütze sie.
Stelle dich zwischen den anderen Hund und deine Mina, nehme sie auf die andere seite, gehe mir ihr woanders hin, blocke auf euch zukommende Hunde ab.

Dein Hund sucht vor allem bei dir Sicherheit - lasse ihn das bitte nicht alleine klären, denn das kann sie vielleicht nicht und wird untergebuttert.
Wenn du deiner Mina das gibst was sie braucht (Sicherheit und Ruhe) - wenn du sie beschützt und schwierige Situationen managest, dann bist du der wirkliche "Rudelführer" - da brauch es keine unsinnigen Dominanzrelegl und Unterwerfungen ala CM.
Zeige ihr dass sie dir vertrauen kann udn dass du ihr Schutz gibst, dass du ihre Bedürfnisse wahrnimmst und auf ihre Bedüfrnisse eingehst.
Dann habt ihr shcnell ein gutes Vertrauenmsverhältniss und die Erziehung geht gleich viel leichter ;)

Meide Hundeauslaufzonen noch eine ganze Weile.
Bzw - meide viel Hundekontakt. Wenn sie iegrndwann sicherer wird, kannst du dich ja mal mit einem Hund treffen und shcuaen wie es ihr gefällt - am besten mit älteren, ruhigen, seriösen Hunden.
Die kontakt aufnhemen aber sie in Ruhe lassen wenn sie nicht will.
Gehe nur in die HAZ, wenn niemand sonst drinne ist - ohne Leine laufen lassen ist gut, auch um den Rückruf zu üben.
Aber vor allem, siehe erster Tip - erst mal ankommen lassen und nicht jeden Tag neue Gebiete erkunden.


Kurz darauf habe ich entschieden, den Auslauf zu verlassen und nach Hause zu gehen. Als ich ihr die Leine anlegen wollte, hat sie wieder die Zähne gefletscht und nach meiner Hand geschnappt. Habe mich dann kurz gesammelt (habe ja einfach keine Erfahrung) und es wieder probiert, als sie abgelenkt war. Hat dann auch geklappt.

Das war vielleicht gar nicht gegen dich gerichtet - sie war vermutlich vällig unter Strom und empfand alles als unangenehm.
Jedes mal wenn du die Leine an den Hund tust, würde ich ihm ein Leckerlie zustecken.
So verknüpft sie gleich "Leine dran ist toll" - kann dir jetzt und auch später beim Rückruf gut helfen.

ich kenne viele Hunde die nicht mehr zum halter zurück kommen sobald der die Leine dran machen will.
Arek kommt meistens sehr schnell zu mir wenn ich die Leine in die Hand nehme - dann weiß er dass es was schönes gibt ;)
E
r verbindet die Leine mit was Gutem und nicht mit dem bösen Freiheitsentzug.

Zu Hause war sie super kuschelig. Hat sich auf den Rücken geworfen und wollte fast in mich reinkriechen. Hat dann rechte Vorder- und Hinterpfote über mich gelegt und gepennt.

Kurze Zeit später musste ich meinen Kleinen (3 Jahre alt) vom Kindergarten abholen. Er hat die letzten Tage öfter mal Leckerchen geben wollen, hat sie aber nicht angenommen und dann hat er es aufgegeben. Gestern Nachmittag hat sie dann aber angenommen und dann wollte er sie streicheln, saß neben mir aufm Sofa. Da hat sie ihre Zähne wieder gefletscht (das macht sie immer geräuschlos). Dann hab ich sie in den Hals gestupst und pscht gemacht. Zu meinem Sohn hab ich dann gesagt er soll sie in Ruhe lassen, aber da hat sie schon in sein Gesicht geschnappt. Nicht gebissen, ganz leicht, wurde nicht rot, nichts, er hat sich aber natürlich erschrocken und geweint.

Nun weiß ich ja, dass es MEINE Schuld war. Ich hätte ihn direkt wegnehmen sollen. Ehrlich gesagt hab ich damit aber einfach nicht gerechnet, weil sie mir gegenüber so schmusig und lieb ist und ihn auch immer neugierig beschnuppert hat. Und es ging so schnell. Nun habe ich natürlich Angst, dass es öfter passiert. Das ein Hund kein Spielzeug für Kinder ist usw., das weiß ich. Aber ich würde mir wünschen, dass die beiden irgendwann gut auskommen und er sie auch mal streicheln kann oder vielleicht auch mal spielen?

Oh jeh - da ist die CM methode schön nach hinten losgegangen - schön dass du es auch so siehst.
Deine Hündin kennt vermutlich keine Kinder - findet sie komisch und beängstigend.
(Kinder sind unberechenbar für Hunde - das lässt auch manch sicheren Hund unsicher werden.

Dann kommt also der potentille Unruhestifter zu deinem Hund.
Mina gibt ihm eine Chance und nimmt das Leckerchen an.
der "vermeindliche Feind" (das sieht dein Hund in deinem Sohn - vielleicht hat sie sogar mal schlechte Erfahrugnen mit kleinen Kindern gemacht?)
kommt dichter und überschreitet ihre Distanz.
Mina fühlt sich bedriht und reagiert ganz korrekt mit Zähnefletschen.
Zähnefletschen heißt nicht "Ich beiß dich!" sondern "lass mich in Ruhe, keinen Schritt weiter"

Sie hat ganz toll und ganz korrekt ihre Bedürfnisse kommuniziert und was machst du?
du bestrafst sie dafür ...
Das ist so, als würden du und dein mann abends spazieren gehen. auf ecub kommt ein mann mit nem messer zu - du sagts dem mann verängstigt dass er weggehen soll - und dein mann, der dich eiugentlich beschützen sollte, haut dir dafür eine rein ... (übertrieben gesagt)

Du kannst davon ausgehen dass dein Sohn nun gleich noch unsympatischer für deine Hündin geworden ist.

Das nächste mal, beachte ihre Kommunikation und berücksichtige sie.
Sie darf dich anknurren,
sie darf dir die Zähne zeigen. Du musst Sorge tragen dass es ihr gut geht - wenn sie zähne zeigt, geht es ihr nicht gut, hole sie aus der Situation.

Keine Angst, dein Hund wird dadurch nicht übermütig - er wird lernen dass er gehört wird, dass du rücksicht nimmst, dass du seine bedürfnisse beachtest.
Und DAS macht einen zum Rudelführer. Der Rudelführer hat dafür zu sorgen, dass es allen Rudelmitgliedern gut geht.

Mein Hund darf mich seit jeher anknurren (hat das in der 1. Woche schon getan) - trotzdem "nutzt er es jicht aus"
Arek ist jetzt zwei Jahre bei mir und hat mich gesamt vielleicht 4 mal angeknurrt? oder 5 mal - und immer in den selben unangenehmen momenten. Es wird also nicht mehr ;)

Ich würde vielleicht sogar gucken, dass ich sie fürs Zähnefletschen oder knurren (wenn sie es selten zeigt) belohne.
Denn fletschen und knurren sind ganz normale Kommunikation. Sie bedeuten nur "lass mich doch bitte in ruhe, ich habe ansgt und verteidige mich im notfall".
Wenn du deinen hund fürs knurren und fletschen betrafst, hört er auf damit dir zu sagen, dass er seine ruhe möchte.
Das mina aufhört zähne zu zeigen, macht aber ihre situation nicht besser - du erkennst sie nur schlechter.

Und wenn der hund erst mal gelernt hat "mist, knurren bringt nix - ich muss mich gleich verteidigen".
dann hast du bei deinem hund keine normalen "eskalations-merkmale" mehr - sondern sie wird ohne warnung gleich ins beißen übergehen wenn sie sich dazu genötig fühlt.
denn sie hat gelernt "warnen bringt nichts -d afür werde ich sogar bestraft"

in zukunft musst du wie ein schießhund aufpassen bei begegnungen mit hund und kind - lernen deinen hund ganz genau deuten.
Wenn sie kommuniziert, dass sie sich unwohl fühlt, beende es sofort!
Ohren nach hinte, Kopf wegdrehen, Zähne fletschen, knurren, ...
Lasse wenns geht mina auf deinen Sohn zukommen - nicht umgekehrt.

Kuschel und spiele viel mit deinem Sohn wenn Mina dabei ist - sie wird euch beobachten und vielleicht dadurch mehr Mut gewinnen.


Außerdem hat sie große Probleme mit meinem Freund. Als er gestern Abend nach Hause kam, hat sich ihr Verhalten schlagartig geändert(wachsam, geduckt, versteift ...). Er ist halt leider sehr ungeduldig und genervt von ihrer "Angst" vor ihm. Eigentlich habe ich das mit der Pflegestelle nur gemacht, um ihn von dem Hund zu überzeugen, damit wir ihn behalten. Aber die beiden werden einfach nicht warm?

Sie verlässt auch nie das Sofa bzw. den Bereich drumherum. Ich kann sie da nicht runterlocken, um mal was mit ihr zu üben.

Ich hoffe, jemand kann mir ein paar Tipps geben, ohne zu meckern. Und einen Hundetrainer möchte ich, solange sie Pflegehund ist, nicht bezahlen, da bin ich ganz ehrlich. Wir haben 6 Wochen Zeit, uns für oder gegen eine Adoption zu entscheiden (danach bleibt sie als Pflegi bis zur Vermittlung) und bis dahin möchte ich einfach das Geld nicht ausgeben. Da sie aber kein aggressiver, zerstörerischer Hund ist, hoffe ich, es anders in den Griff zu kriegen. Sie war trotz nahezu lebenslanger Käfighaltung direkt stubenrein und verhält sich ruhig und einfach super bis auf die wenigen Ausnahmen.

Bin für alles dankbar und offen!

Deine Hündin hat Angst vor deinem freund.
Und wenn der vom CM trip nicht runter kommt, wird es nicht besser.

Wenn ihr was ändern wollt, habt Geduld, seid liebevoll, nehmt Rücksicht.
wenn dein freund unter Stress steht und keinen "Bock" im Moment auf die Hündin hat, dann soll er nicht an sie ran. dann sollte er sie in Ruhe lassen.
Denn schlechte Laune und Stress übertragen sich auf den Hund.

Wenn ich nen anstrengenden tag hatte, habe ich nie Leinenführigkeitstraining mit meinem Hund gemacht.
ich war ungeduldig und hätte nur bald am Halsband rumgeruckt, meinen Hund angepampt - das hätte das Training zerstört, sein vertrauen zu mir, unsere Bindung.
Das nur mal als Bsp.

Deine Hündin wird nie mit deinem Mann warm werden wenn er sie unterdrückt.

wenn ihr keinen Hundetrainer wollt, kauft euch doch für 20 Eur eins ehr gutes Buch:
"gewusst wie, Leben mit Hund" - vom kynos Verlag.
Da stehen sehr gute Verhaltensregeln, Tips, usw. drin für den Alltag.

Eure Mina braucht einen Platz, an dem sie von ALLEN in Ruhe gelassen wird - wo wenig Leute vorbei laufen, wo sie aber einen guten Überblick hat um sich sicher zu fühlen.
Vielleicht ist das die Couch.
Desswegen will sie da auch nicht runter.

Wenn ihr das nicht wollt, dann macht die Couch für sie unzugänglich.
Wenn keiner drauf sitzt, stellt große Kartons rauf.

wenn Mina ihren neuen Platz angenommen hat, geht sie vielleicht nicht mehr rauf.
Und vielleicht ist si dann - in ein paar Wochen auch so gut angekommen bei euch, dass ihr ihr einfach ein Kommando für "geh runter" beibringen könnt.

Arke liegt meistens auf bett und Sessel - aber da muss er mit Streicheleinheiten und Gekuschel rechnen (denn das sind Familienorte wo alle Zugang haben)
Will er seine Ruhe, geht er in sein Hundekörbchen, da weiß er sicher dass er in uhe gelassen wird.

Fazit:
Euer Hund braucht Sicherheit, Bindung, Ruhe, Geduld, Regelmäßigkeit und Zeit für sich.
Erziehung im Sinne von Sitz, Platz, bei Fuss und bla - das ist zweitrangig und hat Zeit.

Es gibt bei der Kindererziehung das sogenannte "konzept des guten Grundes".
Bei Kindern macht man sich oft Gednaken "Warum macht er das jetzt?"
Macht euch diese Gedanken auch bei eurem Hund.
Denn Mina macht NICHTS um euch zu ärgern, oder um euch auf der Nase herum zu tanzen, oder um die Familienherrschaft an sich zu reißen.
Mina macht die "unschönen" Dinge, weil sie sich dazu gezwungen fühlt, weil sie es nicht besser weiß, weil sie es früher tun musste um zu überleben, weil sie ein Hund ist und Triebe und Emotionen nicht so gut steuern kann wie wir Menschen.

In diesem Sinne - betrachte sie wie dein 2. Kind und es wird sich bessern ;)

Viel Erfolg wünsche ich euch!
 
Hi,

das meiste wurde ja bereits gesagt. Ich schließe mich Dieter an und rate ich zur Abgabe.

Ich erzählt dir mal von meinen zweiten Hund. Caro zog am 28.02.2015 (Samstag) im Alter von vier Jahren ein.
Ich hatte keine hohen Erwartungen an den Hund. Caro kannte weder Namen, noch irgendein Kommando. Auch war sie alles andere als leinenführig. Das sind aber Sachen, die man recht schnell beibringen kann. Was ich nicht erwartet habe, war das Caro nicht auf die Umwelt geprägt wurde. Daran habe ich noch immer stark zu knabbern.

Was soll der Hund an Anfang lernen? Die Hausregeln & Leinenführigkeit waren bei mir ganz oben. Daran wurde schon beim ersten Spaziergang gearbeitet. Caro lief bis dato anscheinend (wenn sie denn mal spazieren ging) auf der rechten Seite. Zumindest hatte sie den Hang dazu. Aber ich führe meine Hunde links (links gehen, Verkehr sehen!). Dies war an den ersten Tagen wahnsinnig anstrengend. Zumal Caro ja nicht auf die Umwelt geprägt wurde. Ich blocke Caro übrigens mit meinen Bein, wenn sie vor hat, die Seite zu wechseln. Ich trete lieber ausversehen einmal meinen Hund dabei, als das sie einfach überfahren wird, weil gerade in den Moment ein Auto vorbeifährt.
Caro lernte auch, an Bürgersteigen zum überqueren zu sitzen. Das ging bei ihr einfach, indem man essen über ihren Kopf hält.

Am Mittwoch war meine Trainerin schon das erste Mal da. Es war ja alles schön und gut, aber wie erkläre ich Caro, dass "Caro" ein Name ist und sie gemeint ist? Sie konnte bis dahin eh noch kein Kommando und da sie nie gelernt hat zu lernen, war es erstmal eine andere Herausforderung.

Mir wurde bewusst, dass ich Caro wie einen Welpen behandeln muss. Einen Welpen mit sehr vielen Baustellen :zwinkern2:

Wir haben mehrfach darüber nachgedacht, Caro wieder abzugeben. Sie hat uns wahnsinnig viel Nerven und Tränen gekostet. Mit einen Kind hätte ich Caro weitervermitteln müssen. Obwohl ich Erfahrung mit Hunden habe (zumindest dachte ich das. Kiara lebte da ja auch schon 10 Jahre bei mir und war auch kein Anfängerhund) war und ist Caro eine Herausforderung.
Caro lebt nun 13 Monate bei mir und sie ist immer noch kein Hund, den man überall mit hinnehmen kann. Das wird sie wahrscheinlich auch nie werden.

Alleine deinen Sohn zuliebe rate ich dir, eine andere Pflegestelle zu suchen. Solltet ihr weiterhin als Pflegestelle arbeiten wollen, dann rate ich euch, mit euren Tierheim zu kooperieren. So habt ihr die Möglichkeit, den Hund kennen zu lernen, bevor er bei euch als Pflegehund einzieht und bekommt nicht einfach so einen Hund zugewiesen.

Liebe Grüße
Isabell
 
Was mir noch zu den Reaktionen des Hundes einfällt:

Der Hund hat vermutlich kaum gelernt, die menschliche Körpersprache zu verstehen, statt dessen kennt er vermutlich alle Nuancen der Hundesprache, wenn es um Deeskalation geht, wenn er ein Jahr lang unter eingeschränkten oder sogar immer wieder stressigen Bedingungen mit evtl. wechselnden Rudelmitgliedern gelebt hat.

Der Hund braucht also Zeit, bist er die menschliche Körpersprache gut entschlüsseln kann.

Umso wichtiger ist es, dass ihr Euch mit der Körpersprache von Hunden befasst. Hier mal ein Ausschnitt zum Thema "Hals des Hundes" aus einem Buch von Gudrun Feltmann (hier rauskopiert: http://www.mein-lieber-hund.de/service/geschirr-service/ )

"Der Hals des Hundes ist für die Entwicklung seines Sozialverhaltens ein überaus sensibler Körperbereich. Er ist sozusagen die soziale Empfangsstation, die für positive und negative Zuwendung höchste Empfindsamkeit zeigt. Dabei konnte ich beobachten, dass Hunde dem Hals auch noch bestimmte Funktionsbereiche zuordnen.

Der Nacken und die Kehle dienen der Regelung der Unterlegenheit. Die beiden Seiten des Halses rechts und links gehören intimen Freunden. Damit sind unter Hunden die zur Hundegemeinschaft gehörenden Mitglieder und beim Menschen die Personen gemeint, die mit dem Hund im engsten Familienverband leben.

Die Kehle ist der empfindlichste Teile des Halses. Der Hund bietet sie dem Menschen noch zusätzlich für intensives Streicheln an. Dies kann er aber nur dann, wenn er ganz besonders entspannt ist und großes Vertrauen zu seinen Menschen hat. (...)“
(Aus „Welpentraining mit Gudrun Feltmann. Der gute Start“, Kosmos Verlag)


Ein Problem ist, dass Menschen und insbesondere Kinder ihre Liebe und Zuneigung durch Umarmungen ausdrücken (wir stammen nun mal vom Affen ab). Unter Hunden (die ja bekanntlich vom Wolf abstammen) ist das Umklammern des Halses mit den Vorderbeinen aber ein starker Affront, eine Einschränkung, eine rüpelhafte Dominanzgeste, die Spannung in ein raues Spiel bringt, es aber auch in einen Kampf übergehen lassen kann.
Hunde lernen normalerweise von klein auf, dass Menschen in dieser Hinsicht komisch ticken, und tragen Umarmungen mit Fassung, schlecken evtl. beschwichtigend über das Gesicht des Kindes. Ein sensibler Hund empfindet aber von oben kommende Hände als unangenehm (sogar mein Collie geht dabei sichtlich ins Meideverhalten), erst recht Umarmungen (an die hat sich mein Collie bei Kindern von Anfang an gewöhnt, befreit sich im Spiel nach kurzer Zeit, oder duldet es in der Ruhe auch mal, aber ich hab da IMMER ein Auge drauf und erkläre meinen Kindern, dass das für den Hund nicht wirklich angenehm ist und viiiiel Vertrauen dazu gehört.)

Ein anderer Aspekt der Körpersprache ist zum Beispiel auch, dass es eine Rolle spielt, wie man auf den Hund zugeht, ob frontal oder von der Seite.
Schon allein, wenn man sich vor den Hund stellt und nach vorn beugt, kann das auf ihn bedrohlich wirken. Das gilt durchaus auch für bei Menschen aufgewachsene Hunde.

Wenn ihr eine Hundeschule in der Nähe habt, die Euch da schult, habt ihr schon viel gewonnen. Das Geld investiert ihr übrigens nicht nur in den Hund, sondern ihr lasst Euch selbst schulen und profitiert also für jeden Hund, dem ihr in Zukunft begegnet, oder mit dem ihr zusammen lebt. Also überlegt bitte, ob Euch das Hobby Hund nicht doch ein paar Ausgaben wert ist. Um es überspitzt auszudrücken: Wenn ihr dadurch verhindert, dass Euer Kind den Rest seines Lebens mit einer Narbe im Gesicht lebt, ist das Geld doch wirklich gut investiert.

Es gibt nicht wenige Leute, die besuchen ein Seminar, bevor sie sich überhaupt erst einen Hund anschaffen.

Das ist jetzt viel Info auf einmal, aber ich denke generell, dass es sinnvoll ist, sich die eigenen Erwartungen und Einstellungenbewusst zu machen und evtl. zu überprüfen.

LG,
Stadtmensch
 
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