Artgerechte Ernährung...

Hi,

der Hund soll ja ursprünglich aus Wölfen entstanden sein, die sich über die Essensreste der Menschen hergemacht haben. Über tausende von Generationen haben in der Hundewelt, gemäß der Regel "Survival of the fittest", also Überleben der am Besten an ihre Umwelt angepassten Exemplare, die Hunde beste Überlebenschancen gehabt, die das besonders gut vertragen haben, was die Menschen übrig gelassen haben.
Bis vor etwa 5 Hundegenerationen hieß das selbst in Europa, dass Hunde niemals ernährt wurden, wie echte Beutegreifer. Jagdhunde hatten in all der Zeit vielleicht noch die besten Chancen, regelmäßig rohes Fleisch zu bekommen. Gutes Muskelfleisch gab es vermutlich aber nur ausnahmsweise und für die Höchstleister.
Ansonsten lernten Hunde über tausende Generationen hinweg, sich zwar gelegentlich eine Maus oder Ratte schmecken zu lassen, aber von Haustieren tunlichst die Zähne zu lassen und statt dessen das zu fressen, was der Mensch ihnen gab.
Gesellschaftshündchen müssten demnach eigentlich Wege entwickelt haben, jede Menge Pralinen und Zuckerzeug vertragen zu können.
Artgerechte Ernährung kann sich nach all diesen tausenden Generationen doch kaum mehr am Beutegreifer Wolf orientieren, sondern man müsste sich eher an Ländern orientieren, in denen die Hunde noch heute so verwendet und ernährt werden, wie in den letzten 500 oder 10.000 Jahren.

Oder?

LG,
Stadtmensch
 
Interessanter Ansatz - dann sind die Hunde am Besten ernährt, die die Reste vertilgen???
Neeee, kann auch nicht sein, da WIR uns ja ungesund ernähren, zu fett, zu zuckerhaltig etc.....:denken24:
hmmmmmmmm muss ich erstmal drüber nachdenken :winken3:
 
deine Überlegungen sind vollkommen richtig.

Der einzige Punkt, der mich stört ist, warum gibt es immer größere Unverträglichkeiten bei unseren Hunden? Denn sie müßten es ja gewohnt sein. Was hat sich da verändert?

Wenn ich meine Schäferhunde nehme sehe ich es am Besten. Keiner von denen konnte Rind vertragen. Warum? Was ist da falsch gelaufen?
 
Zum einen muss man bedenken, dass auch der Mensch sich heute nicht mehr so ernährt wie früher. Dementsprechend sind auch die Reste die dann für den Hund übrig bleiben anders als früher. Meiner Meinung nach durchaus schlechter -> mehr Zucker, mehr Fett, etc.

Und zu Angar: Ich glaube, dass es auch früher bereits viele Allergien gab, diese aber viel weniger festgestellt und schon gar nicht behandelt wurden. Hund kratzt sich? Pech gehabt. Zum anderen dürfte die Anzahl der Allergien durch die belastete Umwelt und die belasteten Lebensmittel auch steigen.

Ich denke, man kann einen Hund auf viele Arten ernähren. Aber ich denke nicht, dass Reste artgerechnet sind. Auch wenn man das vielleicht ewig so gemacht hat muss es deshalb ja nicht gesund oder richtig gewesen sein. Ich bezweifle nicht, dass sich der Hund an vieles gewöhnt, aber ich denke, dass man nur weil er es KANN ja nicht so machen muss.

Außerdem denke ich nicht, dass sich Wölfe ausschließlich von Resten von Menschen ernährt haben.
 
Außerdem denke ich nicht, dass sich Wölfe ausschließlich von Resten von Menschen ernährt haben.

Nicht Wölfe, aber schon vor 5.000 Jahren waren Hunde nicht mehr nur Kulturfolger, sondern richtige Haustiere, die Vieh oder Häuser bewachten und nur in Menschenbegleitung auf die Jagd gingen. Natürlich war das "Hundefutter" über die Jahrtausende nicht immer gleich und auch regional gab es Unterschiede. Und je ungesünder wir uns ernährten, desto ungesünder wurden vermutlich auch die Hunde ernährt. Da aber, wie noch heute in anderen Ländern, Hunde, die nicht gedeihen und Gesundheitsprobleme haben einfach beseitigt wurden, dürfte eine stetige Anpassung über die Jahrtausende hinweg bis heute stattgefunden haben.

Unsere Einstellung heute ist natürklich völlig anders. Wer nicht gedeiht wird gepäppelt, statt erschossen oder ersäuft. Man sucht gezielt besonders verträgliches Futter. Ist auch eine viel sympathischere Haltung, die wir uns hier in Deutschland zum Glück erlauben können.
Aber ob nach all der Zeit eine Ernährung im Stil der Wölfe das grundsätzlich gesündeste für Hunde ist?

LG,
Stadtmensch
 
Gab es nicht mal eine Studie Essensreste/Hundefutter? Ich meine irgendwo mal was in der Richtung Gelesen zu haben.....

Allergien.....ein Thema für sich.

Meine Tochter ist 7 Jahre Alt. Die kleine einer Freundin, 1 Jahr. Zum Thema Beikost konnte ich ihr garnix mehr Erzählen. Denn wir haben wohl alles Falsch gemacht. Vor 7 Jahren, wurde uns genau das gegenteil von dem Erzählt, was nun Erzählt wird.

Ich und mein Mann, sind Gesund. Können alles Essen.
Unsere Tochter hat Sowohl Unverträglichkeiten, als auch echte Allergien, die zum Teil so schlimm sind, das ein Anaphylaktischer Schock Droht, bei Kontakt.
Warum das so ist, kann mir natürlich keiner sagen. Vielleicht hätte sie keine Allergien, wenn wir sie nach dem Heutigen stand Ernährt hätten? Wer weiß das schon....

Und genauso ist es doch bei unseren Haustieren auch. Man kommt immer wieder zu neuen Erkenntnissen. Was Heute noch Zählt, kann Morgen schon wieder ganz anders sein.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, Lieber Essensreste als ein Minderwertiges Hundefutter.
Und wir Menschen.....ich glaube das so ganz langsam auch wieder mehr Drüber nachgedacht wird, was wir Essen. Ernährung ist ein Großes Thema und ich Denke da findet ganz langsam, mit kleinen Schritten ein Wandel statt.
 
Allein in den letzten 100 Jahren hat sich doch die menschliche Nahrung massiv geändert.

1850 lag der Zuckerverbrauch pro Kopf bei unter 5kg im Jahr. 1914 lag er bei knapp 20kg und 2004 dann schon bei 37kg.
Ähnlich wird es auch beim Salz aussehen (natürlich nicht die selbe Menge sondern die selbe prozentuale Steigerung). Würde man jeweils bei beiden nochmal 500 Jahre zurück gehen, da lagen die beiden Werte wohl noch niedriger.
Auch das Getreide ist heute ein völlig anderes als damals.

Dazu kommen wie erwähnt die Rückstände in Nahrungsmitteln. Gar nicht zu sprechen von Strahlungen. Ich konnte aktuell leider grad keine Zahlen dazu finden. Dass dies alles weder für den menschlichen noch für die tierischen Organismen gut ist, sollte jedem klar sein. Dies alles schwächt das Immunsystem und öffnet Tür und Tor für allerlei Allergien, Unverträglichkeiten und sonstigen genetischen Defekten.
Und das mag sich jetzt böse anhören, aber es hilft sicherlich auch nicht gerade dass es zumindest in unseren Breitengraden kaum noch eine natürliche Selektion gibt. Weder beim Mensch noch beim Hund.
 
deine Überlegungen sind vollkommen richtig.

Der einzige Punkt, der mich stört ist, warum gibt es immer größere Unverträglichkeiten bei unseren Hunden? Denn sie müßten es ja gewohnt sein. Was hat sich da verändert?

Wenn ich meine Schäferhunde nehme sehe ich es am Besten. Keiner von denen konnte Rind vertragen. Warum? Was ist da falsch gelaufen?
Vielleicht sollte man da in anderen Dimensionen denken den auch bei den Menschen werden die Unverträglichkeiten drastisch mehr.
Das kann nicht an der Ernährungsart liegen sondern an den Umwelteinflüssen. Man muß sich der Tatsache stellen das durch Chemikalien, Atomversuchen,Atomkraftwerksunfällen,Pestizieden, Fungizieden ect. der Mensch maßgebend das der Verursacher von Allergien ist.
 
Artgerecht ist eine Nahrung, die dem Verdauungssystem des Tieres entspricht.

Der Hund ist von den Zähnen, dem Speichel bis zum Darm auf Beutetiere eingestellt.
Ganz einfach.
 
Kann aber wohl, im Gegensatz zum Wolf und anderen Fleischfressern, Stärke verdauen und verwerten.
 



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