Alte Hunde sind wie..

In der Euphorie des Hundekaufes, ein niedlicher Welpe, oder der soo süße Hund aus einem Tierheim oder aus irgendwelchen schlechten Händen gerettet, wird oft vergessen, dass eben dieser niedliche kleine Kläffer irgendwann zu einem nicht mehr so putzigen Wauzi heranwächst.

Irgendwann kommen die ersten Wehwechen, irgendwann kommt der Tag, an dem Wau in der menschlichen Gesellschaft nicht mehr mitschwimmen kann.

In der freien Natur wäre so mancher Hund natürlich längst verstorben. Bei Menschens gehts im "besser". Da wird Kraftnahrung gekauft, orthopädische Mittelchen angepasst und Operationen durchgeführt, für die so manches Kind aus Haiti ein Jahr lang überleben könnte.

Aber der Hundebesitzer oder die hundebesitzer tun halt alles für ihren kleinen Liebling, obwohl man sich manchmal die Frage stellen müsste, tut man dem Tier einen Gefallen damit?

Nicht, dass ich hier als "Hundehasser" bezeichnet werde.. Ich habe selber einen Hund, der als Welpe zusammen mit unserem Kind aufgewachsen ist. Unser Kind ist mittlerweile fast 18 und der Hund hat stolze 16 Jahre erreicht, ohne an Hüfte und co operiert worden zu sein. Medikamente bekommt er, da er schon Schmerzen hat. Auch die Arthrose oder Arthirtis sorgen für eingeschränkte Bewegung und eben Schmerzen.

Eine vielleicht etwas ironische Beschreibung, was so ein Oldie bedeuten kann, kann ich mal kurz geben..

Der Wau hat Sehprobleme.. kann aber sehr gut erkennen, wenn er was zum Fressen zugeworfen bekommt. Hören kann er auch nicht mehr, außer wenn er was zu Fressen zugeworfen bekommt. Riechen kann ich nicht beurteilen ..:happy4:

Er schläft tagsüber viel, sobald man aber sitzt, jault er beständig, rennt um einen herum, tapst um den Tisch.. und das kann shcon mal ne halbe Stunde andauern. Weißt man ihm seine Decke zu, legt er sich gekränkt mit einer Leidensmine hin und wimmert und winselt.

Man kann mit ihm auch spazieren stehen.. wenn Kater Karlo kommt, wird aus dem Steher ein Renner.. Allerdings nur Kurzstrecken.. für eine strecke von einem Kilometer benötigt man nun gute 30 bis 40 Minuten.. Oft muss man ihne anleinen, da er nicht mehr weitergeht.. Selbst nach 100 m haut er sich unter den Busch..

Sein Geschäft macht er mit Vorliebe dahin, wo andere Menschen hergehen.. Sprich er liebt Asphalt, Gehwegplatten, Stufen, Flure, Laminat, Teppich. Mitunter wird er hinausgelassen auf die große Wiese, rennt da rum, bellt und kommt nach 10 Minuten wieder und kackt auf die Stufen.

Neulich beim Spazierengehen hockte er sich hin und ließ sein Geschäft ca 1 m von mir entfernt fallen.. beinahe auf den fuß eines Bekannten, der schnell noch wegspringen konnte. Damit macht man sich keine Freunde.. das ist bald heftiger als ein Pitbull, der wenigestens noch Repsekt einflößt :verlegen1:

Er klaut wie ein Rabe. bettelt schamlos und wegschicken ist die einzige Möglichkeit. Mitnehmen in Restaurant ist kaum möglich eben wegen Jaulenmann und Söhne..

Das war nicht immer so und fing vor drei Jahren etwa an. Leider brachte bislang keine der "üblichen" Erziehungsmethoden eine Abhilfe.. Konsequenzen vergisst der Wuff einfach.. es scheint so, als ob da eine Art Demenz vorliegt.

So schön das Leben mit dem Wau ist, man kann an seine Grenzen stoßen. Einem jungen Hund kann man sicher was beibringen, aber wenn der Verstand ihn verlässt, nutzt auch Erzieheung nicht mehr.

Ansonsten ist es halt ein lieber Hund, zwar etwas neurotisch, aber ein Kinderhund und lieb zu allen Menschen und Tieren..

Dennoch ist das Leben mit dem Tierchen beileibe nicht einfach. Es hat viel Freude bereitete, bekommt nun sein "Gnadenbrot" aber es ist schon eine anstrengede Sache und nicht jeder kommt mit so etwas klar.
 
NIcht jeder kommt damit klar, umso schöner wenn sich jemand so wie ihr Mühe gibt :) Auch wir werden einmal alt und dann langsam, gebrechlich, eigen und etwas wirr. Warum sollte es einem Hund nicht ebenso ergehen.
 
Beim Lesen hab ich Gänsehaut bekommen,du hast so recht mit dem Text :)
Schön das ihr euch so um die Älteren kümmert!
Ein alter Hund ist wie...
.... ein bester Freund,man verliert ihn nie.
:winken5:
 
Ach du meine Güte - das ist ja wie unser Odin ^^
Bisschen senil, bisschen arg gemütlich - aber ab und an sticht auch die Opis mal der Hafer :happy:
Gestern ist er zum Beispiel einfach auf Feld "gerannt" und hat da eine Runde gedreht - im Laufschritt!
Heim sind wir dann gaaanz langsam gezuckelt :D
Und dafür mögen die wenigstens stundenlang schmusen - ohne gezappel zwischendurch :zustimmung2:
Wie gesagt, der Text könnte für Odin stehen ^^

Grüßle :winken5:
 
Der Text könnte für meine 15 Jahre alte Omi stehen...Exakt das gleiche, auch das um einen herum "wuseln" und mit beleidigter Miene auf den Platz gehen.

Du hast absolut Recht mit dem, was du schreibst, es ist sicherlich nicht immer einfach, gerade zu Hause nicht. Und doch ist es immer wieder schön zu sehen, wie meine Oma beim Spaziergang noch immer fleißig ihren Quietschball mitschleppt und ihn dir vor die Füße legt, zusätzlich noch mit der Nase anschubst, damit du ihn auch ja nicht übersiehst. Wie plötzlich alle Lebensgeister aufwachen und sie voller Elan versucht die Hasen auf der Wiese, oder die Enten im See zu fangen.
Es ist schön sie abends neben mir auf der Couch liegen zu haben, den Kopf auf meinen Beinen, laut schnarchend und aufeinmal bellt und rennt sie im schlaf.
Aber es tut auch weh zu sehen, wenn die Athrose sie plagt, wenn sie mehr will als sie kann. Man weiß, es ist nicht mehr voll all zu langer Dauer. Alt werden gehört zum Leben dazu und ich bin froh, dass ich mich um die alte Maus kümmern kann.
 
Ich habe mich letzten Oktober nach 16 Jahren schweren Herzens von meiner alten Dame verabschiedet.
Mit 16,5 Jahren war sie taub und sie sah auch nicht mehr so gut.

Körperlich fit war sie.
Sprang noch immer gerne 2-3 Stufen auf einmal die Treppe hoch.

Geistig war sie nicht mehr da. Und es war brutal mitanzusehen. Es tat einfach nur weh.

Aber über Deine Beschreibung mit den Haufen auf dem Gehweg - da musste ich sehr schmunzeln. So war es bei uns auch.
Früher musste es die "Primel de Luxe am Südhang" sein, immer irgendwo im Grün, in der Hecke oder sonst wie - eigentlich immer auf der Suche nach dem Top-Platz.
Im hohen Alter war es dann egal. Hauptsache raus mit dem Ding.

Ein alter Hund ist etwas besonderes.
 
Ein alter Hund ist etwas besonderes.

Diese Aussage trifft es ins Schwarze. Ob nun auf positive oder negative Eigenschaften des Hundes bezogen.
Meine Bonny ist 12 Jahre alt geworde und trieb uns mit ihren Altersmacken in den Wahnsinn :jawoll:
Wir haben dies immer mit einen Schmunzel hingenommen, egal was es wahr. Alte Hunde halt.

Alte Hunde sind aber in einer andern Sichtweise auch besonders.
Nicht jeder Hund wird leider alt. Meinen Rico musste ich mit gerade mal 5 Jahren gehen lassen :traurig7: Ich hätte gerne seine Macken im hohen Alter beschimpft und mich über sein dementes Verhalten beschwert. Leider war mir diese Phase in unsern gemeinsamen Lebensabschnitt nicht gegönnt.

Wie man sieht lässt sich alles auch aus einer anderen Sicht betrachten.

Aber es stimmt : Ein alter Hund ist etwas besonderes!!!
 
Ich stimme Zora absolut zu. Einen jungen Hund zu haben ist eine Freude, einen alten Hund begleiten zu dürfen ist eine Ehre. Alte Hunde verändern sich massiv. Mein Felix ist ein ganz anderer Hund geworden als früher. Er bellt mehr, hat viel mehr Angst, ist natürlich gebrechlicher, ist noch anhänglicher, schreckhaft und ab und an verwirrt. Dennoch, wenn ich ihm in die Augen schaue, dann spüre ich eine unendlich tiefe Verbundenheit, eine Nähe, die unbeschreiblich ist. Er hat mir wunderschöne, anstrengende Jahre bereitet. Ich tue jetzt alles für ihn, ihm ein glückliches Alter zu bereiten.
 
Ich stimme Zora absolut zu. Einen jungen Hund zu haben ist eine Freude, einen alten Hund begleiten zu dürfen ist eine Ehre. Alte Hunde verändern sich massiv. Mein Felix ist ein ganz anderer Hund geworden als früher. Er bellt mehr, hat viel mehr Angst, ist natürlich gebrechlicher, ist noch anhänglicher, schreckhaft und ab und an verwirrt. Dennoch, wenn ich ihm in die Augen schaue, dann spüre ich eine unendlich tiefe Verbundenheit, eine Nähe, die unbeschreiblich ist. Er hat mir wunderschöne, anstrengende Jahre bereitet. Ich tue jetzt alles für ihn, ihm ein glückliches Alter zu bereiten.

Das hats du wunderschön geschrieben.
:zustimmung:
Ich freue mich jetzt schon, mein Leben mit meinem Hund teilen zu dürfen.
Habe schon sehr viele Tiere im Alter begleitet die leiter wesentlich kurzlebiger gewesen sind. Es ist oft anstrengend für Körper und besonders für die Seele, man leidet jedes mal ungemeint mit seinem Liebling mit. Aber diese Zeit festigt die Bindung noch mehr. Es gibt einfach nichts schöneres als einen Freund sein Leben lang begleiten zu dürfen und auch den letzten Weg mit ihm gemeinsam zu gehen.
 
Nostra, das stimmt. Ich gestehe, ich habe panische Angst vor dem Tag des Abschieds. Ich verliere dann den besten Freund, den ich je hatte. Dafür kann man mich jetzt verachten, aber ich habe außerhalb meiner Familie noch nie ein Lebewesen so geliebt. Ihm noch eine tolle Zeit zu bereiten erleichtert mir vielleicht irgendwann die Zeit der Trauer.
 



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