Werden alte Hunde zu schnell eingeschläfert?

Das wäre schön! :jawoll:



Es geht eben nicht um unheilbare Krankheiten, Tumore, nekrotische Extremitäten oder dergleichen..

Um das geht es hier und wenn mein Deutsch nicht ganz so toll ist so lese ich es wie ich vorher schon geschrieben habe und Du nun mir nun hier diese Antwort darauf geschreiben hast

da geht es um Alt und krank da zu auch.
Jaaa, das Thema hatten wir so ähnlich schon mal.
Aber wie man sieht, ist es immer wieder aktuell:

http://www.hundeforum.com/forum/threads/42370-Darmdehnung-Stuhlinkontinent-bin-fix-und-fertig-(

Ich habe heute zufällig beim Omihunde-Netzwerk eine Aussage gefunden, die ich einfach nur bestätigen muss. Ich habe das mal fett markiert.

Zitat:

Unsere Aufgabe - Die Dauerpflege bis ans Lebensende
Wir begleiten unsere Schützlinge auf ihrem letzten Lebensabschnitt

In den letzten zwei Jahren hat sich unsere Arbeit immer mehr von der Vermittlung von alten Hunden hin zur Dauerpflege unserer alten Schützlinge verschoben. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe:

a) Wir sind bekannt geworden als Spezialisten für uralte Notfallhunde und dementsprechend werden die neu aufgenommenen Hunde immer älter. Nico mit 18, Junior mit 16, das sind Hunde, für die wir die Verantwortung voll übernehmen möchten.

b) Leider müssen wir feststellen, dass die meisten unserer aufgenommenen Hunde Dauerpatienten beim Tierarzt sind, entweder, weil bisher so gut wie keine Versorgung geleistet wurde, oder weil sie bereits seit längerer Zeit chronisch krank sind.

Und - es gibt noch einen schmerzlichen dritten Grund! Leider mussten wir die Erfahrung machen, dass Hunde auch heute noch relativ schnell bei Krankheit eingeschläfert werden. Bei vermittelten Hunden haben wir hier keinerlei Einfluss mehr. Uns wächst aber jeder unserer Schützlinge schnell so ans Herz, dass wir das Optimum für ihn tun möchten. Und das geht am besten im Team mit einer liebevollen Dauerpflegefamilie.

So können wir mit unserem reichen Erfahrungsschatz und unseren auf alte Hunde spezialisierten Tierärzten kompetent und liebevoll begleiten und oft lange hohe Lebensqualität für den alten Hund erreichen. Wir unterstützen uns gegenseitig mit unserem Wissen und entscheiden gemeinsam, wie es weitergehen kann, immer im Interesse des Hundes. Sein Recht auf Leben und eine gute Lebensqualität sind unsere Arbeitsgrundlage.

https://www.omihunde-netzwerk.de/


Auch hier im Forum wird viel zu oft zur Einschläferung geraten, wenn Leute mit Problemen hier Hilfe suchen.

Es wird immer nicht geglaubt, dass ein großer Erfahrungsschatz und ein Spezialwissen über alte Hunde die Lebensqualität eines Hundes erhöhen kann.
 
da geht es um Alt und krank da zu auch.

Also gut, dann habe ich das alles falsch verstanden.
Ich bin fälschlicherweise von alten Hunden ausgegangen, die eingeschläfert werden sollen, obwohl sie irgendwas - altersbedingt - haben, das man sehr wohl noch behandeln kann und damit dem Hund noch ein paar schöne Jahre bieten kann.
Voraussetzung stets: kein Leiden, keine Schmerzen.

Aber wenn es doch um was anderes geht, dann bin ich freilich still.
So, wie es Bubuka väterlich-pastoral angeraten wurde: Weniger ist manchmal mehr.
Daran werde auch ich mich in Zukunft halten.

:happy33:
 
...da geht es um Alt und krank da zu auch.

Nein, geht es nicht. Das

Ich bin nicht dafür, alles mögliche an Untersuchungs- und Behandlungsmethoden noch auszuprobieren, einen schwer kranken Hund möglichst lange am Leben zu halten.
Wenn ich noch die Homöopathie ausprobiere, dann zeigt sich innerhalb von Stunden, ob die Behandlung anschlägt. Wenn nicht, treffe ich eine Entscheidung.

Es geht mir vielmehr um die Hunde, welche nicht die Chance auf eine Diagnose bekommen, die evtl. sogar schon falsch behandelt werden.
Es geht mir um die Hunde, die einfach nur (Alters-)Beschwerden haben und keine Chance auf eine homöopathische Behandlung, auf Physiotherapie oder ähnliches bekommen.
Es geht mir um die Hunde, die nicht krank sind, sondern einfach nur alt und nicht in Ruhe sterben dürfen.

hat Bubuka geschrieben.
Im Grunde sagt auch der Link nicht anderes, zumal ein eingestellter Link nicht zwangsläufig die Ansicht von ihr deckungsgleich wiedergibt.

Liebe Grüße
Dieter, väterlich-pastoral
 
Nein, ich wünsche mir für mich, dass man mich in Ruhe lässt, wenn ich mal sterbe.
Ich könnte ****en bei dem Gedanken, jemand würde mir das "aus der Hand nehmen".
Die Geburt und das Sterben sind höchst persönliche Erlebnisse, bei denen sich andere respektvoll zurückzuhalten haben.

Das sehe ich komplett anders. Ich würde mir wünschen, dass ich selbst bestimmen darf, wann ich gehen will und dann fachmännisch "eingeschläfert" werde. Und das wäre bei mir schon sehr viel früher der Fall als vielleicht bei anderen.
Denn für mich wäre in dem Moment keinerlei Lebensqualität mehr vorhanden, in dem ich vollständig von anderen abhängig wäre und nur noch im Bett liegen bzw. im Rollstuhl sitzen könnte.

Das würde ich nun auch nicht zur allgemeinen Weisheit erklären, aber es ist mein persönliches Empfinden und ich wäre mehr als froh, wenn es die Aussicht gäbe, dass jeder für sich selbst entscheiden darf, wann er nicht mehr will und dann geholfen bekommt.

Meine Frau ist Altenpflegerin und spezialisiert auf Finalpflege. Sie begleitet regelmäßig - mitunter mehrmals die Woche - Menschen bis zum Tod.
Sie sagt das genaue Gegenteil.

Ich habe bereits beides erlebt. Menschen, die sich in der finalen Phase gequält haben und Menschen, die tatsächlich "locker, flockig" von dannen gezogen sind, vor ein paar Wochen meine Tante z.B.

Klar, die Zeit davor war wochenlang fürchterlich, jedenfalls wäre sie für mich fürchterlich gewesen, bettlägerig, teilweise wund, niemanden mehr erkannt und teils erkennbar Angst gehabt.

Aber der eigentliche Sterbeprozess ging dann ganz unauffällig und schnell vonstatten.

Man merkt wann es Zeit ist das Tier gehen zu lassen.
Wer das nicht mehr merkt, der sollte gar kein Tier halten.
Ich habe mehrere Tiere über die Regenbogenbrücke begleitetet, und 3 Menschen.
Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich zwei der Menschen einschläfern lassen.
Sie haben sich wochenlang gequält. Bei der dritten war es einfach eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Aber das ist leider nicht die Regel.

So sehe ich das eigentlich auch, jedenfalls wenn der Tierhalter eine Beziehung zum Tier hat.
Und zum eigentlichen Thema, ich kenne 2 Tiere, eine Katze und einen Hund, die definitiv zu spät eingeschläfert wurden bzw. qualvoll verstorben sind.

Ersteres war eine Katze, die vom Tierarzt noch mit Chemotherapeutika gegen einen inoperablen Tumor behandelt wurde, im Alter von 17 Jahren.
Sie quälte sich mit den Nebenwirkungen und, nachdem sie einen ganzen Tag und eine Nacht immer wieder am Ersticken war, wurde sie dann schlussendlich eingeschläfert. Das passierte, weil der Halter auf den Tierarzt gehört hatte, der unbedingt noch behandeln wollte.
Ich sagte damals sofort, lass das bleiben, noch geht es deiner Katze ganz gut, genieße das Zusammensein mit ihr und sobald du merkst, sie hat Schmerzen, dann lass sie gehen.

Stattdessen wurde sie mit Chemotherapeutika behandelt, mehrere Wochen. Die ganze Zeit über ging es ihr schlecht, sie erbrach, verweigerte Futter, lag apathisch herum, was vor der Behandlung nicht der Fall war. Als sie dann einen Tag lang am Ersticken war, wurde sie erlöst.

Zweiteres war der Hund meiner Nachbarin, der von morgens bis nachmittags ersticken "durfte", weil, "der Gott bestimmt, wann der gehen soll".
In dem Fall hatten mehrere Tierärzte schon Wochen vorher zum Einschläfern geraten, was ich auch getan hätte.

Ich denke also, da wird es viele verschiedene Erfahrungen geben, das kann man weder in der einen noch in der anderen Richtung pauschalisieren.
Meine Tiere sind bisher immer eines "natürlichen Todes" gestorben, ich hoffe, ich kann mich in der Zukunft diesbezüglich auf mein Bauchgefühl verlassen.
 
Haben meine Tiere nicht behandelnbare Krankheiten und damit Schmerzen, werden die eingeschläfert...
Nicht das es mir leicht fällt, es ist einfach, wie sagt man, Human.

Ich werde niemals wieder solange warten wie mit dem Schäferhund meiner Großeltern, ein wundervolles und Gutmütiges Tier.
Opa sagte immer wieder nicht den Hund zum TA, er hatte beim gehen furchtbare Schmerzen in der Hüfte.
Ich sagte meinem Grandpa im Krankenhaus, dir wird doch auch geholfen das du schmerzfrei bist, verweigere es bitte nicht dem Tier. Wäre mein Opa nicht im KH gelegen hätte er mich bestimmt erschlagen. Er wußte was anstand und fing an zu weinen...

Aber auch dem Hund, den wir nun seit 18 Jahren durch sein Leben begleitet haben ist im Auto ganz ruhig gewesen, wir kuschelten noch lange im Kofferraum und gingen zum TA hinein.


Bei unserem Mick war es ähnlich, er konnte nichtmehr abkoten, scheinbar nach einem Schlaganfall, seine rechte Seite hing herunter. Es brachte im sehr viel Schmerzen, wir mußten ihm ja helfen dabei. Unsere TA versuchte noch mit Medis etwas zu bewirken, was leider nur 3 Tage funktionierte. Er hatte mit sicherheit verdammt viele Schmerzen, die Schmerzmittel halfen zwar, aber er war sehr benommen und robbte sich zu uns auf die Couch. Er kuschelte sich ein und Schlief direkt, machesmal den ganzen Tag.

Ich entschloss mich für den entscheidenen Schritt am 5. Tag, nachdem die Pillen nichtsmehr brachten, er war nurnoch ein Schatten seinerselbst, aber schmerzfrei, soweit ich es beurteilen konnte. Unsere TÄ kam nach Anruf um etwa 19 Uhr vorbei, nahm sich viel Zeit für Ihn und auch für uns. Mädels sind da deutlich härter als wir kerle..

Der Dicke leckte mich sogar noch ab wo er die kanüle gesetzt bekam, er entspannte sofort. Ich wünsche diesen Augenblick niemanden. Leider wurde er nur 16 Jahre alt.
 
Ich habe hier einen behinderten Mischling von 17 Jahren, dement und mit verkrüppeltem Beinchen. In jungen Jahren soll ihm eine Betonpaltte auf einen Fuß gefallen sein. Es war wohl ein Trümmerbruch, der nicht gut verheilte... Er bewegt sich mit den Hinterbeinen hüpfend vorwärts (seit der Betonplatte), mit dern Vorderbeinen humpelt er und hat zwischendurch, je nach Wetter, heftige Schmerzen. Er bekommt dann Hilfe anhand von homöopath. Mittel.

Ansonsten bekommt er auch noch seine "5-Mnuten" wobei er einem noch anspringt und "knurrig" tut, dabei hat er meist noch meinen Finger im Fang und hält ihn fest. Ist alles Spiel bei ihm.

Er kann bei einer Gassirunde mit den anderen Hunden nicht mehr mithalten, das schafft er einfach nicht mehr. Oft bleibt er einfach stehen, schaut uns nach und geht dann wieder zurück aufs Grundstück (das geht hier in der Pampa ganz gut, dass er alleine unterwegs ist!) - das sind dann keine 100 m, die er jetzt noch freiwillig mit geht. Allein geht er nicht mehr Gassi, er braucht inzwischen die anderen Hunde dazu.

Aber er hat noch Spaß im seinem Leben, frißt gut und ist der "Gute-Laune-Hund" im Haus, macht seine Späßchen und Witze....Er kann nicht mehr gut laufen, sein Geschäftchen macht er meist auf dem Grundstück, seine Bewegung reicht dafür vollkommen aus...er putzt den anderen Hunden noch gerne die Ohren und braucht den Körperkontakt zu ihnen, kuschelt mit ihnen sehr viel. Er kann auch noch sehr gut alleine im Haus und auf dem Grundstück bleiben. Er weiß immer noch wo er sich befindet - er ist aber sehr pflegeintensiv.

Sollte ich ihn nun einschläfern, weil er nicht mehr "gut zu Fuß" ist, nicht alleine "Gassi" gehen möchte ? Habe ich den richtigen Zeitpunkt etwa verpasst?


Ja, ich habe manchmal Mitleid mit ihm, wenn er nicht mitgehen kann und uns sehnsüchtig hinterher schaut, zwischendurch hat er heftige Schmerzen, denen man aber beikommen kann....aber das alles ist für mich kein Grund, sein Leben jetzt schon zu beenden!
 
Zuletzt bearbeitet:
Und dennoch kannst Du nicht empfinden wie schlimm die Schmerzen sind.
Wer seinen Hund kennt der weiß auch wann er loslassen muß.
Eben Labbibube, ICH habe den Hund vor Augen, kenne ihn seit Jahren und sicher möchte ich nicht, dass er nur noch leidet!
Aber sein momentanes Leiden hält sich in Grenzen, er hat noch Spaß in seinem Leben....Warum sollte ich nun einschläfern lassen?

Ich persönlich bin eh der Meinung, dass es eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, damit sich die Seele/Persönlichkeit des Hundes in Einvernehmlichkeit vom Körper trennen kann. Diese Zeit sollte man auch seinen Tieren zugestehen und nicht einfach, weil man selbst leidet und es nicht mehr mit ansehen kann, einfach den Hund/das Tier töten.
 
Miwok, deinem lüttem scheint es doch noch gut zu gehen.
Der Schäferhund wollte ja gehen, es ging einfach nichtmehr, gehen im bezug auf laufen/Gassigehen. Es ging grademal 50m gut, dann konnte ich den alten Herren mit seinen 55kg nach hause tragen, aber wie anfassen.., tja das war dann auch so eine Sache. Hochheben ohne schmerzen war nicht möglich, in einen Bollerwagen zu legen war auch nicht seins, aber wie sollte er denn mehrmals täglich sein Bedürfniss erledigen?

Im Hof hat er gepieselt, aber das war es leider auch :(
Ich weiß gar nicht wie alt er wurde, ich kannte ihn glaub seit ich 5 oder 6 JAhre alt war, Grob gerechnet müßte er knapp unter 20Jahre alt gewesen sein damals.

Bei Tieren bin ich immer hin und hergerissen, einschläfern ist das letzte mittel bei uns. Der TA entscheidet das zum großen Teil, wenn es etwas bringt mit einer OP oder mit Medikamenten das Tier schmerzfrei und lebendswert weitere Zeit bei uns zu halten, keine Frage, oder meinst du ich gebe ein Familienmitglied so einfach her?, die verflixte kohle ist dann erstmal zweitrangig.

Edit^^, die Seele der beiden Hunde hätte ich gerne eingefangen. Selbst leiden ist ein gutes Argument, aber nicht zu verwechseln mit der Veränderung des Hundes, wenn er nur unter Schmerzen rauskann, oder es im Weh tut sich zu erleichtern, was sich das Tier dann auch verkneift bis nichts mehr geht, das ist echt kein schöner anblick beim tierdoc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also gut, dann habe ich das alles falsch verstanden.
Ich bin fälschlicherweise von alten Hunden ausgegangen, die eingeschläfert werden sollen, obwohl sie irgendwas - altersbedingt - haben, das man sehr wohl noch behandeln kann und damit dem Hund noch ein paar schöne Jahre bieten kann.
Voraussetzung stets: kein Leiden, keine Schmerzen.

Aber wenn es doch um was anderes geht, dann bin ich freilich still.
So, wie es Bubuka väterlich-pastoral angeraten wurde: Weniger ist manchmal mehr.
Daran werde auch ich mich in Zukunft halten.

:happy33:


Rubia, das haben nur wenige verstanden.
Dieser Thread ist wieder schnell abgedriftet in die Diskussion, ob man einen schwer kranken Hund erlösen soll oder von selbst sterben lässt - solange er keine Schmerzen leidet.

Eigentlich wäre das ein spannendes Thema gewesen, weil es im Omihunde-Netzwerk gut dokumentiert ist, was man mit alten Hunden noch erreichen kann und wie sehr man oft die Lebensqualität erhöhen kann.
Vielen Hundehaltern und Tierärzten ist das gar nicht bewusst. Die alten Hunde werden oft zu schnell aufgegeben.
 



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