ADHS Junghund?

Bitte betrachtet den Titel mit Humor :)

Paula und ich lassen mal wieder von uns hören. Sie ist mittlerweile etwas über 5 Monate alt und ein toller Hund, das kann ich nicht anders sagen. Sie ist sehr ausgeglichen, hört wirklich extrem gut und ist bereits top leinenführig. Leider treffen diese Dinge aber nur zu, wenn wir alleine sind 🙄

Folgende Situationen bereiten uns noch Probleme:

In der Hundeschule ist sie extrem hibbelig und kann kaum stillsitzen. Wenn wir Übungen machen kann sie sich kurz konzentrieren, aber man merkt, dass ihr das alles abverlangt. Sie möchte eigentlich die ganze Zeit nur zu den anderen Hunden rennen. Zwischendurch springt sie ungeduldig in die Leine oder bellt aus Frust. Das führt dann zu Übergangshandlungen - sie fängt dann exzessiv an, Gras zu rupfen und zu kauen. Wenn ich sie anspreche habe ich nur wenige Sekunden ihre Aufmerksamkeit. Sie lässt sich aus ihrer angespannten Haltung nicht rausholen.

Wenn ich Besuch habe, wird dieser nicht in Ruhe gelassen. Sie springt mittlerweile zwar niemanden mehr an, aber sobald sich der Besuch gesetzt hat, sind ihre Pfoten auf dem Schoß und sie will Hände und Gesicht abschlabbern. Ich ziehe sie immer wieder weg, stelle mich vor den Besuch, beanspruche diesen für mich, aber dann bellt sie mich einfach nur an, legt sich hin, und wartet bis ich mich wieder hinsetze. Dann fängt das Spiel von vorne an. Das hat zur Folge, dass sie durchgehend am Tisch angeleint bleibt, wenn Besuch da ist. Das ist natürlich sehr schade und kann auf Dauer keine Lösung sein. Es frustriert mich, dass sie nicht einfach entspannen kann, wenn jemand da ist.

Es ist so gut wie unmöglich, mit einem anderen Hund zusammen Gassi zu gehen. Meine Kollegin bringt ihren Hund auch täglich mit zur Arbeit und wir haben schon öfter versucht, in der Mittagspause gemeinsam spazieren zu gehen. Egal ob ich hinter oder vor ihr laufe - Paula zieht so extrem an der Leine, dass sie sich fast stranguliert. Egal wie oft ich stehen bleibe und die gängigen Methoden zur Leinenführigkeit anwende, das hat keine Wirkung. Sie hat dann einen Tunnelblick und sieht nur den anderen Hund. Der andere Hund ignoriert Paula übrigens komplett. Ich weiß da einfach nicht mehr weiter.

Ich hoffe, ihr habt vielleicht ein paar hilfreiche Tipps für mich :)

Liebe Grüße
Michelle
 
Es gilt eigentlich noch immer alles was ich in meinem Beitrag deines ersten Treads geschrieben habe.

Jetzt kannst du aber anfangen ihr Benehmen beizubringen, das heißt, sie hat zu hören.Wenn Besuch kommt hat sie eben im "Sitz" oder "Platz" bei dir zu bleiben, das musst du konsequent immer von ihr verlangen,wenn du später merkst das sie den Besuch nicht mehr über die normale Begrüßung hinaus belästigt, muss das ja nicht mehr sein.

Auch beim an der Leine ziehen hilft nur konsequente Erziehung, das heißt sie muss lernen bei "Fuss" zu laufen.Es wird eine Weile dauern aber sie lernt es.Zum bei "Fuss" gehen empfehle ich das Halsband und für den Anfang richtig tolle Leckerlies.

Du hast keinen ADHS Hund, sie ist ein ganz normaler junger Hund,und wenn du schreibst er "hört extrem gut"dann ist das einfach falsch,sonst hättest du diese Probleme nicht, aber bei 5 Monaten ist das eben noch normal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Hund ist geradenal 5 Monate auf dieser Welt und wenn ich die Beiträge richtig verstanden habe erwartet man schon von ihm:

-Alltag
- "gut erzogen und leinenführig sein"
- Fremde Leute kommen zu Beshch
- Gruppentraining in der Hundeschule
- Bürohund sein inklusive mit anderen Hunden gesittet Gassi gehen

Mit 5 Monaten? Kein Wunder das der Hund am Rad dreht. Mein Rat? Schraub Deine Ansprüche etwas herunter und nimm Dir eins nach dem anderen vor.
 
Paula verhält sich nicht untypisch für einen 5 Monate alten Hund. Die haben einfach viel Energie, können nicht auf ihrem Platz bleiben, finden alle Hunde toll und wollen mit ihnen spielen und können sich gefühlt nur wenige Sekunden konzentrieren.Mein Balou hat in der Hundeschule Löcher gebuddelt und Stöckchen gekaut wenn etwas erklärt wurde.

Nimm für die Wartezeit in der Hundeschule etwas zu kauen mit damit Paula beschäftigt ist und du sie nicht immer wieder korrigieren musst.

Vergiss im Moment noch die Leinenführigkeit wenn du mit anderen Hunden unterwegs bist. Mach eine etwas längere Leine (ca. 5 m) an Paula und ein Geschirr. Andere Hunde sind einfach zuviel Ablenkung. Leinenführigkeit kannst du üben wenn Paula nicht abgelenkt ist.

Solange Paula bei Besuch so aufdreht würde ich mich auf die Leine setzen bis sie sich beruhigt und dann eine Decke in deine Nähe legen auf die sich Paula legen kann.
 
Hallo Michelle!

Ich habe mir jetzt die Zeit genommen und habe mir Deine seit Juni hier gestarteten Themen angesehen. Gleich in Deinem ersten Thema kam meiner Meinung nach der entscheidende Satz von Dir, der hier in meinen Augen ursächlich ist:
Hallo zusammen :)

Ich bin neu hier und habe einige Fragen, bevor mein zwölf Wochen altes Golden Retriever Mädchen Mitte August bei mir einzieht. Ich möchte alles richtig machen
Du hast damals direkt die passende Antwort bekommen:
Der erste Fehler liegt schon da drin.dass nicht falsch machen willst.
Du wirst Fehler machen,so wie jeder andere Hundehalter auch.
Wichtig finde ich dabei, welche Grundeinstellung da zu Grunde liegen könnte. Willst Du den perfekten Hund? Wieso? Und wenn ja: was hilft das dem Hund?

Ich vermute, wenn ich Dich jetzt frage, wie entspannt Du mit dem Hund sein kannst, wirst Du vermutlich antworten, dass Du das natürlich kannst mit kuscheln und spielen/toben etc.
Bist Du aber entspannt, wenn Du unter Beobachtung (z. B. Besuch bei Dir zu Hause) stehst?

Hunde bemerken unsere leichtesten Anspannungen. Die haben äußerst feine Antennen.

Mein Rat: lass Deinen Hund Hund sein. Eigentlich ja eher noch: lass Deinen Welpen Welpe sein. Unter wieviel Stress steht er, wenn er Deinem Anspruch, alles richtig machen zu wollen, genügen muss?

Das soll nicht heißen, dass Du ihn nicht erziehen sollst. Auch nicht, dass er bei Besuch nicht reguliert werden soll. Aber bleib dabei locker. Habt auch in solchen Situationen Spaß. Er freut sich halt und will dabei sein. Natürlich muss er dabei Grenzen beachten.

Auch Dein Thema, in dem Du fragst, welches Hundeshampoo zu empfehlen ist, hat für mich so einen komischen Beigeschmack, als ob Du bald täglich Deinen Hund duschen möchtest. Ich habe einen Labi und der schmeißt sich im Wald in jede Pfütze. Vor allem: je matschiger, je lieber. Die eher sauberen lässt er links liegen. Dabei dreht er sich teilweise sogar auf die Seite, manchmal auf den Rücken. Eigentlich ist er braun, aber bei lehmigem Boden habe ich ihn schon mal komplett beige gesehen. Eine kleine Drecksau. Ich drehe meine Runde im Wald dann so, dass wir zum Schluss an einem Teich oder einem Bach vorbeikommen. Da springt er rein und ist anschließend für mich sauber genug, so dass ich ihn zu Hause nur noch trocken rubbel und gut ist. Sitzt doch noch etwas Dreck im Fell, wird er kurz gebürstet. Was dann immer noch im Fell hängen geblieben ist, wird am nächsten Tag aus der Wohnung gesaugt. Was anderes ist es, wenn er sich in Aas oder Schafsscheiße gewälzt hat, aber sonst...

Auch hier: mach' Dich locker. Das soll jetzt nicht herablassend klingen, sondern ist ernstgemeinter Rat. Wenn Du locker, also entspannt bist und vor allem auch so mit den verschiedensten Stresssituationen umgehst, dann überträgt sich das auch auf Deinen Hund. Wenn Du aber mit Deinem Besuch angespannt dasitzt, weil Du quasi nur auf den nächsten Fehltritt Deines Hundes wartest, dann kann sich Dein Hund auch nicht entspannen. Mein Rudi ist damals auch wie blöde am Besuch hochgesprungen, der Schwanz hat quasi mit dem Hund gewedelt. Wir haben ihm nur begrenzt Aufmerksamkeit geschenkt, jeder hat im kurz "Tach" gesagt und es hat nur ein paar Minuten gedauert, bis er gemerkt hat, dass er mit seiner Art keinen Erfolg hat. Dann lag er ganz schnell entspannt irgendwo rum, oder hat das bisschen verbliebene, aufgestaute Energie am Kauknochen/Knotenseil/Kauholz ausgelassen. DANN hat sich der Besuch RUHIG mit dem Hund beschäftigt und so hat er gelernt, wie er mit dem Besuch umzugehen hat. Da müssen alle am gleichen Strang ziehen, nicht nur Du alleine.

Du kriegst das schon hin. Entspann Dich! 😉

LG
Matthias
 
Danke für deine ausführliche Antwort Digi :) Hat mich total gefreut, dass du dir so viel Zeit genommen hast.

Vorweg: Das mit dem Shampoo war eine Frage, die ich mir vor der Anschaffung gestellt habe, die aber sehr schnell unwichtig geworden ist, seit ich Paula habe. Effektiv habe ich sie erst ein Mal baden müssen, und zwar als sie bei der ersten Autofahrt Pipi gemacht hat und darin lag. Sie macht sich unterwegs ständig dreckig und wälzt sich im Matsch. Wie du aber schon sagtest, fällt das später von ganz allein aus dem Fell und ich muss nur noch ausbürsten.

Auch mit dem Punkt bzgl. der Anspannung hast du vermutlich recht, wenn ich mal so darüber nachdenke. Sobald Besuch kommt, bin ich unterschwellig nervös, weil es mir unangenehm ist, wenn Paula so aufdringlich ist. Wenn mein Besuch Hundeerfahrung hat, sehe ich das nicht so eng, weil die Leute dann wissen, wie sie Paula in ihre Schranken weisen können. Wenn jedoch beispielweise mein Opa kommt (er ist Mitte 80), mache ich mir schon mehr Sorgen, weil er eher wackelig auf den Beinen ist, und sich auch jedes Mal erschreckt, wenn Paula ihn im Sitzen anspringt. Meine Mama ist ängstlich was Hunde angeht und zieht sofort ruckartig ihre Hände weg, wenn Paula kommt. Das macht Paula natürlich sehr viel Spaß und sie springt mit noch mehr Elan hinterher. Deswegen bin ich wahrscheinlich angespannt, weil ich mich dann schlecht fühle. Das muss ich wohl in den Griff bekommen.

Es ist auch eine gute Idee, dass ich Paula für den Hundeplatz was zum Knabbern mitnehme, wenn sie warten muss. Dann vergreift sie sich vielleicht nicht so extrem am Gras.

Wenn wir mit anderen Hunden rausgehen sind die Hunde eigentlich immer im Freilauf (wir treffen uns dann im Wald oder so). Das Problem habe ich also nur mit dem Hund der Arbeitskollegin. Ich verstehe aber auch, dass man einem Welpen nicht zu viel abverlangen sollte. Ich werde es dann aber eher meiden, mit meiner Kollegin gemeinsam spazieren zu gehen, statt das Verhalten zu "dulden". Das hat aber einfach nur damit zu tun, dass es auch für Paula nicht schön ist, sich halb zu erwürgen und Hustenanfälle zu kriegen. Wir probieren es dann einfach noch einmal wenn sie älter ist.
 
Und noch ein kleiner Nachtrag zum besseren Verständnis: Der einzige Grund, warum ich mich gefragt habe, ob Paula vielleicht ein bisschen anspruchsvoller ist, als andere Welpen, ist der, dass die anderen Welpen sich in der Hundeschule anders verhalten. Alle sind im gleichen Alter wie Paula oder sogar noch jünger. Aber keiner dieser Welpen ist so aufgedreht wie Paula und keiner fängt an, Gras zu fressen. Alle sitzen oder liegen ruhig neben dem Besitzer, wenn gerade gewartet werden muss. Natürlich wird hier und da mal kurz aufgestanden und rumgeschnüffelt, aber kein anderer Welpe springt so extrem in die Leine wie Paula oder bellt rum. Deswegen habe ich mich einfach nur gefragt, ob ich was falsch mache.
 
Hallo Michelle
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen :)
Elli ist jetzt 1 Jahr und vieles hat sich wirklich einfach gelegt bzw. Durch Konsequenz erledigt. Sie liebt einfach andere Menschen und war früher immer sehr sehr nervös, wollte hin und hoch springen, gerade meine Nachbarn, da die sie auch von klein auf kennen. Da das aber alles sehr alte Leute sind (80+) habe ich recht schnell durch gegriffen. Und zwar nicht nur bei meinem Hund ! Ganz wichtig!
Meine Nachbarn, Freunde, Familie durften sie erst richtig begrüßen wenn sie eben nicht am rumspringen war sondern „ruhig“ geblieben ist und sich dann hat streicheln lassen.
Das meinen Bekannten klar zu machen hat mich oft sogar mehr nerven gekostet als mein Hund 😅
-> bitte ignoriert Elli wenn sie so extrem aufgedreht ist
-> bitte keine leckerli geben! (10000x wiederholen😅)
-> wenn begrüßen bitte nur solange sie mit 4 Pfoten auf dem Boden ist ansonsten aufhören
Usw.

Sie freut sich immer noch wahnsinnig wenn wir auf Nachbarn usw treffen aber mir was es wichtig das Elli nicht meint an jedem hochspringen zu dürfen.

das selbe übrigens mit Besuch zu Hause. Hunde lernen eigentlich recht schnell wenn ein Verhalten unerwünscht ist. Sie möchten ja teilhaben, dabei sein und wenn sie merken durch die aufgedrehte Art werden sie eher ignoriert lassen sie es eig bald.
Ich denke du solltest dann halt schauen wenn sie ruhig ist, dass sie dann beachtet wird . Dann darf sie gestreichelt werden usw aber halt nur solange sie ruhig ist.
Ps: mit ruhig meine ich natürlich dem Alter entsprechend ruhig. Sie darf sich freuen, sie darf aufgeregt sein. Aber in Maßen :)
Keine Sorge das legt sich 😊
 
Das Paula viel aufgeregter ist, ist ja erstmal kein Problem oder?
Bei anderen ist das Gras immer grüner.
Wenn wir uns mit Freunden treffen sieht man immer nur wie toll die anderen das schon machen, merkt aber oft gar nicht das dafür andere Sachen bei dem eigenen Hund schon besser klappen als bei den anderen.
Jedes Kind lernt in nem anderen Tempo und kann dann eben andere Sachen schon früher als die anderen :)
 



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