Junghund schnappt und überdreht

Ein dickes Hanfseil mit Knoten drin ist aber genau richtig: Das fliegt ganz ordentlich, putzt beim Reinbeissen die Zähne, und man kann es wunderbar schütteln und dran zerren, wenn jemand das andere Ende hält.
Und deshalb dachte unser Junghund bei jedem/jeder, der/die ihm auf der Straße entgegen kam und seine Jacke an der Hand schwenkte, dass jetzt das tolle Zerrspiel angesagt ist. "Zergeln" ist für uns gewaltiger Blödsinn.
 
Ja, mach mal, das wird länger dauern.

@Starsky Das mit dem Barsoi bin ich. Näheres inkl. Fotos und Videos im Thread "Rika in Frankreich". Rika ist tatsächlich mein erster eigener Hund - meine Mutter hatte Berner, da habe ich einen Hundeplatz kennengelernt. Dass du Barsoi als Ersthund für "extrem" hältst (was immer du auch damit meinst) zeigt nur, dass du von der Rasse genau gar keine Ahnung hast.

Und wenn dein Junghund tatsächlich, wie du andeutest, Passanten auf der Straße angegangen ist, bzw. deren Jacken, dann brauche ich von dir keine Ratschläge. Rika kann ihre Hanfseile identifizieren...
 
Marvdog, ich hoffe, du fasst dass hier alles nicht falsch auf. Ich wollte dir nur Tipps aus der täglichen Praxis geben, mehr nicht. Es soll keine Kritik und keine Vorwürfe sein. Ob du sie annimmst oder nicht, ist ja deine Sache. Ich hatte jedenfalls in meiner Hundeschule und meinem Verein immer Erfolg damit. Damit klinke ich mich jetzt aber wirklich hier aus. Ich wünsche dir viel Erfolg. Lass auch deinen Kopf und dein Bauchgefühl in der Erziehung mitsprechen und nicht nur den Trainer.
 
Alles gut, ich verstehe, dass hier jeder aufgrund seiner eigenen Erfahrungen argumentiert. Das passt nicht immer 100% auf die eigene Situation. Aber trotzdem können einzelne Hinweise ja hilfreich sein oder einen selbst um eine andere Sichtweise bereichern. Ich habe dir ja auch recht gegeben in deiner Einschätzung, was die Reaktionen meines Hundes hervorruft.
Was ich immer wieder feststelle ist tatsächlich, dass ich noch mehr auf mein Bauchgefühl hören muss. Das ist dieses Ding, einfach keine Fehler machen zu wollen. In kritischen Situationen verlässt mich da manchmal dann das Selbstbewusstsein. In vielen Dingen läuft es aber wie gesagt auch gut.
 
Das ist dieses Ding, einfach keine Fehler machen zu wollen.
Funktioniert nicht. Nirgends. Ich arbeite in der Psychiatrie und das ist hier eines von vielen Dauerthemen. Perfektionismus.

Fehler bringen uns in Situationen, in denen wir intensiv lernen können. Wichtig ist nur, dass man sich selber die Fehler zu- und eingesteht. Wenn ich in meinem bisherigen Leben nicht einen einzigen Fehler gemacht hätte (so wie es manchmal Wunschvorstellung bei einigen ist), dann würde ich heute viiiiiel dümmer dastehen.

Klitzekleines Beispiel: mein Hund verschwindet im Wald im Unterholz, so dass ich ihn nicht mehr sehen kann. Ich rufe ihn zurück, aber er kommt nicht, so dass ich anfange zu meckern. Als ich dann aber nach ein paar Schritten sehe, dass er hinter einem Busch am kacken ist, wird mir klar, dass er nicht kommen konnte und somit entschuldige ich mich natürlich auch bei meinem Hund. Kein Problem.
 
Ja, du hast vollkommen recht! Ist auch das, was ich meinen Kindern beigebracht habe😉. Auch beruflich fahre ich gut mit der Einstellung. Aus Fehlern lernt man und hätte ich diese nicht gemacht, stünde ich heute nicht da, wo ich stehe. Tja und trotzdem schleicht sich dieser Wunsch hier bei der Hundeerziehung doch hin und wieder ein. Vll steckt die Angst dahinter, dass Erziehungsfehler Konsequenzen haben, die man so leicht nicht wieder in Ordnung bringen kann.
 
Ich bin Ersthundbesitzer und vor 5 Jahren angefangen. In den ersten 2 Jahren habe ich massig Fehler gemacht, so dass es mich aus heutiger Sicht graust. Ist halt so, kann ich jetzt nicht mehr ändern. Tatsächlich haben wir bis heute noch ein paar Baustellen, die von damals herrühren. Mein Hund ist nicht zu 100% abrufbar, an der Leine pöbelt er immer nochmal "gerne".
Ich könnte mich jetzt natürlich hinstellen und mich grämen: "Ach, hätte ich doch damals alles richtig gemacht." Wenn ich dies wirklich als Anspruch gehabt hätte, dann würde ich wahrscheinlich heute noch keinen Hund besitzen, weil ich ja auch heute immer noch Fehler mache und dazu lerne. Allerdings habe ich in den sich anschließenden 3 Jahren soviel mehr richtig gemacht, dass wir inzwischen ein ziemlich gutes Team sind, trotz dieser beiden Altlasten (die aber an Ausprägung deutlich gegenüber dem damaligen Zustand verloren haben).

Ich will damit sagen, dass man zum einen seine Fehlbarkeit akzeptieren sollte, zum anderen kann ein Hund sich ändern, meist sogar schneller als wir Menschen und sich damit von seinem Fehlverhalten distanzieren kann. Kurzum: ruhig Blut, das wird schon!
 



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