Hundeerfahrung, ab wann hat man sie?

Mein Gedanke ist: ein Welpe, der von klein auf an bei uns aufwächst und für den viele Dinge im familiären Alltag daher von Anfang an ganz normal sind, die ein bereits erwachsener Hund noch nie kennengelernt hat, stelle ich mir mittlerweile einfacher vor als nochmal ein Ü-Ei mit unbekannter Vorgeschichte.

Das sehe ich auch so.
Insbesondere, wenn es sich beim Welpen um eine Rasse handelt, der es bereits in den Genen liegt, dass sie menschenfreundlich und nicht ressourcenorientiert sind.

Kira war ja ebenfalls ein Ü-Ei und es hat ein paar unschöne Vorfälle gegeben.
Mein großes Glück war, dass die Kinder bereits so gut wie erwachsen waren und ich ganz viel Zeit hatte, in die Sache hineinzuwachsen.
Wobei sie meinen damals bereits erwachsenen Sohn ebenfalls gebissen hat, genauso wie eine meiner Katzen.

War weder für meinen Sohn lustig, noch für die damaligen Katzen, denen ich ein neues Zuhause gesucht habe.

Ich kenne also diese Überlegung: "großer Gott, ich habe mich total überschätzt und den Hund völlig unterschätzt".
Und die Selbstvorwürfe, weil andere das jetzt ausbaden müssen.

Als ich dann einen Zweithund suchte, für mich, nicht für Kira, da war mir von Anfang an klar, was ich nicht will.
Ich will keinen selbständigen Hund mit Jagdtrieb mehr, auch wenn ich das eigentlich bewundere.
Aufgrund in den nächsten Jahren zu erwartender Enkel will ich ebenfalls keinen Hund mehr, der rassebedingt lieber Distanz haben will ,allen Fremden gegenüber erst mal misstrauisch ist und stärkeren Wachtrieb hat.

Und wegen Kira will ich keinen Hund, der genetisch bedingt nicht unbedingt Artgenossen braucht.

Da ist von der Rasse her nicht viel übrig geblieben, in allen meinen "wichtigen Punkten" sind die Retriever ganz vorn.

Ich bin eigentlich kein "Welpenmensch", mir sind die erwachsenen Exemplare um Längen lieber, bei Hunden genau wie bei Katzen.

Aber ich wollte zum einen sicher sein, dass nichts anderes mit reingespielt hat, also sollte die ausgesuchte Rasse auch reinrassig sein.
Und zum anderen wollte ich genau wissen, welche Erfahrungen der entsprechende Hund bereits gemacht hat, gerade wegen der mir wichtigen Punkte.

Natürlich kann man mit ganz viel Suchen und noch mehr Glück dann den entsprechenden erwachsenen Traumhund finden, aber darauf wollte ich mich nicht verlassen.
Von daher war es klar, wenn, dann zieht ein Welpe ein, auch damit Kira in die Sache "hineinwachsen" kann.

Und im Vergleich zu Kira ist Amy um ein Vielfaches "leichter", wenn man nicht über die typischen Welpenprobleme verzweifelt.;)
(Und ja, ich weiß, die ganz ganz schlimme Zeit kommt erst noch:p)

Aus diesen, meinen subjektiven Erfahrungen heraus und weil ich dich als jemanden einschätze, der seinen Welpen nicht "versaut", fände ich es eine gute Idee, wenn du dir einen Welpen der passenden Rasse holst.

Wenn ich in 12 - 15 Jahren (hoffentlich) noch fit genug bin, dann wird der nächste Hund vermutlich kein Welpe mehr, sondern dann werde ich wieder im Tierschutz schauen. Bis dahin sind etwaige Enkel groß genug, es gibt keinen Ersthund mehr und wahrscheinlich auch keine Katzen mehr, auf die ich Rücksicht nehmen müsste.
Dann sieht die Welt schon wieder anders aus.;)

Wobei ich niemals wieder was jagdtriebiges will.:cool:
 
Auch Mex, mein Pflegegolden wurde im Alter von 11 Monaten abgegeben, weil man Angst vor ihm hatte. Auch er kam als Welpe zwar an eine unerfahrene, aber nette und bemühte Familie, die einfach nur an manchen Enden dezent falsch beraten wurden. Seine mühsamste Zeit war im Alter von 1,5-2 Jahren und auch alle Wunden, die er bisher mit seinem Zähnen verursacht hat, sind ALLE im Alter von 1-2 Jahren passiert. Seit der Hund 2 ist, geht es mit ihm stetig bergauf und er entwickelt sich zwar langsam aber dafür nachhaltig und gut.
Ich bin ja auch jemand der, durch die Erfahrung mit Tiffy, eher mal dazu rät einen Welpen zu kaufen wenn Kinder da sind.
Nun war ja Tiffys Pech eben genau dass sie in eine unerfahrene Familie mit Kindern aufgewachsen ist. In diese Familie zog nach ihr ein neuer Hund ein der anscheinend mit den Begebenheiten besser umgehen konnte.
Wahrscheinlich ist ein erwachsener Hund wirklich häufiger die bessere Wahl sofern die Vermittler ehrlich sind.

Hundeerfahrung bekommt man nicht mit den Jahren, ich denke sie kommt wenn man sich auf das Lebewesen Hund einlässt und bereit ist zu lernen, sich zu reflektieren und weiter zu entwickeln.
 
Ich bin ja auch jemand der, durch die Erfahrung mit Tiffy, eher mal dazu rät einen Welpen zu kaufen wenn Kinder da sind.
Nun war ja Tiffys Pech eben genau dass sie in eine unerfahrene Familie mit Kindern aufgewachsen ist. In diese Familie zog nach ihr ein neuer Hund ein der anscheinend mit den Begebenheiten besser umgehen konnte.
Wahrscheinlich ist ein erwachsener Hund wirklich häufiger die bessere Wahl sofern die Vermittler ehrlich sind.

Hundeerfahrung bekommt man nicht mit den Jahren, ich denke sie kommt wenn man sich auf das Lebewesen Hund einlässt und bereit ist zu lernen, sich zu reflektieren und weiter zu entwickeln.


Ich sage ja auch nicht, dass ein Welpe schlecht ist :)

Es kann der Welpe genauso gut gehen, wie der passende erwachsene Hund und es kann auch mit Welpen und Kindern schlecht laufen. Sollen ja auch schon Welpen, die in Kombination mit Kindern angeschafft wurden, mit zunehmendem Alter abgegeben worden sein ;). Lumpi beispielsweise kam als Welpe in eine Familie mit 2 Kleinkindern. Offiziell wurde sie im Alter von 1 Jahr wegen einer Allergie abgegeben, inoffiziell vermute ich, dass es mit den Kindern dann doch nicht sooo gut lief. Wobei Lumpi an sich auch später noch sehr kinderfreundlich war.
 
Ich sage ja auch nicht, dass ein Welpe schlecht ist
Das hatte ich auch gar nicht so aufgefasst. Ich wollte mit dem Schreiben sagen dass ein gereifter Hund wahrscheinlich oft wirklich sinnvoller ist gerade wenn in der Familie noch andere Prioritäten sind.
Tiffany war auch definitiv kein gereifter Hund mit ihren neun Monaten und deswegen,von mir, als Argument gegen erwachsene Hunde auch etwas unglücklich gewählt.

Der Collie war 2 kommt aus einer Top Zucht und trotz der schlechten Haltung hätte er in eine Familie mit kleinen Kinder gepasst auch ohne mit ihnen gelebt zu haben.
 
Ich sage ja auch nicht, dass ein Welpe schlecht ist :)

Es kann der Welpe genauso gut gehen, wie der passende erwachsene Hund und es kann auch mit Welpen und Kindern schlecht laufen. Sollen ja auch schon Welpen, die in Kombination mit Kindern angeschafft wurden, mit zunehmendem Alter abgegeben worden sein ;). Lumpi beispielsweise kam als Welpe in eine Familie mit 2 Kleinkindern. Offiziell wurde sie im Alter von 1 Jahr wegen einer Allergie abgegeben, inoffiziell vermute ich, dass es mit den Kindern dann doch nicht sooo gut lief. Wobei Lumpi an sich auch später noch sehr kinderfreundlich war.

Sehe ich auch so. Kommt doch immer sehr auf den individuellen Hund und die jeweiligen Umstände an.
Bei Rex nehme ich auch sehr stark an, dass er mit Kindern zusammenlebte die ersten Monate seines Lebens. Und ich denke, auch wenn offizieller Abgabegrund Allergie war, dass er dann als Junghund der Familie entweder einfach zu anstrengend wurde oder die Kinder vielleicht einfach das Interesse an ihm verloren hatten.
Ich habe leider schon einige Male mitbekommen, dass hier Kinder ne Zeitlang mit Hund herumliefen und dann auf einmal ohne aus Gründen wie "Jetzt sind die Ferien vorbei und es ist nicht mehr genug Zeit für den Hund bei uns" oder "Er hat meinen Eltern zu viel gehaart" (letzteres zwei Mal mitbekommen).
 
Rosie ist in einer Familie mit Kleinkind aufgewachsen und es muß sehr belastend für sie gewesen sein. Kinder (je kleiner desto schlimmer) sind ihr bis heute nicht geheuer und sie beschwichtigt ohne Ende. Schnappt dann aber auch, wenn ihre Signale nicht zur Kenntnis genommen werden.

Während 2 meiner erwachsen übernommenen Staffs absolut zuverlässig mit kleinen und großen Menschen waren. Obwohl einer von irgendwelchen Typen kam, die mit dem Hund nur einen "auf dicke Hose" machen wollten. Und der andere als Wanderpokal zuletzt bei solchen Assis, die die Hunde dann einfach in der leeren Wohnung zurückgelassen haben.

Trotzdem hätten die in jede Familie gepaßt.
 
Ich glaube man kann nicht pauschal sagen ob ein Welpe besser in eine Familie mit Kindern passt oder ein erwachsener Tierschutzhund. In einem Tierheim in meiner Nähe waren ein paar Monate zwei Labrador Retriever weil sie die Kinder in der Familie gebissen hatten. Für viele "die" Familienhunde aber auch bei dieser Rasse kann mal der Geduldsfaden reißen und kein Hund muss sich meiner Meinung nach von Kindern alles gefallen lassen. Ich hätte als Mutter da immer ein Auge drauf solange die Kinder noch im Krabbelalter sind bzw. auch solange sie noch sehr klein sind und ich kein Verständnis für Hunde erwarten kann.
 
Ich hab nun nicht alle Seiten gelesen, denke aber das "Hundeerfahren" nichts mit Jahren der Hundehaltung zu tun hat.
Ich kenne Leute die haben seit 40 Jahren Hunde und seit 40 Jahren denke ich die sollten lieber Katzen oder Meerschweinchen haben...

Ich würde es daran festmachen wieviele verschiedene Hunde man hatte. So denke ich das jemand der 2 oder 3 Jahre aktiv in einem Tierheim oder Pflegestelle oder ähnl. (seriös!) gearbeitet hat wohl das meiste an Erfahrung mitbringen wird
 
Ich bin ja auch jemand der, durch die Erfahrung mit Tiffy, eher mal dazu rät einen Welpen zu kaufen wenn Kinder da sind.

Genau das ist der Punkt. Du hast "negative" Erfahrungen mit Tiffy gemacht und würdest eher zu einem Welpen raten. Bei mir war es z.B. so, dass ich absolut positive Erfahrungen mit Fiona gemacht habe.

Genau das rate ICH allen Leuten mit Kindern, die sich einen Hund anschaffen wollen.
Dann kommen natürlich Gegenstimmen, die zu bedenken geben, dass man auch einen Welpen versauen kann.

Klar - kann man. Man kann alles versauen. :rolleyes:

Aber in aller Regel erzieht man den Hund zu einem Familienmitglied, das sich problemlos einfügt.

Wir hätten uns zu den Kindern dazu niemals ein Überraschungspaket mit Vorgeschichte geholt. Das kann gut gehen, und in vielen Fällen klappt das auch super. Aber sehr oft geht es leider schief, und das ist schade, weil man solche Negativ-Erfahrungen vermeiden könnte.

Aber es gibt ja auch die "nicht Überraschungspakete mit Vorgeschichte" sozusagen. Klar, sicherlich seltener. Gibts aber. Siehe z.B. Fiona. Dank Alice WUSSTE ich sehr, sehr viel über sie. Ergo konnte ich problemlos davon ausgehen, dass das Zusammenleben mit Kindern funktioniert. Sie war ja nun 2,5 Jahre auf der Pflegestelle, also lange genug, als dass sie es beurteilen konnte. War mir wichtig, weil meine Nichte zu Fionas Einzug gerade geboren war. Am 13.9. ist meine Nichte geboren, am 15.9. sind Fiona und ich nach Hause gekommen und am 24.9. bin ich mit neuem Hund zum Baby gefahren. In der Sicherheit, dass es klappen würde. Es muss also kein absolut unbekannter Hund sein, es gibt sooo oft Hunde aus dem Freundeskreis, die abgegeben werden.


Hundeerfahrung.... ehrlich gesagt würde ich NIEMALS behaupten ich hätte Erfahrung. Würde mich jemand nach meiner Erfahrung fragen, würde ich das schildern, was ich mit Hunden erlebt habe und die Probleme oder die gelösten Probleme erzählen. Aber gut, ich behaupte auch niemals, dass ich reiten kann^^
 
Genau das ist der Punkt. Du hast "negative" Erfahrungen mit Tiffy gemacht und würdest eher zu einem Welpen raten. Bei mir war es z.B. so, dass ich absolut positive Erfahrungen mit Fiona gemacht habe.



Aber es gibt ja auch die "nicht Überraschungspakete mit Vorgeschichte" sozusagen. Klar, sicherlich seltener. Gibts aber. Siehe z.B. Fiona. Dank Alice WUSSTE ich sehr, sehr viel über sie. Ergo konnte ich problemlos davon ausgehen, dass das Zusammenleben mit Kindern funktioniert. Sie war ja nun 2,5 Jahre auf der Pflegestelle, also lange genug, als dass sie es beurteilen konnte. War mir wichtig, weil meine Nichte zu Fionas Einzug gerade geboren war. Am 13.9. ist meine Nichte geboren, am 15.9. sind Fiona und ich nach Hause gekommen und am 24.9. bin ich mit neuem Hund zum Baby gefahren. In der Sicherheit, dass es klappen würde. Es muss also kein absolut unbekannter Hund sein, es gibt sooo oft Hunde aus dem Freundeskreis, die abgegeben werden.

Ich frage mich immer, woher Vermittler wissen, was sie da vermitteln. Die wenigsten Hunde werden ja auf Herz und Nieren vorher wochenlang geprüft.

Es müssen ja nicht so Kaliber wie meine Hündin sein. Die ist super nett, charmant, lässt beim Tierarzt allerlei schmerzhafte Sachen zu. Sie wird zwar etwas hektisch, wenn sie sich schnell bewegende Kinder sieht, aber so reagiert sie auch auf andere Bewegungsreize.
Lernt sie Erwachsene kennen ist sie nett und aufmerksam, flirtet mit den Menschen.
Mit Maulkorb reagiert sie ähnlich auf Kinder. Etwas schüchterner, hektischer vielleicht, wenn man gut aufpasst und sie etwas besser kennt.
Ohne Maulkorb beißt sie in voller Beschädigungsabsicht ohne Anzeichen (Knurren, Körpersprache) zu.

Hätte ich Kinder wäre ich bei Hunden mit unbekannter Vorgeschichte ganz, ganz vorsichtig. Denn man steckt im Hund nicht drin. Klar, bei stark reaktiven Hunden ist das Risiko höher, aber die meisten wollen ja eh den aktiven, spielfreudigen Hund.
 



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