Fremdhunde-Kontakt bei Welpen

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Ich frag mich stets wieso man Welpen nur zu geeigneten Hunden lassen soll. Was ist ein geeigneter Hund? Einer der sich vom Welpen alles gefallen lässt, einer der mit Welpen rumtobt als wäre er selber noch ein Welpe? Einer der höchstens mal die Bürste stellt oder knurrt dann aber sofort klein beigibt?

Wie zur Hölle soll ein Hund lernen wie er sich bei Hunden verhalten soll die eben nicht 100% perfekt sozialisiert sind und/oder kommunizieren können wenn er es nicht von klein auf lernt?
Wie viele dutzende und aberdutzende Hunde haben Luke und ich getroffen wo die Halter meinten "Mein Hund nimmt mit anderen Hunden keinen Kontakt auf", "Mein Hund mag keine anderen Hunde" usw. und nach kurzer Zeit standen so viele mit Pipi in den Augen da weil ihr Hund plötzlich eben doch Kontakt aufnahm, mit 19 Jahren plötzlich anfing hinter Luke herzurennen und zu spielen oder trotz Blindheit plötzlich anfingen mit Luke durch die Gegend zu wusseln.

Ich würde mal sagen: Glück gehabt.

Anscheinend wohnst Du in einer hundemäßig günstigen Gegend.

Ein geeigneter Sozialkontakt für Welpen muß nicht nur der nette freundliche sein, der sich alles gefallen läßt. Klare Ansage brauchen manche Welpen auch und wenn der andere Hund sozial sicher und kompetent ist, funktioniert das auch.

Aber wenn eine unverträügliche genervte Boxerhündin Deinen 4 Monate alten Welpen ohne Vorwarnung abgreift und schüttelt, hat das nichts mit Erziehung, Sozialkompetenz oder sonstwas zu tun.
Und genau da sollte man anfangen abzuwägen.

Nun war meine Welpenhündin ein Staff, also kein zartes Pflänzchen und auch wesensmäßig recht fest, die konnte was wegstecken.
Allerdings ist sie als Erwachsene auf genau diese Hündin losgegangen und wir hatten eine "feine" Beißerei. Weil die Besitzerin nach wie vor diese Hündin völlig unkontrolliert durch die Gegend laufen ließ.

Meine Lea war als Welpe kackdreist und wurde auch vom Dobi einer Bekannten und anderen Hunden oft richtig gerüffelt. Aber zwischen rüffeln und ernsthaft beißen ist halt ein Unterschied.
Und ich lasse es für meine Welpen nicht drauf ankommen, sondern wähle Kontakte aus.

Machen Hunde ja auch. Oben genannte Lea hat ja später mitgeholfen einen mutterlosen Welpen bei mir aufzuziehen. Als der Welpe alt genug war, um auch draußen mitzulaufen, hat sie sehr drauf geachtet, dass da kein Fremdhund einfach drauf zu geht. Die Hunde wurden erstmal abgecheckt und notfalls auch fern gehalten.
 
Terrier und Hüter sind gar nicht zu vergleichen.

Der Irish Soft Coated Wheaten Terrier ist ein Alleskönner. Er wurde von den Bauern in Irland genutzt als Hofhund, Hütehund, Jagdhund, Wachhund, Ratten- und Mäusefänger.

Der Perro wurde genutzt als Wächter, Hofhund, Hütehund, Jagdhund und bei der Wasserarbeit.

Die beiden Rassen unterscheiden sich fast gar nicht und es ist nicht logisch, dass die eine Rasse Ruhe lernen muss und die andere nicht.

Auf den Rest antworte ich nicht mehr, weil ich das Gefühl habe, dass du jetzt nach irgendwelchen anderen Sachen suchst

Ich suche gar nichts, sondern habe ein Beispiel dafür gewählt, wie unsinnige Behauptungen sich verbreiten, selbst wenn sie schon lange widerlegt sind. Züchter und Tierärzte sind daran oft maßgeblich beteiligt.

Dazu zählt die Aussage, dass zu viel Protein den Knochen schadet, dass junge Hunde keine Treppen laufen dürfen, dass man Welpen zur Ruhe zwingen muss, dass eine Box die Stubenreinheit trainiert, dass eine Kastration eine Gesundheitsvorsorge ist, dass Springen den Gelenken schadet und weiterer Quatsch.
 
Dan nwerden sie als Welpen oder jedenfalls Junghunde vielleicht 15 oder 20 cm Schulterhöhe gehabt haben. Und dann von 76 cm Höhe runterspringen?
Mir rollen sich die Fussnägel hoch, wenn ich sowas lese. Da sind Spätschäden vorprogrammiert. Natürlich zeigen die mit 5 Jahren nicht, aber was ist mit 9 oder 10 Jahren?

Meine Welpen sind alle gesprungen und haben das regelrecht geübt. Einige leben bereits nicht mehr. Sie hatten bis ins hohe Alter keine Arthrosen oder sonstige Knochen- und Gelenkprobleme.
Es gab in meinem ganzen Umfeld keinen Hundehalter, der seinen Welpen beim Springen eingeschränkt hätte und auch keine Folgeschäden bei den Hunden.

Kleine Hunde können im Verhältnis zu großen Hunden wesentlich besser springen und haben mehr Muskelkraft.
Welche Höhe ein Hund herunterspringen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Man kann nicht sagen, 76 cm sind zu tief.

Wie sollen Hunde springen lernen, wenn der Mensch bestimmt, wie oft und welche Höhe ein Hund springen darf?
Der Hund kennt weder seine Körpergröße noch sein Gewicht. Auch eine Tiefe oder Höhe von 1,50 Meter sagt ihm nichts.
Um überhaupt seine Sprungkraft und eine Höhe/Tiefe/Breite abschätzen zu können, muss ein Hund regelmässig springen.

Damit fängt er als Welpe an und lernt seine eigenen Fähigkeiten kennen. Er lernt gleichermaßen seine Grenzen kennen, wenn er seine Fähigkeiten steigert. Aber einer gewissen Grenze merkt er, dass er eine Höhe oder Tiefe schafft, aber dass es anfängt unangenehm zu werden. Bei jeder neuen Höhe oder Tiefe sieht man, wie der Hund genau abwägt, ob das zu schaffen ist.
Hunde lernen nur durch Erfahrung. Man kann nicht ein Leben lang aufpassen, dass der Hund nur eine gewisse Höhe oder Tiefe einhält.

Professor Dr. Martin Fischer gehört zu einer Forschergruppe der Universität Jena.
Die Forschung zur Bewegung beim Hund ist das Aktuellste, was es gibt. Er hat auch mit dem Vorurteil, was das Treppenlaufen angeht, aufgeräumt.

Prof. Fischer schreibt:

Die Gelenke des Hundes seien keine biologischen, sondern technische Gelenke, deren beiden Seiten ausschließlich bei Druckeinwirkung optimal zueinander passen.
„Der Knorpel wiederum wird durch Diffusion ernährt, wie ein Schwamm, den man drücken muss, bevor er sich maximal mit Wasser vollsaugt. Ein gesunder Knorpel braucht Belastung, nur dann wird er auch ernährt“, betont Fischer. Genau aus diesem Grund nähmen Gelenkprobleme bei Schonung oft erst recht zu.

Der Körper des Hundes und seine Gelenke sind darauf eingerichtet, auch ungewöhnliche Kraftspitzen abzufangen.

http://www.vdh.de/fileadmin/media/news/2016/28-32.pdf

Das Springen und andere Stoßbelastungen ernähren den Knorpel und führen zu einer stabilen Knorpeldicke.
Außerdem trainiert das Springen die Muskeln, die Sehnen und Faszien.
Die Energie beim Sprung wird hauptsächlich in den Sehnen und Faszien gespeichert und wird von dort wieder abgerufen.
Die Bedeutung der Faszien wird erst seit relativ kurzer Zeit erforscht.

Sehr interessant:

Was ist das? Kängurus können bis zu 13 Meter springen. Das Interessante daran: Die Tiere beziehen die enorme Sprungkraft nicht aus reiner Muskelkraft, sondern aus einer elastischen Speicherenergie – dem sogenannten Katapultmechanismus. Über eine Vielzahl an dynamischen Federungen lässt sich dieser Katapulteffekt auch im Faszientraining forcieren. Kinder, die auf Spielplätzen herumtoben und herumspringen, bedienen sich so eines natürlichen Faszientrainings.

Wofür wichtig? Ziel dieses Prinzip ist es, die Elastizität der Faszien zu steigern, um sie so jugendlicher und widerstandsfähiger zu machen.

Ob wir geschmeidig elegant oder eher tollpatschig durchs Leben gehen hängt von der Körperwahrnehmung, der sogenannten Propriozeption ab. Überraschender Weise findet sich diese „Wahrnehmungsfühler“ im faszialen Netzwerk. Tatsächlich stellen die Faszien mit ihren sensiblen Nerven unser größtes Sinnesorgan dar.

http://www.gesund.at/a/wie-trainiere-ich-die-faszien

Es gibt Hunde, die nicht springen können und wie ein nasser Sack auf den Boden knallen. Dann gibt es wieder Hunde, die so geschmeidig wie eine Raubkatze springen können. Das hängt allein von der Übung ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal etwas zum Lesen:

1. Prinzip: Rebound Elasticity – der Katapult-Mechanismus

Im australischen Busch leben Kängurus, die bis zu 13 Meter weit springen können. Diese außerordentliche Sprungleistung lässt sich über die reine Kontraktionskraft der Beinmuskeln nicht erklären. Bei der Analyse der zugrundeliegenden Sprungbewegungen entdeckten Wissenschaftler erstmals den sogenannten Katapult-Mechanismus: Die Sehnen und Faszien der Beine werden beim Känguru wie elastische Gummibänder vorgespannt. Das anschließende Loslassen der darin gespeicherten Energie ermöglicht dann diese erstaunlichen Sprünge.

Durch den Einsatz von modernen, portablen Ultraschallgeräten gelang es, auch bei menschlichen Bewegungen eine ähnliche Arbeitsteilung zwischen Muskeln und Faszien genauer zu untersuchen. Dabei stellte sich heraus, dass die kinetische Speicherenergie der menschlichen Beinfaszien denen von Kängurus in Nichts nachsteht, sondern sie teilweise sogar übertrifft. Nicht nur beim Hüpfen oder Laufen, sondern auch beim Gehen und Werfen entsteht ein erheblicher Teil der Bewegungsenergie aus der oben beschriebenen, dynamischen Federung – dem Katapult-Effekt der Faszien.

http://www.rivita.de/faszienzirkel-2/

Diese Fähigkeit kann man in diesem kurzen Video sehr gut sehen:

 
Das Beispiel mit dem Schwamm macht es sehr deutlich - aber dafür braucht es kein Springen. Zur Gesunderhaltung von Gelenkknorpel reicht die "normale" Bewegung (laufen, rennen, ggf. auch flache, weite Sprünge) völlig aus.
Dafür braucht es nicht die enorme Stauchung insbesondere in den Vorderbeinen, wie sie beim Landen etwa beim Springen vom Tisch, aus dem Auto oder nach höheren Hürden auftreten. Also Sprünge, bei denen die Tiere ohne Bewegungsdynamik nach vorne lediglich nach unten plumpsend landen.

Natürlich stecken gesunde Hunde in jüngeren bis mittelalten Jahren massenweise Sprünge weg, völlig klar. Die Frage ist nur, ob sie (als Beispiel jetzt und ohne Rassenbetrachtung) bereits mit 9, 12 oder 14 Jahren verschlissen sind und ggf. der Dauermedikation bedürfen.
Oder - um mal zu den Pferden zu wechseln - wie es ein alter Reiter mal formulierte: in jedem Pferdebein steckt nur eine bestimmte Anzahl Sprünge, welche sind mit 12 Jahren "fertig" und manche machen das bis 19 Jahre mit.
Im übrigen denke ich, dass Hunde bzw. deren Ahnen, die Wölfe, im wesentlichen Lauf- und keine Springtiere sind. Sicher springen sie mal auf der Jagd von Felsen oder über einen Baumstamm - aber das macht sie nicht zu Springtieren.

Und ich rede jetzt ausdrücklich vom Springen, nicht vom Treppenlaufen.
 
Bubuka, Hunde sind doch keine Kängurus.
Schau Dir doch mal die Hinterbeine von diesen Viechern an. Hund landen beim Springen aber - wie auch Springpferde - üblicherweise auf den Vorderbeinen.
 
Das Beispiel mit dem Schwamm macht es sehr deutlich - aber dafür braucht es kein Springen. Zur Gesunderhaltung von Gelenkknorpel reicht die "normale" Bewegung (laufen, rennen, ggf. auch flache, weite Sprünge) völlig aus.
Dafür braucht es nicht die enorme Stauchung insbesondere in den Vorderbeinen, wie sie beim Landen etwa beim Springen vom Tisch, aus dem Auto oder nach höheren Hürden auftreten. Also Sprünge, bei denen die Tiere ohne Bewegungsdynamik nach vorne lediglich nach unten plumpsend landen.

Du legst fest, was als normale Bewegung anzusehen ist? Oder ich? Nein, jedes Tier für sich hat ein normales Bewegungsrepertoire. Das ist genetisch festgelegt.

Du hast geschrieben, dass du noch nie einen Welpen hattest.
Ich habe schon einige Welpen aufgezogen und kann dir versichern, dass das Springen zur normalen Bewegung des Hundes gehört. Sie machen das von allein und suchen sich sehr gerne neue Herausforderungen.

Was du verquaste naturalistische Ansicht, "Natürlichkeit und laissez faire" nennst, ist meine Forderung, den Hunden endlich zuzutrauen, dass sie selbst "wissen", was zu ihren normalen Bewegungen gehört.

Und das hat mit einer gleichgültigen Haltung nichts zu tun.
Ich habe sehr wohl beobachtet, wie die Welpen den Tisch erklommen haben und wie sie gesprungen sind.
Sie haben das mit so viel Vorsicht, Bedacht und Geschmeidigkeit gemacht, dass ich mich zurückgehalten haben.
 
Bubuka, Hunde sind doch keine Kängurus.

Diese Speicherenergie in den Faszien haben auch Menschen, Hunde und andere Lebewesen.
Das ist die Energie, die meine kleine Hündin so geschmeidig und sicher springen lässt.
Du würdest bei einer Katze auch nicht verhindern, dass sie einen Tisch hinunter springt.
Meine Hündin springt genauso.
 
Du legst fest, was als normale Bewegung anzusehen ist? Oder ich? Nein, jedes Tier für sich hat ein normales Bewegungsrepertoire. Das ist genetisch festgelegt.

Sicherlich. Beim Hund ist das rennen, hetzen, toben, spielen und auch etwas springen. Aber nicht 10 x am Tag aus einem Auto, nicht über 1 Meter hohe Hürden und schon dreimal nicht sowas:


..ist meine Forderung, den Hunden endlich zuzutrauen, dass sie selbst "wissen", was zu ihren normalen Bewegungen gehört.

Ich bestreite, dass "moderne" Hunde das noch wissen. Würde ich z.B. meinen Bretonen lassen, würde der sich permanent überdrehen und laufen bis er umfällt.
Nach ein paar Jahren wäre der davon "fertig", vor allem nervlich.
Ist Dir mal aufgefallen, wie viele Malinois mit 5 Jahren bereits deutlich ergraute Schnauzen haben. Die sind einfach als 30.000-Volt Hund vorgealtert.
Und die Sprünge, die Hunden abverlangt werden, haben sie nicht genetisch drauf, woher auch.
 
Das ist kein Unsinn - sondern völlig richtig. Zwar ist "zu viel" wieder sehr unkonkret, aber Welpenfutter mit 35 - 40% Protein endet in "Mast" und "Hochtreiben".

Das stimmt einfach nicht, dass ein hoher Proteingehalt zu Knochenschäden führt.

Zum Lesen:

Für Züchter großer Hunderassen ergeben sich eindeutige Folgerungen:

1. Bei der Bewertung des Proteingehalts von vollwertigen und ausgewogenen Hundenahrungsprodukten ist es wichtig, zunächst einen Blick auf den Fettgehalt zu werfen, da dieses einen Hinweis auf die Energiedichte des Produkts gibt. Bei Produkten mit hohem Fettgehalt und hoher Energiedichte muss der Proteingehalt relativ hoch sein, um ein ausgewogenes Verhältnis von Protein und Energie zu erhalten.

2. Es besteht kein Zusammenhang zwischen dem Gehalt an Nahrungseiweiß und Knochenmissbildungen.
Basierend auf einer Medline-Untersuchung im September 2001 (Schlüsselbegriffe: Protein, Ernährung, Hund und Wachstum) kann festgestellt werden, dass außer dieser Untersuchung keine einzige andere Studie jemals die Auswirkungen von einem unterschiedlichen Proteingehalt als einzigem unterschiedlichen Nahrungsbestandteil auf das Knochenwachstum erforscht hat.

Der wissenschaftliche Nachweis führt zwangsläufig zu dem Schluss, dass die Berichte von Züchtern und Hundebesitzern über die Auswirkungen einer Nahrung mit hohem Proteingehalt während der Wachstumsphase als „Ernährungsmythen" anzusehen sind.

http://www.webvet.de/wissen und forschung/protein.htm

 
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