Ich kann dir nur sagen wie WIR im Revier mit solchen "Meldungen" umgehen: Ja, wir trommeln ein paar Leute zusammen und machen uns auf die Suche...
Wenn die Hundehalter selber anrufen und um Unterstützung bitten, dann gibt's auch keinen Anschiß - bringt doch sowieso nichts. Der HH wird ein bißchen ausgefragt... wie heißt der Hund? freundlich? scheu? bissig? Hündin - vielleicht gerade läufig? Leckerchen, Lieblings-Spieli oder so???
Und dann gehen wir los...
Das kostet nichts... (aber die Beteiligten freuen sich über eine Zuwendung für den nächsten Grill-Abend)
Hier in meinem Ort wäre das Letzte, was ich tun würde, dem Jagdpächter Bescheid zu geben, wenn Kira abgängig wäre.
Ich glaube dir, dass es bei euch so läuft und finde das super. Auf diese Weise wird die Kluft zwischen Jägern und Hundehaltern überbrückt und es entsteht Verständnis.
Ich wünschte, das wäre hier auch der Fall, aber bei uns ist Hopfen und Malz verloren, solange die alte Jägerschaft nicht endlich den Löffel abgibt und durch vernünftige Jäger ersetzt wird. Das ist eine eingeschworene Gemeinschaft hier, die starr an überkommenen Vorstellungen festhält.
Und die wenigen jungen Jäger, die dabei sind, passen sich entweder an oder sind schon genauso verschroben.
Einen ersten Eindruck davon, dass es tatsächlich vernünftige Gespräche auf Augenhöhe mit Jägern geben kann, hatte ich vor Jahren, als ich Kontakt mit einem revierfremden Jäger hatte, der wirklich alles versucht hat, mir zu helfen. Es wäre einfach schön, wenn die gesamte Jägerschaft sich so entwickeln würde, wie es hier und in dem anderen Thread manchmal anklingt.
Als ich beispielsweise trotz der gegenseitigen Abneigung die Jäger gerufen hatte, als Kira ein schwer verletztes Reh gefunden hatte, wurden zuerst mal mein Hund und ich mit Vorwürfen überhäuft, was Kira dem Reh angetan hätte. Dabei hätte jeder Idiot sehen können, dass Kira nix damit zu tun hatte, weil sie keinerlei "Spuren" aufwies. Kein einziger Blutfleck, gar nichts.
Aber anstatt froh zu sein, dass ich in sengender Hitze fast eine Dreiviertelstunde auf das Eintreffen gewartet habe und behilflich war, wurde ich gleich mal in den Senkel gestellt. Ich hatte zwar nichts anderes erwartet, aber ich kann bei uns jeden verstehen, der die Jäger nicht verständigt.
Mir ging es auch einzig und allein um das schwerverletzte Tier, das sich nicht mehr länger quälen sollte.
Da habe ich gesehen, was so ein Hund (ich vermute mal, es war ein Hund) anrichten kann und es hat mir in der Seele weh getan.
Wir sind auch heute wieder nur an der Leine unterwegs gewesen, auch wenn es nirgends eine Spur von Wild gab.
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Was passiert denn wenn man den Jagdpächter darüber informiert, daß der eigene Hund abgägnig ist, weil er hinterm Reh her ist? Helfen die einem suchen oder was?
In meinem Fall könnte ich darauf wetten, dass die Jagd auf Kira eröffnet wäre.
Aber in anderen Gebieten scheint es ja so zu sein, dass die Jäger hilfsbereit sind. Liegt ja auch in ihrem Interesse, eine gewisse Einsicht zu erreichen und das schafft man bestimmt besser auf freundschaftlicher Ebene.
Der beste Freund von Kira, ein Terrier Mix, war an der familieneigenen Hütte mitten im Wald auch mal abgehauen und stundenlang unterwegs.
Das Frauchen hat tunlichst keinem Jäger Bescheid gesagt, obwohl ihr Vater ganz gut mit denen hier steht. Sie ist, bis es dunkel wurde, an der Hütte geblieben und irgendwann in der frühen Nacht ist der kleine Kerl wieder aufgetaucht. Sehr deutlich nach Wildschwein stinkend, aber putzmunter und fidel.