Mehr Schutz für "wildernde" Hunde

Dank uneinsichtiger HH, die ihre Hunde im Wald unbedingt ohne Leine laufen lassen müssen, bekommen jetzt alle das zu spüren.
Am vergangenen Donnerstag hat hier bei uns im Wald ein großer, schwarzer Hund einen jungen Rehbock gehetzt und letztendlich verletzt, indem er sich in den Hinterbeinen des Tieres verbissen hat.
Der junge Rehbock hat sich auf ein bewohntes Grundstück geschleppt, die Anwohner konnten den herrenlosen Hund vertreiben. Das Reh mußte von dem Jagdpächter erschossen werden, beide Hinterbeine waren gebrochen.
Ich frage mich immer wieder, wieso man einen Hund im Wald nicht anleinen kann!
 
So langsam Zweifel ich auch an gewisse Menschen.:wut:

Wenn ich mir einen Nachbarthread ansehe, da wird krampfhaft die Freiheit des Hundes verteidigt,mit Zähnen und Klauen, Anleinpflicht während der Brut und Setzzeit!

Die wollen es doch nicht einfach!
 
Uns ist Moritz letztes Jahr mal im Wald abgehauen, an der eigenen Waldhütte in Rheinland-Pfalz, ich weiß nicht mal was er gesehen/wahrgenommen hat - er ist einfach urplötzlich vom Weg durch einen Stacheldrahtzaun hysterisch bellend gesprungen und war weg.
Acht Stunden lang, bis kurz vor Mitternacht, da ist er dann doch wieder aufgetaucht, der kleine ******er.
Wir haben den Jagdpächter direkt benachrichtigt (wir jagen dort nicht selbst), der wiederum seine Leute angerufen hat, das sie nach einem beigen Dreikäsehoch Ausschau halten... Moritz könnte kein Reh reißen, wenn er wollte, und würde vermutlich eher einer wütenden Bache zum Opfer fallen als selbst Wild zu verletzen. Trotzdem war es uns natürlich wahnsinnig peinlich (und ich habe Blut und Wasser geschwitzt) und ein solcher Vorfall hat sich nie wiederholt.

Ich war damals einfach nur froh, das die Jäger uns null Vorwurf gemacht haben sondern sich freuten, das wir gleich Bescheid gegeben haben. Beim nächsten gemeinsamen Abendessen haben wir dann allerlei Stories von ausgebildeten Jagdhunden, die sich abgesetzt haben und ein bisschen "selbstständig unterwegs waren", gehört ;)

Ich würde meine Hunde trotzdem im Wald nicht pauschal anleinen (müssen wir hier auch nicht), dazu gibt es einfach keinen Grund, sie bleiben auf den Wegen Besonders bei meiner Hündin nicht. Ja, die nimmt Rehe wahr - sie zeigt sie mir an und kommt dann zu mir gelaufen um an mich gepresst dran vorbei zu gehen. ;) Ich lege ihnen sogar grundsätzlich Warnwesten an, falls wir in der Dämmerung unterwegs sind, das macht es vor Allem auch Radlern und Joggern einfacher, die Hunde direkt als Solche zu identifizieren.
 
So langsam Zweifel ich auch an gewisse Menschen.:wut:

Wenn ich mir einen Nachbarthread ansehe, da wird krampfhaft die Freiheit des Hundes verteidigt,mit Zähnen und Klauen, Anleinpflicht während der Brut und Setzzeit!


Ach Yacco... manche lernen es eben nie! ...und das sind dann Leute, die sich tierisch aufregen wenn ihnen mal jemand sagt, dass es Brut- und Setzzeit nicht aus Spaß und Dollerei gibt...

Und selbst wenn es nicht um eine amtliche Anordnung der zeitweiligen Leinenpflicht geht - bei diesen Leuten welche die Freiheit ihrer Hunde als das höchste Gut sehen, ist eben Hopfen und Malz verloren... (unsere Hunde fühlen sich übrigens nicht in ihrer Freiheit eingeschränkt wenn sie mal 'ne Stunde an der Leine laufen müssen)

Dem Jäger hat es bestimmt nicht die reine Freude gebracht, das gehetzte und verletzte Tier zu erlösen.

Und was rowan da beschrieben hat, ist mir auch schon ein paarmal zugetragen worden - einmal war ich selbst an einer mehrtägigen Suche beteiligt. Da war ein Schäferhund unterwegs...

Es sind ja schließlich auch nicht alle Jäger und Jagdausübungsberechtigte blutrünstige Tiermörder. Warum sollten sie auch unbedingt Katzen und freilaufende (harmlose) Hunde abschießen???

Schwarze Schafe gibt es überall - auch bei den Jägern; aber die Ignoranz vieler un-einsichtiger Hundehalter ist schon ganz was Besonderes...

Eigentlich sollte man die beiden betreffenden Threads zusammenbringen...

...meint die
Ulla
 
Was passiert denn wenn man den Jagdpächter darüber informiert, daß der eigene Hund abgägnig ist, weil er hinterm Reh her ist? Helfen die einem suchen oder was?
Käthe ist mir ja letztens im Feld hinterm Feldhasen her in den Wald abgedüst. Ich hab sie dort abgeholt.
Wenn mir ein Hund acht Stunden abgängig wäre, würde ich ernsthaft über eine E-Halsband nachdenken.
 
Was passiert denn wenn man den Jagdpächter darüber informiert, daß der eigene Hund abgägnig ist, weil er hinterm Reh her ist? Helfen die einem suchen oder was?
Käthe ist mir ja letztens im Feld hinterm Feldhasen her in den Wald abgedüst. Ich hab sie dort abgeholt.
Wenn mir ein Hund acht Stunden abgängig wäre, würde ich ernsthaft über eine E-Halsband nachdenken.


Ich kann dir nur sagen wie WIR im Revier mit solchen "Meldungen" umgehen: Ja, wir trommeln ein paar Leute zusammen und machen uns auf die Suche...

Wenn die Hundehalter selber anrufen und um Unterstützung bitten, dann gibt's auch keinen Anschiß - bringt doch sowieso nichts. Der HH wird ein bißchen ausgefragt... wie heißt der Hund? freundlich? scheu? bissig? Hündin - vielleicht gerade läufig? Leckerchen, Lieblings-Spieli oder so???

Und dann gehen wir los...

Das kostet nichts... (aber die Beteiligten freuen sich über eine Zuwendung für den nächsten Grill-Abend)

In ländlichen Gegenden helfen auch öfters die Freiwilligen Feuerwehren beim Suchen von Hunden...

Von anderen Jagdpächtern weiß ich auch, dass sie nicht unbedingt darauf aus sind Hunden etwas anzutun nur weil sie mal auf Solo-Tour sind...

A....loch-Typen gibt's auch, wie überall...

Allerdings sind wir alle total glücklich wenn so ein "Solist" heile und gesund dem Besitzer zurückgegeben werden kann...

...weiß die
Ulla
 
Was passiert denn wenn man den Jagdpächter darüber informiert, daß der eigene Hund abgägnig ist, weil er hinterm Reh her ist? Helfen die einem suchen oder was?
Käthe ist mir ja letztens im Feld hinterm Feldhasen her in den Wald abgedüst. Ich hab sie dort abgeholt.
Wenn mir ein Hund acht Stunden abgängig wäre, würde ich ernsthaft über eine E-Halsband nachdenken.

Kommt auf den Jagdpächter an. Idioten gibt es zwar überall, aber viele wären erstaunt, wie hilfsbereit und nett die meisten Jagdpächter reagieren. Dann wird mitgesucht, Jagdkollegen informiert, usw...
 
Ich kann dir nur sagen wie WIR im Revier mit solchen "Meldungen" umgehen: Ja, wir trommeln ein paar Leute zusammen und machen uns auf die Suche...

Wenn die Hundehalter selber anrufen und um Unterstützung bitten, dann gibt's auch keinen Anschiß - bringt doch sowieso nichts. Der HH wird ein bißchen ausgefragt... wie heißt der Hund? freundlich? scheu? bissig? Hündin - vielleicht gerade läufig? Leckerchen, Lieblings-Spieli oder so???

Und dann gehen wir los...

Das kostet nichts... (aber die Beteiligten freuen sich über eine Zuwendung für den nächsten Grill-Abend)

Hier in meinem Ort wäre das Letzte, was ich tun würde, dem Jagdpächter Bescheid zu geben, wenn Kira abgängig wäre.

Ich glaube dir, dass es bei euch so läuft und finde das super. Auf diese Weise wird die Kluft zwischen Jägern und Hundehaltern überbrückt und es entsteht Verständnis.

Ich wünschte, das wäre hier auch der Fall, aber bei uns ist Hopfen und Malz verloren, solange die alte Jägerschaft nicht endlich den Löffel abgibt und durch vernünftige Jäger ersetzt wird. Das ist eine eingeschworene Gemeinschaft hier, die starr an überkommenen Vorstellungen festhält.
Und die wenigen jungen Jäger, die dabei sind, passen sich entweder an oder sind schon genauso verschroben.

Einen ersten Eindruck davon, dass es tatsächlich vernünftige Gespräche auf Augenhöhe mit Jägern geben kann, hatte ich vor Jahren, als ich Kontakt mit einem revierfremden Jäger hatte, der wirklich alles versucht hat, mir zu helfen. Es wäre einfach schön, wenn die gesamte Jägerschaft sich so entwickeln würde, wie es hier und in dem anderen Thread manchmal anklingt.

Als ich beispielsweise trotz der gegenseitigen Abneigung die Jäger gerufen hatte, als Kira ein schwer verletztes Reh gefunden hatte, wurden zuerst mal mein Hund und ich mit Vorwürfen überhäuft, was Kira dem Reh angetan hätte. Dabei hätte jeder Idiot sehen können, dass Kira nix damit zu tun hatte, weil sie keinerlei "Spuren" aufwies. Kein einziger Blutfleck, gar nichts.
Aber anstatt froh zu sein, dass ich in sengender Hitze fast eine Dreiviertelstunde auf das Eintreffen gewartet habe und behilflich war, wurde ich gleich mal in den Senkel gestellt. Ich hatte zwar nichts anderes erwartet, aber ich kann bei uns jeden verstehen, der die Jäger nicht verständigt.
Mir ging es auch einzig und allein um das schwerverletzte Tier, das sich nicht mehr länger quälen sollte.

Da habe ich gesehen, was so ein Hund (ich vermute mal, es war ein Hund) anrichten kann und es hat mir in der Seele weh getan.
Wir sind auch heute wieder nur an der Leine unterwegs gewesen, auch wenn es nirgends eine Spur von Wild gab.

- - - Aktualisiert - - -

Was passiert denn wenn man den Jagdpächter darüber informiert, daß der eigene Hund abgägnig ist, weil er hinterm Reh her ist? Helfen die einem suchen oder was?

In meinem Fall könnte ich darauf wetten, dass die Jagd auf Kira eröffnet wäre.
Aber in anderen Gebieten scheint es ja so zu sein, dass die Jäger hilfsbereit sind. Liegt ja auch in ihrem Interesse, eine gewisse Einsicht zu erreichen und das schafft man bestimmt besser auf freundschaftlicher Ebene.

Der beste Freund von Kira, ein Terrier Mix, war an der familieneigenen Hütte mitten im Wald auch mal abgehauen und stundenlang unterwegs.
Das Frauchen hat tunlichst keinem Jäger Bescheid gesagt, obwohl ihr Vater ganz gut mit denen hier steht. Sie ist, bis es dunkel wurde, an der Hütte geblieben und irgendwann in der frühen Nacht ist der kleine Kerl wieder aufgetaucht. Sehr deutlich nach Wildschwein stinkend, aber putzmunter und fidel.
 
Aber in anderen Gebieten scheint es ja so zu sein, dass die Jäger hilfsbereit sind. Liegt ja auch in ihrem Interesse, eine gewisse Einsicht zu erreichen und das schafft man bestimmt besser auf freundschaftlicher Ebene.

Hier im Norden würden die Jäger sagen:

- ok, kann passieren, dass ein Hund mal abgeht,
- ich/wir weiss/wissen Bescheid,
- such den selbst und trommle dazu selbst ein paar Leute zusammen und
- pass demnächst besser auf oder trainiere den Hund.

Holsteiner sind manchmal etwas knorrig, aber nette und hilfsbereite Leute. Aber sie machen sich nicht zum Löffel und suchen fremder Leute Hunde im Wald.

Mein Freund Henning ist bei uns im Dorf der örtliche Jäger. Der hat den Golden Retriever der städtischen Dame eine Strasse weiter in den letzten paar Jahren schon mindestens 5 mal allein im Revier umherstromernd angetroffen und jeweils zurückgebracht.

Meistens so um die frühe Morgenzeit rum, wo die Dame denkt, alles schläft noch und sie könnte den Hund ein bischen rauslassen. Dass Henning dann schon längst draussen ist, kriegt sie irgendwie nicht auf die Kette.

Als Dank kriegt er dann wortlos die Tür vor der Nase zugedonnert, nachdem die städtische Dame den Golden in den Hausflur gezerrt hat.
 
Ich finde das sehr nett von deinem Freund. :zustimmung:
Die Dame hat Glück, dass sie nicht bei uns wohnt.
Hat die denn überhaupt keine Angst, dass ihrem Hund mal was passiert, wenn sie den einfach so rennen lässt?
 



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