Mehr Schutz für "wildernde" Hunde

Also die Situation mit der Wasserflasche hätte ich ja zu gerne gesehen :happy2::happy2:

Aber beim Thema Jagdtrieb nehme ich bewusst die Risiken leicht aversiver Methoden in Kauf. Wenn sie nun irgendwann fehl-schlussfolgert das eklige virbrieren käme vom Wild oder Wild würde beissen und darum lieber einen Bogen darum macht, soll mir das nur recht sein.

Kann ich vollkommen nachvollziehen und ist meiner Meinung nach auch vollkommen legitim. Wenn man sich bewusst ist, was man da tut, ist das alles halb so wild. Das große Problem aversiver Methoden ist ja eben, dass die meisten Leute sich dessen eben nicht bewusst sind und die Fehlverknüpfungen erst dann bemerken, wenn die wiederum ein anderes Problem erzeugen. Eigentlich finde ich es deswegen umso schlimmer, wenn es von Seiten des Trainers kommt. Man selbst kennt seinen Hund nämlich immer am Besten und vielen Fällen wird dann einfach viel zu schnell dazu geraten bzw. gegriffen. Es sollte schon immer die letzte Möglichkeit bleiben und ich würde niemals irgendwen so an meinem Hund rumdoktern lassen.
 
Das kann ich nur unterschreiben :)

Ich frage mich inwieweit es auch dem Tabu aversiver Methoden geschuldet ist, dass so wenig über die Risiken bekannt ist. Seit einigen Folgen weist zwar selbst Rütter in seiner Sendung darauf hin, dass Wurfdisc und Wasserflasche den Hund traumatisieren können und daher nur mit Bedacht zum Einsatz kommen sollten - aber es wird noch zu wenig darüber gesprochen, was dabei schief gehen kann, wieso es schief gehen kann und somit im Umkehrschluss auch, wie man Wasserflasche und Co. "sicher" anwendet.

Wenn man sich damit mal intensiv beschäftigt hat und die Methoden dann dem Hund und der Situation anpasst, kann man das ruhig verwenden, finde ich. Wenn man es richtig macht hat man dabei (zumindest geht es mir so) dann auch den Lerneffekt: rein positive Methoden machen letztendlich doch mehr Spaß. Mit Clicker, Zerrseil und Leckerlitüte bewaffnet mit dem Hund zu arbeiten, kleine Erfolge zu sehen und zu steigern, sich zu freuen, zu loben - und das alles ohne die kleinste Ermahnung oder Strafe - das macht einfach wahnsinnig viel Spaß.
 
Mit Clicker, Zerrseil und Leckerlitüte bewaffnet mit dem Hund zu arbeiten, kleine Erfolge zu sehen und zu steigern, sich zu freuen, zu loben - und das alles ohne die kleinste Ermahnung oder Strafe - das macht einfach wahnsinnig viel Spaß.

Ich sage dazu immer gerne "Lernen lernen" :happy33: Mensch und Hund müssen überhaupt erstmal lernen, wie das Lernen eigentlich funktioniert. Wie man richtig belohnt, wann und was beim Hund am besten ankommt. Auch der Hund lernt ja mit der Zeit und plump gesagt, je mehr Trickschen er schon kann, desto schneller lernt er auch neue. Und der Spaß ist dabei ja enorm wichtig, wenn der Hund einfach "nur" lernt, dass er mit dem Menschen Spaß hat, ist allein das im Alltag schon eine enorme Verbesserung. Ohne dass die meisten es damit in Verbindung bringen würden.


Ich glaube der Hintergrund aversiver Methoden wird nicht öffentlich erklärt eben weil er so komplex ist. Ich denke der Gedanke ist "bevor man das falsch nachmacht, lieber gar nicht". Und selbst wenn man auf diesen im TV gezeigten Hund perfekt zuschneiden würde, wie und warum er für irgendwas in welchem Maße gestraft wird - das kann der 08/15 Zuschauer niemals korrekt auf seinen eigenen Hund übertragen. Also ich würde vermuten es ist wirklich die Devise "lieber gar keins als gefährliches Halbwissen" :nachdenklich1: Es gibt ja im Netz z.B. auch zig Analysen mit Video etc. pp zu CM. Das ist genau das richtige um zu zeigen, was an den Methoden problematisch ist. Aber es ist ja schon richtig, dass man das nicht extra für's Fernsehen macht nur um dann zu zeigen, warum es falsch ist. Dafür gibt ja kein normaler Mensch seinen Hund her.
 
Gut möglich, dass das der Hintergrund ist und es vermutlich besser so ist. Schon durch eher softe Sendungen wie Rütter und Co. bewaffnen sich haufenweise Hundehalter mit Wasserflasche und Wurfdisc, obwohl das in ihrem Fall vermutlich gar nicht nötig ist. Wobei, wenn man es so betrachtet, sind in den Medien eigentlich haufenweise aversive Methoden zu sehen, selbst fernab von Cesar Millan. :nachdenklich1:
 
Ich hatte als ich noch Gassigänger im Tierheim war auch einige solche und noch sensiblere Hunde. Die würde man mit einem E-Halsband seelisch brechen. Selbst mit einem Sprühhalsband. Im Grunde mit jeglichen aversiven Methoden - es gibt Hunde für die schon ein deutliches Wort echt schlimm ist.
Aber dann gibt es auch so K*ckbratzen wie Abby, die in einer Hundeschule die nach Rütter arbeitet nassgespritzt werden und daraufhin die Trainerin anspringen, ihr die Wasserflasche aus der Hand reissen und die Flasche dann leer schütteln und tackern. Trainerin nass, alle beistehenden Personen nass, Abby nass.

Hier schreibt sie aber vom E-Halsband.
Auch ihre Schilderungen kann ich mir bei einem Hund dem Wasseranspritzen gar nicht interessiert, nicht vorstellen, dass eine reine Vibration da durch dringt.
 
Aber beim Thema Jagdtrieb nehme ich bewusst die Risiken leicht aversiver Methoden in Kauf. Wenn sie nun irgendwann fehl-schlussfolgert das eklige virbrieren käme vom Wild oder Wild würde beissen und darum lieber einen Bogen darum macht, soll mir das nur recht sein.

Was tust du, wenn in dem Moment, in dem du das Halsband auslösen müsstest, ein Jogger, Reiter, anderer Hund, ein Kind oder sonst etwas/jemand des Weges kommt? Dann könnte Abby das unangenehme Vibrieren doch ganz schnell fehlverknüpfen?

Würdest du es dann lassen, so dass Abby wieder lernt, okay manchmal kann ich doch ungestraft hetzen gehen oder würdest du drücken mit dem Risiko der Fehlverknüpfung?

Für Kira käme es gar nicht in Frage, weil sie bei unangenehmen Geräuschen schon sehr sensibel ist.
Wenn ich z.B. vergesse, ihr Halsband mit der Marke auszuziehen, dann geht sie nicht an ihren Futternapf. Weil die Marke mal gegen den Napf geschlagen hat und allein dieses Geräusch reichte, dass sie sofort aufhörte zu futtern.

Interessant für mich war, dass sie sofort an den Napf geht, wenn ich ihr das Halsband ausziehe, sonst aber abwartet. Sie weiß also ganz genau, dass das Geräusch etwas mit dem Halsband zu tun hat. Genauso würde sie ganz schnell wissen, dass so eine Vibration + Geräusch vom Halsband kommt.
Hätte sie es also aus irgendeinem Grund nicht um, würde sie genau wissen, dass nix passieren kann und wieder hetzen gehen.
Genauso wie sie absolut sicher weiß, wann eine Leine dran ist (ob sie schleppt oder getragen wird) und wann nicht und ihr Verhalten superschnell darauf abstellt.

Und ich denke mal, ihr Vertrauen in mich würde dann doch schon leiden, was natürlich nicht bei jedem Hund so sein muss.
 



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