- Erster Hund
- Luke/BdP-Sennen-Mix
- Zweiter Hund
- † 21.01.2021
- Dritter Hund
- Jack/Riesenschnauzer
- Vierter Hund
- † 01.07.2015
Um zu erziehen muss eine Konditionierung da sein. Anders geht es nicht.
Nehmen wir mal das Beispiel für das "Hinten gehen":
Der Hund wird ja bei dieser Weise beigebracht immer hinter einem zu gehen:
Er will nach vorne, du drehst dich um und treibst ihn weg. Der Hund lernt (wird konditioniert):
Wenn ich nach vorne gehe werde ich weggedrängt:
Auf ein bestimmtes Verhalten folgt eine negative Konsequenz (weggedrängen).
Je nach Intensität der Strafe bzw. des Weggdränges braucht es mehre Versuche, bis der Hund verinnerlicht hat, wenn ich vorgehe passiert was blödes. Auch hier ist die Konsequenz das A und O.
Schauen wir uns die "unnatürliche" Konditionierung an:
Hund bleibt hinter einem und bekommt ein Leckerchen. Der Hund lernt (wird konditioniert):
Auf eine bestimmte Verhaltensweise folgt eine Belohnung.
Je nach Intensität der Belohnung bzw. der Hochwertigkeit des Leckerchens braucht es mehre Versuche, bis der Hund verinnerlicht hat, wenn ich hinter dem Frauchen gehe passiert etwas tolles. Auch hier ist die Konsequenz das A und O.
Wo ist da der Unterschied, was ist natürlicher? Konditionierung ist etwas natürliches, das einzige was der Mensch gemacht hat, ist es zu beobachten und es einen Namen zu geben.
Das einzige was oben gemacht wird, ist dass der Hund am Anfang keine Chance hat der Bestrafung zu entgehen.
Stell dir vor du bist in einem fremden Land, du kennst dich nicht aus. Keiner spricht deine Sprache, keiner kann dir etwas erklären. Auf dem Tisch stehen Plätzchen. Du gehst hin und nimmst dir eines. Auf einmal kommt jemand und drängt dich unwirsch in eine Ecke. Wie fühlst du dich dabei? Aus deiner Sicht hast du ja nichts falsches gemacht. Du wirst vorsichtiger sein, die Leute genau beobachten und versuchen herauszufinden, wann und ob du ein Plätzchen nehmen kannst.
Oder anders herum. Du bist im gleichen Setting. Jemand führt dich an den Tisch und sagt "ewerkekr". Du nimmst dir ein Plätzchen und die Person gibt dir noch einen Eistee. Irgendwann lernst du, "ewerkekr" bedeutet Plätzchen nehmen und du bekommst noch einen Eistee. Du wirst jetzt darauf warten bis die Person "ewerkekr" sagt.
Was ist angenehmer für dich? Wie ist das Gefühl gegenüber der ersten Person und wie ist das Gefühl gegenüber der zweiten Person? Wie würdest du gerne lernen? Durch das "unnatürliche" Eistee bekommen oder durch das natürliche "Ecken drängen"?
Nicht ganz. Im zweiten Fall würde ich hingehen und mir ein Plätzchen holen. Ich weiß ja erstmal nicht das wenn ich warten würde, ich nicht nur ein Plätzchen bekomm sondern auch einen Eistee dazu.
Und selbst wenn ich dann mal einen Eistee bekommen hätte, würde ich doch sicherlich auch ausprobieren ob ich nicht auch ein "ewerkekr" und einen Eistee bekomme wenn ich mir selber ein Plätzchen nehme.
Wann wurde ich als Kind vorsichtiger im Umgang mit Feuer? Als ich mich beim Grillen verbrannt hab.
Wann wurde ich als Kind vorsichtiger beim spielen am Fluss? Als ich an einem eiskalten Tag reingefallen bin und deshalb als einziger nachhause musste.
Wann wurde ich beim Radfahren vorsichtiger? Als es mich 2-3x böse hingelegt hat.
Hatten meine Eltern es mir vorher nicht auch lang und breit und hoch erklärt? Ich weiß das nicht mehr. Wirklich nicht. Aber an die genannten Situationen kann ich mich so genau erinnern als wären sie kaum ein paar Wochen her. Dabei sind das teilweise schon 20-25 Jahre.
Wieso muss es überhaupt ein entweder oder sein? Lernt ein Hund/Tier/Mensch/Kind nur positiv oder negativ?
Vielfach seh ich Leute mit Hunden trainieren die sich einen abmühen um den Hund ja nicht irgendwie negativ zu beeinflussen und merken gar nicht wie sehr der Hund genau darunter leidet und vor Jahren kam mir da mal ein bekannter Satz in Kopf. "Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende".
Das stimmt überhaupt nicht. Jemand, der nie mit Hunden zu tun hatte, wird unter Garantie nicht brüllend auf diesen zu rennen. Manchmal ist weniger definitiv mehr.
Deine Instinkte und dein Bauchgefühl über den Haufen zu schmeißen, macht dich nicht zu einem guten Hundeführer. Die Meinung ist weit verbreitet, aber das ist Unsinn.
Falls diese Meinung wirklich weit verbreitet ist, ist das tatsächlich völlig Unsinn. Der größte Unsinn den ich überhaupt jemals im Bezug auf Hundeerziehung gehört habe. Bauchgefühl und Instinkt ist überhaupt DAS Trainingsmittel der ersten Wahl. Zumindest für mich der auch sonst viel auf seinen Instinkt und sein Bauchgefühl hört.
Das von dir genannte Anstarren ist ebenfalls ein gutes Beispiel. Macht man ja eben unter Menschen auch nicht.
Wenn du dich mit einer Person streitest/ihr stark gegensätzlicher Meinung seit starrt ihr euch nicht an? Echt nicht?
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