Hybridhunde – die Suche nach dem perfekten Hund

Das es einen Grund zum abschießen gibt.

Wird das hier jetzt Jäger-Bashing? Üble Bambischlitzer sind das sowieso und nix tun sie lieber als Hunde abknallen, oder?
Kein Jäger wird einen "Hund" abschiessen, der wie ein Wolf aussieht, es sei denn, er kennt den und weiss genau, dass das ein Hund ist.
Wenn das Tier nämlich ein Wolf sein sollte, kriegt der richtig Ärger, vom Verlust des Jagdscheines mal abgesehen.

Ich kenne viele Jäger und alle eint folgender Grundsatz: Was du nicht kennst, das schiess nicht tot.
 
"Hybrid" ist im Bezug auf solche Hunde, meines Wissens nach, keine korrekte Bezeichnung, da Hybriden eigentlich Mischlinge zweier Arten sind, deren Nachkommen immer oder überwiegend steril bleiben (Liger und Co.), oder zumindest untereinander nicht fortpflanzungsfähig sind.
Labradoodles sind daher keine Hybriden - es sind Mischlinge. Wolf und Hund gehören ebenfalls zur selben Art, bzw ist der Haushund lediglich eine Unterart des Wolfes und sie sind miteinander kreuzbar, bringen fruchtbare Nachkommen hervor. Von daher sind auch Kreuzungen zwischen Hunden und Wölfen in dem Sinne keine Hybriden, sondern Mischlinge. "Hybrid" soll wohl irgendwie besser klingen, macht sie Sache aber auch nicht besser. (Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, ich bekam es so von einem Tierarzt erklärt.)

Saarloos und Tschechoslowake sind mittlerweile anerkannte Rassen, die (tja) mittlerweile vor allem durch Inzucht einige Erbkrankheiten mit sich bringen. Soweit ich weiß ist gerade der Genpool der Saarloos Wolfhunde ziemlich klein. Und nach meinen (zugegeben flüchtigen) Recherchen werden in diese beiden Rassen mittlerweile auch keine Wölfe mehr eingekreuzt. Angeblich wurde beim Saarloos Wolfhund der letzte Wolf 1963 eingekreuzt, mein Tschechoslowakischen Wolfhund 1983. Von Wolfsmischlingen kann da also mittlerweile eigentlich keine Rede mehr sein.

Anders soll es wohl beim Amerikanischen Wolfhund sein. Da Züchter dieser Hunde keine Reinzucht und Rasseanerkennung anstreben, werde da immer wieder amerikanische und kanadische Wölfe eingekreuzt (hauptsächlich wollen die Züchter wohl verhindern, dass es langfristig, wie beim Saarloos und Tschechoslowakischen Wolfhund, zu rassetypischen Krankheiten kommt). Ich bin mit den Gesetzen nicht so vertraut wie Dieter, aber darf man in Deutschland einen Wolfsmischling nicht erst ab Filialgeneration 5 ohne Genehmigung halten?

Und das Ziel der amerikanischen Wolfhundzüchter ist ja durchaus ein "Hund", kein Wolf. Ein Hund, der optisch aussieht wie ein amerikanischer Wolf und vor allem dessen Gesundheit mit sich bringt und weitervererbt (es werden, soweit ich weiß, nur wolfsähnliche Hunderassen wie Schäferhunde, Laikas, Huskys usw eingekreuzt, inwieweit auf DEREN Gesundheit geachtet wird, kann ich nicht sagen), der aber genauso sozial verträglich mit Menschen und Tieren ist, wie man sich das von einem Haushund wünscht. Es wird aber nicht darauf abgezielt, amerikanische Wolfhunde auf irgendeinem Gebiet zu spezialisieren - es sollen keine Arbeitshunde sein und keine Sporthunde. Man kann auch nicht erwarten, dass sie besonders viel will to please mitbringen und jeden Blödsinn mitmachen, den man von ihnen verlangt, es sind keine "Trick Doggies".
Und wie bei allen Mischlingen kann man nicht vorhersagen, wie viel von welcher Seite in den Nachkommen drinsteckt. Da es keine Möglichkeit gibt, den genetischen Wolfsanteil eines Hundes exakt zu bestimmen und man nur mit Wahrscheinlichkeiten rechnet, könnten selbst in einem Wolfsmischling weit nach F5 noch viele Wolfseigenheiten stecken, genauso wie in einem direkten Wolfsmischling mehr vom Hund als vom Wolf stecken kann. Und wie ich nun schön öfter gelesen habe, werden einige amerikanische Wolfhunde, obwohl sie F5 noch nicht erreicht haben, in Amerika als "Hund" deklariert und dann mit Papieren, in denen auch "Hund" steht, nach Europa gebracht, wo sie dann nicht selten in unerfahrenen und überforderten Händen landen, die, ähnlich dem Tamaskan, einen Hund im Wolfspelz erwartet haben.

Ich habe mich kürzlich mit einer Tierärztin unterhalten, die zwei amerikanische Wolfhunde besitzt. Diese sagte, dass diese Hunde in drei Typen gezüchtet werden: Low, Middle und High (ausgehend von ihren Wolfseigenschaften). Sie besitzt Middle Wolfhunde und kommt mit diesen sehr gut zurecht.

Anderswo las ich, dass einige Züchter amerikanischer Wolfhunde ihre Zucht auch damit begründen, dass Wolfsmischlinge und Wolfhunderassen in allen bisher durchgeführten Studien und Statistiken deutlich seltener in Beißvorfälle verwickelt waren, als alle anderen Rassen, da sie Konflikte tendenziell eher vermeiden, als nach vorne zu gehen. Das ist für mich persönlich allerdings nicht unbedingt ein ziehendes Argument für die Zucht dieser Hunde, denn für die Beißprävention muss der Mensch sich ändern, nicht der Hund.

Der erste amerikanische Wolfhund, mit dem ich ihn Berührung kam, war ein Musterbeispiel für einen Hund, den ich NIEMALS und unter gar keinen Umständen hätte haben wollen. Kann nicht alleine bleiben, kann nicht im Haus gehalten werden, hat gerade mal so viel Gehorsam gelernt, dass er an der Leine läuft, mal mehr und mal weniger auf einen Rückruf reagiert und mal mehr und mal weniger auf ein Abbruchsignal. Ansonsten zeigt er dir die Mittelkralle, wenn du ihm was beibringen willst. Viele Hunde kommen nicht damit zurecht, dass er so klar und deutlich kommuniziert, dabei ist er nicht grundsätzlich unverträglich, er hat einige Hundekumpels. Ist aber scheu gegenüber fremden Menschen, hat zwei Jahre gebraucht, um halbwegs stubenrein zu werden und man könnte niemals mit ihm in der Stadt spazieren gehen. Er jagt außerdem wie eine Eins.
Ne. Niemals würde ich mir so ein Tier anschaffen.

Die Tierärztin wiederum hat amerikanische Wolfhunde, mit denen wahrscheinlich auch ich zurecht kommen würde (bilde ich mir jetzt mal ein). Ich glaube, diesen "Trend" mit den amerikanischen Wolfhunden beobachte ich noch eine Weile, bevor ich ein abschließendes Urteil fälle.
 
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Wird das hier jetzt Jäger-Bashing? Üble Bambischlitzer sind das sowieso und nix tun sie lieber als Hunde abknallen, oder?
Kein Jäger wird einen "Hund" abschiessen, der wie ein Wolf aussieht, es sei denn, er kennt den und weiss genau, dass das ein Hund ist.
Wenn das Tier nämlich ein Wolf sein sollte, kriegt der richtig Ärger, vom Verlust des Jagdscheines mal abgesehen.

Ich kenne viele Jäger und alle eint folgender Grundsatz: Was du nicht kennst, das schiess nicht tot.
Die Wölfe haben sich aber nicht selbst erschossen das waren eindeutig Jäger.
 
"Hybrid" ist im Bezug auf solche Hunde, meines Wissens nach, keine korrekte Bezeichnung, da Hybriden eigentlich Mischlinge zweier Arten sind, deren Nachkommen immer oder überwiegend steril bleiben (Liger und Co.), oder zumindest untereinander nicht fortpflanzungsfähig sind.
Labradoodles sind daher keine Hybriden - es sind Mischlinge. Wolf und Hund gehören ebenfalls zur selben Art, bzw ist der Haushund lediglich eine Unterart des Wolfes und sie sind miteinander kreuzbar, bringen fruchtbare Nachkommen hervor. Von daher sind auch Kreuzungen zwischen Hunden und Wölfen in dem Sinne keine Hybriden, sondern Mischlinge. "Hybrid" soll wohl irgendwie besser klingen, macht sie Sache aber auch nicht besser. (Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, ich bekam es so von einem Tierarzt erklärt.)

Hallo,

hast völlig Recht, Kailyn:

Wolf-Hund-Mischlinge bezeichnet man auch als Hybriden, doch letzteres ist falsch, denn Hybriden zeichnen sich dadurch aus, daß sie nicht fortpflanzungsfähig sind, und die Wolf-Hund-Mischlinge sind es ohne Ausnahme, denn Wolf und Hund sind eine Art. Wolf-Hund-Mischlinge sind die ersten 4 Filialgenerationen bzw. Folgegenerationen nach einer Verpaarung eines Wolfes mit einem Hund.

Quelle: http://www.wolfshunde-wolfhunde.de/hundezucht/hybride.html

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
...aber darf man in Deutschland einen Wolfsmischling nicht erst ab Filialgeneration 5 ohne Genehmigung halten?

Grundlage ist Anhang A der EG-Verordnung Nr. 318/2008 vom 31.3.2008.

http://www.lanuv.nrw.de/natur/pdf/EGVO_318_2008.pdf

Dort ist der Wolf mit Schutzstatus aufgeführt. Das Bundesnaturschutzgesetz verweist mit Straf- und Bußgeldvorschriften auf diese EG-Verordnung.

Schauen wir in die Erläuterungen (L 95/6) zur Auslegung u.a. des Anhanges A finden wir unter 1o. folgendes:

"10. Hybride können unter der Voraussetzung in die Anhänge aufgenommen werden, dass sie in der freien Natur unterscheidbare und stabile Populationen bilden. Hybride Tiere, bei denen in den vier vorhergehenden Generationen in direkter Linie ein oder mehrere Exemplare einer Art des Anhangs A oder B vorkommen, fallen wie reine Arten unter die Verordnung, auch wenn die betreffende Hybridart nicht ausdrücklich in den Anhängen aufgeführt ist."

Danach fallen hybride Tiere bis zur 4ten Generation als "reine" Arten unter den Schutzstatus der Verordnung, sodass ab 5ter Generation keine Ausnahmegenehmigung/Haltungserlaubnis erforderlich wäre.

Aber: Zunächst müssen Hybriden in der freien Natur unterscheidbare und stabile Populationen bilden. Wolfshybriden bilden in der BRD unstreitig keine stabile Population, das ist ja nicht mal für die paar Wölfe in der BRD gegeben.

Begreift man also Satz 1 und Satz 2 im Zusammenhang, wäre eine Erlaubnis nicht erforderlich.

Begreift man die Sätze dieser Vorschrift getrennt (Satz 1:Hybriden können in die Anhänge aufgenommen werden....) und (Satz 2: (fallen wie reine Arten unter die Verordnung) und stellt somit weder auf "freie Natur" noch "stabile Population" ab, wäre der Schutzstatus wieder zu bejahen und eine Genehmigung/Erlaubnis erforderlich.

Da die EG-Verordnung hier nicht weiterführt, muss wiederum das BNatSchG bemüht werden. Dieses schützt grundsätzlich in der BRD wild lebende Tiere. Wolfshybriden sind aber von Menschen gezüchtete Exemplare und kommen wild lebend praktisch nicht vor.

Nach dieser Auffassung ist also für Wolfshybriden, die in menschlicher Obhut gezüchtet wurden, keinerlei Genehmigung erforderlich.

Andere Rechtsvorschriften sind mir dazu nicht bekannt, insbesondere regelt der § 10 der Bundesartenschutzverordnung (der als Begründung für die Genehmigungspflicht für Wolfshybriden im Internet gerne genannt wird) die Haltung von Greifvogelhybriden:happy2:.

Es schadet ja nicht, gelegentlich mal richtig zu recherchieren und nicht lediglich irgendwas abzuschreiben:happy33:.

Wolfshybriden sind aber schon deshalb keine Greifvogelhybriden, weil sie in der Regel nicht fliegen können.

Die Wölfe haben sich aber nicht selbst erschossen das waren eindeutig Jäger.

Ja, Jäger haben in der Vergangenheit einige Wölfe erschossen, in der Regel, weil sie verletzt waren. Diese Jäger wurden empfindlich bestraft.
 
Finds eh schade, dass es bei den Züchtern überwiegend nur um Optik zu gehen scheint. Rassestandarts, bezogen auf Optik (und das macht 99% der Rassebeschreibung aus, was ich erschreckend finde! Meistens nur ein Satz zum Wesen) finde ich abwegig. Wichtig wäre doch, dass der Hund in sein Arbeitsfeld passt. Und wie will ein VDH Züchter z.B. Bordercollies züchten, ohne sie an den Schafen zu arbeiten? Wie will er denn dann überhaupt die Arbeitsfähigkeit etc. überprüfen? Das macht doch einen Bordercollie aus, nicht die richtige Färbung, Größe, Nasenschwammfarbe oder Ähnliches.
Im Grunde finde ich das Verpaaren verschiedener Rassen gar nicht blöd, wenn man z.B. einen neuen Arbeitshund möchte. Dann such ich mir halt Elterntiere mit den passenden Anlagen, mir doch egal zu welcher Rasse er gehört? Bin aber generell Zucht eher kritisch eingestellt, weil man heute eben viele Hundeschläge nicht mehr braucht und nur einen "Familienhund", Sportpartner etc. benötigt und diese Leute könnten doch genug solcher tollen Hunde im Tierschutz finden.
Hab mich auch mal aufgeregt über einen Herrn, der wütend war, weil ich ihn auf seinen hübschen Weimaranermischling angesprochen habe. Das sei ein "Silverlabrador", klar. Gesichtsform, Augen, der ganze Körperbau eindeutig nicht Labbi, aber egal. Was ist denn bitte schlimm daran, einen Mischling zu haben? Klar kann man sich einen Hund auch unter optischen Gesichtspunkten aussuchen, macht wohl jeder, aber wenn jetzt ein Hundeneuling glaubt, einen Labrador zu kaufen und sich dann mit Wesenszügen eines Weimis konfrontiert sieht... na Prost.
 
Klar kann man sich einen Hund auch unter optischen Gesichtspunkten aussuchen, macht wohl jeder, aber wenn jetzt ein Hundeneuling glaubt, einen Labrador zu kaufen und sich dann mit Wesenszügen eines Weimis konfrontiert sieht... na Prost.

Aber das passiert doch bei Mischlingszuchten viel öfter.
Wie oft hört man, dass die Eltern angeblich A x B gewesen sein sollen, aber letztendlich war es doch A x F.
 
Hab mich auch mal aufgeregt über einen Herrn, der wütend war, weil ich ihn auf seinen hübschen Weimaranermischling angesprochen habe. Das sei ein "Silverlabrador", klar. Gesichtsform, Augen, der ganze Körperbau eindeutig nicht Labbi, aber egal. Was ist denn bitte schlimm daran, einen Mischling zu haben? Klar kann man sich einen Hund auch unter optischen Gesichtspunkten aussuchen, macht wohl jeder, aber wenn jetzt ein Hundeneuling glaubt, einen Labrador zu kaufen und sich dann mit Wesenszügen eines Weimis konfrontiert sieht... na Prost.

Ich kann den Herrn ein ganz klein wenig verstehen......ich ärger mich auch manchmal über Kommentare wie "Das ist aber kein richtiger Husky oder? Eher ein Mischling?" auf die ich dann immer nur sagen kann "Nein, das ist kein Husky, sondern ein Malamut".


Aber im Grunde geb ich dir natürlich recht, dass man sich seinen Hund nicht nach optischen Gesichtspunkten aussuchen soll, sondern das Hauptmerk auf Charakter und Verwendung legen sollte.
 
Allerdings ist der Malamute eine anerkannte und alte Rasse und das zeigt nur, dass die Leute keine Ahnung haben.

Einen Silberlabbi mit deutlichem Weimeraneranteil aber ist eben kein Labbi sondern eben ein Labbimix.
 



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