Ziemlich ratlos wegen beissendem Welpen

Hallo,

ich empfinde es auch wenig nützlich , wenn verschiedene Schreiber hier im Forum häufig sehr gut kommentieren,
was sie als falsch, oder unmöglich ansehen , aber nur sehr ungenau und blumig berichten ,
wie es besser bei der Hundeerziehung gehen könnte !

Hier die Entwicklungsphasen bei Hunde - Welpen
Pränatale - Phase
Neonatal -P. 1. - 2. Woche
Übergangszeit 3. Woche
Prägezeit 4.- 8. Woche Primäre Sozialisierungsphase: von 6. bis 12. Woche
Abgabe der Welpen nach Vollendung der 8. L. Woche - deutsche Tierschutz-Hundeverordnung
Sozialisierung bis12 Woche
Rangordnung bis 5. Monat
Anpassung bis 7. Monat
Pubertät - 5. Monat - 1/2 Jahre - ist unterschiedlich bei den Hunderassen .

In jeder Phasen der Entwicklung , gibt es immer andere Schwerpunkte bei der Prägung und Erziehung eines Welpen.

Ich denke , die Antiautoritäre - Erziehung ist bei Hunden nicht angebracht .
Hunden nur mit positiver Motivation von einem nicht erwünschtem Verhalten , wie das Zwicken und Beißen abzulenken , ist nicht Zielführend .
Es geht nicht darum , Hunde von solch einem Treiben irgendwie abzulenken , sondern solches ,
für den Hund verständlich und schnell zu unterbinden, so wie das Missfallen deutlich zu machen.

Hunde lernen ein Verhalten , wenn man solches positiv bestätigt ,
oder ändern ihr Verhalten , wenn man solches umlenkt , ihnen ein anderes Verhalten zeigt ,
aber es muß gelingen, das unerwünschte Verhalten zu verhindern .

Hunde können auch gut begreifen , wann sie sich unterwerfen müssen,
oder ein Stärkerer etwas haben möchte und für sich beansprucht ,
solches muß man nur deutlich machen.

Es ist wohl nicht möglich , einen Hund mit einer Belohnung, von etwas Futter fort zu locken ,
hier hilft nur mit strengem Druck, ein Verbot auch durchzusetzen .

Bei einem Welpen , der nur einige Wochen alt ist , kann man natürlich leicht deutlich machen ,
dass man nicht gebissen werde möchte, oder er etwas wiedergeben muß .
Eine gute und frühzeitige Prägung und Bindung , ist das wichtigste bei der Hundeerziehung .

Anders verhält es sich später bei einem erwachsenen Tier, welches vielleicht gelernt hat , sich mit aggressivem Auftreten durchsetzen zu können.
Es wird im voranschreitendem Alter immer schwerer , Verhaltensweisen noch zu ändern.

Auch wenn die Erziehung eines Welpen auch sehr anstrengend und Mühevoll ist ,
würde ich dieses immer vorziehen , als einen, eventuell schon schlecht geprägten Hund aufzunehmen .

Hermann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hunden nur mit positiver Motivation von einem nicht erwünschtem Verhalten , wie das Zwicken und Beißen abzulenken , ist nicht Zielführend .

Das sehen etliche Hundeschulen, Trainer und Hundebesitzer anders. Du kannst natürlich diese Meinung vertreten, aber stell es doch bitte nicht als Fakt hin.

Hunde lernen ein Verhalten , wenn man solches positiv bestätigt ,
oder ändern ihr Verhalten , wenn man solches umlenkt , ihnen ein anderes Verhalten zeigt ,
aber es muß gelingen, das unerwünschte Verhalten zu verhindern .

Hier widersprichst du deiner vorherigen Aussage. Ein Verhalten umzulenken und ein alternatives Verhalten zu zeigen, ist genau der Ansatz einer gewaltfreien Hundeerziehung. Statt Schlagen und „Neinrufen, das unerwünschte Verhalten umlenken und dieses dann positiv bestätigen.

Es ist wohl nicht möglich , einen Hund mit einer Belohnung, von etwas Futter fort zu locken ,
hier hilft nur mit strengem Druck, ein Verbot auch durchzusetzen .

Das geht wunderbar... strenger Druck führt dann eher dazu, dass der Hund heimlich oder besonders schnell das „verbotene“ Futter frisst (bei sehr verfressenen Hunden) oder die Bindung leidet und Angstverhalten gezeigt wird (bei sensiblen Hunden).
 
Das sehen etliche Hundeschulen, Trainer und Hundebesitzer anders. Du kannst natürlich diese Meinung vertreten, aber stell es doch bitte nicht als Fakt hin.



Hier widersprichst du deiner vorherigen Aussage. Ein Verhalten umzulenken und ein alternatives Verhalten zu zeigen, ist genau der Ansatz einer gewaltfreien Hundeerziehung. Statt Schlagen und „Neinrufen, das unerwünschte Verhalten umlenken und dieses dann positiv bestätigen.



Das geht wunderbar... strenger Druck führt dann eher dazu, dass der Hund heimlich oder besonders schnell das „verbotene“ Futter frisst (bei sehr verfressenen Hunden) oder die Bindung leidet und Angstverhalten gezeigt wird (bei sensiblen Hunden).

Du meinst ,
ich würde mir widersprechen , aber wie das Beispiel mit dem Futter zeigt ,
sehe ich dabei keine andere Möglichkeit , als mit Druck zu arbeiten .
Ressourcen wie Besitz zu verteidigen , oder mich bei Angriffen zu verteidigen ,
geht nicht über Ablenkung , hier geht es um Überlegenheit und Stärke.

Ich habe die Erfahrung gemacht, das Hunde auf einen Reiz reagieren,
nur einen größerer , noch verlockenderer Reiz kann einen Hund vom 1. ablenken.
Was kann aber einen verfressenen Hunden vom Futter fort locken ??

Verrate mir bitte , wie geht das ohne Druck ?

Hermann.
 
Verrate mir bitte , wie geht das ohne Druck ?

Hermann.


Es geht ohne Druck weil der Hund gelernt hat, dass der Frust, auf das Futter/das Aas/den Kot zu verzichten auszuhalten lohnt, weil es bei Frauchen /Herrchen was viel Tolleres/Besseres gibt und sich die sogar noch einen Ast freuen 😁

Unser Pinschling hat die Tage auf eine Distanz von 20 m den gefundenen Fischkadaver (der hat schon sooo schön gestunken) auf mein Kommando ausgespuckt und ist im gestreckten Galopp mit fröhlichem Grinsen auf mich zugerannt. Im Zweifel hätte ich auch brüllend keinerlei Chance gehabt, an den Leckerbissen zu kommen, hätte er nicht kooperiert.
 
Phineas hat auch gelernt, dass er weder Essen schlingen, noch etwas heimlich fressen muss ganz ohne Druck oder Gewalt. Vor der Schüssel wartet er bis ich komplett fertig bin sein Fressen in den Napf zu füllen, weil ich sonst im Zweifelsfall einfach den letzten Leckerbissen nicht mehr reinlegen, wenn die Nase schon im Weg ist. Letzte Woche hat er irgendetwas stinkendes, wirklich schon lange totes aus dem Gestrüpp des Bachufers gezogen und auf mein Kommando sofort fallen gelassen um zu mir zu kommen. Wir haben es dann gemeinsam nochmal angeschaut, da hat er es gar nicht mehr genommen, bei mir gab's was viel besseres (was in dem Fall nicht schwer war 🤢).
Ich stelle mir gerade vor wie bei einem Anti-Giftköder-Training einfach alle Teilnehmer mit Stöcken bewaffnet schreiend über ihren Hunden stehen 🤷‍♀️ Wäre sicher sehr erfolgreich...
Das war jetzt sehr OT!

Nochmal kurz zum Thema "beißender Welpe"... Ich bin ein Freund vom "Au!"-Schreien und Spielabbruch. Tibbers hat darauf aber viel schneller viel sensibler reagiert. Kleinkinder hatte aber auch Phineas bei der Züchterin, dort haben aber vor allem die Welpen viiiiel grober miteinander gespielt und die Mutter hat sich ebenfalls viel mehr gefallen lassen als es bei Tibbers der Fall war. Dafür hatte Tibbers viel spitzer Zähne und Krallen, wir sahen immer aus als würden wir mit einer Katze spielen. Also obwohl Phineas viel grober war tat es bei Tibbers viel mehr weh... Bei Phineas führte Knuffen übrigens ganz schnell dazu, dass er viel mehr aufdrehte, ebenso wie wegschieben. Er hat aber gerne gespielt, Spielabbruch war da also das Mittel der Wahl. Naja und dann hatten wir halt schon Tibbers, der auf die groben Überfälle relativ ungehalten reagiert und dem Jungspund dann relativ schnell beigebracht hat wie man RICHTIG spielt. Deshalb halte ich in dem Alter auch immer Kontakt zu souveränen Erwachsenen Hunden für sehr wichtig! Ja, spielen mit anderen Welpen ist auch definitiv wichtig, aber genauso auch, dass er lernt mit Erwachsenen Hunden umzugehen und diese zu respektieren
 
Hallo

Ich weiss das es der TE nicht helfen wird aber ich teile trotzdem mal meine Erfahrung mit.

Ich bin ja nun schon ein ziemlich alter Mann und habe schon mein Leben lang immer wenigstens 1 Familienhund (Collies). Ich kenne es eigentlich von Anfang so ,das Welpen im Alter von 12 Wochen abgegeben werden. Heute scheint das ja anders zu sein.Ich habe alle meine Welpen (5)
immer erst mit 12 Wochen geholt und ich kann mich nicht erinnern das ich auch nur mit einem von den 5 Probleme mit dem übermäßigen beissen(knabbern) gehabt hätte. Die Kleinen sind zum überwiegenden Teil ohne Einsatz der Zähne zurechtgekommen.

Einer meiner Brüder hat zur Zeit auch einen Welpen(Terriermix- mit 9 Wochen geholt) der ist grundsätzlich mit den Zähnen zu Gange, und so langsam tut es auch weh.Bis jetzt ist es nicht gelungen dem Kleinen das abzugewöhnen.
Wobei ich sagen muss das es auch ein ganz schön hartnäckiger Kerl ist.

Ich wollte damit bloss sagen; vielleicht spielt da auch das Abgabealter eine Rolle?

Kann ich rückblickend bestätigen und würde ich noch um den Charakter erweitern.
Luke war, schon beim Züchter, ein recht wilder Welpe. Nicht so aktiv wie sein Bruder Anton aber irgendwie wilder. Die Mama fand ihre Welpen eher uninteressant bis sie älter wurden und dann fand sie besonders einen interessant und das war Luke. Luke hat auch sonst ziemlich intensiv mit dem Maul gespielt. Wenns was zum zerren gab war immer Luke der erste und motivierteste. Er hat auch meistens gewonnen nicht weil er der stärkere war oder so sondern weil er einfach nie aufhören wollte.
Mit Luke bin ich bereits in der ersten Woche in die Welpenschule und auf die Hundewiese. Der Übergang von Geschwister zu anderen gleichalten Spielkameraden war genauso nahtlos wie von der Mutter als Erzieherin zu anderen adult Hunden mit entsprechenden Fähigkeiten. Seine Brüder kamen später.
Gerade Luke und Anton haben sich immer wild gezwickt und gepiesackt, im wahrsten Sinne des Wortes bis aufs Blut. Irritierenderweise hatte gerade die Familie mit seinem ruhigsten Bruder, am längsten Probleme bei der Beißhemmung.

Ich bin auch kein Fan von diesem "Aua" rufen. Es gibt Hunde, die stachelt das noch an, die halten das irgendwie für ein lustig Spielchen und legen noch mal richtig los.

In Fällen völligen "Wahnsinns" war allerdings ein kurzer "Anschiß", mit möglichst tiefer Stimme, kurz und knackig, ziemlich wirkungsvoll. Also keine lange Schimpftirade sondern "Schluß".
Wenn sie sich beruhigt hatte, wurde auch weiter gespielt, solange sie eben vorsichtig war.

Ich hatte auch immer mal wieder Welpen zu meinen erwachsenen Hunden. Die haben den Wepen auch kurz "angeschnauzt", wenn er zu grob wurde und auf Spielabbruch oder dezentere Hinweise nicht reagiert hat.

Eigentlich eine logische Sache. Jeder weiß das Männer mit tiefbassigen Stimmen, auf Hunde generell eine intensivere Wirkung zeigen als quietschig hohe Stimmen.🤔
Und auch erwachsene Hunde hab ich noch nie zurückquietschen gehört.


Ich denke , die Antiautoritäre - Erziehung ist bei Hunden nicht angebracht .
Hunden nur mit positiver Motivation von einem nicht erwünschtem Verhalten , wie das Zwicken und Beißen abzulenken , ist nicht Zielführend.

Neben dem zuführen von negativen und positiven Reizen gibt es auch die wegnahme derselben.
Ist man zum Beispiel am spielen und beendet dieses, nimmt man einen positiven Reiz weg, bestraft den Hund und das ohne einen negativen Reiz wie körperliche Gewalt zuzufügen.


Es geht nicht darum , Hunde von solch einem Treiben irgendwie abzulenken , sondern solches ,
für den Hund verständlich und schnell zu unterbinden, so wie das Missfallen deutlich zu machen.

Wieso muss es schnell sein? Wieso nicht in der dem Individuum angepassten Lerngeschwindigkeit?
Nicht ablenken find ich hingegen einen sinnvollen Ansatz.


Hunde lernen ein Verhalten , wenn man solches positiv bestätigt ,
oder ändern ihr Verhalten , wenn man solches umlenkt , ihnen ein anderes Verhalten zeigt ,
aber es muß gelingen, das unerwünschte Verhalten zu verhindern.

Ich hab Luke in seinen jungen Jahren viel über das shapen beigebracht. Positives Verhalten wird belohnt, negatives verhalten ignoriert. Kein wegnehmen von Reizen (egal ob positiven oder negativen), kein zufügen von negativen Reizen. Einfach nur über das Vorenthalten eines positiven Reizes.
Ich kann dir sagen, sehr effektiv. Sehr!
Man muss natürlich den richtigen positiven Reiz finden (und auch da lässt sich wieder mit den verschiedenen Reizen arbeiten beispielweise könnte ableinen, weil der Hund perfekt bei Fuß lief, als entfernen eines negativen Reizes und somit als Belohnung verwendet werden).


Es ist wohl nicht möglich , einen Hund mit einer Belohnung, von etwas Futter fort zu locken ,
hier hilft nur mit strengem Druck, ein Verbot auch durchzusetzen .

Unser erster Trainer versuchte es über Verbot, körperliche Übergriffigkeit und diesen schpperten Wurf-Discs und scheiterte mit wehenden Fahnen. Ergo war der Hund nicht erziehbar.


Hunde können auch gut begreifen , wann sie sich unterwerfen müssen,
oder ein Stärkerer etwas haben möchte und für sich beansprucht ,
solches muß man nur deutlich machen.

Manche Hunde können das. Definitiv nicht alle. Oben genannter Trainer versuchte es in einer Gruppenstunde mit Luke noch einmal. Diesmal deutlicher. Mit allen seinen 90-100kg. Er verlor erneut. Deutlich. Da war Luke 5 Monate alt und hatte vielleicht 15kg. Luke hat sich bis heute, 12 Jahre, noch keinem einzigen Hund oder Mensch unterworfen weil der andere etwas wollte (ok das ist gelogen. Seiner Mama hat er sich jedes Mal unterworfen 🤭). Er hat sich höchstens untergeordnet weil er etwas wollte. Das ist ein gravierender Unterschied.


Bei einem Welpen , der nur einige Wochen alt ist , kann man natürlich leicht deutlich machen ,
dass man nicht gebissen werde möchte,

Zumal ein Welpenbiss, verzeiht, das ist gar nichts. Nicht mal was oberflächliches.
 
Ich denke , die Antiautoritäre - Erziehung ist bei Hunden nicht angebracht .
Hunden nur mit positiver Motivation von einem nicht erwünschtem Verhalten , wie das Zwicken und Beißen abzulenken , ist nicht Zielführend

Du hast nach meiner Ansicht etwas Grundlegendes nicht verstanden.
Hunde sind fühlende soziale Wesen.
Erziehung findet hauptsächlich über die Beziehung und Bindung statt.

Welpen lernen genauso wie ganz kleine Kinder über das Miteinander.
Zuerst muss ein Grundvertrauen wachsen und ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit vorhanden sein.
Der Welpe muss sich verstanden und angenommen fühlen und das Miteinander muss von Freude geprägt sein.

Das erreicht man nicht, wenn man das typische Spielbeißen als lästig oder falsch vermittelt.
Eine Strafe oder ein ständiges Verbot würde das Vertrauen erschüttern, weil der Welpe nichts falsch macht.
Ein Welpe kann sich immer nur wie ein Welpe verhalten und das Spielbeißen gehört zu einem Welpen - auch wenn es unterschiedlich ausgeprägt ist.

Ein Welpe braucht einen wohlwollenden souveränen Menschen, der ihm die Welt zeigt, mit dem er viel Spaß hat und der ihn vor Überforderung und Angst schützt.

Wenn der Mensch dieser Aufgabe gerecht wird, dann entscheidet sich der Welpe, seinem Menschen zu folgen und zu gehorchen. Der Mensch hat ihm Sicherheit, Geborgenheit, Spaß und Freude gegeben und wird darum als souveräne, liebevolle Autorität angesehen - freiwillig!!!
Dann braucht es keine autoritäre oder positive Erziehung.
 
Hunde untereinander sind aber auch nicht immer nur "wohlwollend". Die kommunizieren sehr deutlich, wenn ihnen was nicht paßt. Auch beim Spielbeißen eines Welpen, wenn der dann schon ein wenig älter ist.
Da gibts schon mal einen Rüffel.

Der Unterschied zu vielen Menschen ist nur, das es den Anschiß gibt und dann ist alles gut, wenn der Kleine sich wieder eingekriegt hat. Da wird nicht geschmollt oder ewig rumdiskutiert oder der Hund ausgegrenzt.

Anschiß und gut. Oft folgt direkt danach eine nette soziale Aktion, da wird geleckt oder einfach das Spiel fortgesetzt. Also Geborgenheit und Spaß wieder hergestellt.
 



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