Wütend auf den Hund sein?

Mein Tipp: Stell dir vor du wärst ein Gänseblümchen, hilft immer :zustimmung2:
 
Die Vorstellung gefällt mir :)

Aber nochmal zur "Bestrafungsfrage": Ich denke, er muss ja merken, dass bestimmtes Verhalten zu Anerkennung führt und anderes Verhalten eben nicht. Arbeitet ihr da ausschließlich mit Belohnung?

Zum Abbau der Schleppleine:
Ich habe sie nicht gekürzt, wobei ich sie manchmal nur hinterherschleifen lasse. Ich schaue beim Laufen an der Schlepp, ob er mit seiner Aufmerksamkeit bei mir ist, z.B. sich hinsetzt wenn ich stehenbleibe oder merkt, wenn ich spontan die Richtung wechsele, obwohl er vor mir läuft. Wenn das gut klappt, nehme ich sie als Belohnung ab, z.B. zum spielen. Ich gebe aber zu, dass ich bei längerem Erfolg auch immer schnell ein wenig inkonsequent werde.
 
Die Vorstellung gefällt mir :)



Zum Abbau der Schleppleine:
Ich habe sie nicht gekürzt, wobei ich sie manchmal nur hinterherschleifen lasse. Ich schaue beim Laufen an der Schlepp, ob er mit seiner Aufmerksamkeit bei mir ist, z.B. sich hinsetzt wenn ich stehenbleibe oder merkt, wenn ich spontan die Richtung wechsele, obwohl er vor mir läuft. Wenn das gut klappt, nehme ich sie als Belohnung ab, z.B. zum spielen. Ich gebe aber zu, dass ich bei längerem Erfolg auch immer schnell ein wenig inkonsequent werde.

Na dann hast den Fehler ja schon gefunden - als Belohnung abnehmen würde ich da lieber nicht!
Kürz sie nach und nach und inkonsequenz ist sowieso der Tod, da musst du genauer sein!
 
Hallo,

ich bin nicht grundsätzlich gegen "Bestrafung", aber sie muß punktgenau erfolgen.

Einen Hund, der offline in den Jagdmodus schaltet, kannst Du nicht mehr maßregeln. Das müßte in dem Moment erfolgen, wo er durchstartet. Und da haste ohne Leine leider keinen Einfluß mehr...:denken24:

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich bin so dermaßen enttäuscht und wütend. Als er dann zurück gekommen ist habe ich mit ihm geschimpft, ihn an die Leine genommen und bin nach Hause gegangen und habe ihn den Rest des Abends ignoriert.
Hier beginnt das Problem und deren daraus resultieren Fehler, die man auf jeden Fall vermeiden möchte.

Ich verstehe dich, 100%, Aber genau hier verändert sich das Verständnis gegenüber Menschen. Ganz blöde gesagt hat dein Hund nichts gelernt außer, "ich werde geschimpft wenn ich zu Frauchen komme".
Auch das ignorieren des restlichen Abends, bringt überhaupt nichts außer Kummer bei dem Hund. Er ist nicht in der Lage das eine mit dem anderen in Verbindung zu bekommen. Es wäre so viel leichter, würde er das können. Er kann es aber nicht, er ist kein Mensch.

Würdet ihr an meiner Stelle heute wieder so weitermachen wie immer? Ich kann ihn doch jetzt nicht mehr in den Freilauf lassen, oder? Glaubt ihr, er begreift den Zusammenhang, wenn er jetzt nicht mehr losgemacht wird?
Mehr oder weniger Ja, als Reaktion seines gestrigen Erfolgs würde ich wieder die Schleppleine auspacken und konsequent diese für Wochen, ja vielleicht sogar wieder Monate zum Einsatz bringen.
Hier kommt es nicht auf die 300-mal an wo er kommt wenn du ihn rufst, sondern auf das eine Mal wenn er nicht kommen würde.
Er begreift aber da überhauptkeinen Zusammenhang mit seiner gestrigen Aktion, soweit können Hunde gar nicht "denken" . Hunde leben im Augenblick. Er konnte gestern ungestraft den Hasen hinterherjagen, bekam dafür also sein Erfolg. Das einzige was er gestern mal kurz merkte war, das wenn er freudig zu dir kommt, du ihn schimpfst. Würde das so weiter gehen, würde er immer länger weg bleiben, weil das einzige was er lernte war; Zurückkommen ist doof.

Ich halte meinen Hund für ziemlich clever und wäre er ein Mensch, wäre ich ziemlich wütend auf ihn.
Das musst du wirklich aus deinem Geist löschen! Hunde sind nicht mal im Ansatz Menschen, ihr Gehirn funktioniert in keinster Weise so wie das eines Menschen. Es bringt überhaupt nichts den Hund zu schimpfen, gerade im falschen Augenblick also eher das Gegenteil. Hunde sind sehr clever und Überaschen uns immer wieder, das eine hat aber mit dem anderen überhaupt nix zu tun.

Mein Freund findet, man kann nicht wütend auf einen Hund sein und emotionale Bestrafung sei völlig daneben.
Dein Freund sieht das genau richtig..

Ich wiederum finde einfach nicht ok, dass mein Hund weiß (da bin ich mir sicher) er darf nicht jagen und es dann trotzdem macht und danach läuft alles weiter wie bisher
Ich bin mir auch sicher dass dein Hund das ganz genau weiß. Es obliegt aber dir, ihm das ganz fest deutlich zu machen, das er es nicht KANN!
Probieren wird ein Hund es immer wieder mal. Du musst dafür sorgen, dass er keinen Erfolg damit hat. Ein Hund muss immer im glauben sein, das es nicht gut ist, wenn er sich von dir entfernt. Die "Bestrafung" Wenn wir sie so nennen, muss sofort auf dem Fuß erfolgen. Eine Bestrafung nach dem Erfolg bringt überhaupt nichts mehr.
Wenn er wieder zu dir kommt, du ihn dabei schimpfst, reden wir nicht mehr vom Hasenjagen sondern von einer Bestrafung für das, zu dir kommen.

Wie sehr ihr das? Was macht ihr, wenn Euer Hund wieder in alte Muster zurückfällt?
Bin für einen Rat sehr dankbar, bin heute echt kurz vorm aufgeben :traurig7:

Also ich hab dir aufgeschrieben was man machen soll und muss. Was ich hingegen mach ist oftmals genauso falsch. Ich bin sauer und schimpfe, genau dann wenn man es nicht tun sollte.

Richtig wäre, den Hund richtig dolle zu loben wenn er nach der Jagd auf dein rufen zu dir angerannt kommt und im bestfall dann sogar ein leckerchen bereit zu haben, so dass er etwas besseres damit verknüpft als die Sorge, das du sauer bist. Verrückt oder? Man ist voll Wut und sauer ohne Ende, soll den Hund aber noch verhätscheln beim herkommen.
Ich an deiner Stelle würde die Schleppleine auspacken und nun für ne recht lange Zeit wieder nur noch mit dieser Leine unterwegs sein. Du musst drauf hoffen das er wieder Hasen sieht und hinterher hechtet, damit dann kein Erfolg hat und wenn er zu dir kommt, ihn fleißig Loben und belohnen.
Das sind nun so meine Gedanken, was ich speziell jetzt machen würde, wäre mir das wie dir passiert.

Liebe Grüße Paolo
 
Danke für die ausführlichen Antworten!
Ihr habt ja alle recht, es ist nur soooooooooo schwer nach einem halben Herzinfarkt freundlich zu bleiben :wuetend2: ganz besonders wenn der Hund meiner Freundin ganz lieb bei uns bleibt und meinem Haudegen ganz verblüfft hinterherschaut..
 
- und hab auch geschimpft....obwohl ich eigentlich weiß, dass es falsch ist....

Ich kenn das zu gut. Mein Hund ist normalerweise ne Lahme Schnecke, aber wenn er extrem guter Laune ist und ihn der Rappel packt dann halten ihn keine 10 Pferde mehr. Das kommt zwar jetzt wo er älter ist selten vor, aber neulich hatte ich wieder so eine Situation in der ich ihn am liebsten durchgeschüttelt und angeschrien hätte als er zurückkam. Oft kommt in solchen Situationen ja auch noch Angst das dem Hund etwas zustösst dazu.
Wir waren auf einer kleinen abgeschotteten Wiese, da gehts nen Hang hoch und oben beginnt der Garten von einem Haus und führt eine kleine Seitenstrasse lang. Da liefen Rehe herum, und Baylie war extrem guter Laune, spurtete also wie der Teufel los, den Hang hoch und den Rehen nach. Alles rufen nutze nix, da wurde ich dann erstmal laut, in der Hoffnung das er sich so von seiner Minijagd abhalten lässt. Die Rehe waren dann weg, Herr Hund stand quitschvergnüngt oben am Hang, guckte kurz warum ich so einen Zirkus mache, drehte sich dann um und lief in den Garten. Ich rief, und als er sich oben kurz wieder blicken lies lockte ich mit all meiner Beherrschung ganz lieb an. Normal wäre ich hoch und hätte ihn geholt und angeleint, aber da war alles mit Büchen vollgewuchert.
Jedenfalls, als er dann endlich zurückkam wollte ich alles tun, aber ihn nicht loben. Hab dann nur etwas lauter gesagt "Du spinnst ja wohl" und hab ihn dann gelobt. Irgendwann lernt man sich zu beherrschen. Hilfreich war vermutlich auch das Phoenic dabei war und ich mir vor ihm nicht die Blösse geben wollte komplett auszuflippen und obwohl ich es besser weiss "falsch" zu reagieren :denken24:

Also, was ich eigentlich sagen will: Ich kenne das gut wenn man den Hund am liebsten erschlagen möchte wenn er zurückkommt, aber wie schon gesagt wurde lernt er dadurch nur das er Schimpfe bekommt wenn er zu dir kommt, was dann dazu führt das er irgendwann gar nicht mehr kommt. Wer will schon Schimpfe kriegen :)

Was mir grad noch einfällt: Patrica Mc Connell beschreibt in einem ihrer Bücher so eine Wutsituation, und gibt den Tipp "Happy Birthday to you" mit dem Namen des Hundes zu singen wenn er sich auf den Rückweg macht. Dann fällt das loben leichter nachdem man ein bescheuertes Lied vor sich hingeträllert hat. Bei mir zb. ist das so das ich dann automatisch lachen muss, und schon ist ein großer Teil Anspannung weg. Und ja, ich habe schon einige Male ein Geburtstagslied für Baylie geträllert ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne diese Wut auf den Hund sehr gut. Ich habe für mich die Lösung gefunden das ich ihn mit ganz freundlicher "Ach du braver Hund - Stimme" lobe, ihn dabei aber beschimpfe.

Ich lächle und sage mit dieser Das hast du aber fein gemacht Stimme irgendwas wie "Da kommt ja der kleine Blödmann zurück, ja du bist ein S**** - Köter...." oder sowas. Das hilft mir :)

Des mach ich auch immer :D
Aber ist es nicht so das Hunde auch merken ob man das Lob ernst meint oder nich?
 
Ich denke schon das sie irgendwie merken das da was nicht stimmt, sie hören aber nur die Nette Stimme und ihr Lob, also wird das dann schon so passen.
 
in Berlin gibt es zum Glück wenig Momente in denen Maxi Jagdtrieb bekommt.
Aber ich kenn das, wenn ich meine Mutter auf dem Land besuche. Da sind eben auch Rehe. Mittlerweile versuche ich auf großen Wiesen zu bleiben und mich nach Tieren umzusehen. Meistens sehe ich die Rehe zuerst und kann dann Maxi an die Leine nehmen. Direkt im Wald mit Jagdhütten muss sie einfach an der Leine bleibe. Ich hab wenig Vertrauen in die anwesenden Jäger. Ich glaube die dürfen Hunde, die sich zu weit vom Frauchen entfernen leider auch abschießen. Und dass ist in unserer Familie leider auch schon vorgekommen...

Was den Jagdtrieb angeht, seh ich das zumindest bei mir und meinem Hund so, dass ich es nicht wirklich verhindern kann, wenn sie ein Reh entdeckt hat, dass sie dem auch hinterherläuft. Entweder merke ich sofort, dass sie gleich losrennt und kann dann mit einem sehr scharfen Befehl verhindern, dass sie sich auf die Jagd macht, aber wenn sie erstmal losgerannt ist, bin ich machtlos.
Da hilft nix außer zu hoffen, dass sie auf keine Straße rennt und da zu warten wo ich bin und nach ihr zu rufen. Und ich bin ehrlich gesagt viel zu erleichtert, wenn sie wiederkommt um noch wirklich sauer zu sein. Zum Glück ist das aber auch erst 2 mal passiert und seitdem ergreife ich die genannten Vorsichtsmaßnahmen... Außerdem sind Rehe anscheinend doch zu schnell für sie und nach 5 Minuten gibt sie die Jagd auf.

Ansonsten schließe ich mich den Vorrednern an. Es gibt nichts kontraproduktiveres als den Hund zu bestrafen, wenn er zu dir kommt. Aber du kannst den Hund trotzdem an die Leine nehmen danach. Also jedenfalls, wenn der Hund es nicht als Bestrafung sieht. Und ich finde, dass die Leine auch keine Bestrafung sein sollte. Bei Maxi und mir ist es eher so, dass Leine heißt: Jetzt ist grad kein Spaß und Spiel, sondern wir müssen schnell zum Ziel. Aber wenn ich grad genervt von ihrem Verhalten war, hilft es mir, sie an der Leine zu haben, weil ich weiß es passiert dann erstmal nicht noch mehr worüber ich mich aufregen kann.
 



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