Werden Hunde heutzutage durch zuviel"herumerziehen"erst recht zu problematischen Hunden gemacht?

Und dazu kann ich nur sagen: Wenn es auch nur ein paar mehr solche Hundehalter gäbe, hätten es Hunde wie der Krümel deutlich leichter. :) Leider ist das aber zumindest hier in der Gegend die absolute Ausnahme.

Zum eigentlichen Thema: Da hat lina27 einen Nerv getroffen. Die Anforderungen sind durch die Umweltbedingungen (Verkehr, Bevölkerungs- und Hundedichte, rechtliche Vorgaben etc.) sehr hoch geworden. Und darauf reagieren die Menschen meist eben in den Extremen: Die einen ignorieren einfach alles im Komplettpaket, Hauptsache ich und nach mir die Sintflut lautet deren Devise - und die anderen, die zu allem anderen nun auch noch versuchen wollen, etwas vom durch erstere entstandenen negativen Bild auszugleichen, versuchen dann zwanghaft perfekt zu sein. Nur ist leider beides nicht wirklich geeignet...
 
Ah, danke für die Richtigstellung - das kam einfach im ersten Beitrag anders rüber.



Das klang für mich halt danach, als wäre klar kommuniziert worden "bitte nicht spielen lassen", und du hättest das "frech" einfach übergangen. So wie du es jetzt schilderst ist das selbstverständlich was anderes, da hätte sie schon deutlich bitten müssen, ob du nicht kurz warten kannst. Wobei mir diese Schilderung nun eher den Eindruck macht, als wäre sie mit der ganzen Sache völlig überfordert gewesen - und nebenbei macht clickern so wie hier geschildert auch nicht viel Sinn.
Nein,hätte sie deutlich kommuniziert,was sie möchte,hätten wir es wie gesagt sicher irgendwie hinbekommen,dass kein Kontakt stattfindet,bzw.ich wäre stehen geblieben und hätte gewartet,bis sie mit dem was sie üben wollte ,fertig gewesen wäre,und wäre dann entweder einfach vorbei gelaufen,oder wir hätten die Hunde miteinander spielen gelassen,so wie es ihr eben recht gewesen wäre.

Dass sie überfordert war,kann gut sein.Ich glaube sie hat versucht zu clickern,wenn der Welpe nicht rückwärts aus dem Halsband wollte...aber genau kann ich es nicht sagen.

Naja, im Anfangsbeitrag hattest du geschrieben, der Welpe dutfte nicht spielen - und dann, dass du frech warst und deinen hingelassen hast? Da las es sich schon anders als in deiner Antwort an NadiniBini ;)


.
Ja,wie gesagt,das gebe ich zu,es liest sich wirklich,als hätte ich mich über ein "Kontakt nicht erwünscht"der Besitzerin hinweg gesetzt,und hätte meinen Hund da einfach hin brettern lassen...ich habe es verdammt saublöd formuliert...:oops:
Die Formulierung mit dem frech habe ich eigentlich nur gewählt,weil das für mich schon frech ist,dass ich Meinen, ohne zu fragen, habe am Welpen schnuppern lassen...
Ich habe gar nicht geschossen, weder auf dich, noch ein Eigentor....

Wie ja zwischenzeitlich auch schon andere User bemerkt hatten: Dein Ausgangspost klang ganz anders wie die nun richtig gestellte Situationsbeschreibung. Es klang ganz nach: Frau übt auf Wiese, du schaust sie an, sie sagt "Bitte lassen Sie Ihren Hund nicht herkommen, wir üben gerade.", du denkst dir deinen Teil, leinst deinen Hund ab und lässt ihn kurz hin ;-)

Nachdem das ja offenbar nicht der Fall war, war deine Handlung auch nicht übergriffig und respektlos und alles ist gut.
Ich habe mich schon sehr angegriffen gefühlt...hätte ich mich wirklich so verhalten,wie Du es aufgefasst hast,dann hätte es mich nicht mal so geärgert ,und ich hätte mich nicht so angegriffen gefühlt,denn dann hättest Du eindeutig recht gehabt,und ich hätte absolut kein Problem damit gehabt,mir selbst einzugestehen und auch hier zuzugeben,dass ich mich absolut mies verhalten habe.
Aber so hast Du einfach nur einen wunden Punkt bei mir getroffen...
Manchmal ist es aber tatsächlich besser,nochmal nachzufragen,bevor man einen Menschen als respektlos und übergriffig hinstellt.
Andererseits war es natürlich meine Schuld,es so zu formulieren,dass es wirklich für die anderen so rüberkommt,logisch kommen dann negative Reaktionen.Da brauche ich mich nicht wundern.
Sehen wir es einfach als blödes Missverständnis,daher schliesse ich mich Dir an...alles gut :)
 
Ich kenne Hunde, die durften ihr ganzes erstes Lebensjahr durch "einfach Kind sein", es wurde nix verlangt weil sie ja noch so klein und niedlich waren. Und dann war das Gejammer groß, als der niedliche Welpe plötzlich nicht mehr so niedlich war, sondern über Tische und Bänke gegangen ist und gar nicht eingesehen hat, wieso er sich plötzlich nach seinem Menschen richten sollte. Wenn so ein kleines Plüschding in der Leine hängt, ist das ja auch weiter kein Thema; einen übermütigen, plötzlich losschießenden Labbi (kommt mir in den Sinn, weil ich dieses Bild hier des öfteren sehe) zu halten kann ganz schön in die Gelenke gehen und wird dann lästig. Das sind dann auch oft die Momente, in denen nun verzweifelt alles mögliche durchprobiert wird, hauptsache eine schnelle Besserung tritt ein! Dabei hätte sich das durch ein wenig Überlegung in jüngeren Monaten problemlos verhindern lassen.

Klar gibt es auch die andere Seite: Leute, die schon mit dem Welpen nur das große Training im Sinn haben, ohne zu sehen, dass er vor allem ja erst mal die große weite Welt kennen lernen muss. Wenn ich beispielsweise Hunde sehe, die mit einem Jahr schon in allen Lebenslagen den Agislalom in voller Geschwindigkeit laufen, dann krieg ich die Motten. Das KANN einfach nicht gesund sein, weder für den Körper noch für die Psyche!

Mein persönliches Empfinden ist da ähnlich wie mit Kindern: Ich halte nix davon, sie von klein auf nur zu drillen - aber auch nix davon, ihnen rein gar nix abzuverlangen.

Ich meinte ja auch nicht, das ein Welpe im ersten Jahr garnichts lernen sollte.
Nur ist er ja erstmal schon gut ausgelastet durch die Umgewöhnung in seine neue Familie, durch Sozialisierung, Umweltprägung usw. Da brauchts noch nicht eine Handvoll (oder noch mehr) Kommandos, die er auch noch lernen soll.

Mit das wichtigste ist, dass ein Welpe Vertrauen aufbaut und lernt zu lernen. Spaß dran hat. Und dafür braucht man im Grunde keinerlei Hilfsmittel. Zig Kommandos und Tricks kann er später immer noch lernen.

Mein Eindruck ist, dass vielen HH einfach die Geduld fehlt.

Was ich in den letzten Jahren so gesehen habe. Egal ob bei Welpen oder bei erwachsenen Hunden mit Problemverhalten. Es soll alles schnell gehen und funktionieren.
Ansonsten fängt man an, von einem Hilfsmittel zum nächsten zu greifen, von einer Hundeschule zur nächsten zu wandern.

Und ja, da kann man sich Problemverhalten bei seinem Welpen selber ranziehen. Oder am Problemverhalten seines erwachsenen Hundes scheitern.

Hilfsmitteln stehe ich mittlerweile recht skeptisch gegenüber. Egal ob Clicker, Halti und was der Markt sonst noch so hergibt.
Vieles ist gut und kann wirklich hilfreich sein. Ich habe selber auch schon mit dem Halti gearbeitet.
ABER, jeder kann alles einfach so kaufen. Ohne Anleitung und Einweisung dazu. Das finde ich fatal. Weil man auch sehr viel falsch machen kann. Und das Hilfsmittel im besten Fall wirkungslos ist, im schlimmeren Fall negative Auswirkungen auf den Hund hat.
 
Da würde ich sinnvollerweise unterscheiden wollen zwischen Hundehaltern, die wirklich wissen was sie tun, und solchen, die erst dabei sind sich zu orientieren. (Obwohl man auch mit jedem neuen Hund neue Erfahrungen macht!) Das Problem ist ja, dass man mit einem Hund, und erst recht mit dem ersten, gleichzeitig Lehrer und Schüler ist. Man muss selbst erst lernen, wie das mit einem Hund so funktioniert, und dabei gleichzeitig vom ersten Tag an seinem Hund ein Lehrer sein. Dass es da einiges an Reibungsverlusten gibt, das ist wohl klar.

In so fern kann ich beide Positionen verstehen. Ist man sich selbst noch unsicher, dann ist weniger tatsächlich mehr. Und ganz bestimmt sollte man sich mit Hilfsmitteln vertraut machen, bevor man sie am Hund ausprobiert. Nicht umsonst ist bei guten Clickerkursen der erste Schritt immer, dass sich die Teilnehmer gegenseitig clickern müssen. Wenn aber umgekehrt jemand, der sich schon ewig mit dem Thema Hund allgemein und Training speziell auseinandersetzt, seinen Welpen von klein auf in winzigen Schritten spielerisch an künftige Aufgaben heranführt, dann ist das ein ganz anderes Bild. An meiner ersten Hündin hab ich im Welpenalter auch nicht groß herumerzogen. Für Sandor war es ein wahrer Segen, dass er über das Clickern Selbstvertrauen aufbauen konnte: Er konnte selbstwirksam sein! Konnte mich dazu bringen, ihm Kekse zu geben! Und das ganz von allein! Aber zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch schon sehr genau, was ich da tue, und vor allem, wie ich in winzigsten Schritten vorgehen muss. Was wohl der Punkt ist, an dem die meisten scheitern, egal mit welcher Methode: Die Schritte sind einfach zu groß, zu unklar, zu wenig durchdacht.
 
Ich glaube nicht, dass ein Hund durch zu viel Erziehung problematisch wird, eher durch zu wenig. Man darf es natürlich nicht übertreiben und sollte den Welpen auch "Hund sein lassen" aber erst mit sechs Monaten anfangen zu erziehen weil man dem Hund seine "Kindheit" lassen wollte wenn der Hund mitten in der Pubertät steckt finde ich auch nicht okay.

Und sorry auch bei mir kam der Einangspost falsch an und ich hatte die "Flexileine ist voll ausgezogen"-Hundehalter im Kopf. :oops:

Die Anforderungen sind höher und ich persönlich fühle mich teilweise verunsichert wie ich an Problemen arbeiten sollte. Hier im Forum ist alles sehr positiv aber in anderen Foren wird dem Hund "auf Augenhöhe" (natürlich nicht der des Hundes :() "erklärt" was er falsch gemacht hat. Je nachdem wo man fragt bekommt man eine andere Problemlösung.

Und ich finde es kommt auch auf den Hund an. Manche laufen problemlos mit, andere brauchen viel Führung damit man gut durch ihnen durchˋs Leben kommt. Am wichtigsten ist dass man selber einschätzen kann ob man einen Mitläufer hat oder einen Hund dem viele Freiheiten nicht gut tun.

In dem Beispiel wird der Welpe einfach noch nicht "angeklickert" gewesen sein. Vielleicht fehlte der Hundehalterin da die Geduld.
 
Eben wieder ausgegraben: Ein Beispiel für jemanden, die mit ihrem Welpen auch von klein auf trainiert. Ich finde man sieht, dass sie ganz genau weiß was sie tut, und dass das alles ohne jeden Druck für den kleinen Knirps passiert. Die Einheiten sind kurz und spielerisch, alles erst mal ohne Ablenkung, die Kommunikation klar, und man merkt sowohl die Geduld wie auch den genauen Plan. Auf diese Art lass ich mir auch ein Training für junge Welpen durchaus gefallen.


Nur verstehen die meisten unter Welpentraining leider etwas ganz anderes, da wird von Anfang an mit "Kommandos" hantiert, die der junge Hund schon zuverlässig befolgen soll. Und das nimmt dem Welpen dann tatsächlich die Unbeschwertheit.
 
In dem Beispiel wird der Welpe einfach noch nicht "angeklickert" gewesen sein. Vielleicht fehlte der Hundehalterin da die Geduld.

Genau das ist der Punkt. Wenn man keine Ahnung hat vom clickern, kann das in die Hose gehen. Den Clicker bringt man behutsam bei. Und zwar drinnen ohne große Ablenkung und ohne große Übungen. Da geht es vor allen Dingen erstmal dabei dem Hund beizubringen, wofür der Click da ist.

Im Übrigen find ich dieses Video hier ein super Beispiel dafür, wie toll Clickertraining schon beim Welpen funktionieren kann <3

https://www.facebook.com/mike.suttle.7/videos/vb.803756837/10155024432251838/?type=2&theater

Der Mann bildet Polizeihunde aus.
Und der kleine Mann wird zum Service Dog ausgebildet für behinderte Veteranen.
 
Ich meinte ja auch nicht, das ein Welpe im ersten Jahr garnichts lernen sollte.
Nur ist er ja erstmal schon gut ausgelastet durch die Umgewöhnung in seine neue Familie, durch Sozialisierung, Umweltprägung usw. Da brauchts noch nicht eine Handvoll (oder noch mehr) Kommandos, die er auch noch lernen soll.

Mit das wichtigste ist, dass ein Welpe Vertrauen aufbaut und lernt zu lernen. Spaß dran hat. Und dafür braucht man im Grunde keinerlei Hilfsmittel. Zig Kommandos und Tricks kann er später immer noch lernen.

Mein Eindruck ist, dass vielen HH einfach die Geduld fehlt.

Was ich in den letzten Jahren so gesehen habe. Egal ob bei Welpen oder bei erwachsenen Hunden mit Problemverhalten. Es soll alles schnell gehen und funktionieren.
Ansonsten fängt man an, von einem Hilfsmittel zum nächsten zu greifen, von einer Hundeschule zur nächsten zu wandern.

Und ja, da kann man sich Problemverhalten bei seinem Welpen selber ranziehen. Oder am Problemverhalten seines erwachsenen Hundes scheitern.

Das sehe ich genauso...ich glaube das Problem ist auch ein bisschen die Definition von Welpe,ich finde es schwierig zu sagen,das an einem bestimmten Alter festzumachen.
Jeder Hund entwickelt sich anders,kleinere Hunde sind viel schneller erwachsen als grosse,etc. ,meiner Meinung nach muss das der Besitzer einschätzen können,wann aus dem Baby ein Welpe und dann Junghund wird,und dementsprechend die Erziehung steigern.
Und eigentlich beginnt die "Früherziehung"ja schon in dem Moment,indem der Welpe neu in die Familie kommt.Der Welpe lernt,wie es in der Familie funktioniert,wo sein Fressplätzchen ist,wo er schlafen darf,dass man sein geschäft draussen macht,etc.,nur finde ich eben,richtige Erziehung in Form von Kommandos oder irgendwelche Trainingsmethoden sind da noch nicht nötig...da sind,wie RosAli auch schon schreibt,ganz andere Sachen wichtig.

Die Sache mit der Geduld kann ich auch nur unterschreiben...das sieht man im Alltag imer wieder,aber selbt hier im Forum...da wird um Tipps gebeten,und am nächsten Tag steht ein neuer Post drin,dass es nicht funktioniert hat,und der Ruf nach einer anderen Lösung,teilweise sogar in Form nach Medikamenten,oder Starkzwangmitteln, wird laut.

Gerade bei Hunden die erwachsen in einen Haushalt kommen,stelle ich das mit der fehlenden Geduld oft fest...die Leute vegessen einfach,dass für den Hund alles neu ist...es ist,als kämen wir mutterseelenallein in ein völlig fremdes Land...wir wären auch erstmal völlig verloren,müssten uns orientieren,und wüssten nicht wie wir uns überhaupt verhalten sollen,um nichts falsch zu machen...so geht es dem Hund auch,zusätzlich kommt noch dazu,dass der Hund dem Menschen"ausgeliefert"ist,und jenachdem,was er vorher erlebt hat,oder eben nicht kennen gelernt hat,entsprechend reagiert.

Da braucht es erstmal keine grosse Erziehung,erst recht nicht mit irgendwelchen Hilfmitteln,sondern einfach erstmal ein gutes Bauchgefühl und Emphatie für den Hund,dass man sich erstmal kennen lernen und zueinander finden kann.

Die erste Erziehung,findet wie beim Welpen ,ja so oder so schon statt,wenn der Hund neu ins Haus kommt,er bekommt gezeigt,wo er fressen darf,wo er schlafen darf,etc.



@Silkies ...Da gebe ich Dir recht,man ist ,selbst mit viel Hundeerfahrung,mit jedem neuen Hund sowohl Lehrer als auch Schüler.
Ich glaube an das "Schüler sein"denken viele aber auch gar nicht.
Sie arbeiten zuviel mit dem Verstand,sie überlegen zuviel,wie es sein muss,was die Methode nun vorschreibt,anstatt ihren Hund zu lesen,auf ihr eigenes Bauchgefühl zu vertrauen,und vorallem Emphatie für den Hund zu haben-Hundeerziehung nur mit der Theorie,das funktioniert nicht...man kann einen Computer mit einer "Gebrauchsanweisung" programmieren-aber doch keinlebendes, individuelles Wesen mit einer Seele...


Ich glaube nicht, dass ein Hund durch zu viel Erziehung problematisch wird, eher durch zu wenig. Man darf es natürlich nicht übertreiben und sollte den Welpen auch "Hund sein lassen" aber erst mit sechs Monaten anfangen zu erziehen weil man dem Hund seine "Kindheit" lassen wollte wenn der Hund mitten in der Pubertät steckt finde ich auch nicht okay.

Und sorry auch bei mir kam der Einangspost falsch an und ich hatte die "Flexileine ist voll ausgezogen"-Hundehalter im Kopf. :oops:

Die Anforderungen sind höher und ich persönlich fühle mich teilweise verunsichert wie ich an Problemen arbeiten sollte. Hier im Forum ist alles sehr positiv aber in anderen Foren wird dem Hund "auf Augenhöhe" (natürlich nicht der des Hundes :() "erklärt" was er falsch gemacht hat. Je nachdem wo man fragt bekommt man eine andere Problemlösung.



In dem Beispiel wird der Welpe einfach noch nicht "angeklickert" gewesen sein. Vielleicht fehlte der Hundehalterin da die Geduld.

Eigentlich ging es in meinem Post gar nicht um die Situation mit dem Welpen,das war wie gesagt nur mein Denkanstoss ;)

Es geht mir an sich auch gar nicht um "normale Erziehung",sondern wirklich um die Leute,die in kürzesten Abständen die verschiedensten methoden und /oder Hilsmittel am Hund,teilweise schon am Welpen ausprobieren.

Dass mein Eingangspost saublöd geschrieben war ,un dadurch auch saublöd rüberkam,damit habe ich mich abgefunden...:oops:eine Flexileine besitze ich zwar,aber die ist nur alle Schaltjahre mal im Einsatz,und dann nur im normalen Alltag,beim gassie gehen benutze ich nur Schlepp :p

Ich glaube,und das meine ich nicht böse,Du schreibst ja selbst,Du bist unsicher,Du bist auch so ein Mensch,der ganz lange und ausführlich überlegt,wie Du Du am besten rangehen solltest,wie es richtig wäre,und wie es am besten funktionieren würde...das ist ja an sich nicht falsch,viel besser als ohne Konzept ranzugehen,aber das einzig wichtige ist ja,wie es dann wirklich funktioniert,und das hängt von Dir und Deinem Hund ab,versuch doch einfach mal mit mehr Bauchgefühl ranzugehen...Du merkst doch ganz schnell,was sich für Dich und Deinen Hund richtig anfühlt,und wie Du weiter kommst...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, dass oft auch eine gewisse Gelassenheit fehlt. Auszuhalten, dass etwas nicht sofort oder auch garnicht funktioniert, ist nicht so einfach. Dann wird entweder sehr schnell viel verschiedenes probiert oder aufgegeben.
Allerdings ist auch der Druck auf die HH gestiegen. Es wird ein unauffälliger, gut erzogener Hund erwartet, der in der Öffentlichkeit am besten unsichtbar ist. Sprüche wie: Hast du deinen Hund nicht im Griff? Erzih den Mal! usw. muss man aushalten können. Die Öffentlichkeit hat die Erwartung, dass Hunde erst auftauchen, wenn sie perfekt funktionieren. Was man erreicht hat und ob man daran arbeitet, sieht ja niemand. Und dieser Druck wird dann auf den Hund übertragen, damit er möglichst schnell funktioniert.
 
Ich finde es ehrlich gesagt nicht recht sinnvoll auf Grund von kurzen Abschnitten einer Hund Mensch Interaktion derartige Schlüsse zu ziehen. Man weiß nichts über die Frau mit ihrem Welpen, hat vielleicht 2 Minuten ihres Zusammenlebens gesehen, aber urteilen kann man gut :rolleyes:

Evtl läuft bei der Dame alles toll mit ihrem Welpen, er zieht aber an der Leine und irgendwer hat ihr einen Clicker empfohlen, ohne ihr genau zu zeigen wie das klappt. Sie hat das das eine Mal ausprobiert, dabei kamst du gerade vorbei und 10 Minuten später hat sie beschlossen, dass sie so nicht weiter kommt.

Ich hatte beispielsweise von der Nacht DO-FR kaum Schlaf, da ich einen unruhigen Junghund die erste Nacht hier hatte (einen der Sorte, wo ganz sicher ohne jede Methode aber mit viiiiiel Liebe und Geduld Erziehung betrieben wird - der Hund ist so nebenbei fürchterlich und wird seinen Besitzern noch hübsch Probleme bereiten, wenn er mal ein bisschen älter ist :p:cool:). Ich war also übermüdet und hatte in der Früh wenig Zeit, welche für die Versorgung meiner Tiere drauf ging. Somit kam ich zu meinem Gassi Treffen mit einer ehemaligen Pflegehündin zu spät, hatte aber weder Frühstück, noch Kaffee gehabt. Auch meine Hunde hatten wenig Schlaf und waren dementsprechend ein wenig überdreht. Normalerweise ist man dort alleine, ich habe sie auf dem Mini-Parkplatz also einfach mal aus dem Auto gelassen und sie durften die anderen begrüßen und herumlaufen. Dann fuhren jedoch zwei Autos zu - ebenfalls (fremde) Hundebesitzer, die hier offenbar auch gehen wollten. Ich wollte die Hunde zu mir rufen, was soweit noch halbwegs geklappt hat - aber halbwegs still halten und warten, bis die Autos geparkt waren, war bei der Aufregung mal nicht so möglich, wie es das eigentlich sollte. Was dazu führte, dass die übermüdete, vom Jungspund strapazierte Ingrid irgendwann mal ordentlich (und völlig unnötig) ihre Hunde angeschnauzt hat - was ich normalerweise so nicht tue. Winnies Frauli wusste schon, dass ich wenig geschlafen hatte, lächelte mich mitleidig an und meinte, vielleicht sollten wir einfach mal gehen (was wir dann auch taten). Die beiden Damen in den Autos hingegen sahen mich unfreundlich an - der Gedanke: "Einfach nicht soviele Hunde halten, wenn man sie nicht erziehen kann" stand ihnen ins Gesicht geschrieben :cool: ... der Rest des Spaziergangs verlief dann so nebenbei völlig normal - die Bande hatte sich nach der ersten Aufregung recht schnell wieder beruhigt ;)
Und nein ich will damit nicht sagen, dass das anschnauzen meiner Hunde in Ordnung war. Hätte ich nicht tun sollen. Aber wenn man nur diesen einen kleinen Ausschnitt sieht und danach urteilt, zieht man eben ganz andere Schlüsse, als wenn man andere Ausschnitte unseres Lebens sieht.

Man sollte generell bedenken, dass man immer nur kleine Ausschnitte eines großen Ganzen sieht, wenn einem Menschen mit Hunden auf der Straße begegnen. Viele Menschen schämen sich ihrer Hunde nämlich genau deshalb, weil jeder auf der Straße sofort seine Schlüsse zieht und es besser weiß, wenn er auch mal nur eine Sekunde sieht, in der beim anderen was nicht funktioniert. Das führt teilweise dazu, dass sich die Leute nicht mehr mit ihren Hunden raus trauen und ihre Angst sich auf den Hund überträgt, wodurch Probleme noch verstärkt werden. Vieles wäre wesentlich einfacher, wenn da mehr Verständnis und weniger Urteil herrschen würde.

Generell denke ich nach wie vor nicht, dass eine bestimmte oder zuviele Methoden das Problem sind. Das Problem entsteht durch zu wenig Verständnis für den Hund, zu wenig Geduld, falsche Vorstellungen an das was der Hund können muss, etc.
Auch in Hilfsmitteln sehe ich kein grundlegendes Problem - jedes Hilfsmittel ist nunmal nur so gut wie der Mensch, der es einsetzt. Eine Leine ist auch ein Hilfsmittel und nur weil es Menschen gibt, die Hunde mit der Leine schlagen, sind Leinen per se nicht böse.

Ich gehöre auch nach wie vor zu den Menschen, die kein Problem darin sehen, einem Welpen Kommandos beizubringen. Ich finde es gut und wichtig, wenn Hunde schon als Welpen lernen mit mir zusammen Dinge zu erarbeiten. Ich hatte noch keinen Welpen, dem das geschadet hätte - im Gegenteil, den Welpen macht das üblicherweise Spaß. Dass man das Lerntempo und alles rundherum an den Welpen anpasst, gehört da natürlich dazu.

Man kann in meinen Augen bei jeder Ideologie, bei jeder Herangehensweise, etc. viel falsch machen oder alles richtig und alles dazwischen. Fehler machen wir alle, ebenso wie wir alle mal bessere und mal schlechtere Tage haben. Dass Neuhundehalter mehr bzw. auch andere Fehler machen, als erfahrene Hundehalter, halte ich ebenso für normal. Sie müssen eben auch noch viel lernen und ich finde, das sollte man ihnen ebenso zugestehen, wie den Hunden ;)
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben