Welpe kommt nicht zur Ruhe :-(

Guten Abend!

Wir haben vor zwei Wochen einen kleinen Mops zu uns geholt. Manni ist nun 12 Wochen alt und hat den Schalk im Nacken sitzen. Das bringt einen oft zum Lachen, in den letzten Tagen bringt er uns jedoch eher zum Verzweifeln.

Er ist altersentsprechend ausgelastet mit 2 sehr kurzen öden Gassigängen, einigen kurzen Spieleinheiten und ein bisschen "Training" (Hier, Sitz, Bleib) am Tag. Dazu ging er die letzten beiden Samstage in die Hundeschule und macht im Abstand von einigen Tagen neue Erfahrungen (Einkaufen bei Fressnapf, Geburtstagskaffee bei Frauchens Mama etc.).

Nun ist es so, dass er leider einfach nicht zur Ruhe kommt. Auch wenn er gefressen, gepinkelt und gespielt hat, legt er sich einfach nicht schlafen. Auf Anraten einer Hundetrainerin und nach Konsumierung etlicher Welpenbücher wollten wir ihn an eine Decke gewöhnen. Er kennt mittlerweile auch "Decke" und "Bleib", sucht die Decke (kuscheliges Körbchen) jedoch nicht von sich aus zum Schlafen auf. Mit "Zwang" - Frauchen lockt Manni auf die Decke, setzt sich daneben und a) daddelt auf dem Handy herum (ignoriert ihn also) oder b) streichelt ihn - klappt es auch nicht. Ob er nun auf der Decke oder im Endeffekt auf dem Teppich schläft, ist uns im Prinzip natürlich auch schnurz. Hauptsache er kommt überhaupt zur Ruhe.

Statt zu schlafen, läuft er aber dann in der Situation von seiner Decke hinunter und kaut zb. den Teppich an. Da uns gesagt wurde, dass Welpen natürlich Blödsinn machen, man aber direkt zu Beginn mit dem Setzen von Grenzen beginnen muss, unterbinden wir das. Ich gehe also zum Teppich, sage ruhig "Nein" und lege die Hand darauf. Das fruchtet dann auch meistens und Manni lässt vom Teppich ab - läuft dann aber zum nächsten Teppich und kaut dort. Frauchen hinterher, gleiches Spiel - Manni läuft zum Tischbein und kaut das an. Frauchen hinterher, gleiches Spiel - Manni kratzt an der Wand (äh, Mops oder Katze? ;-) ). Das geht dann sehr lange so weiter. Man soll ja konsequent sein. Irgendwann gibt es dann ein kurzes Innehalten und Manni verlässt den Raum, um zu trinken, oder Frauchen, weil sie sonst gleich die Wände hochgeht. Dann kommt Manni aber natürlich pflugs hinterher.

Am heutigen Morgen war es wirklich ganz besonders schlimm. Obschon ich der Meinung war, dass wir die Beißhemmung bei ihm schon abgehakt hätten, hat er mich sogar mit voller Kraft in die Nase gebissen. Er hat durchgehend irgendetwas angebissen, was er wirklich nicht anbeißen soll. Aus Verzweifelung auf den Boden geworfenes Spielzeug (zur Ablenkung) hat er kurz wahrgenommen und trotz Animierungsversuchen meinerseits dann ignoriert. Er hat sich lieber mit all den Dingen beschäftigt, die er eben nicht anbeißen darf. Wie schon gesagt, sagen wir das Nein eigentlich ruhig aber bestimmt. Da das heute wirklich überhaupt gar keine Wirkung zeigte, bin ich irgendwann böse geworden. Habe es sehr laut und dunkel gesagt. Habe ihn angeknurrt (Tipp aus der Hundeschule). Hab ihn zurückgeschoben. Es hat alles nichts gefruchtet, trotz endloser Konsequenz. Ich war wirklich verzweifelt. Dazu kommt, dass sich das Wort "Nein" so natürlich auch ablutscht und an Bedeutung verliert, das weiß ich ja.
Mittlerweile rammelt er sogar seine Kuscheltiere an - mit 12 Wochen!

Mir ist bekannt, dass man einen Mops, der rund um die Uhr quasi "Beachte mich!" schreit, natürlich NICHT beachten sollte. Wenn er aber dann anfängt am laufenden Band Sch**** zu bauen, wird das schwierig. Ich kann ja auch nicht einmal "Nein" zum Teppich/Tischbein/Wand ankauen und Sofa/Couchtisch/Stuhl anspringen sagen und beim anderen Mal einfach weggucken. Ich kann aber auch nicht alle Möbel wegräumen, so dass er quasi keine Fehler mehr machen kann.

Wir hatten zwischenzeitlich einen Laufstall für Kinder aufgebaut, haben dann aber festgestellt, dass er dort leider noch hindurchpasst.



Auch haben wir an unterschiedlichen Tagen gut gemeinte Ratschläge umgesetzt "Mach mal mehr mit dem Hund, der ist doch gar nicht ausgelastet. Ein ausgelasteter Hund holt sich schon seinen Schlaf, wenn er ihn braucht." und auch "Mach doch mal einen ganzen Tag ganz piano. Mach fast gar nichts mit ihm, dann kann er mal runterfahren.".
Es bringt beides nichts. Ich bin auch der Meinung, dass Manni wie oben schon gesagt altersentsprechend gut ausgelastet ist.
 
Wie läuft euer Alltag?
Wie wohnt ihr?
Wie sieht Gassi aus?
Hat Spielzeug zu Verfügung ?
 
Er ist altersentsprechend ausgelastet mit 2 sehr kurzen öden Gassigängen, einigen kurzen Spieleinheiten und ein bisschen "Training" (Hier, Sitz, Bleib) am Tag. Dazu ging er die letzten beiden Samstage in die Hundeschule und macht im Abstand von einigen Tagen neue Erfahrungen (Einkaufen bei Fressnapf, Geburtstagskaffee bei Frauchens Mama etc.).


Hallo,

bevor ich weiterlese kann ich Dir schon sagen, dass das sehr wenig ist. Damit ist ein 12 Wochen alter Welpe nicht glücklich.
Welpen wollen und müssen lernen. Damit sind keine Kommandos gemeint, sondern Spielen, Toben, Erkunden. Das ist Lernen.
Wenn Welpen ein geeignetes Umfeld haben, dann lernen sie ganz wichtige Dinge schon von alleine.

Vielleicht hast Du Lust etwas zu lesen:

http://www.hundeforum.com/forum/threads/38588-Was-Welpen-wirklich-brauchen

Auf den ersten beiden Seiten habe ich einige Informationen zusammen getragen.

Es ist wirklich so, dass Welpen in der Regel von alleine schlafen, wenn sie ihren Tag welpengerecht verbringen konnten.
Mit 12 Wochen schlafen Welpen am Tage nicht mehr viel.
 
Mein Freund und ich sind beide im Schichtdienst tätig und arbeiten zur Zeit so, dass rund um die Uhr jemand zuhause ist. In den letzten Tagen war ich diejenige, die tagsüber zuhause war. Wir leben in einer Haushälfte mit verhältnismäßig großem Garten am Rande einer Kleinstadt. Wald ist direkt nebenan. Dort gehen wir auch Gassi. Da wir in einem Neubaugebiet leben, gehen wir etwa 50 Meter durch die lärmende Siedlung bis zum Waldrand. Dort sieht Manni Bagger etc., interessiert ihn alles nicht die Bohne. Er ist wirklich SEHR selbstsicher für sein Alter.
Im Wald gehen wir dann etwa 15 - 20 Minuten (je nachdem wie lange Mops so im Wald herumsitzen möchte) und laufen nach Hause. Der Tagesplan heute:

Aufstehen
Pipikaka im Garten
sehr kurze Spieleinheit
zwei-dreimal Sitz/Platz/Hier/Bleib
sehr kurze Spieleinheit
Fressen
kurz warten
Gassigang

Danach fing die Misere dann an. Er hat sich drei (!!!!) Stunden mit ******e bauen exzessiv ausgepowert, so dass er danach erschöpft auf meinem Schoß eingepennt ist und erst gegen nachmittag wieder wach wurde. Dann Pipikaka, Fressen, kurz warten, Gassigang, spielen, EIGENTLICH schlafen, aber wieder Pustekuchen.
 
Wenn meine beiden Welpen schlecht zur Ruhe gekommen sind haben sie ein Kauteil bekommen. Damit waren sie eine ganze Zeit beschäftigt und haben sich dabei auch hingelegt. Dadurch haben sie auch relativ wenig das Mobilar angekaut.

Ich würde viel mehr Ruhe in den Umgang mit Manni bringen. Viel weniger "nein" und hektisches hinterherlaufen wenn er irgendwas anknabbert.

Das Rammen der Kuscheltiere ist eine Übersprungshandlung weil er nicht zur Ruhe kommt und hat keinerlei sexuelle Bedeutung.

Hat Manni Kontakt zu anderen Welpen mit denen er spielen kann? Läuft er draußen auch mal ohne Leine rum um die Umwelt zu erkunden?
 
Hallo,

bevor ich weiterlese kann ich Dir schon sagen, dass das sehr wenig ist. Damit ist ein 12 Wochen alter Welpe nicht glücklich.
Welpen wollen und müssen lernen. Damit sind keine Kommandos gemeint, sondern Spielen, Toben, Erkunden. Das ist Lernen.
Wenn Welpen ein geeignetes Umfeld haben, dann lernen sie ganz wichtige Dinge schon von alleine.

Vielleicht hast Du Lust etwas zu lesen:

http://www.hundeforum.com/forum/threads/38588-Was-Welpen-wirklich-brauchen

Auf den ersten beiden Seiten habe ich einige Informationen zusammen getragen.

Es ist wirklich so, dass Welpen in der Regel von alleine schlafen, wenn sie ihren Tag welpengerecht verbringen konnten.
Mit 12 Wochen schlafen Welpen am Tage nicht mehr viel.


Hm, ok. Diese Antwort wundert mich jetzt sehr, weil ich mit verschiedenen Hundetrainerin gesprochen habe, die mir alle sagten, dass Welpen in dem Alter 20 bis 22 Stunden schlafen (sollen). Dazu muss man sagen, dass das oben geschilderte Tages"programm" der Ausgleich war zum gestrigen Sonntag. Wir waren bei meinen Eltern zu Besuch, sind mittags losgefahren (1,5 Stunden Autofahrt eine Strecke) und Mitternacht wiedergekommen. Dazwischen lag Kennenlernen der Jagdhunde meiner Eltern, Kennenlernen neuer Reviere/Wohnhaus meiner Eltern, Gassigang zum Pipikaka machen und Toben Toben Toben mit sämtlichen anwesenden "Ach wie niedlich"-Rufern.
 
:happy2:
Tschuldigung, aber... :happy2: ..... :verlegen1:
Ich mag deine schreibe, klein Manni hat sich das richtige Frauchen gesucht :happy:
Du hast nen kleinen Molosserdickkopf zuhause, klein aber oho!
Bleib weiter liebevoll konsequent, er ist erst 3 Monate, auch wenn dir das jetzt nicht hilft, es wird besser!
Tschakka, du schaffst das :happy:
Mehr Programm würde ich ihm nur in der Richtung bieten ihn draußen toben zu lassen, ruhige Stelle suchen und den Zwerg machen lassen.
Die kurzen Spaziergänge beziehen sich auf Leinenlaufen, grob heißt es 5 Minuten pro Monat, kann er selbst entscheiden ist draußen toben auch länger sehr Sinnvoll.
Großartige Kommandos muss er in dem Alter noch gar nicht können, er hat gerade Haufenweiße damit zu tun die Welt kennen zu lernen und das Leben in der Familie, da kann das schon zu viel sein...
 
Ich gehe nochmal auf Einzelheiten ein:

Ich gehe also zum Teppich, sage ruhig "Nein" und lege die Hand darauf. Das fruchtet dann auch meistens und Manni lässt vom Teppich ab - läuft dann aber zum nächsten Teppich und kaut dort. Frauchen hinterher, gleiches Spiel - Manni läuft zum Tischbein und kaut das an. Frauchen hinterher, gleiches Spiel - Manni kratzt an der Wand (äh, Mops oder Katze? ;-) ). Das geht dann sehr lange so weiter.

Das ist welpentypisches Erkunden. Wenn er nicht die Teppiche oder Tischbeine annagen soll, dann musst Du mit ihm raus in die Natur oder in den Garten, damit er das Erkunden ausleben kann. Welpen spielen und erkunden viele Stunden am Tag.

Aus Verzweifelung auf den Boden geworfenes Spielzeug (zur Ablenkung) hat er kurz wahrgenommen und trotz Animierungsversuchen meinerseits dann ignoriert. Er hat sich lieber mit all den Dingen beschäftigt, die er eben nicht anbeißen darf.

Spielzeug kann der Welpe nicht zerpflücken. Es wird schnell als langweilig abgespeichert.

Mittlerweile rammelt er sogar seine Kuscheltiere an - mit 12 Wochen!

Das macht er zum Stressabbau. Unterforderung ist Stress.


Mir ist bekannt, dass man einen Mops, der rund um die Uhr quasi "Beachte mich!" schreit, natürlich NICHT beachten sollte.

Das ist Unsinn. Du solltest lieber die Ursache beheben, nämlich die Langeweile.
 
Wenn meine beiden Welpen schlecht zur Ruhe gekommen sind haben sie ein Kauteil bekommen. Damit waren sie eine ganze Zeit beschäftigt und haben sich dabei auch hingelegt. Dadurch haben sie auch relativ wenig das Mobilar angekaut.

Ich würde viel mehr Ruhe in den Umgang mit Manni bringen. Viel weniger "nein" und hektisches hinterherlaufen wenn er irgendwas anknabbert.

Das Rammen der Kuscheltiere ist eine Übersprungshandlung weil er nicht zur Ruhe kommt und hat keinerlei sexuelle Bedeutung.

Hat Manni Kontakt zu anderen Welpen mit denen er spielen kann? Läuft er draußen auch mal ohne Leine rum um die Umwelt zu erkunden?



Erstmal vielen Dank für all eure netten Antworten!
Das Rammeln ist sicher nichts Sexuelles, sondern Dominanzgebahren, aber dass es in dem Alter schon auftritt???
Dadurch, dass er aktuell wirklich miniminiklein ist, ist der Kontakt zu anderen Hunden schwierig. Die Hunde, die hier in der Nähe leben, sind wirklich alle groß und teilweise sehr wild/unberechenbar/tollpatschig. Dies ist bei einem so kleinen Tier nicht gerade ungefährlich, zumal er wirklich null Angst hat. Wir sind aber jeden Samstag in der Hundeschule und haben in den letzten zwei Wochen schon dreimal an einem Mopsspaziergang hier in der Nähe teilgenommen. Da kann er toben toben toben.

Das mit der Leine ist so eine Sache... Am liebsten würde ich ihn nur ohne Leine laufen lassen, denn mit einem Leckerchen in der Hand kommt er wirklich wie der Teufel angerannt, wenn ich Hier rufe. Allerdings ist er ein Mops - ....und frisst wirklich ALLES. Er frisst im Rennen den Dreck vom Boden. Es ist dann auch egal, ob es Steine, Scherben, Pilze oder was weiß ich was ist. Es ist wirklich schlimm. Daher hat uns die Tierärztin (Erbrechenspritze nach Steinfraß) und auch unsere Hundetrainerin dazu geraten, zur Zeit so gut wie nur mit Leine Gassi zu gehen.

- - - Aktualisiert - - -

Bei allem Respekt, unser Mops ist wirklich nicht unterfordert!

In den letzten zwei Wochen haben wir schon Folgendes mit ihm gemacht:

- zweimal längeren Besuch zuhause empfangen mit entsprechendem Toben für den Hund
- zweimal bei Schwiegereltern mit Erkunden von neuem Revier etc. und 30 Minuten Autofahrt eine Strecke
- zweimal bei meinen Eltern mit Erkunden von neuem Revier, Beschnuppern von Jagdhunden, Toben bis zum Exzess und 90 Minuten Autofahrt eine Strecke
- zwei längere Besuche im Fressnapf
- drei Mopsspaziergänge
- zwei Welpenschulstunden in der Hundeschule
- zwei Tierarztbesuche


Dazu kommt Toben, Gassi gehen, Bindungsspaziergänge. Das ist doch nicht zu wenig! Manni ist 12 Wochen alt! Oder? :denken24:
 
Hm, ok. Diese Antwort wundert mich jetzt sehr, weil ich mit verschiedenen Hundetrainerin gesprochen habe, die mir alle sagten, dass Welpen in dem Alter 20 bis 22 Stunden schlafen (sollen). Dazu muss man sagen, dass das oben geschilderte Tages"programm" der Ausgleich war zum gestrigen Sonntag. Wir waren bei meinen Eltern zu Besuch, sind mittags losgefahren (1,5 Stunden Autofahrt eine Strecke) und Mitternacht wiedergekommen. Dazwischen lag Kennenlernen der Jagdhunde meiner Eltern, Kennenlernen neuer Reviere/Wohnhaus meiner Eltern, Gassigang zum Pipikaka machen und Toben Toben Toben mit sämtlichen anwesenden "Ach wie niedlich"-Rufern.

Mich wundert immer, dass Hundetrainer so wenig über Hunde wissen.
Lies wirklich mal den Link, den ich eingestellt habe. Das Wissen ist aus der Verhaltensforschung.

Welpen schlafen in dem Alter keine 20- 22 Stunden mehr. Die schlafen tagsüber jede Woche weniger.

Wenn ihr solch ein Tagesprogramm hattet, kannst Du gerne mal ein, zwei ruhige Tage machen.
Aber in den Garten würde ich den Welpen lassen. Der merkt selbst, ob er noch Action will oder nicht.
 



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