Vorbereitung auf einen Hund

Guten Tag zusammen :)

Im Vorstellungsthread hatte ich erzählt, dass ich mir im Herbst einen Hund anschaffen möchte und habe nach Buchempfehlungen und Tipps zur Rassewahl gefragt. Leider habe ich nur 2 Antworten erhalten, was aber womöglich daran lag, dass es ein Vorstellungsthread war und bekanntlich guckt da ja kaum Jemand rein. Also kein Problem. Dieses Forum bietet ja genug Möglichkeiten sich über sämtliche Themen rund um den Hund zu informieren. :zustimmung:
Durch verschiedene Umstände hat sich meine Lebenssituation jetzt schon verändert und ich habe mich dazu entschlossen jetzt schon einem Hund vom Tierschutz ein zu Hause zu schenken. Ein Mischling namens Bruno, er ist 9 Monate alt, 52cm groß, kommt aus Rumänien, wird als freundlich beschrieben, hat keine Probleme mit anderen Hunden, ist allerdings futterneidisch, nicht stubenrein und sehr unerfahren. Er kennt eigentlich nur das Tierheim in dem er momentan noch sitzt.
Bruno soll in 14 Tagen bei mir ankommen. Solange habe ich jetzt noch Zeit ihm hier alles herzurichten um ihm seine Ankunft so angenehm wie möglich zu gestalten.

Dafür habe ich mir eine Checkliste angefertigt, welche ich gerne mit euch teilen würde. Ich freue mich über jeden Hinweis oder Vorschlag von eurer Seite freuen.

-Hundekorb:
ich dachte an einen aus Kunststoff, welcher dann mit Decken und Kissen ausgekleidet wird. allerdings bin ich unsicher bei der Größe. Sind 70cmx46cm für einen Hund von 52cm der noch ein Stückchen wächst in Ordnung, oder sollte ich die nächst größere Größe (81x54) wählen? Ausserdem überlege ich 2 Körbchen zu besorgen. Eins fürs Wohnzimmer, und eins fürs Schlafzimmer. Macht das Sinn?

-Futter:
Ich hab noch Futter ohne unnötige Zusatzstoffe gesucht und bin auf die Marke Platinum gestoßen. Hoffe ich mache hier keine unerlaubte Werbung. Könnt ihr eventuell andere Sorten empfehlen?

-Futternapf:
Ein Doppelnapfständer mit 2x 450ml Schalen erscheint mir ausreichend, richtig?

-Spielzeug:
Auch hier würde ich gerne auf Spielzeug aus Naturbelassen Materialien zurückgreifen. Kann mir nicht vorstellen, dass es gut für einen Hund ist auf billig Spielzeug aus China rumzukauen, oder übertreib ich da den Biowahn?

-Leine:
Ich habe an eine 10m Schleppleine und an eine stinknormale 2m Leine gedacht. Ich weiß nicht, ob die Schleppleine eventuell länger sein sollte.

-Geschirr:
Macht eine Brustplatte bei Geschirren sinn, oder kann da drauf verzichtet werden? Und kann ich das im Vorfeld schon kaufen ohne die genauen Maße des Hundes zu kennen?

-Fellpflege:
Bruno hat von der Länge her ein ähnliche Fell wie ein Schäferhund. Also nicht ganz kurz aber auch nicht wirklich lang. Da reicht eine ganz normale Fellbürste, oder?

-Lektüre:
In meinem Vorstellungsthread wurde mir "Gassi Training" empfohlen, welches ich auch nach Sichtung der Leseprobe gekauft habe. Jetzt habe ich noch "Einfache Hundeerziehung: Schritt für Schritt erklärt - Grunderziehung und Verhalten ändern" ins Auge gefasst. Vllt habt ihr ja für meinen speziellen Fall(Hundeanfänger/Hund aus dem Tierschutz) noch weitere Empfehlungen.

-Hundeschule:
Ich habe noch kein Kontakt aufgenommen, habe mir aber schonmal 3 in Frage kommende Hundeschulen herausgesucht. Dabei habe ich darauf geachtet, dass sie mit positiver Verstärkung arbeiten und Gewalt(Leinenruck) ablehnen und dies auch so auf ihrer Website kommunizieren. Alle 3 Schulen bieten auch kostenpflichtige Beratungen an bevor der Hund ins Haus kommt. Hat da jemand Erfahrungen mit? Lohnt sich das?



Ich bin dankbar für jeden Hinweis und sämtliche Informationen. Ich freue mich so sehr und will am Besten nichts falsch machen.
 
Hi emko,

schön, dass du einem Tierheimhund ein neues Zuhause geben möchtest.

Ich werde mal versuchen, auf so viele Punkte wie möglich einzugehen.

1) Hundekorb: Ich finde es immer sinnvoll, einem Hund mehrere Schlafplätze anzubieten. Die meisten Hunde wechseln diesen nämlich ganz gerne. Was die Maße betrifft, so könntest du ja einen größeren und einen etwas kleineren Korb kaufen, dann kannst du eigentlich nichts falsch machen.

2) Neben Platinum auch noch gut finde ich z.B. Wolfsblut, Terra Canis und Mac's. Ich weiß nicht, ob BARF für dich in Frage kommt?

3)Futternapf: Das kann ich nicht so beurteilen, aber ich finde, es klingt ganz gut ;)

4) Spielzeug: Ich finde nicht dass du übertreibst obwohl mein Hund zugegebenermaßen auch ein paar Billig-Spielis hat. Nachdem in einem anderen Thread darauf hingewiesen wurde, dass diese oft schädliche Inhaltsstoffe enthalten, werde ich da zukünftig auch verstärkt drauf achten. Deinen Plan finde ich also gut.
Ganz beliebt ist die Marke KONG, wenn es um Hundespielzeug (auch zum Befüllen mit Leckerlis) geht.

5) Leine: Mit einer normalen Leine und einer Schlepp bist du gut ausgerüstet. 10 Meter finde ich ausreichend.

6) Geschirr: Ich würde den Hund zum Geschirrkauf, wenn möglich, eher mitnehmen. Dann kann man gleich vor Ort gucken, ob ihm das Geschirr wirklich gut passt. Die Beratung ist in kleineren Hundeläden meist am besten.

7) Fellpflege: Ich denke, dass eine normale Bürste da passen wird. Aber wahrscheinlich merkst du das dann ohnehin selbst.

8) Lektüre: "Gassi Training" habe wahrscheinlich ich dir empfohlen und finde es wirklich ganz nützlich. "Einfach gut erzogen" ist auch ganz nett, die Erklärungen sind aber oftmals recht kurz, also nicht wahnsinnig detailliert.
Immer gut ist wohl "Das andere Ende der Leine" von Patricia B.McConnell.
Ich habe festgestellt, dass es in größeren öffentlichen Büchereien oft eine große Auswahl an Hundebüchern gibt und kann dir nur empfehlen, dich da mal umzuschauen, ansonsten machst du vielleicht noch einen "Fehlkauf".

9) Mit solchen Beratungen habe ich keine Erfahrung, meine HuSchu bietet sie aber auch an. Ich denke, das kann unter Umständen schon ein gutes Angebot sein, um nochmal einige Fragen loszuwerden und zu besprechen, was man die ersten Tage/Wochen so beachten sollte.

Liebe Grüße
 
Schön, dass Du Dich für eine arme Seele aus Rumänien entschieden hast. Ich habe diesen Schritt vor dreieinhalb Jahren gewagt und eine zweijährige Hündin aus einem Shelter in Bukarest genommen, die als Welpe dort hinkam. Nach der Übernahme an einem Autobahnrastplatz - gleich vom Tansporter in den PKW verladen, man sollte niemals mit ihnen
erst spazieren gehen - sind wir eine Stunde nach Hause gefahren. Sie war relativ ruhig und kurz vor unserem Haus habe ich ihr Halsband und Leine angelegt. Sie kam gutwillig mit, wir sind erst kurz in den Garten, damit sie sich lösen konnte. Halsband und Leine habe ich ihr erst im Haus abgenommen. Wir haben uns im WZ auf den Fußboden gesetzt, vorher alle Zimmertüren geöffnet. Sie hat eine halbe Stunde lang alles beschnuppert, dann kam sie, die nie in ihrem Leben ein Haus gesehen hatte, zu uns, küßte uns ab - und war für immer daheim. Sie war sofort sauber, ging mit uns ins Schlafzimmer, wir hatten eine ruhige Nacht. Wir sind 4 Wochen mit ihr nur in den Garten gegangen - gut, unser Grundstück ist 1100m2, erst dann haben wir uns immer ein paar Meter weiter vors Tor getraut. Sie hatte mittlerweile Vertrauen zu uns gefasst und machte keine Probleme beim Spazierengehen, lief auch schön an der Leine. Ein Hundetrainer wäre unnötig gewesen, sie lief nach einem halben Jahr frei und ohne Leine und folgt ganz hervorragend.
Dir kann ich nur raten - überfordere den Hund nicht, er kennt nichts. Sei für ihn da und zeige ihm alles. Diese Hunde sind nicht anspruchsvoll, es ist ihnen völlig egal, wie ihr Körbchen aussieht, sie hatten nie eins und schliefen auf Beton oder bestenfalls auf Stroh. Gefüttert wurden sie zumeist mit Trockenfutter, auch da musst Du erst testen, was Dein Hund mag. Was er vor allem braucht - Liebe, Verständnis und einen Partner, der ihm behutsam sein neues Leben zeigt und auf den er sich immer verlassen kann.
Wenn Du Fragen hast - immer gerne.
 
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