Ulv Philipper - Stop Training!

Ich auch. Für den Hund soll halt ALLES unberechenbar sein, nur der Halter nicht. Glaube ich. :denken3:

Ich könnte mir vorstellen, dass der Stopp-Pfiff nur die Weiterführung davon ist - Erst ertönt ein Pfiff, dann folgt etwas Unangenehmes, das der Hund aber nicht mit dem Halter verbindet. Als Reaktion wird er irgendwann sitzenbleiben und lernen, dass dann nichts Unangenehmes folgt.
 
Hätte ich dass mit dem Sprühhalsband so mit meiner Podencohündin gemacht,dann würde sie heute sicher nicht mehr dazu zu bewegen sein überhaupt noch mit mir spazieren zu gehen. Für sie war es schon ein einschneidendes Erlebnis am Tage überhaupt das Haus zu verlassen.Schon beim kleinsten Widerstand an der Leine (straffe Leine, kleinster Ruck oder Zug) ist sie in Panik geraten. Heute ist sie zwar ziemlich selbstsicher geworden, aber diese Methode würde sie ganz schnell wieder zum Ausgangspunkt zurück werfen. Um alle meine Hunde, die ich hatte zum "STOP" zu bringen und damit vom jagen abzuhalten, gab und gibt es nur ein Kommando. Das absolute "PLATZ". Dass Kommando kann man auch mit "STEH" trainieren. Mir persönlich ist das absolute"PLATZ" am sichersten. Dieses Kommando kann Leben retten. Nicht nur dass des Hundes. Dafür muss man natürlich was tun in Richtung Ausbildung. Da reicht es nicht mal den Finger auf den Knopf zu halten. Aber, das Platz oder Steh ist sicher nicht neu und modern genug. Man kann es nicht als "eigene Methode" verkaufen und Bücher darüber schreiben. Schließlich ist dass ja eine Übung aus der Prüfungsordnung.

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Ich auch. Für den Hund soll halt ALLES unberechenbar sein, nur der Halter nicht. Glaube ich. :denken3:

Ich könnte mir vorstellen, dass der Stopp-Pfiff nur die Weiterführung davon ist - Erst ertönt ein Pfiff, dann folgt etwas Unangenehmes, das der Hund aber nicht mit dem Halter verbindet. Als Reaktion wird er irgendwann sitzenbleiben und lernen, dass dann nichts Unangenehmes folgt.

Genau so. Egal ob Pfiff, E-Gerät oder Sprühhalsband.Das Prinzip ist das Gleiche.
 
Ich hab mich gestern Nachmittag hingesetzt und mir das Buch zu Gemüte geführt.
Alles in allem, kann ich auch unterschreiben, was er in dem Buch so geschrieben hat. Es ist recht blumig ausgeschmückt und für meinen Geschmack viel um den heißen Brei geredet, aber ok. Hat ja jeder so seinen Stil.

Das einzige, wo ich wirklich angeeckt bin war, dass er bestreitet, dass es sowas wie Triebe überhaupt gibt. Wer einmal einen unkastrierten Rüden oder einen echten Jäger im Haus hatte, weiß, dass es über die Existenz dieser Triebe nichts zu diskutieren gibt. In dem Punkt ist mir auch die Argumentation zu kurzsichtig.
Da werde ich aber nochmal nachhaken, denn vielleicht hab ich das auch einfach nicht ganz verstanden. Kann ja sein.

Ansonsten ist die Sichtweise auf dem Hund sehr ähnlich der, die wir auch haben und womit wir in der Erziehung und Ausbildung unseres Buben sehr gut gefahren sind. Wie diese Philosophie jedoch in Einklang mit dem Sprühhalsband und dem Stopp-Signal zu bringen ist, hab ich noch nicht herausgefunden. Ich bleib aber dran.

Abschließend bleibt mir noch zu sagen, dass das Buch eben die Philosophie erläutern soll und keinen Bezug auf die praktische Anwendung nimmt. Was ich aber insofern auch verstehen kann, dass es eben eine Philosophie ist und keine Trainingsmethode. Man muss da halt immer die Gesamtsituation sehen.

(Herrje, rede ich jetzt auch schon nebulös daher? Ich kann später gerne noch genauer erläutern worum es geht. Ich würde auch das Buch zur Verfügung stellen, wenn ich es auch wieder zurück bekomme :))
 
Wenn man immer nur um den heißen Brei redet und nicht zum Punkt kommt, also nur geschwafel, dann lege ich immer schon bald das Buch zur Seite.Schlechte Bücher gibt es schon genug. Meistens wird (aus Rechtsgründen) immer nur auf andere Seiten, Bücher und Meinungen verwiesen.Oft ist dann in dem ganzen Buch nur ein Satz drin, der wiklich vom Autor ist.Und wenn da einer schreibt, er nimmt statt dem E-Gerät ein Sprühgerät, dann ist mir dass zu wenig und auch nicht neu oder revolutionär genug um es zu lesen.
 
@foxymaus
so wie ich gelesen hab sprüht der IMMER.
sprich Hund rennt entfernt rum, Halter ruft, Hund hört nich: "Sprüh"
Hund rennt entfernt rum, Halter ruft, Hund hört, "Sprüh".
Also ersteres erschliesst sich mir noch, aber zweites? Komisch.:nachdenklich1:
Doch das ist völlig logisch.
Das "Stopp" wird so zu einem Warnsignal. Das "Stopp" sagt: du begibst dich gerade in Gefahr. Das Stopp kommt vom Menschen, die Gefahr (scheinbar) nicht. Der Hund lernt also: der Mensch erkennt die unberechenbare Gefahr rechtzeitig und der Mensch kann mich davor schützen.

Das muss man "nur" konsequent durchhalten und wirklich jedesmal so machen, dann funktioniert das "Stopp" zuverlässig. Auch beim Jagen. Der Hund, der die Welt als völlig unberechenbar gefährlich erlebt und nur seinen Menschen als sicheres Zentrum der Welt kennt, wird zumindest deutlich länger mit einem halben Ohr beim Menschen sein als ein umweltsicherer Hund und dann wird es für den Menschen auch leichter, dem Hund auch das Kaninchen als saugefährlichen Teil der unberechenbaren Welt darzustellen. Timing bleibt natürlich trotzdem wichtig, aber mit diesem Training kann man im ersten Schritt erreichen, dass der Hund eine halbe Sekunde länger zögert, bevor er zur Jagd aufbricht - und diese halbe Sekunde kann der Mensch nutzen (um wieder reinzusprühen bevor der Hund diesen Reiz nicht mehr ausreichend wahrnimmt).

(Ob Phillipper tatsächlich so arbeitet weiß ich nicht, aber ich habe die Erklärungen so verstanden.)
 
Das einzige, wo ich wirklich angeeckt bin war, dass er bestreitet, dass es sowas wie Triebe überhaupt gibt. Wer einmal einen unkastrierten Rüden oder einen echten Jäger im Haus hatte, weiß, dass es über die Existenz dieser Triebe nichts zu diskutieren gibt. In dem Punkt ist mir auch die Argumentation zu kurzsichtig....
Die Triebtherorie ist auch unter Kynologen nicht mehr en Vogue.
Das liegt daran, dass "Trieb" in der Biologie als etwas absolutes gesehen wird, etwas worauf das Individuum keinen Einfluss hat. Genau betrachtet schließt das aber die Entscheidungsfähigkeit aus und macht damit auch Verhaltensänderungen unmöglich.

Ich weiß, dass "Trieb" umgangssprachlich anders verwendet wird, aber das verwischt die Begriffe. An dem Punkt hat Philipper also grundsätzlich recht. Ob das daran liegt, dass er die kynologische Triebdiskussion kennt ober ob er sein eigenes Konstrukt aufbaut, weiß ich wieder nicht, weil ich das Buch nicht kenne.
 
@ Schnaufnase: Danke, jetzt weiß ich, wo mein Fehler lag :)
Aber wie benennt man es dann richtig? Den Zwang etwas tun zu müssen, was man ggf. garnicht machen möchte?
 
Mein Stand ist: heute sieht man es von der Verhaltensseite aus und jedes Verhalten wird einem Funktionskreis zugeordnet. Solche Funktionskreise sind z.B. Nahrungsaufnahme (dazu gehört z.B. das Jagen), soziale Verhaltensweisen, Komfortverhalten ... die genaue Hierarchie der Funktionskreise ist nicht bei jedem Autor gleich.

Wenn du von zwanghaftem Verhalten sprichst, dann kann das entweder
- eine problematische Verhaltensausprägung sein (das wäre dann wieder eine umgangssprachliche Aufweichung, die aber wahrscheinlich sehr häufig ist),
- ein Konflikt zwischen zwei Bedürfnissen sein (das vermute ich fast bei deiner Beschreibung: z.B. ein Konflikt zwischen Beutefangverhalten und sozialem Verhalten, bei dem sich das Beutefangverhalten durchsetzt obwohl der Hund erkennbar ungern gegen seine sozialen Interessen handelt) oder
- tatsächlich eine Art psychischer Störung sein.

Das führt hier aber sehr weit weg vom Thema, und ich bin auch ziemlich am Ende dessen, was mein Gedächtnis ohne intensives nachlesen hergibt. :verlegen1:
 
ABer woher weiss der Hund dass wann er zurückkommen soll und wann er sich hinsetzen soll?

Also wie trainiert der den Rückruf im Gegensatz zu: Du siehst zwar einen Hasen, aber du sollst den nicht jagen und es ist ok wenn du dich hinsetzt.

Wenn der Hudn für alles besprüht wird, woher weiss Hund was er schlussendich zu tun hat?

Versteh ich nicht :nachdenklich1:
 



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