Zu guter letzt
Hallo reddevil,
vielleicht einmal kurz zu mir, ich bin Tierarzthelferin udn beschäftige mich seit einigen jahren mit Verhalten und Verhaltenstherapie. In diesem Zusammenhang habe ich auch an einer Fortbildung zum Thema Verhalten und Kastration teilgenommen.
Du wirst zu diesem Thema leider keine eindeutige Meinung hören. Vielleicht werden wir so alt, dass sich die MEdizin irgendwann in diesem Punkt geeinigt hat, aber ich glaube es nicht.
Das wichtigste im Zusammenhang Verhalten und Kastration ist:
Eine Verhaltensänderung bei Junghunden muss nicht mit der Kastration in Zusammenhang stehen. Es kann rein zeitlich ein purer Zufall sein!
Für eine Kastration sprechen in jedem Fall:
- keine Mammatumore an der Gesäugeleiste (große OP, mit sehr schneller Streuung in die Lunge! sehr gefährlich)
- kein Pyometra (NOT-OP, lebensgefährlich, wenn nicht rechtzeitig erkannt oder nicht schnell genug gehandelt)
- Ovarialzysten, etc.
- Scheinträchtigkeit (ist keine Krankheit, sondern von der Natur gewollt, weil der Hund vom Wofl abstammt und diese als Ammen fungiert haben; dennoch ist die Scheinträchtigkeit unangenehm und muss medikamentell behandelt werden.
Gegen eine Kastration spricht das Narkose-Risiko was jeder Hund, bzw. jedes Tier, ja sogar der Mensch hat. Bei Jungen Hunden, die gesund erscheinen, gehen wir von einem sehr geringen Narkoserisiko aus. Trotzdem, das Risiko bleibt. Ein Vorteil wäre hier eine Praxis/Klinik, die mit Inhalationsnarkose und Monitoring, technischer Überwachung, arbeitet - darauf solltest du achten!, damit sinkt das Risiko weiter.
Für viele Hunde ist die Kastration kein großer Eingriff. Mein Chef arbeitet z.B. mit einer Methode, die es im ermöglicht, dass bei deinem Hund der Schnitt nur 2-4 cm groß wäre, damit sind auch die Bauchschmerzen geringer. Natürlich gibt es Schmerzmittel und Antibiose, dass der Hund nicht leiden muss und die meisten stecken es erstaunlich super weg!
Also:
Mach dir keine Sorgen um das Verhalten
Wenn du nicht züchten willst, lass sie kastrieren
Und ob nun vor oder nach der 1. Läufigkeit ist eine Glaubensfrage, die in Fachkreisen genau so umstritten ist, wie die Religion selbst!
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen, vll mit ein paar grundlegenderen Informationen, als nur der eigenen Erfahrung.
Viele Liebe Grüße und alles Gute
Du triffst mit Sicherheit für dich und deinen Hund die richtige Entscheidung.