Sie weiß es doch - oder doch nicht?

Erster Hund
Judy, Pinscher-Mix
Zweiter Hund
Coco, Podengo-Mix
Hallo zusammen,

könnt ihr mir helfen, Judys Verhalten zu verstehen?

Folgende Situation war gestern:

Seit einiger Zeit trainieren wir den Rückruf recht intensiv - insbesondere mit der eigensturen Judy. Es hat auch recht gut geklappt - selbst als ich mich traute die Schleppleine weg zu machen. Egal was rings um war, wenn sie in meinem Umkreis war, hat es immer geklappt.
Dazu kam: desto mehr Menschen und Hunde mit uns Gassi gehen, desto besser reagiert mein Hund.

Gestern also waren meine neue Tagesbetreuung mit den 2 Kindern und ich mit den 2 Hunden unterwegs. Abseits auf einer überschaubaren Wiese habe ich beide losgemacht und den Kindern ein paar Dinge gezeigt - Slalom durch die Füße, Suchspiele, kleine Fährten, ... beide Hunde waren konzentriert dabei und in einem "sicheren" Umkreis. Die Wiese war weit genug von allen Wegen weg. Die letzten 5 mal als wir waren, war alles super - auch ohne Leine. Da liefen Hunde an uns vorbei und Judy blieb da und hat sie beobachtet ohne zu reagieren.

Dann kam ein Mann mit seinem Husky ums Eck. Also beide zu mir gerufen. ... Coco kam auch und ließ sich brav anleinen. Judy blieb stehen, folgte meinem Blick und war weg. Das waren keine 2 Sekunden, zwar habe ich noch nach ihr gegriffen, sie aber nicht mehr erwischt. Egal wie ich gerufen habe - sie stürmte wie eine Irre auf den Husky! DAS hat sie so noch nicht gemacht gehabt. Also ich ihr nach. Der andere HH hat seinen Hund los gemacht, der (dem Himmel sei Dank) völlig unbeeindruckt war von der Kleinen, die ihn offensichtlich beißen wollte. (Es wirkt wie "was ist das? Nimm das da weg")

Judy stürmte so drauf zu, dass sie im Graben landete, als der Husky einen Schritt nach vorne ging. Judy ihm nach und sich weiter auf ihn gestürtzt - ohne knurren, ohne bellen.

Dann war ich da und stellte mich zwischen die beiden. Judy bleib wie angewurzelt stehen, ist sofort ins Platz und hat den Kopf beschämt zwischen die Pfoten gesenkt. Das Donnerwetter und die Leine folgten.

Zum Vergleich: Ist sie an der Schleppleine, geht sie zu den Hunden hin, schnüffelt kurz Nase an Nase und alles ist gut. Selbst wenn der andere Hund stänkert, interessiert sie das gar nicht. Selbst wenn ich sie dann los mache - Judy ist der verträglichste Hund, den ich kenne. Sie bellt zwar bis sie sich begrüßt haben, aber dann ist alles gut und friedlich. Auf Coco muss ich aufpassen, ja. Die ist schnell mal dabei zu schnappen, zu beißen und zu knurren. (Das mussten auch schon einige in der Hundegruppe merken.)

Was ist passiert? Warum macht sie das?

Was habe ich übersehen?

Wieso klappt es einige male und dann plötzlich wieder nicht mehr?
 
Nun ja ein Hund ist keine Maschine... ;) es kann 100 Mal klappen und dann das eine Mal wieder nicht.
Vielleicht war der Husky das Problem? Felix kann z.B. Schäferhunde nicht ausstehen. Ihm hat noch keiner etwas getan, aber mit denen hat er ein Problem. Da reagiert er komplett anders als auf andere Rassen.
 
Ich kann mir vorstellen, sie konnte nicht anders. Der Husky war ein zu verlockender Reiz, in welche Richtung auch immer. Dann kommt mir noch in den Sinn, dass der Gehorsam aufgebraucht ist, es einfach ein Tröpfchen zu viel war für sie in dem Moment.
Mir fehlen bissl die passenden Worte.
 
Vermutlich gab es in dem Moment einen Auslöser, einen Funken, den der Husky übertragen hat. Du hast geschrieben, sie wollte auf ihn los? Vermutlich passte ihr einfach nicht, dass der Husky eben genau da jetzt sein Unwesen trieb. Vllt auch wegen der Kinder? Territoriales Verhalten, die Kinder beschützen.
Hier hilft nur ein gut sitzendes Abbruchsignal, denn, wie bereits geschrieben wurde, Hunde sind keine Maschine.
 
Menschen gesteht man ungefähr ununterbrochen Fehler zu. Falsche Entscheidungen usw.
Das sollte man beim Hund hin und wieder auch können.
Wenn es sonst und weiterhin klappt einfach unter, wie die Vorredner schrieben, "Hunde sind keine Maschinen" verbuchen
 
Danke erst mal für eure Ideen.

Nun ja ein Hund ist keine Maschine... ;) es kann 100 Mal klappen und dann das eine Mal wieder nicht.
Vielleicht war der Husky das Problem? Felix kann z.B. Schäferhunde nicht ausstehen. Ihm hat noch keiner etwas getan, aber mit denen hat er ein Problem. Da reagiert er komplett anders als auf andere Rassen.

Nein, das nicht. Aber es ist gefährlich.
Hm .... Der Husky hatte uns nicht mal realisiert ... und mir fällt nur der Husky aus der Hundegruppe ein, den wir kennen. Die hatte sich mal böse mit Coco angelegt.

Ich kann mir vorstellen, sie konnte nicht anders. Der Husky war ein zu verlockender Reiz, in welche Richtung auch immer. Dann kommt mir noch in den Sinn, dass der Gehorsam aufgebraucht ist, es einfach ein Tröpfchen zu viel war für sie in dem Moment.
Mir fehlen bissl die passenden Worte.

Ich glaube, ich weiß was du sagen willst: Tolleranzgrenze überschritten. Zu viel Unterordnungsspielchen etc ... auch wenn sie manche Sachen gerne macht, irgendwann ist Schluss?


Vielleicht fühlt sich Judy ohne Leine auch unsicherer? Nicht jeder Hund empfindet sie als Einschränkung .

Hm ... ohne Leine bewegt sie sich schon freier. Sie ist lebhafter, rennt mehr und wirkt fröhlicher ohne Leine. Aber Unsicherheit könnte vielleicht dazu kommen: Flucht nach Vorne. ?

Du hast geschrieben, sie wollte auf ihn los? Vermutlich passte ihr einfach nicht, dass der Husky eben genau da jetzt sein Unwesen trieb. Vllt auch wegen der Kinder? Territoriales Verhalten, die Kinder beschützen.
Hier hilft nur ein gut sitzendes Abbruchsignal, denn, wie bereits geschrieben wurde, Hunde sind keine Maschine.

Sie ist wie im Wahn auf den anderen Hund los. Dabei war der Husky an der Leine und uns nicht mal realisiert gehabt. Schließlich waren die noch ewig weit weg.
Ähm ... ja :oops::rolleyes: das Abbruchsignal sitzt definitiv noch nicht. Wir haben halt, stopp, warte, komm, zu mir und nein. Halt ist an der Straße und heißt "warte auf das rüber Kommando". Stopp heißt bleib stehen / einfrieren. Warte meint geh nicht weiter, zurück ist ok, seitlich auch, weiter nicht. Komm ist die lose Aufforderung mir zu folgen oder zu kommen bzw. sich in Bewegung zu setzen. Zu mir heißt zu mir - und das sofort. Nein wird übrigens meist ignoriert :rolleyes:
 
Nun ja ein Hund ist keine Maschine... ;) es kann 100 Mal klappen und dann das eine Mal wieder nicht.
Ja, das ging mir auch beim lesen durch den Kopf. Klappt es dann mal nicht, sind wir auch gleich entsetzt, verwundert oder erstaunt. Neben den bereits erwähnten Gründen kann es auch das eigene oder das Verhalten der Begleitung ausgelößt haben. Ein Hund taucht plötzlich auf und man reagiert erst mal mit einer Schrecksekunde oder wird verhalten. Es kann auch der Rückruf hektisch oder Gefahrankündigend beim Hund angekommen sein. Der Hund nimmt dass sofort wahr und sieht eine Gefahr auf seine Gruppe zukommen. Da hilft dann nur weiterüben! Die Leine wurde einfach zu früh abgemacht.
 
Manche Hunde mögen die, bei Huskys ja häufig vorkommenden, stechenden blauen Augen nicht und fühlen sich angestarrt. Oder Hunde finden andere Hunde unsympathisch ohne dass man einen Grund dafür erkennen kann. Oder es lag daran, dass sich ein Husky mal mit Coco angelegt hat und Judy wollte ihre Mithündin verteidigen. Den Grund wirst du vermutlich nie rausbekommen.

Ich kann mich den anderen nur anschließen: Hunde sind keine Maschinen. Mehr als 99 % Abrufbarkeit wird man nicht hinbekommen denn es gibt keinen „Abrufknopf“ am Hund der immer zuverlässig funktioniert.

Für solche Fälle würde ich entweder ein Abbruchsignal auftrainieren oder Balou der manchmal auch nur selektiv hört kennt ein „stop“, das manchmal besser als der Abruf funktioniert. Ich hätte es in der Situation mit deinem "stop" versucht.
 
Da hilft dann nur weiterüben! Die Leine wurde einfach zu früh abgemacht.

Wenn es sonst und weiterhin klappt einfach unter, wie die Vorredner schrieben, "Hunde sind keine Maschinen" verbuchen

Ich kann mich den anderen nur anschließen: Hunde sind keine Maschinen. Mehr als 99 % Abrufbarkeit wird man nicht hinbekommen denn es gibt keinen „Abrufknopf“ am Hund der immer zuverlässig funktioniert.

Ok.
Das heißt, ich darf erst mal lernen in solchen Situationen cooler zu bleiben. Und mit Judy einfach weiter üben, halt wieder an der Schleppi.

Danke euch. Ich hatte jetzt damit gerechnet, dass ich irgendwas offensichtliches übersehen hab. Eben weil sie sonst ein "tut-nix-bellt-nur-ist".
 



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