Bei Einzelhundhaltung würde mich interessieren ob euer Hund seinen Liegeplatz/Spielzeug/seine Bezugsperson gegenüber Fremdhunden beim Gassigehen verteidigen darf. Auch vorausgesetzt, dass der Fremdhund das Zeichen eures Hundes akzeptiert und ein Eingreifen von euch als Mensch nicht erforderlich ist?
Und unterscheidet ihr, dass der Hund "seine" Ressourcen also Spielzeug/Schlafplatz verteidigen darf, euch als Bezugsperson aber nicht?
Also vorab,ich habe das Glück,dass meine Fellnase überhaupt keine Ressourcen verteidigen
will,weder mir,noch anderen Hunden gegenüber.
Er ist da wirklich tiefenentspannt.
Demenstprechend musste ich mich damit noch nie auseinander setzen,und kann das absolut locker handhaben.
Selbst seine "Ruhezonen"(seine "Höhlen",da darf keiner rein oder ran,selbst ich mache es nicht),die
nur ihm gehören,verteidigt er nicht,auch sein Futter,das er jederzeit zur Verfügung hat,und das damit ihm gehört,verteidigt er nicht...also wirklich absolut keine Tendenz.
Aber ich habe mir,als ich ihn adoptiert habe,natürlich schon Gedanken gemacht,in wie weit ich was zulasse,weil es ja eigentlich ein ganz natürliches Verhalten ist,wenn ein Hund Ressourcen verteidigt,und der Mensch ihm erst verständlich machen muss,dass das weder nötig,noch "gern gesehen "ist.
Für mich war von Anfang an klar,dass ich nicht möchte,dass er es für
nötig hält ,etwas gegen mich zu verteidigen,also sprich das nötige Vertrauen zu mir hat...aber auch, dass ich es auch nicht zulasse(das hört sich so rabiat an,ich bin defenetiv Wattebauschwerferin
-ich meine damit nur konsequent dran bleiben und mich von evt.Drohgebärden nicht einschüchtern lasse)dass er etwas gegen mich verteidigt...ich finde es enorm wichtig,meinem Hund jederzeit Fressen oder Spielzeug weg,bzw.sogar aus dem Maul nehmen zu können,dem Ernstfall ist so schnell da.
Dass er mich vor anderen Menschen oder Hunden verteidigt,wollte ich auch nicht,hätte ich ihn als Hund der mich beschützen soll,wäre das etwas anderes,aber er sollte von Anfang an ein reiner Begleithund sein,der immer und überall dabei sein kann,und da war mir enorm wichtig,dass er sich in allen Situationen auf mich verlässt,und sie mich "regeln"lässt.In dem Moment,wo ich ihm erlaubt hätte,mich vor anderen Menschen oder Hunden zu verteidigen,hätte er die Situation "übernommen",und ich wollte es meinem Hund auf keinen Fall zumuten,dass er sich für mich verantwortlich fühlen muss...und ich wollte natürlich schon einen Hund,auf den auch ich ich verlassen,und ihm vertrauen kann,gerade weil von Anfang an fest stand,dass er mein "Begleiter"sein würde.
Was das verteidigen von Futter/Spielzeug/Liegeplätzen usw.gegen andere Hunde angeht...das ist etwas was ich ihm in seinem eigenen Zuhause absolut zugestanden hätte,es ist schliesslich
sein Zuhause,allerdings unter der Bedingung,dass
ich es regle,und
nicht er.
Er hat,hatten wir Hunde zu Besuch(aber nie über Nacht,wenn nur stundenweise mit den Besitzern,alles andere möchte ich nicht,und ich glaube meine Fellnase wollte es auch nicht,dazu ist er zu sehr Prinz
),von Anfag an nichts verteidigt,er hätte sich eher noch scheuchen lassen,aber ich habe trotzdem reagiert,und den anderen Hunden stellvertretend für ihn gezeigt,dass
seine Ressourcen auch
seine sind.Ein fremder Hund muss weder sein Spielzeug durchkauen,noch sich in seinen Bettchen und schon gar nicht auf meinen Möbeln breit machen.Für Besuchshunde gibt es immer eine "neutrale"Decke.
Futter habe ich grundsätzlich alles weggeräumt,wenn ,dann gab es Leckerchen für beide,zuerst für meine Fellnase,dann für den Besucher,aber immer gerecht,dass sich keiner benachteiligt fühlen musste.
Wasernäpfe habe ich immer zwei volle Schüsseln hingestellt...so hatte jeder eine,gesoffen wurde aber immer gemeinsam.
Ach,ich habe mir einen Haufen Gedanken gemacht,und wollte unbedingt alles richtig machen...und dann zog das Fellbündel ein,wuchs heran und ich habe gemerkt,dass alles Gedanken machen total unnötig war
Und ehrlich gesagt,war ich froh darum,weil ich meinen Hund im Wesen so frei sein lassen wollte,wie es nur irgendwie geht.
Und dadurch,dass er so ist,wie er ist,geht das ohne Probleme,und er kann ,was sein Wesen angeht,einfach genau der sein,der er ist.
Es ist wirklich grosses Glück,dass er ist,wie er ist
<3
Ich würde ihn aber auch mit tausend Baustellen genauso lieben ...
Wäre ich jetzt in Deiner Situation Wautzi,würde ich nicht zulassen,dass Hermann Dich oder sonst irgendwelche "Ressourcen" gegen einen anderen Hund verteidigt.
Ich kenne mich mit Mehrhundehaltung nicht aus,aber ich denke,es kann nur zu Problemen führen,wenn die Hunde sich nicht darauf verlassen(wollen),das ihr Mensch es regelt.