Ressourcen verteidigen, wie trainieren?

[Karojaro]

Mein älterer Border Collie hatte als Junghund mal eine Phase, in der er sehr Ressourcen fokussiert war. Da hat er schon auch mal geschnappt, wenn man hingefasst hat. Ich bin kein Fan von dem klassischen Tauschen (dem Hund etwas besseres hinhalten, damit er das andere loslässt). Deswegen haben wir intensiv apportieren geübt und wenn er etwas hatte, was ich wollte, habe ich ihm gesagt, dass er mir das bringen soll. So hatte er das Gefühl, er würde es freiwillig abgeben bzw. ich würde es ihm nicht wegnehmen. Das haben wir so intensiv geübt, dass er mit selbst mitten unterm Kauen seinen Kauknochen gebracht hat. Inzwischen kann ich ihm wieder einfach alles wegnehmen. Ob es an dem Training liegt oder ob es sich einfach verwachsen hat, weiß ich nicht.

Irgendwie war es bei uns ähnlich, obwohl ich ja das Bringen und Auslassen dann belohnte.

 

[RosAli]

Dem stimme ich (fast) vollkommen zu.
Ich kann durchaus mal einen Ball im Hundeauslauf werfen,ohne dass ein anderer Hund gleich zerfleischt wird.Dabei achtet Pierrot schon sehr auf seine Ressourcen.

Glück gehabt.

Meine Lea hat mal einem Rotti die Lefze getackert, weil der meinte, ihr einen zerknautschen Gummiball wegnehmen zu müssen. Ich wollte das eigentlich beenden, der Rottibesitzer meinte, ach laß doch, passiert schon nix. Der Rotti knurrte und hatte blitzartig seine Antwort.
Seitdem habe ich mir gründlich abgewöhnt, auf andere HH zu hören.

Und bei einem Gruppenspaziergang hat mal jemand, obwohl verboten, einen Stock geworfen. Da hab ich meine Hündin wohlweislich vorher abgerufen und bei mir behalten. Zwei Jack Russell hatten sich dann um den Stock übelst in den Haaren. Muß man nicht haben sowas.

 

[wuf-wuf]

Pierrot verletzt nicht.Er wird nur laut.Aber natürlich muss man bei einer Gruppe sehr genau aufpassen wie man mit Ressourcen umgeht.
Solche Situationen sind auch absolute Ausnahme.

 

[Crime]

Hängt viel vom Welpen und der grundlegenden Gruppendynamik ab denk ich.
Rasseunabhängig schauen sich Welpen viel von adulten Hunden ab. Gerade solche zwischenhündischen Geschichten. Aber klar irgendwann will so ein Hansdampf sich auch profilieren und das ist bei einem Dackel potenziell schon eine andere Liga als bei einem Retriever.
(wobei einer der schlimmsten Ressourcenhunde die ich bisher kannte war ein Labrador, Ein Silberner, der hatte aber auch den kompletten Hau weg von daher).

Ich denke das ist aktuell sehr unabwägbar. Nehmen wir das Beispiel mit dem im Körbchen liegen.

Knurrt der Dackel überhaupt?
Wenn er knurrt ignorieren das die Retriever wirklich oder aktzeptieren sie es vielleicht auch von sich aus?
Wenn der Dackel nie knurrt oder die Retriever es hinnehmen und nicht ignorieren ist ja alles völlig in Ordnung.
Wieso also über ungelegte Eier grübeln?

Es schadet in keinem Mehrhundehaushalt darauf zu achten das es zu keiner übertriebenen Ressourcenverteidigung kommt. Prinzipell schadet das auch nicht in Einhundehaushalten aber da ist es eher zu vernachlässigen.
Und prinzipell schadet es zusätzlich aber auch nicht jedem Hund seine Grenzen zu lassen. Egal ob ein zweiter Hund im Haushalt oder ein Kind oder man selber. Beispiel Hundekorb wird ja jedem Kleinstkind schon erklärt das dies Tabuzone ist vor allem wenn der Hund das eben nicht möchte.

Ich bin kein Fan von dem klassischen Tauschen (dem Hund etwas besseres hinhalten, damit er das andere loslässt). Deswegen haben wir intensiv apportieren geübt und wenn er etwas hatte, was ich wollte, habe ich ihm gesagt, dass er mir das bringen soll. So hatte er das Gefühl, er würde es freiwillig abgeben bzw. ich würde es ihm nicht wegnehmen. Das haben wir so intensiv geübt, dass er mit selbst mitten unterm Kauen seinen Kauknochen gebracht hat.

Für mich, und für Luke auch, war/ist darin kein Unterschied erkennbar. Wenn ich ihn "zwinge" mir etwas zu geben ist dies das selbe wie wenn ich es mir einfach nehme, nur in höflich.
Der Grad der Freiwilligkeit eines Kommandos ist ja nur dann gegeben wenn ich akzeptiere das der Hund auch entscheidet diesem nicht zu folgen. Bestehe ich ohne Einschränkung darauf ist es nicht freiwillig.