Vor ein paar Tagen habe ich mit einem Herren telefoniert, es geht um seinen 10 monatigen Zwergdackelmix
aber ich bin mir nicht sicher, ob das nicht alles eine Nummer zu groß ist!
Dann würde ich die Finger davon lassen. Ein Bauchgefühl täuscht einem nur selten.
Pro:
- jung, kann noch einiges lernen
- klein und kennt die Stadt & Öffis schon
- stubenrein (war jetzt auch keine Voraussetzung für mich aber ist schon ein Pluspunkt)
- lieb und verschmust zu den Besitzern, keine Beißvorfälle (sie haben kleine Kinder bzw. Baby)
- schrittweises Kennenlernen mit gemeinsam Spazieren, Probetage
Kontra:
- bellt ausgiebig wenns klingelt & bei Besuch
- bellt andere Hunde an
- kann noch nicht alleine bleiben (ist jetzt kein Thema find ich)
- möchte beim Spazieren nicht vom Fremden angesprochen werden
Soweit ich weiß haben sie wirklich SEHR wenig Zeit für diesen Jungspund (3x10min täglich Gassi) und er braucht meiner Meinung nach einfach viel mehr Aufmerksamkeit und ausgiebige Spaziergänge, geistige Auslastung. Er klingt unterfordert und hat wohl noch nicht viel Erziehung kennengelernt.
Ja, eben. Er ist schon 10 Monate und hat noch gar nichts gelernt. Ist nur neben her gelaufen, ohne Erziehung, Auslastung und Sozialisierung. Klar erzählen dir die Besitzer den Himmel auf Erden über den Hund, aber dass sollte man nicht so einfach glauben, denn die Besitzer wollen den Hund ja so schnell wie möglich abgeben. Die Probleme mit den Nachbarn und Kollegen sind schon vorprogrammiert.
Ferndiagnose schwer ich weiß aber sind das Probleme, die man als erster eigener Hund mit Trainer hinkriegt?
Hat man Erfahrung mit der Hundeerziehung und im Notfall noch einen guten Trainer bei der Hand, bekommt man es hin. Hat man aber keine Erfahrung, ist der Ärger mit den Nachbarn und Kollegen in greifbarer Nähe und der Hund muss wieder weg.
Könnte das Verhalten einfach an der Situation liegen oder meint ihr das hat sich schon gefestigt und wird ein langer Prozess?
Nein, das Verhalten ändert sich nicht einfach, weil ein Besitzerwechsel statt findet. Es hat sich bereits gefestigt und muss umgelenkt werden. Also abtrainiert und ein neues Verhalten antrainiert werden. Dass geht nicht von heute auf morgen. Es kann Monate (oder auch länger) dauern. Je nach Hund und Begabung des Besitzers und Trainers. Mit 10 Monaten ist er bereits erwachsen und im Verhalten so ziemlich gefestigt. Da gehört nicht nur Können dazu, sondern auch eine Menge Nerven.
Für einen in der Hundeerziehung erfahrenen, zukünftigen Hundehalter sicher kein Problem, aber für einen unerfahrenen Ersthundehalter ein ziemlich großes, an dem schon viele gescheitert sind. Was dann für den Hund bedeutet, ein Wanderpokal zu werden.