Was war Eure wahre Motivation für einen Tierschutzhund oder Zuechterhund?

Ich lasse euch meinen Beitrag als Aussensicht zukommen, hier die "vermittelt"-Meldung für Chewbacca:


Babér, jetzt Chewbacca - "Chewie"​



Zuhause gefunden:

Lieber Babér, jetzt Chewbacca „Chewie“,
Du musstest gar nicht lang auf die Anfrage deines jetzigen Herrchens warten.
Dein Herrchen meldete sich bei mir und sagte, dass du genau der Hund bist, den er suchen würde. Dein Herrchen ist bereits mit einem Puli Rüden an der Seite groß geworden und scheinbar hat das bleibende Eindrücke hinterlassen, denn das war wieder das Ziel.
Ich brauche gar nicht viel schreiben, denn deine Familie hat selbst etwas für dich geschrieben:
"Babér wurde in Ungarn an der Straße gefunden und in einer Pflegestelle versorgt. Gleichzeitig suchte in Deutschland ein Mensch einen Welpen, wegen der Erinnerung an den Puli „Heiko“ sollte es unbedingt wieder ein Puli sein.
Dieses Foto, per Zufall auf der Setcard des Projekt-Pusztahunde gesehen, gab dann den Ausschlag, die Welpen-Suche abzubrechen und sich um Chewie zu bewerben: (Hinweis - siehe Vermittlungsbilder)
Das erste Treffen war gleich abenteuerlich, weil sich Chewie weigerte aus der Transportbox zu kommen und sich gegen die Tierretter mit den Zähnen verteidigte. Kurzerhand blieb Chewie in der Box und wurde so samt Verpackung ins neue Zuhause verbracht.
Nach den ersten ängstlichen Tagen fasste der junge Hund schnell Vertrauen in die neue Familie und auch von Seiten der drei neuen Hundehalter war man schnell mit dem sehr sportlichen Puli glücklich.
Täglich zweimal lange Runden im Pfälzerwald und wöchentliches Radtraining von 10 bis zu 30 km sind für Chewie eine gute Auslastung. Hundeschule wird nach wie vor gelegentlich besucht, dort verhält er sich eher defensiv. Mit Herrchen darf Chewbacca im Wohnmobil reisen.
Eine konsequente Erziehung machte aus dem ängstlichen und grobmotorischen Tierschutzhund innerhalb nur drei Monaten ein verschmustes und freundliches Familienmitglied. Auch bei den Kindern der Nachbarn ist Chewie nun beliebt. Ein wirklicher Traumhund!
Die gelegentlichen pulitypischen „Eigenständigkeiten“ werden von seiner Familie liebevoll akzeptiert.
Chewie zeigt nun auch ein gutes Wachverhalten und meldet, wenn sich vermeintliche Gefahren im Umfeld abspielen.
Wir empfinden Chewie als Hauptgewinn und können uns keinen passenderen Hund für uns vorstellen."

Chewie, leider kann ich nur zwei Fotos einfügen für den "Zuhause gefunden Text", ich hätte weitaus mehr, denn dein Herrchen berichtet herzerwärmend viel von eurer gemeinsamen Zeit. Aber zum Glück können wir das alles im FORUM nachlesen, denn da ist sozusagen ein kleines Tagebuch entstanden, welches dein Herrchen sehr regelmäßig mit Leben füllt.

Ich freue mich weiterhin, viel von euch zu hören, danke deinem Herrchen für den leckeren Glühwein, den meine Mutter und ich zusammen freudig genossen haben, und wünsche euch noch eine gemeinsame wunderschöne Zeit.
Hier haben sich zwei gesucht und gefunden. Ein Puli und ein Puli Liebhaber. So soll's sein.
Herzlichst,
Eileen und das Pusztahundeteam!


Zu finden in: vermittelt | Zuhause gefunden


Von der Webseite der projekt-pusztahunde.de
 
Die Gelegenheit mal von meiner "Hundekarriere" zu erzählen, sozusagen von allen Hunden, zu denen ich persönlichen Kontakt hatte.
Aus meiner Kinder-Jugendzeit weiß ich nicht mehr so viel, deshalb nur Bruchstücke: Angefangen hat es mit einem Schäferhundmix, der als Kettenhund bei uns lebte. Einzige Erinnerung an ihn ist, daß ich als Kleinkind mal mehrere Stunden in seiner Hütte gesessen habe und verzweifelt von meiner Mutter gesucht wurde, sogar Polizei wurde eingeschaltet. Keiner hat damit gerechnet, daß ich in der Hütte bin.
Weiter ging es mit Spitzen, die immer sehr böse wurden, wenn ich lautstark gemaßregelt wurde, bei meinen 4 Brüdern taten sie das nicht. Dann hatte ich mit 11 meinen eigenen Hund, Mischling aus dem Tierheim. Bei der ging der Beschützertrieb mir gegenüber soweit, daß mein Vater sie immer einsperren mußte, bevor er sich mich vorknöpfen wollte. War immer schön, wenn ich nach hause kam und der Hund war eingesperrt, wußte ich - es gibt Ärger und hab mich gleich wieder vom Acker gemacht. Sie ist leider nur 3 Jahre alt geworden, wurde leider durch meine Schuld vom Auto überfahren.
Als ich zuhause auszog, hat es sich nie ergeben, daß ich einen Hund halten konnte. Erst als ich 1994 nach Hannover kam, fing es an, daß mein Wunsch nach Hund stärker wurde. Ich wohnte damals zur Untermiete, kleine 1Zimmer Einliegerwohnung. Meine Vermieter hatten einen "Alf", Airedalemix. Der sah aus wie die "Ausserirdische Lebens Form und benahm sich auch so. Er war bissig und unverträglich mit Rüden. 1997 ist sein Herrchen gestorben und Frauchen traute sich nicht wirklich mit ihm raus. Da hab ich das übernommen. Ich hab schnell gemerkt, daß er gar nicht so böse ist und hab ihm immer mehr Freilauf gegönnt. Anfangs gab es einige Rückschläge bei Rüdenbegegnungen, hat sich mit der Zeit total gegeben. Ich habe keine Ahnung, wie ich es gemacht habe. Hatte den Eindruck, es gab 2 Schlüsselmomente: Alf greift einen Yorkie an, steht über ihm. Ohne überlegen hab ich im Nacken und an der Schwanzwurzel ins Fell gegriffen, ihn hochgerissen. Werde nie den Blick vergessen, wie er in der Luft hing und nichts machen konnte. Von da an ging´s etwas besser. Anderes Mal treffen wir ne Bordeauxdogge, die beiden stocksteif geprollt, dann hat die Dogge doch angegriffen. Der andere HH hat nichts gemacht, sich eher amüsiert, als Alf unter dem Rüden lag, mußte ich ran. Im Kreuzgriff beide Hinterbeine gegriffen, hochgehoben und gedreht, der flog wie beim Judo.Hab ihn solange festgehalten, immer mit Zug nach hinten, bis Herrchen sich auf einmal blitzschnell bewegen konnte und seinen Hund gesichert hatte. Motze dann ziemlich rum, was mir einfällt seinen Hund zu mißhandeln. Mir egal, Gesundheit und überleben des mir anvertrauten Hundes ist mir wichtiger. Von da an wurde es mit Alf noch besser, bis er absolut zuverlässig war. Die Geschichten um und mit Alf (gab noch einige andere) haben sich rum gesprochen und dauernd wurde ich angesprochen, Was und wie ich es Gemacht habe. Ich habe selbst keine Ahnung, einfach spazieren gegangen und dem Hund etwas vertraut.
2001 wollte ich dann endlich einen eigenen Hund, immer nur mit Alf raus und den Rest des Tages ohne Hund, war mir nicht mehr genug.
Also zog meine Wunschrasse Riesenschnauzer ein, Rübe, Hündin, 4 Monate alt, mit 1 Schwester aus einem 11er Wurf "übriggeblieben". Wunderbar sozialisiert und "vorerzogen". Von Anfang an völlig problemlos, eigentlich schon stubenrein. Die 2-3 mal , wo´s schief, ging, waren eindeutig meine Schuld.
Rübe war so ein toller Hund, es gab sehr viele HH, die froh waren, wenn sie uns auf der damaligen Hundewiese getroffen haben, weil Rübe in das Welpengewusel Ruhe rein brachte. Wenn irgendwo Streit entstand, war Rübe zum schlichten dazwischen. Hat immer geklappt. Das hat mir ohne mein Zutun einen gewissen Ruf eingebracht. Es traten Leute an mich herran, ob ich nicht etwas für ihren Hund tun könnte. Z.B. Georgie, Labradorrüde. Wenn abgeleint, gab´s keine Chance ihn wieder anzuleinen. Ich habe Immer gesagt, ich habe keine Ahnung, ich weiß nicht, wie das kommt, ich mache gar nichts. Georgie habe ich dann ein paar mal zum Gassi mitgenommen, ich hatte keine Probleme ihn wieder an die Leine zu bekommen. Nach 5-6 solcher Runden war das Thema gegessen, er ließ sich auch von Herrchen anleinen. Von da an wurde es immer schlimmer mit Fremdhunden, dauernd haben mir Leute Geld geboten. Meistens habe ich abgelehnt, wurde mir vielzuviel. Manchmal habe ich Ausnahmen gemacht: Z:B. bei Sissi, Rottweiler/Schäferhund. Die habe ich kennen gelernt, als wir mal mit mehreren auf der Hundewiese waren. Auf einmal kommt Sissi um die Ecke geschossen und stürzt sich auf den nächstbesten Hund. Da ist Rübe hingerannt und hat sie zum Teufel gejagt. Sissi war schon bekannt und gefürchtet, ist schon öfter abgehauen, hat Fahrradfahrer zu Fall gebracht usw. Ein paar Tage später ruft die Frau (ich kannte sie überhaupt nicht) mich an. Im Herbst, abends um 21.00. Ob ich mal schnell mit ihrem Hund rausgehen könnte, sie wäre krank, blablabla. Erst wollte ich nicht, da fing sie an zu heulen und ich mit meinem weichen Herz hab ja gesagt. Als ich zu der Adresse komme, steht sie schon am Gartenzaun und Sissi macht Theater ohne Ende. Da wollte ich erst schon wieder umdrehen. Hab mich dann doch etwas mit ihr übern Zaun beschäftigt und hab auch irgendwie gemerkt: Alles nur heiße Luft. Also Augen zu und rein. Im Garten gespielt und dann halbe Stunde zum Kacken. Mit der hat es sich dann so entwickelt: Ich habe den Hund täglich mitgenommen und Frauchen hat bei mir geputzt. Sissi liebte es, mit Rübe und Alf zu toben und mit mir am Waldrand auf einer Bank zu sitzen, einfach nur über die Felder in die Ferne zu schauen. Ich konnte auch sie nach kurzer Zeit freilassen und ihr vertrauen. Die Frau hatte noch einen zweiten Hund: Chihuahuamix mit namen Rex, mit dem kam ich gar nicht zurecht. Der hatte von mir den Beinamem T-Rex. Extrem bissig, konnte sich aus seinem Geschirr winden wie kein zweiter.
2003 bin ich weggezogen, Rübe und ich waren praktisch allein, bis 2007 Reykah geboren wurde. Als Rübe 2014 und Reykah 2019 gestorben waren, wollte ich auch nicht mehr leben aber nach einem hundelosen Trauerjahr ist dann doch noch der Rabe bei mir gelandet und hat seinen Horst jetzt auf Lebenszeit bei mir.
 
Da es meine Rassen praktisch nie im Tierschutz gibt, ich diese aber nicht missen möchte ist unser Weg eigentlich immer zum Züchter
 
Meine Motivation "Tierschutz- oder Züchterhund" war für mich eigentlich nie eine Frage/Wahl. Ich wollte damals einen Hund. Seine Herkunft und Rasse war mir egal.

Als ich meinen ersten eigenen Hunde suchte, wollte ich einen "großen" haben (wahrscheinlich weil ich nicht sehr groß bin 😇 und in unserem Viertel damals ausschließlich kleine Hunde zuhause waren > Kompensation 😉 ).
Da der "Hundeimport" damals noch nicht so "in" war und Internet noch in den Kinderschuhen steckte, klapperte ich die Tierheime ab und wurde zum eifrigen Anzeigenleser.

Boy war 70 cm hoch und ein beeindruckender DSH. Ich hatte ihn im Tierheim begegnet, wo er von seinem ersten Halter aus diffusen Gründen noch als Welpe/Junghund abgegeben worden war. Mir war der Hintergrund ziemlich egal. Papiere waren zwar vorhanden, doch da hätte sonst was drauf stehen können. Es spielte keine Rolle ... der musste es sein.
Ihm folgten noch ein paar SH, die ich alle als Welpen von Züchtern hatte. Nicht weil ich auf Zuchttiere bestanden hätte, nein, es kam mir nur nichts anderes in den Sinn.
Einen habe ich (könnte man sagen) auch "gerettet". Für mich war es unumgänglich, ihn dort, wo ich ihn fand "raus zu holen". Wirklich "retten" konnte ich ihn trotzdem nicht. Ich habe das in einem anderen Thread geschildert.

Unsere Rottweiler-Welpe (mit Papieren) haben wir aus der übergriffigen Dominanz eines erwachsenen Huskies und einer kinderreichen Familie "befreit", meinetwegen auch "gerettet" - Wortklauberei.
Dann kam durch Heirat ein Mischling dazu, eine Abgabe aus einem Unfall-Wurf, dessen Pflege und Haltung die ältere Dame nicht mehr leisten konnte.
Als alle Fellnasen in Frieden gegangen waren, war während drei Jahren Hundestille.
Jetzt haben wir zwei liebe "Importhunde". So wie sie sich entwickeln und trotz ernsthafter Krankheit des Rüden, würde ich trotzdem nochmal "importieren" wollen, ... diesmal allerdings um einige Erfahrungen reicher.

Sollte es ein Welpe sein (was für mich altersbedingt nicht mehr in Frage kommt), würde ich allerdings zu einem zuverlässigen Züchter gehen.

Was gerne übersehen wird, ist, dass wahrscheinlich die meisten Tierheimhunde schon "Importhunde" sind, die aus welchen Gründen auch immer, dort gelandet, oder "gestrandet" sind.
 
Ich wollte eigentlich schon immer einen Hund. Also, zumindest, nachdem ich irgendwann mit 8 meine Angst vor Hunden verloren habe. Da wir aber Katzen hatten, war das ausgeschlossen und mein Vater mochte auch keine Hunde.
Ich habe zuerst gesagt, ich möchte xy vom Züchter. Am besten noch klein, damit ich ihn selbst "verziehen" kann.
Gedanke war ganz einfach, dass meine Eltern damals Katzen vom Tierschutz hatten, die allesamt so einen weg hatten, dass jeder den Kopf hätte einziehen müssen. Irgendwann habe ich dann, auch durch meine Schwiegermama, gelernt, wie toll Hunde auch aus dem Tierschutz sein können.
Ich habe irgendwann begonnen, ehrenamtlich mit Tierheim-Hunden Gassi zu gehen und mich dann, als ich ihn das erste Mal hatte, in Blacky verliebt. Der Hund sucht sich den Halter, sagen viele ... und ein Stückweit stimme ich dem zu.
 
Hallo zusammen,
da ich riesen Fan der seltenen Rasse Pastor Mallorquin bin, landet man automatisch beim Tierschutz.
Das habe ich übrigens nie bereut ! Allerdings hatte ich auch Glück auf Verena bzw. Tierschutz Lemuria zu stoßen, habe inzwischen den vierten PM von Lemuria bzw. Ajucan.
Es ist faszinierend einen Tierschutzhund aufzunehmen und zu begleiten, zu sehen wie er nach und nach seine Angst verliert, trotz schlechten Erfahrungen Vertrauen fassen kann und dann diese Dankbarkeit - herrlich :)
Aber ich bin für Toleranz ! Es gibt bestimmt auch gute Gründe für einen Rassehund, die Hauptsache ist doch, man kümmert sich anschließend um das neue Familienmitglied.
fußhupenmäßige Grüße
Bernd mit Shelby und Joleen
 



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