Persönlichkeit statt Leckerlie

Mmmh schwieriges Thema irgendwo...
Einerseits ja, kenne einige Videos von HTS und muss sagen, hab es bei meiner Hündin auch so ähnlich gehandhabt, einerseits zum Beispiel beim Buddeln, Teppich fressen... mit "Verdrängung" gearbeitet, auch mit wenig Kommandos, die dafür aber ausgeführt werden mussten - und Körpereinsatz! Nix Gutschi Gutschi ei ei... so wie im 2. Video 1000 mal Sitz und ein komplett vermurgstes Hier. Hui, da hätt mir meine trainerin mal schön was erzählt.
Jetzt kommt das andererseits: Wo ich absolut an meine Grenzen stoßen würde, sind Situationen, in denen mein Hund was machen soll, was er ohne Leckerli nie machen würde - also zum Beispiel k.a. Männchen, Robben, Zwischen die Beine, aufs Bett, auf die Couch - also Tricks oder Suchübungen! Auch ein Hier (auf eine Entfernung von mittlerweile fast 100 metern), hätte ich ihr nur konditionieren können - niemals kommunizieren, da hätte sie mir schön was gehustet... ich glaub auch eine HTS muss in dem Fall mit irgendeiner Art von Konditionierung arbeiten, sei es Lob, oder Spiel - wenn schon Leckerli wegfällt...
Das nächste Problem, das ich sehe - nehmen wir mal an, mein Hund würde das Platz verweigern - er legt sich einfach nicht, wie kommuniziere ich, dass er sich zu legen hat? Ziehe ich ihm dann die Pfoten vorne weg? Solang bis ers mal von sich aus macht?
Dann kommt noch das Rassenproblem dazu... nehmen wir mal einen Husky - no WTP, nix - aber rein gar nix, dem is das herzlich wurst, ob ich ihm mit drohender Körperhaltung suggeriere, dass er sich jetzt zu legen hat, dem is auch wurst, ob ich ihn ins Platz lege - der steht dann einfach wieder auf - und das auch 100 mal - was mache ich dann? Der zieht für sein Leben gern, wie kommuniziere ich zum Beispiel, dass er das nicht zu tun hat - sondern neben mir laufen soll? Hab da mal einen Bericht gelesen, dass man ihn dann einfach hinter sich bringen soll und erst loben, wenn er dann mal nebenher läuft... ich sags mal so - dem is das wurst, nach ein paar 100 erfolglosen versuchen, Nerven weg - Leinenruck... und dann?
 
Dann kommt noch das Rassenproblem dazu... nehmen wir mal einen Husky - no WTP, nix - aber rein gar nix, dem is das herzlich wurst, ob ich ihm mit drohender Körperhaltung suggeriere, dass er sich jetzt zu legen hat, dem is auch wurst, ob ich ihn ins Platz lege - der steht dann einfach wieder auf - und das auch 100 mal - was mache ich dann?

Würde ich persönlich nicht pauschalisieren. Mein Kurzer hat ebenso keinen WTP, ja man sagt der Rasse sogar eine gewisse Willensstärke und Eigenständigkeit nach... trotzdem reagiert er hervorragend. An dieser Stelle ist dann Authentizität gefragt.

Wenn ich nur vorgeben würde meinen Hund zu führen, würde er mir die Mittelkralle zeigen und sich sein Mittagsessen jagen gehen. Bin ich aber authentisch, habe ich einen Willen und nur ein klein wenig Durchsetzungsvermögen klappt die Kommunikation selbst in schwierigen Situationen hervorragend.

Es kommt auf das "wie" an und dass ich hinter meinen Entscheidungen stehe, man muss mit vollem Herzen dabei sein und nichts halbherzig "hinschnoddern".
 
Würde ich persönlich nicht pauschalisieren. Mein Kurzer hat ebenso keinen WTP, ja man sagt der Rasse sogar eine gewisse Willensstärke und Eigenständigkeit nach... trotzdem reagiert er hervorragend. An dieser Stelle ist dann Authentizität gefragt.

Wenn ich nur vorgeben würde meinen Hund zu führen, würde er mir die Mittelkralle zeigen und sich sein Mittagsessen jagen gehen. Bin ich aber authentisch, habe ich einen Willen und nur ein klein wenig Durchsetzungsvermögen klappt die Kommunikation selbst in schwierigen Situationen hervorragend.

Es kommt auf das "wie" an und dass ich hinter meinen Entscheidungen stehe, man muss mit vollem Herzen dabei sein und nichts halbherzig "hinschnoddern".

Jep nur erschließt sich mir eben das "wie" in manchen Situationen einfach nicht - "Wie" kommuniziere ich meinem Hund zum Beispiel "Robben" (das üben wir gerade) - ohne jeglicher Art von Konditionierung??? ;)Bin da vielleicht auch einfach zu unkreativ... aber eine Erklärung wäre nett - vielleicht geht mir dann ja ein Licht auf!? Wie muss ich meine Körpersprache so einsetzen - dass es der Hund "einfach so" versteht???
 
Hm, bei solchen Dingen ist es natürlich schwierig, so oft robbt ein Hund ja nicht durch die Gegend. :D

Das "Sitz" könnt ich aber durchaus kommunizieren indem ich meinen Hund körpersprachlich anweise irgendwo zu bleiben. Aus diesem "Sitz" kann dann nach längerer Zeit auch ein "Platz" werden.

Allerdings kommt an dieser Stelle der schleichende Übergang zur Konditionierung denn viele Hundehalter legen eben Wert darauf dass der Hund in einer bestimmten Position verharrt. Tut man dies jedoch nicht, braucht es keine Konditionierung.

Bei meiner Hündin ist es mir beispielsweise egal in welcher Position sie "bleibt" solang sie denn bleibt. Bei meinem Rüden ist es schon wieder etwas anderes. Ihn muss ich immer ein bisschen "vor sich selbst beschützen" und deshalb bekommt er auch ein "Platz bleib". :)
 
Das "Sitz" könnt ich aber durchaus kommunizieren indem ich meinen Hund körpersprachlich anweise irgendwo zu bleiben. Aus diesem "Sitz" kann dann nach längerer Zeit auch ein "Platz" werden.

Bei meiner Hündin ist es mir beispielsweise egal in welcher Position sie "bleibt" solang sie denn bleibt. Bei meinem Rüden ist es schon wieder etwas anderes. Ihn muss ich immer ein bisschen "vor sich selbst beschützen" und deshalb bekommt er auch ein "Platz bleib". :)

Ok "Sitz" könnt ich meiner Hündin vielleicht auch noch körpersprachlich beibringen, aber "Platz"? Die hätte sich nie einfach so hingelegt, sogar mit Leckerli hats ne ganze Zeit gedauert, bis sie heraussen hatte, was ich meine und dass das auch solange gilt, wie ich meine - also dass sie nicht einfach so wieder aufstehen kann...Wieder die fehlende Kreativität!?

Also bitte korrigieren, wenn ich das jetzt falsch verstanden hab, aber ich hab das Gefühl, dass man mit der rein körpersprachlichen Kommunikation über einfaches Grundgehorsam nicht hinaus kommen wird? Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich halte generell sehr viel davon, und es funzt auch bei meiner Hündin - aber eben eher bei Dingen die sie nicht darf - wie Buddeln usw.
 
Also mein Hund bekommt schon mal deshalb Leckerli, weil wir es nicht anders gelernt haben.

Aber auch wenn ich mir Gedanken darüber mache, finde ich nichts schlechtes daran. Klar soll der Hund auch dann hören, wenn er nichts dafür bekommt, aber er soll grundsätzlich die Möglichkeit haben.

Was findest du schlecht an Konditionierung? Wir haben ein Notrufsignal über Klassische Konditionierung aufgebaut, da weiß ich, in der Not kommt der Hund "automatisch" wenn ich ihn rufe!

Und Clickern finde ich einfach genial! Was wäre die Alternative dazu? Oder wie würde es ohne Leckerli, bzw. Belohnung erfolgen?

Kann der Hund auch im sportlichen Bereich alles erlernen, wie funktioniert das? Wie bringst du Tricks bei? Was hat der Hudn davon dir den Dummy zurückzubringen, etc.?

Ich könnte es mir nicht vorstellen ohne Leckerli. Habe mich mit dem Thema aber auch noch nicht wirklich befasst.
 
Aber auch wenn ich mir Gedanken darüber mache, finde ich nichts schlechtes daran. Klar soll der Hund auch dann hören, wenn er nichts dafür bekommt, aber er soll grundsätzlich die Möglichkeit haben.

Kriegen deine Kinder dann auch immer ein Gummibärchen, wenn sie hören (sollen)? Zusammenarbeit/Teamarbeit erfolgt durchaus freiwillig und ohne großartige Bestechung beim Hund.

Was findest du schlecht an Konditionierung? Wir haben ein Notrufsignal über Klassische Konditionierung aufgebaut, da weiß ich, in der Not kommt der Hund "automatisch" wenn ich ihn rufe!

Gerade bei Abrufsignalen zeigt sich immer wieder, dass der Trieb dann doch irgendwann mal siegt. Ganz sauber und richtig konditionieren auch die wenigsten, was vllt diese "Tendenz" begründet...
Konditionierung ist meiner Meinung nach auch nicht grundsätzlich schlecht. Aber man muss halt nicht alles durchkonditionieren. Bei uns wird nur konditioniert, wenn es quasi um Kleinigkeiten geht, wie Sitz, Platz und andere Tricks.
Was für mich wichtig ist, wie gute Sozialisierung, Freundlichkeit/ Aufgeschlosseneheit, Leinenführigkeit u.ä. wird nicht konditioniert - das sind "Spiellregeln" des Zusammenlebens, die die im Alltag abgeklärt werden und sich festigen.


Und Clickern finde ich einfach genial! Was wäre die Alternative dazu? Oder wie würde es ohne Leckerli, bzw. Belohnung erfolgen?

Clickern find ich meist ziemlich blöd, da keine Teamarbeit, recht emotionslos... da wird nichts zusammen erarbeitet, der Hund arbeitet nur auf ein "Klick" hin.
Clickern ist nunmal in Verbindung mit dem Leckerlie am sinnvollsten... aber würde man so auch seine Mitmenschen oder Kinder beeinflussen wollen?
Ich finde diese Methodik immer wieder recht unschön, weil unpersönlich.
Viel schöner ist es doch, wenn der Hund erstmal selbst Spaß an der "Arbeit" hat ( ich als Mensch also versuche, mich daran zu orientieren, was der Hund gern tut) und ich ihn dann mit Stimme, mit Spiel, mit Streichelei oder auch einfach mit Bewegung belohne.


Kann der Hund auch im sportlichen Bereich alles erlernen, wie funktioniert das? Wie bringst du Tricks bei? Was hat der Hudn davon dir den Dummy zurückzubringen, etc.

Ich denke, bei den Tricks kommt man ohne Clicker nur sehr schleppend voran.
Wer Tricksen möchte, der kommt nach meiner Erfahrung kaum um den Clicker herum.
Aber mein Hund bringt mir den Dummy z.B. gern, weil er meine Emotionen erkennt. Ich freue mich nämlich und Hund freut sich dann auch :happy4:


Ich könnte es mir nicht vorstellen ohne Leckerli. Habe mich mit dem Thema aber auch noch nicht wirklich befasst.
Mach das mal, ist spannend! :jawoll:

Siehe oben!
 
Kriegen deine Kinder dann auch immer ein Gummibärchen, wenn sie hören (sollen)? Zusammenarbeit/Teamarbeit erfolgt durchaus freiwillig und ohne großartige Bestechung beim Hund.

Natürlich nicht, aber mein Hund auch nicht :) Mal gibt´s ein Leckerli, mal ein Lob, mal eine Streicheleinheit, etc. Grundsätzlich nutze ich Leckerlis nur immer, wenn ich etwas neues einführe.

Für besonderes kriegt meine Tochter übrigens schon auch mal ne Belohnung. Zwar nicht unbedingt Süßigkeiten, aber andere Dinge die Kinderherzen höher schlagen lassen :zustimmung2:
Aber ich finde auch man kann Mensch und Tier da einfach nicht vergleichen. umMeiner Tochter kann ich Dinge erklären, sie wird auch in stärkerem Maße vom weiteren Umfeld geprägt, als zuBeispiel mein Hund, der sich nur nach mir, meinem Mann und bedingt meiner Tochter richten muss.



Gerade bei Abrufsignalen zeigt sich immer wieder, dass der Trieb dann doch irgendwann mal siegt. Ganz sauber und richtig konditionieren auch die wenigsten, was vllt diese "Tendenz" begründet...
Konditionierung ist meiner Meinung nach auch nicht grundsätzlich schlecht. Aber man muss halt nicht alles durchkonditionieren. Bei uns wird nur konditioniert, wenn es quasi um Kleinigkeiten geht, wie Sitz, Platz und andere Tricks.
Was für mich wichtig ist, wie gute Sozialisierung, Freundlichkeit/ Aufgeschlosseneheit, Leinenführigkeit u.ä. wird nicht konditioniert - das sind "Spiellregeln" des Zusammenlebens, die die im Alltag abgeklärt werden und sich festigen.
Jetzt mal ehrlich, ich wüsste auch nicht wie man sowas konditionieren sollte. Okay, ich bin grade dabei Rocco was fremde Menschen betrifft gegenzukonditionieren, aber sonst?



Clickern find ich meist ziemlich blöd, da keine Teamarbeit, recht emotionslos... da wird nichts zusammen erarbeitet, der Hund arbeitet nur auf ein "Klick" hin.
Clickern ist nunmal in Verbindung mit dem Leckerlie am sinnvollsten... aber würde man so auch seine Mitmenschen oder Kinder beeinflussen wollen?
Meinem Kind kann ich konkrete Anweisungen geben, Hilfestellungen, Erläuterungen und und und. Deswegen bin ich auf keinen Click angewiesen *g*
Ich finde diese Methodik immer wieder recht unschön, weil unpersönlich.
Viel schöner ist es doch, wenn der Hund erstmal selbst Spaß an der "Arbeit" hat ( ich als Mensch also versuche, mich daran zu orientieren, was der Hund gern tut) das tust du doch beim Clickern auch. Ich baue oft, bzw. meistens auf das auf, was der Hund mir anbietetund ich ihn dann mit Stimme, mit Spiel, mit Streichelei oder auch einfach mit Bewegung belohne.


Ich denke, bei den Tricks kommt man ohne Clicker nur sehr schleppend voran.
Wer Tricksen möchte, der kommt nach meiner Erfahrung kaum um den Clicker herum.
Aber mein Hund bringt mir den Dummy z.B. gern, weil er meine Emotionen erkennt. Ich freue mich nämlich und Hund freut sich dann auch
Dauerhaft ist das sicher so. Rocco bekommt jetzt auch vielleicht für jeden 7. gebrachten Dummy nur noch was. Aber für den Anfang könnt ich mir das nicht so gut gvorstellen. Geht sicher auch, aber ich denke die besseren, bzw. schnelleren Ergebnisse erzielt man, wenn man den Hund aus dem Dummy fressen lässt.

Wie ist das bei einem Hund der keinen WTP hat?



Mach das mal, ist spannend!
Kannste mir was empfehlen?

siehe oben
 
@ Fee
streicheln und Lob mit der Stimme, sowie Spiel spielt für mich die gleiche Rolle wie ein Leckerchen - ist alles Konditionierung - es gibt genügend Hunde, die Leckerchen verweigern - sobald du nach ausgeführtem Kommando "feeeeeeeiiiiiin" oder was auch immer sagst - konditionierst du.
Es geht darum seinen Hund z.B ins "Platz" zu bringen nur mit Kommando und Körpersprache - kein Leckerchen in der Hand nix...
Sozusagen der Hund soll aufgrund von Respekt lernen, da auch ein anderer Hund nicht immer mit einem Leckerchen winken würde!
Du müsstest sozusagen jedes Kommando - wie auch "Fuß" usw. mittels deiner Körpersprache dem Hund übermitteln - und ich bin mir irgendwie nicht so sicher - wie/ob das funzt... Wie gesagt bei Dingen die ein Hund nicht darf - funzt verdrängen mittels Körpereinsatz, drohende Körperhaltung, usw sehr gut - bei Dingen die ein Hund punktgenau ausführen soll - weiß ich bis jetzt noch nicht wie man da seinen Körper insofern einsetzen kann, dass das so gut klappt - wie mit Konditionierung!
 
Zitat von Fee:
Clickern find ich meist ziemlich blöd, da keine Teamarbeit, recht emotionslos... da wird nichts zusammen erarbeitet, der Hund arbeitet nur auf ein "Klick" hin.
Clickern ist nunmal in Verbindung mit dem Leckerlie am sinnvollsten... aber würde man so auch seine Mitmenschen oder Kinder beeinflussen wollen?


Das habe ich tatsächlich mal mit meiner kleinen Schwester (2 Jahre) ausprobiert.
Sie hatte schwierigkeiten bis 12 zu zählen. Ich hab einfach mal mit dem Clicker gelickt, das fand sie spannend, wollte wissen was ich da habe und wie ich dieses Geräusch mache. Ich hab ihr erklärt das sie ein Click kriegt wenn sie bis 10 zählt. Hat sie geschafft. Sie hat sich sehr doll konzentriert und konnte dann auch bis 12 zählen. :tanzen2:
Nochmal würd ich sowas aber nicht machen, ich hate danach so ein schlechtes Gewissen weil ich sie wie einen Hund gehandhabt habe. :frech1:
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben