Mehr Schutz für "wildernde" Hunde

Was tust du, wenn in dem Moment, in dem du das Halsband auslösen müsstest, ein Jogger, Reiter, anderer Hund, ein Kind oder sonst etwas/jemand des Weges kommt? Dann könnte Abby das unangenehme Vibrieren doch ganz schnell fehlverknüpfen?

Würdest du es dann lassen, so dass Abby wieder lernt, okay manchmal kann ich doch ungestraft hetzen gehen oder würdest du drücken mit dem Risiko der Fehlverknüpfung?

Wenn Abby jagen gehen würde und in der Nähe befindet sich ein Jogger oder Reiter und ich vibriere sie an, gehe ich nicht davon aus, dass sie das mit dem Jogger verbindet. Für den hätte sie in dem Moment ja überhaupt keine Augen gehabt. Ich sehe in solchen Fällen nicht das Risiko einer Fehlverknüpfung, wenn sie voll und ganz auf´s Wild fokussiert ist und dann anvibriert wird.

Damit solch ein Halsband wirkt (ob nun Sprüh, Ton, Vibration oder sonstwas) muss der Hund es lange und häufig tragen bevor es das erste Mal wirklich benutzt wird und er muss auch ansonsten gelegentlich mal tragen. Dann ist die Chance hoch, dass der Hund es nicht mit dem Halsband verknüpft. Bei Abby ist das definitiv so. Wenn ich sie anvibriere erschrickt sie und guckt sich um, kontrolliert ihren Popo (das macht sie immer wenn sie denkt, dass irgendwas beisst oder sticht - sie wurde schon mehrfach von Bienen in den Po gestochen). Sie rafft also definitiv nicht, dass das vom Halsband kommt. Auch das Tonsignal des Halsbandes (so ein hohes Piiieep) verbindet sie nicht damit. Beim ersten Mal Pieps guckte sie sich irriert um.

Was die Schleppleine angeht:
Damit der Hund nicht in "Mit Schleppleine / ohne Schleppleine" unterscheidet muss er sie ja zuerst IMMER tragen und das über Monate hinweg. Sitzt der Gehorsam mit der Schleppe dann richtig gut und jagen ist kein Thema mehr, baut man die Schleppe langsam ab, indem man immer kürzere Schleppleinen nimmt. 5m, 3m, 2m .... Am Ende könnte man ein Stück 30cm lange Schleppe am Halsband hängen lassen, bis man irgendwann selbst das abbaut.
Das soll verhindern, dass der Hund in ein Verhaltensmuster übergeht, wie du es von deinem Hund beschreibst.

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Ok, Danke für die Erklärung, hätte mich bei dir auch stark gewundert.

Bitte :)
 
Bei Balou habe ich ganz am Anfang mal versucht ihn daran zu hindern, dass er meine Katze jagt in dem ich eine Klapperflasch (mit Schrauben) hinter ihm hergeworfen oder ihn mit einer Wasserflasche nassgemacht habe. Das hat überhaupt nichts gebracht, es hat ihn einfach nicht interessiert. Es hat mehrere Monate gedauert bis er die Katze nicht mehr gejagt hat. Er hat ihr nichts getan aber immer angedeutet, dass er ihr in den Hals beißen wollte (ich denke aber nicht mit Tötungsabsicht denn er hat die Katze nie verletzt).

Ich habe an einem Seminar "Jagende Hunde" mit ihm teilgenommen. Die Trainerin kennt ihn seit er ein Welpe ist und sie sagt von ihm, dass wir wenn ich aversiv trainieren möchte so hoch ansetzen müssten dass es tierschutzrelevant wäre. Und das ist natürlich ein "NoGo".

Sie sagt er ist wie ein Jagdterrier, absolut entschlossen wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Wenn er von einer eindeutigen Ansage mal beeindruckt ist dann für vielleicht 5 Minunten. Ich denke ein Vibrationshalsband würde ihn sicherlich irritieren aber es würde ihn nicht dauerhaft vom jagen abhalten. Ich glaube der hätte sich nach dem ersten Mal vibrieren daran gewöhnt, dass es manchmal unangenehm wird.
Und daher kommt mir sowas nicht ins Haus und ich werde weiterhin am Aufmerksamkeits- und Ankersignal arbeiten und nach dem Trainingsplan den Blumenfee hier mal vorgeschlagen hat und solange habe ich die Schleppleine in der Hand wenn ich an Stellen vorbeikomme an denen wir Wild begegnen könnten. Zum Glück haben wir nicht viel Wild und im Wald habe ich alle Schleppleinen in der Hand.
 
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Bei Balou habe ich ganz am Anfang mal versucht ihn daran zu hindern, dass er meine Katze jagt in dem ich eine Klapperflasch (mit Schrauben) hinter ihm hergeworfen oder ihn mit einer Wasserflasche nassgemacht habe. Das hat überhaupt nichts gebracht, es hat ihn einfach nicht interessiert. Es hat mehrere Monate gedauert bis er die Katze nicht mehr gejagt hat. Er hat ihr nichts getan aber immer angedeutet, dass er ihr in den Hals beißen wollte (ich denke aber nicht mit Tötungsabsicht denn er hat die Katze nie verletzt).

Ich habe an einem Seminar "Jagende Hunde" mit ihm teilgenommen. Die Trainerin kennt ihn seit er ein Welpe ist und sie sagt von ihm, dass wir wenn ich aversiv trainieren möchte so hoch ansetzen müssten dass es tierschutzrelevant wäre. Und das ist natürlich ein "NoGo".

Sie sagt er ist wie ein Jagdterrier, absolut entschlossen wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Wenn er von einer eindeutigen Ansage mal beeindruckt ist dann für vielleicht 5 Minunten. Ich denke ein Vibrationshalsband würde ihn sicherlich irritieren aber es würde ihn nicht dauerhaft vom jagen abhalten. Ich glaube der hätte sich nach dem ersten Mal vibrieren daran gewöhnt, dass es manchmal unangenehm wird.
Und daher kommt mir sowas nicht ins Haus und ich werde weiterhin am Aufmerksamkeits- und Ankersignal arbeiten und nach dem Trainingsplan den Blumenfee hier mal vorgeschlagen hat und solange habe ich die Schleppleine in der Hand wenn ich an Stellen vorbeikomme an denen wir Wild begegnen könnten. Zum Glück haben wir nicht viel Wild und im Wald habe ich alle Schleppleinen in der Hand.

Häufig geht es gar nicht mal um die Intensität, sondern ums Individuum. Was wirkt bei welchem Hund. Es gibt relativ schmerzresistente Hunde, die sich bei einem Zischen furchtbar erschrecken. Oder Abby, der man beim hetzen ohne Wirkung einen Eimer Wasser über den Kopf schütten könnte, aber sobald irgendwas vibriert findet sie´s ganz schrecklich.

Bei gewissen Jagdtrieben würde ich es persönlich irgendwann einfach akzeptieren, dass der Hund nicht immer und überall ableinbar ist. Ich kenne mittlerweile einige Leute mit Greyhounds von der Rennbahn die sagen "Da kann man nichts machen". Durchaus Leute mit echt viel Hundeerfahrung, die auch durchaus schon abrufbare Greys hatten. Aber bei manchen Hunden gehts halt nicht. Und wie du schon sagst, wenn man so krass aversiv da ran gehen müsste, dass es tierschutzrelevant ist und den Hund wirklich verletzt, dann sollte man einfach akzeptieren wie es ist.

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen dass es mit Schleppleine und Co. klappt :)
 
Auch ihre Schilderungen kann ich mir bei einem Hund dem Wasseranspritzen gar nicht interessiert, nicht vorstellen, dass eine reine Vibration da durch dringt.
Sie hat ja bereits erklärt das sie kein E Gerät nutzt aber ich denke das unten stehende zeigt auch schon das der Hund nicht ganz so taff auf körperliche Reizes reagiert.:)

Abby geht beispielsweise rechts von mir, links von mir flitzt ein Hase hoch, Abby vor mir lang, ich will sie mit Körperblock stoppen (sie war zwar angeleint, aber soll ja trotzdem nicht in die Leine brettern) - und haue ihr dabei ausversehen voll mein Knie ins Gesicht. Madame bleibt daraufhin stehen, sieht mich direkt an und ich merke wirklich wie es in ihrem Kopf rattert. Wie da ein "Wow, okay, Frauchen will das wirklich nicht / Ich darf das wirklich nicht" einsetzt.
 
Häufig geht es gar nicht mal um die Intensität, sondern ums Individuum. Was wirkt bei welchem Hund. Es gibt relativ schmerzresistente Hunde, die sich bei einem Zischen furchtbar erschrecken. Oder Abby, der man beim hetzen ohne Wirkung einen Eimer Wasser über den Kopf schütten könnte, aber sobald irgendwas vibriert findet sie´s ganz schrecklich.

Bei gewissen Jagdtrieben würde ich es persönlich irgendwann einfach akzeptieren, dass der Hund nicht immer und überall ableinbar ist. Ich kenne mittlerweile einige Leute mit Greyhounds von der Rennbahn die sagen "Da kann man nichts machen". Durchaus Leute mit echt viel Hundeerfahrung, die auch durchaus schon abrufbare Greys hatten. Aber bei manchen Hunden gehts halt nicht. Und wie du schon sagst, wenn man so krass aversiv da ran gehen müsste, dass es tierschutzrelevant ist und den Hund wirklich verletzt, dann sollte man einfach akzeptieren wie es ist.

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen dass es mit Schleppleine und Co. klappt :)

Balou ist allgemein nicht leicht zu beeindrucken, Zischen ist ihm auch egal.

Ich habe mal an einem "Anti Giftköder"-Seminar mit ihm teilgenommen. Das Prinzip war, dass man den Fuß über das Fressbare auf dem Boden stellen sollte und der Hund sollte lernen, dass alles war auf dem Boden liegt dem Menschen gehört. Alle Hunde (und da waren zwei Straßenhunde dabei) haben das Prinzip nach den zwei Tagen verstanden und in der Übungssituation das Fressen auf dem Boden ignoriert. Ob das dann auch im Alltag klappt ist ja eine andere Geschichte. Nur Balou hat keinerlei Fortschritte gezeigt.

Dann wollte mal der Trainer zeigen was er kann und hat sich Balou für eine Übung ausgeliehen und der Trainer war wirklich schnell damit seinen Fuß auf das Fressen zu stellen, nur Balou war schneller. Er hat dann Balou aus Versehen mit dem Fuß an der Schnauze getroffen und Balou tat das auch weh denn er hat gefiept. Der Trainer hat sich entschuldigt und natürlich sollte das Trainig so nicht ablaufen. Aber selbst daraus, dass es wehtun kann wenn ein Mensch daneben steht und der Hund Fressen aufsammeln möchte hat er nichts gelernt und der Kurs war im Grunde rausgeschmissenes Geld.

Ich habe dann einen zweiten Kurs bei einer andern Trainerin gemacht bei der Balou Fressen draußen anzeigen soll in dem er sich davorlegt und höherwertiger belohnt wird. Das hat er sehr gut in der Übungssituation gelernt, kann es aber nicht im Alltag generalisiern.

Na ja, ich gebe nicht auf und arbeite weiterhin mit hochwertigem Fressen als Belohnung am Jagdtrieb und bei Gitfköderwarnung müsste er einen Maulkorb bekommen. Es gibt hier genug Gegenden wo mir noch nie Wild begegnet ist und ich die Schleppleine schleifen lassen kann.
 
Bei meinem letzten Rüden hätte ein Vibrieren nichts ausgerichtet, der war hart im Nehmen, den hätte ich richtig tackern müssen.
Der Gedanke war mir nicht sympathisch, also blieb er in unüberschaubaren Gebieten und natürlich im Wald an der Leine.
 
Balou ist allgemein nicht leicht zu beeindrucken, Zischen ist ihm auch egal.

Ich habe mal an einem "Anti Giftköder"-Seminar mit ihm teilgenommen. Das Prinzip war, dass man den Fuß über das Fressbare auf dem Boden stellen sollte und der Hund sollte lernen, dass alles war auf dem Boden liegt dem Menschen gehört. Alle Hunde (und da waren zwei Straßenhunde dabei) haben das Prinzip nach den zwei Tagen verstanden und in der Übungssituation das Fressen auf dem Boden ignoriert. Ob das dann auch im Alltag klappt ist ja eine andere Geschichte. Nur Balou hat keinerlei Fortschritte gezeigt.

Dann wollte mal der Trainer zeigen was er kann und hat sich Balou für eine Übung ausgeliehen und der Trainer war wirklich schnell damit seinen Fuß auf das Fressen zu stellen, nur Balou war schneller. Er hat dann Balou aus Versehen mit dem Fuß an der Schnauze getroffen und Balou tat das auch weh denn er hat gefiept. Der Trainer hat sich entschuldigt und natürlich sollte das Trainig so nicht ablaufen. Aber selbst daraus, dass es wehtun kann wenn ein Mensch daneben steht und der Hund Fressen aufsammeln möchte hat er nichts gelernt und der Kurs war im Grunde rausgeschmissenes Geld.

Ich habe dann einen zweiten Kurs bei einer andern Trainerin gemacht bei der Balou Fressen draußen anzeigen soll in dem er sich davorlegt und höherwertiger belohnt wird. Das hat er sehr gut in der Übungssituation gelernt, kann es aber nicht im Alltag generalisiern.

Na ja, ich gebe nicht auf und arbeite weiterhin mit hochwertigem Fressen als Belohnung am Jagdtrieb und bei Gitfköderwarnung müsste er einen Maulkorb bekommen. Es gibt hier genug Gegenden wo mir noch nie Wild begegnet ist und ich die Schleppleine schleifen lassen kann.

Ich hatte einen Jack Russell mit ordentlichem Jagdtrieb und auch mein Yorki hatte Jagdtrieb und bei beiden habe ich das rein mit den Tipps wie Blumenfee sie nannte hingekriegt. :) Es gibt also Hoffnung und ich denke einen Großteil der Hunde kriegt man absolut mit diesen normalen Methoden in den Griff.

Ich denke man erwartet als Normalhundehalter auch zu viel. Ich kenne einen Jagdhundeführer der sagt, dass seine Hunde die er als Welpe aufnimmt erst so mit 4-5 Jahren wirklich zuverlässige Jagdpartner sind, denen er blind vertraut.
 



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