Maulkorb in meinem Fall?

Wie wärs mit einem Fahrrad?

Quasi die erste Zeit mit Fahrrad gassi gehen und jedesmal wenn er Anfängt Anstalten zu machen das Weggehsignal geben und wegfahren.
Natürlich vorher in niedriger Reizlage trainieren und nicht direkt, wenn eine Horde Hunde vorbeirennt. :)
Das Fahrrad ließe sich dann mit der Zeit langsam ausschleichen..
 
Was ich mich nun aber die ganze Zeit frage: welche Verhaltensänderung genau soll das beim Hund bewirken und warum soll versucht werden mit der dabei sicher angestrebten Unsicherheit "zu spielen"?

Die Fellnase scheint schon genügend schlechte/ unangenehme Assoziationen mit den anderen Hunden zu verbinden, warum also noch mehr schaffen? Was dabei herauskommt, spult der Hund doch derzeit ständig ab. Warum soll er nicht die Chance für neue nette Verknüfpungen bekommen?
 
Weil beim Z&B sehr viel falsch gemacht werden kann. Vom Timing abgesehen ist es für manche Menschen schwer die Situation so einzuschätzen, wie sie sich tatsächlich darstellt. Vorallem wenn nicht sicher ist welche Motivation den Hund treibt.
WAS genau der Hund derzeit abspielt kann keiner von uns sagen. Sicher ist allerdings, dass er in einem Verhaltensmuster feststeckt und das schon seit mehreren Jahren!
Ihn schleichend da rauszuholen, indem man Gegenkonditioniert wird wahrscheinlich lang dauern, besonders, da er 'abschaltet' und kein Futter annimmt. Bei der Fülle von Hundekontakten, der unsere Hunde täglich ausgesetzt sind wird es auch schwer jedesmal mit einem Erfolg aus der Situation zu kommen. Und wie wir wissen festigt jeder Misserfolg das unerwünschte Verhalten.
Mit der vorrübergehenden Unsicherheit gäbe man ihm die Chance aus dieser Spirale rauszukommen und den Kopf frei zu behalten, statt sich wie ein Wilder in ein refelxartiges Schema zu stürzen.
Natürlich folgt dem Fahrradtraining noch Training, vorallem der Generalisierung der Kontaktaufnahme wegen. :jawoll:
 
Habe ich das jetzt richtig verstanden: der Hund macht am Anfang eine Scheinattacke mit Gekläffe und dann ist alles gut und es folgt eigentlich nichts?

Find ich ja klasse, dass Du Dir über dieses Verhalten Gedanken machst, denn das erlebe ich eigentlich bei jedem Terrier, der mir unterwegs begegnet und sowohl die Besitzer als auch mein eigener Hund halten dieses Verhalten bei den kleinen Hunden für völlig normal (und oft für den Ausdruck von Unsicherheit) und alle reagieren entspannt. Ich denke mir dann nur immer, dass es dem kläffendem Hund dabei als einzigen nicht gut geht, weil er eben Stress hat. Die anderen Hunde wissen dieses Verhalten für gewöhnlich als harmlos einzuschätzen. Wenn ich mir nicht sicher bin, ob der andere nicht vielleicht doch richtig zuschnappen will, stelle ich mich dazwischen und "schütze" meinen großen Schäferhundmischling *gg*.

Liebe Grüße
Trienchen
 
Weil beim Z&B sehr viel falsch gemacht werden kann.

Mit einem Fahrrad den Hund allein am Ort des Geschehens zu lassen, empfinde ich persönlich als weitaus unglücklicher. Mal ganz abgesehen von den Mithundehaltern die sich plötzlich allein mit diesem "Problem" konfrontiert sehen.
Zur Unterstützung bot ich die Nennung von guten Trainern in der Nähe an, ich denke es geht hier aber generell erstmal und vorwiegend um Lösungsvarianten und deren grobe Umschreibung.
Dass für detaillierte Anweisungen das Forum nicht der richtige Ort ist (vor allem in so individuellen Dingen wie Hundetraining), sollte jedem klar sein und darauf wird auch ständig an allen Ecken und Enden hingewiesen. :jawoll:


Vom Timing abgesehen ist es für manche Menschen schwer die Situation so einzuschätzen, wie sie sich tatsächlich darstellt. Vorallem wenn nicht sicher ist welche Motivation den Hund treibt.

Deshalb auch der Hinweis einen Trainer hinzuzuziehen.

WAS genau der Hund derzeit abspielt kann keiner von uns sagen. Sicher ist allerdings, dass er in einem Verhaltensmuster feststeckt und das schon seit mehreren Jahren!
Ihn schleichend da rauszuholen, indem man Gegenkonditioniert wird wahrscheinlich lang dauern, besonders, da er 'abschaltet' und kein Futter annimmt.

Und genau das ist das tolle am Markern! Ich kann meine Hunde aus sehr stressigen Situationen sogar "herausmarkern" ohne sie mit Keksen vollstopfen zu müssen! Und schaltet ein Hund schon im Training ab, ist es sinnvoll einige Schritte zurück zu gehen und einen anderen Ausgangspunkt zu wählen. Aber auch darauf habe ich in einem Beitrag bereits hingewiesen.

Bei der Fülle von Hundekontakten, der unsere Hunde täglich ausgesetzt sind wird es auch schwer jedesmal mit einem Erfolg aus der Situation zu kommen. Und wie wir wissen festigt jeder Misserfolg das unerwünschte Verhalten.

Nur hat man ja auch die Wahl ob man Hundekontakte zulässt oder nicht und an welchen Orten man sich bewegt oder welche man eben für eine gewisse Zeit meidet. Beginnt man das Training an reizarmen Orten und steigert nur gemächlich die Intensität des Reizes, kommt man da aus eigener Erfahrung sehr gut voran!

Mit der vorrübergehenden Unsicherheit gäbe man ihm die Chance aus dieser Spirale rauszukommen und den Kopf frei zu behalten, statt sich wie ein Wilder in ein refelxartiges Schema zu stürzen.

Erfahrungsgemäß bestärkt das "allein lassen" der Hunde in solchen Situationen alles, aber nicht das von Dir genannte und erst recht kein gewünschtes Verhalten. Viel eher bringt man den Hund damit in eine Konfliktsituation die a) noch stressiger ist und b) weiß er wieder nicht was er stattdessen des für uns unerwünschtem Verhalten tun soll. Jeder wie er möchte, aber davon bin ich kein Freund. Ich erziele schnellere und bessere Trainingserfolge (und motiviertere "Mitarbeiter"!) mit genauen Anweisungen und positiver Verstärkung.

Natürlich folgt dem Fahrradtraining noch Training, vorallem der Generalisierung der Kontaktaufnahme wegen. :jawoll:

Wenn das Problem denn überhaupt dort liegt... ;) Du schriebst ja selbst, man kann es von hier aus nicht sagen. :denken24:

Viele Grüße...
 
Mit einem Fahrrad den Hund allein am Ort des Geschehens zu lassen, empfinde ich persönlich als weitaus unglücklicher. Mal ganz abgesehen von den Mithundehaltern die sich plötzlich allein mit diesem "Problem" konfrontiert sehen.

Ich schrieb nie, dass der Hund komplett allein gelassen werden soll.
Wie MR es in einer Folge gezeigt hat: Einen Trainingspartner mit Fremdhund, einen Trainingspartner der in der Distanz sitzt und aufpasst.
Mit meinem Kommentar meinte ich übrigends nicht die Risiken, sondern das Verstehen des Prinzips. Von Hündischer wie von Menschlicher Seite aus.

Nur hat man ja auch die Wahl ob man Hundekontakte zulässt oder nicht und an welchen Orten man sich bewegt oder welche man eben für eine gewisse Zeit meidet. Beginnt man das Training an reizarmen Orten und steigert nur gemächlich die Intensität des Reizes, kommt man da aus eigener Erfahrung sehr gut voran!

So sehr ich diese Einstellung teile: Nicht jeder kann sich aussuchen wann er welchen Weg geht.
Ich treffe bei JEDEM Gassigang mindestens zwei Hunde, egal welchen Weg ich nehme.
Dagegen kann ich nichts tun. Und wenn ich ein Training darauf aufbaue, dass eine bestimmte, teilweise unbeeinflussbare Situation herrscht, dann muss ich definitiv damit rechnen, dass ich nicht so schnell vorrankomme, wie wenn ich versuche jede Situation auf ihre eigene Art zu nutzen.
Auch mit Pöblern ist das möglich. Man muss nur herausfinden welche Strategie dem Hund in welcher Situation am besten zusagt.

Viel eher bringt man den Hund damit in eine Konfliktsituation die a) noch stressiger ist und b) weiß er wieder nicht was er stattdessen des für uns unerwünschtem Verhalten tun soll.

Also ich persönlich kenne keinen erwachsenen Hund, der ein problem damit hat ein Alternativverhalten selbstständig zu finden.
Ich habe eher das Gegenteilige kennengelernt: Hunde, die ihren eigenen Kopf haben und nur einen groben Rahmen brauchen.
Ich stelle es mir gern wie ein Kreis mit Kreide gemalt vor: Ich zeige dir die Grenze und du darfst dich darin bewegen wie du willst.

Wenn das Problem denn überhaupt dort liegt... ;) Du schriebst ja selbst, man kann es von hier aus nicht sagen. :denken24:

Ganz offensichtlich liegt das Problem bei der Kontaktaufnahme. Oder habe ich etwas falsch verstanden und der Hund kläfft nicht, wenn er einen Fremdhund sieht?


Ich persönlich bin zwar ein Fan von dem grünen Schleifchen, allerdings bin ich auch der Meinung, dass man gewisse Situationen besser ohne komplett grünem Schleifchen lösen kann. Nichts für Ungut! :)
Eine Grenze ist nichts schlimmes und meißtens kommen Hunde damit besser zurecht als ihre Menschen.
Da der Hund offenbar sehr gut auf Körperlichkeiten und Nähe reagiert, statt auf Futter wäre meine erste Hadlung dem Hund zu zeigen: Pöbelst du, bin ich weg. Also eine negative Strafe.
Pöbelst du nicht, bleibe ich und gebe dir Zuwendung.
Ich weiß nicht wie es andere interpretieren, aber ich halte dieses Schema für weitaus einfacher und leichter zu verstehen, als das 'erst Clickern lernen', dann 'Zeigen und Bennenen' und dann 'Generalisieren'. :)
Und der Vollständigkeithalber: Das ist mein persönlicher Trainingsansatz. Ich zwinge niemanden dazu das zu tun/ mögen/ imitieren.
 
Wie gesagt, muss das eine das andere nicht ausschließen. Ich mach mich mal schlau über diese Methode und schau mal, ob ich einen guten Hundetrainer bei bekomme, der Ahnung davon hat. Das würde ja eh nicht von heute auf morgen gehen. Nun wurde mir schon teilweise zum Maulkorb geraten. Es gibt angeblich aus einem anderen Forum auch Leute, bei denen es mit Maulkorb beim Freilauf sogar besser wurde mit dem Pöbeln.
 
Und musste der Hund dann ständig einen Mauli tragen?
Ich persönlich würde dir davon abraten. Vorallem aus dem Grund, dass es den Hund vorrangig nur hemmt. Kommt der Mauli dann wieder ab geht die Geschichte von vorne los.
Das muss aber selbstverständlich nicht auf euch zutreffen! :)
 
Und musste der Hund dann ständig einen Mauli tragen?
Ich persönlich würde dir davon abraten. Vorallem aus dem Grund, dass es den Hund vorrangig nur hemmt. Kommt der Mauli dann wieder ab geht die Geschichte von vorne los.
Das muss aber selbstverständlich nicht auf euch zutreffen! :)

Nein, nur immer wenn er draußen frei von der Leine gelassen wurde. Anders würde ich es außerdem auch eh nicht machen.
 



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