Hund beißt --> Maulkorb? Wer ist schuld?

Hallo,

ich habe vor ein paar Tagen einen Artikel darüber gelesen, dass ein angeleinter Berner Sennenhund eine Frau ins Gesicht gebissen hat. Weitere Details gab es nicht. Die Kommentare zu diesem Artikel waren fast einstimmig, dass die Frau bestimmt selbst Schuld war und dass ihr Gesicht ja erstmal in die Nähe des Hundes gewesen sein muss, damit er sie dort beißen kann.

Nun hat eine Hundetrainerin einen Artikel hierzu verfasst: https://www.tz.de/muenchen/stadt/mu...tsservice&utm_campaign=München#idAnchComments

Grob gesagt schreibt sie, dass Hunde, die beißen einen Maulkorb brauchen und ein Hund, in egal welcher Situation, nicht beißen darf. Außerdem könne man nicht verlangen, dass nicht-Hundebesitzer wissen, wie man sich Hunden gegenüber richtig verhält und ihre Körpersprache liest.

Was haltet ihr davon?
 
Wenn einer meiner Hunde ein Problem mit Menschen hat habe ich meinen Hund wenn Menschen in der Nähe sind unter Kontrolle und bei mir zu behalten UND meine Aufgabe ist dafür zu sorgen, dass Menschen diesem Hund nicht zu nahe kommen. Dann gibt es kein "Oh, der hat Angst vor Menschen? Von mir hat sich noch jeder Hund streicheln lassen". Nein, der Hund möchte nicht von Fremden gestreichelt und fertig.
 
Ich habe mir den Artikel vom Hudnetrainer nicht durchgelesen - du fasst ihn ja - denke ich - dadrunter kurz nochmal zusammen.

Es ist sowieso ein immer häufiger auftretendes Phänomen in den sozialen Medien, das "arme arme Tier" und der "böse böse Mensch".
Dass Hunde einen mittlerweile einen sehr hohen Stellenwert in einem Großteil der Gesellschaft (klar, hauptsächlich unter Hudnehaltern) haben, fidne ich an sich gut.

Bedenklich ist es, wenn Hunde in den "Himmel hochgelobt" werden und ihr Status, teilweise weit, über dem der unmittelbaren Mitmenschen steht.
Eine "sag was gegen meinen Hudn und ich polier dir die Fre**e"-Mentalität macht sich breit - (ja, ich bin viel auf facebook udn lebe im Plattenbau-.viertel - ist vielleicht noch was anderes als anderswo)
Aber auch Aussagen wie "Mein Hudn lebt hier, du nicht! wenn du meinen Hudn nicht akzeptierst dann komm gar nicht erst rein!" werden immer häufiger. Freundschaften kippen und Verwandschaftsverhältnisse werden beeinträchtigt.
(naja gut, wenn eine Tochter nicht mehr ihre Eltern besucht/sich mit ihnen trifft weil der Hund nicht mit darf, ist an sich schon was komisch in der Beziehung - aber ichd enke mnan versteht worum es geht)

Es ist schon eine assoziale Entwicklung seid einigen jahren dun es wundert mich nicht wie die Kommentare ausgefallen sind.
Mitleid mit dem Hund, aber nicht mit der verletzten, schmerzen erleidenen, stark verängstigten (evtl. sogar traumatisierten) jungen Frau.

Bei keinen oder kaum Infos jemanden zu beschuldigen, ist recht sinnfrei.
(aber auch typisch für die sozialen Medien ;) sinnfreies rumhacken auf Leuten, die man nicht kennt)

Es ist sehr wahrscheinlich dass der (vielleicht auch ehemalige) Hundehalter den Biss zu verantworten hat.
Denn er hat den Hund zu "erziehen" und zu sozialisieren - ein Hund der "gut" aufwächst beißt nicht einfach.
Fällt das aus irgendwelchen Gründen flach (Second hand Hund, Hudnesitter, "kaputtes" Tier, inkompetenter Halter) - mkuss der Halter dnenoch den Hudn so sichern, dass er nicht beißt.

Doch auch auch die beste Erziehung/Sozialisition ist keine Garantie - letzendlich sind es Lebewesen, keine Maschinen.
Das geht uns Menschen auch so - der liebste Pazifist kann schlimme dinge tun, wenn er sich dazu gezwungen fühlt.
Das andere Ende der Leine ist in der Pflicht sein umfeld zu schützen.


Es kann gut sein dass die Frau, die gebissen wurde, sich (extrem) falsch verhalten hat, und einen Teil Mitschuld trägt.
Wer weiß ob der Halter sie gebeten hat "aufzuhören" - mit was auch immer. dass er sie gewartn hat, dass sie bewusst den Hudn hat reizen wollen.
Vielleicht war der Hund vorm Laden festgebunden, Halter war gar nicht da und die Frau hat den Hudn irgendwie gereizt? Wer weiß ...

Manche Mitmenschen sind einfach "selten dämlich" - dennoch ist das keine Legitimation, dass der Hund beißen darf.
ich finde es richtig dass ein Hund sich "verteidigen" darf, oder "sagen" darf wenn ihm was nicht passt - desswegen darf mein Hund mich z.B. anknurren.
Aber ich als Hater habe dafür zu sorgen, dass mein Hund niemals in die Lage kommt, sich so wehren zu müssen, dass meine Mitmenschen verletzt werden.

Also ja, ich finde der Hudnetrainer hat recht.
Also egal wie man es anstellt, ein Hund darf Mitmenschen - wie blöd die auch sind - (fast) egal unter welchen Vorausstezungen nicht beißen
(Ausnahme wäre für mich, wenn ich von jemandem bedroht werde und mein Hund mich beschützt - aber da weiß ich nicht wie es rechtlich aussieht).

Bei den meisten Hudnen reicht es aus, einfach nur mehr oder weniger aufzupassen - wenn es nicht ausreicht, muss eben ein guter Maulkorb her.
 
Grob gesagt schreibt sie, dass Hunde, die beißen einen Maulkorb brauchen und ein Hund, in egal welcher Situation, nicht beißen darf. Außerdem könne man nicht verlangen, dass nicht-Hundebesitzer wissen, wie man sich Hunden gegenüber richtig verhält und ihre Körpersprache liest.

Was haltet ihr davon?

Richtig. Man kann von Nicht-Hundebesitzern verlangen, dass sie die Hundesprache können und sich immer richtig verhalten - das können ja selbst die meisten Hundehalter nicht einmal :rolleyes: aber ich habe als Hundebesitzer dafür zu sorgen, dass mein Hund nicht in Betracht zieht überhaupt zuzubeißen. Wobei ich definitiv sage: ja, ein Hund darf beißen, der ist keine Maschine. Aber ich trage als Hundehalter die Verantwortung und habe dafür zu sorgen, dass mein Hund nicht beißen brauch.
 
Ich finde das eine schwierige Frage, zumindest wenn man so gar keine weiteren Infos hat.

Auf der einen Seite ist es durchaus so, dass man als Hundehalter in der Verantwortung ist, seine Umwelt vor dem Verhalten seines Hundes zu sichern, und den Hund vor der Unvernunft der Umwelt zu schützen. Aber: Wie viele Hundehalter können ihren eigenen Hund nicht lesen? Benehmen sich in einer Leichtfertigkeit, die schon nix mehr mit Gottvertrauen zu tun hat sondern mit blanker Ignoranz? "Der tut nix..."

Von Seiten der Umwelt sollte man natürlich durchaus ein Mindestmaß an ganz normalem Menschenverstand erwarten. Man fasst fremde Hunde nicht einfach an, beugt sich nicht drüber, ärgert sie nicht usw. Aber: Wenn ich für jeden coolen Typen, der meinen Hund schon angebellt, anmiaut, vor ihm aufgestampft etc. hat, auch nur einen Euro kriegen würde - ich glaube, ich hätte ausgesorgt. Ebenso scheint es für viele völlig normal zu sein, jedem Hund mal eben auf den Kopf tatschen zu müssen. Oder trotz ausreichend Platz fast schon auf den Hund draufzutreten. Und Hinweise des Halters werden geflissentlich ignoriert. "Der muss das abkönnen..."

Was den Hund betrifft, natürlich sollten die ein gesundes Maß an Toleranz und Gelassenheit mitbringen. Sich nicht so schnell vom ganz normalen Wahnsinn aus der Bahn werfen lassen. Aber: Wie viele Hunde sind durch Genetik, Frühprägung und/oder Erfahrung eben nicht so in sich ruhend, dass sie damit immer gleichermaßen umgehen können? Haben auf die eine oder andere Art gelernt, dass man sich seiner Haut aktiv wehren muss, weil die blöden Menschen (egal ob die eigenen oder fremde) alles andere an Zeichen weder verstehen noch respektieren? "Hilf dir selbst, sonst tut es keiner..."

Kurz gesagt, wo auch immer in diesem Falle der größte Fehler nun auch lag, im Gesamptpaket denke ich mir ganz oft: Bei all dem Leichtsinn und, sorry, der Blödigkeit ringsum wundert es mich eher, dass nicht noch viel mehr passiert. Und meiner Einschätzung nach hilft die Rechtsprechung, die pauschal dem Hundehalter die Verantwortung überträgt, nicht wirklich weiter. Denn genau dieser Mangel an Abwägung trägt dazu bei, dass viele Menschen keinerlei Notwendigkeit sehen, selbst ein wenig aufzupassen, mal die Finger von fremden Hunden zu lassen, ein wenig ihren Verstand einzuschalten. Nur ein klein wenig Ermessensspielraum im Sinne von "wer sich in Gefahr begibt kommt darin um", und der eine oder andere Zeitgenosse würde sich doch schon mal überlegen, wie leichtfertig er im Umgang mit Tieren im allgemeinen und Hunden im besonderen wirklich sein will.
 
Grob gesagt schreibt sie, dass Hunde, die beißen einen Maulkorb brauchen und ein Hund, in egal welcher Situation, nicht beißen darf. Außerdem könne man nicht verlangen, dass nicht-Hundebesitzer wissen, wie man sich Hunden gegenüber richtig verhält und ihre Körpersprache liest.

Was haltet ihr davon?
Ich finde es ohne weitere Informationen auch schwierig...hat der Sennenhund die Frau angesprungen und hat er ihr ins Gesicht gebissen,ist die Frau mit dem Gesicht so nah an den Hund?Was hat sich vorher abgespielt,wie standen die Frau und der Hund zueinander,und und und...also zu dem Vorfall an sich kann und will ich gar nichts sagen...

...zur Sache an sich...also die Aussage,dass ein Hund egal wie,in keiner Situation beissen darf,finde ich schwierig.

Für den Hund ist es erstmal eine ganz selbstverständliche Sache,sein Gebiss einzusetzen.Für den einen mehr,für den anderen weniger.
Generell liegt es am Menschen(an dem Menschen,der den Hund sozialisiert und erzieht),dem Hund beizubringen,dass er seine Zähne in bestimmten Situationen nicht benutzen darf...aber was ich persönlich viel wichtiger finde ist,dass der Hund in jeder Situation weiss,dass er es auch gar nicht braucht.
Ich bin der Meinung,ein Hund muss das Vertrauen zu seinem Menschen haben,und sich bei und mit seinem Menschen so sicher fühlen,dass der Hund in keiner Situation das Bedürftniss hat,seine Zähne,warum auch immer,einzusetzen zu müssen.
Genauso wichtig ist es,dass der Mensch seinen Hund wirklich lesen kann,um einzugreifen,bevor etwas passiert.


Ich stimme zu,dass man von einem Nicht-Hunde-Halter nicht erwarten kann,dass er einen fremden Hund lesen kann,oder überhaupt einen Hund lesen kann...aber eigentlich kann man von einem Nicht-Hunde-Halter(sofern es sich nicht um ein Kind handelt)schon erwarten,dass er einem Hund eine gewisse "Höflichkeit"entgegen bringt,die Realität sieht aber leider oft anders aus,Hunde werden provoziert,bedrängt,erstreichelt und erknuddelt... deutliche Signale die der Hund sendet,werden ignoriert,weil der fremde Mensch sie nicht versteht,oder verstehen will,der Hund kann sich nicht zurück ziehen...wenn der Hundebesitzer es in dem Moment auch nicht versteht,und seinen Hund aus der Situation holt,wie soll der Hund dann noch anders reagieren?
Ich komme imer wieder zum gleichen Schluss,beisst ein Hund,ist es die Schuld des Menschen...sei es,weil die Situation gründlich schief gelaufen ist,oder in der Prägung,Sozialisierung und Erziehung des Hundes(manchmal leider absichtlich,manche Hunde sollen ja auch zu "bösen hunden"werden) etwas schief gelaufen ist...


...die Hundetrainerin macht es sich in ihrem Artikel einfach zu leicht...

Unstrittig ist aber,ein Hund der beisst,und nicht anderweilig vom Hundebesitzer kontrolliert werden kann,sollte zur Sicherheit seines Umfelds einen (gut sitzenden,positiv verknüpften)Maulkorb tragen.
 
Wenn ich in Situationen gehen müsste, wo ich nicht so genau einschätzen kann, wie mein Hund eventuell reagieren könnte, würde ich ihm den Maulkorb aufsetzen.
 
Wenn ich in Situationen gehen müsste, wo ich nicht so genau einschätzen kann, wie mein Hund eventuell reagieren könnte

Finde ich durchaus richtig. Wobei es auch Situationen gibt, an die denkst du im Traum nicht. Beispiel: Ich hatte früher Glenny und Kaya in einem Korb hinten auf dem Fahrrad, und zwar einem mit diesem Gitterdach obendrauf. So stand ich mit dem Rad an einer roten Ampel, als ich plötzlich hinter mit einige Bewegung gespürt habe. Der Blick nach hinten zeigte dann wieso: War doch tatsächlich jemand von hinten gekommen, hatte seine Hand durch das Gitter gezwängt und versuchte nun, die beiden zu streicheln. :confused: Zum Glück waren die beiden absolut cool und hätten niemals zugebissen. Aber mit anderen Hunden hätte das auch anders ausgehen und ein paar hübsche Löcher in der Hand geben können. Woran laut unserer Rechtsprechung selbstverständlich ich schuld gewesen wäre - als müsste man damit rechnen, dass jemand die Hand in den Fahrradkorb zwängt...
 
Es ist sehr wahrscheinlich dass der (vielleicht auch ehemalige) Hundehalter den Biss zu verantworten hat.
Denn er hat den Hund zu "erziehen" und zu sozialisieren - ein Hund der "gut" aufwächst beißt nicht einfach.
Fällt das aus irgendwelchen Gründen flach (Second hand Hund, Hudnesitter, "kaputtes" Tier, inkompetenter Halter) - mkuss der Halter dnenoch den Hudn so sichern, dass er nicht beißt.

Es kann gut sein dass die Frau, die gebissen wurde, sich (extrem) falsch verhalten hat, und einen Teil Mitschuld trägt.
Wer weiß ob der Halter sie gebeten hat "aufzuhören" - mit was auch immer. dass er sie gewartn hat, dass sie bewusst den Hudn hat reizen wollen.
Vielleicht war der Hund vorm Laden festgebunden, Halter war gar nicht da und die Frau hat den Hudn irgendwie gereizt? Wer weiß ...

Manche Mitmenschen sind einfach "selten dämlich" - dennoch ist das keine Legitimation, dass der Hund beißen darf.
ich finde es richtig dass ein Hund sich "verteidigen" darf, oder "sagen" darf wenn ihm was nicht passt - desswegen darf mein Hund mich z.B. anknurren.
Aber ich als Hater habe dafür zu sorgen, dass mein Hund niemals in die Lage kommt, sich so wehren zu müssen, dass meine Mitmenschen verletzt werden.

Sehe ich auch so. Wenn mein Hund aus welchen Gründen auch immer, mit Menschen nicht wirklich kann und ins Beschädigungsbeißen geht, muss ich den sichern.
Leider eben auch gegen die Dummheit und das Fehlverhalten meiner Mitmenschen.
 
Bei manchen Hunden muss es ja nicht mal Beschädigungsbeißen sein, da reicht ein Abschnappen- und schon A-karte.
 



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