Hund beißt --> Maulkorb? Wer ist schuld?

Das nun auch nicht, das wär mir dann doch ein zu trauriges Hundeleben.
Ich baue da schon darauf, dass wir gut sozialisiert haben, den Gehorsam, der immer besser wird und die Leine bei Bedarf. Angenommen, wir wöllten eine Katze aufnehmen, wäre vorsichtshalber Maulkorb drauf am Anfang. Ich frag auch immer mein Gegenüber bei abgesprochenem Hundekontakt im Freilauf mit uns bis dahin unbekannten Hunden, ob es den andren Leuten lieber wär mit Maulkorb. Er durfte bisher ohne MK, er kann prima kommunizieren im Freilauf, hat mich noch nie enttäuscht- ich glaub, Lucky hat nen großen Anteil daran.
 
Wobei ich schon denke, dass ein Hudn nicht "ausversehen" zubeißt.
wenn er abschnappen will, schnappt er ab - wenn er beißen will, tut er das auch.
Ich denke was Reaktionsvermögen und Präzesion angeht sind die meisten Hunde den meisten Menschen haushoch überlegen ;)

Wenn man die Finger im Weg hat reicht auch ein abschnappen. Balou hat auch nur in Moglis Richtung abgeschnappt als sie sich um einen Kauartikel gestritten haben. Der Daumen von meinem Mann war leider im Balous Maul weil er die Hunde auseinanderschieben wollte und nicht richtig sehen konnte als Balou in Moglis Richtung abgeschnappt hat. Das Ergebnis war ein zu 75 % abgetrennter Daumen. Manchmal läuft es so blöd, dass kann sich mit der lebhaftesten Fantasie nicht ausmalen.
 
Und wenn ich mit ihm in der vollen Großstadt unterwegs wäre, wäre auch ein MK drauf aus den vorher genannten Gründen.
 
Bitte jetzt nicht denken, dass wir einen asozialen Hund haben. Der ist echt ne ganz coole Socke- aber ich möchte ihn bis an sein Lebensende behalten und nicht, weil ich irgendetwas in seiner Kommunikation nicht erkannt habe- er es ausbaden muss.
Was wäre schlimm dran,wenn wir jetzt denken würden,Aslan wäre asozial?
Der Begriff asozial wird immer so negativ verknüpft,aber asozial heisst doch nichts anderes,als nicht sozial.
Also sprich,dann wäre Aslan eben nicht sozialverträglich...und da gibt es viele Hunde.
Solange man verantwortungsvoll damit umgeht,kein Grund sich zu schämen...
 
Was wäre schlimm dran,wenn wir jetzt denken würden,Aslan wäre asozial?
Der Begriff asozial wird immer so negativ verknüpft,aber asozial heisst doch nichts anderes,als nicht sozial.

Da spielt abgesehen von der negativen Verknüpfung noch ein anderer wichtiger Aspekt mit rein, nämlich das allenthalben wie ein Mantra zitierte "es liegt immer nur am Halter". Was in diesem Zusammenhang stets den unausgesprochenen Vorwurf mitklingen lässt, "du bist schuld dass dein Hund sich nicht sozial verträglich zeigt". Deshalb betonen viele auch ständig ungefragt die schlimme Vergangenheit ihres Hundes. Weniger um Mitleid zu wecken, als vielmehr um schon vorsorglich jede Schuldzuweisung abzwehren.
 
Da spielt abgesehen von der negativen Verknüpfung noch ein anderer wichtiger Aspekt mit rein, nämlich das allenthalben wie ein Mantra zitierte "es liegt immer nur am Halter". Was in diesem Zusammenhang stets den unausgesprochenen Vorwurf mitklingen lässt, "du bist schuld dass dein Hund sich nicht sozial verträglich zeigt". Deshalb betonen viele auch ständig ungefragt die schlimme Vergangenheit ihres Hundes. Weniger um Mitleid zu wecken, als vielmehr um schon vorsorglich jede Schuldzuweisung abzwehren.
Stimmt,so habe ich das noch gar nicht gesehen.
Ich persönlich halte das gar nicht für nötig,sich rechtfertigen zu wollen/zu müssen,solange der Hundehalter verantwortungsvoll mit dem nicht sozialverträglichen Hund umgeht und den Hund entsprechend absichert.
Das erwarte ich ehrlich gesagt auch,wenn jemand einen nicht sozialverträglichen Hund hat.
Wobei jeder Hundehalter verantwortungsvoll mit seinem Hund umgehen sollte,aber kommen"erschwerende Umstände"hinzu,dann hat der Hundehalter eben nochmal eine besondere Verantwortung.
Aber es ist ja ein Unterschied,ob ein Hund "nur "nicht sozialverträglich ist,oder ob es wirklich zu einem Vorfall kommt...ich zitiere mich mal kurz selbst:
Ich komme immer wieder zum gleichen Schluss,beisst ein Hund,ist es die Schuld des Menschen...sei es,weil die Situation gründlich schief gelaufen ist,oder in der Prägung,Sozialisierung und Erziehung des Hundes(manchmal leider absichtlich,manche Hunde sollen ja auch zu "bösen Hunden"werden) etwas schief gelaufen ist...
...dieser Meinung bin ich nach wie vor.
Aber da ist das Kind ja quasie schon in den Brunnen gefallen...grundsätzlich den Halter dafür verantwortlich zu machen,weil ein Hund"nur"nicht sozialverträglich ist,würde ich nicht.Da spielen meiner Meinung nach auch noch Faktoren wie Rasse und Wesen des Hundes mit,und letztendlich auch die Erfahrungen,die ein Hund gemacht hat,ich kenne Hunde,die waren top sozialisiert-bis ein anderer Hund kam und sie schreddern wollte...und das war es dann mit der Sozialverträglichkeit gewesen.
Nur,wenn man weiss,dass man einen solchen Hund hat,dann gilt eben Management und absichern...und dafür ist eindeutig nur der Halter verantwortlich...

...ich verstehe aber,wenn ich jetzt darüber nachdenke,schon die Beweggründe,warum man sich automatisch rechtfertigt...
 
Ich finde heute noch, sie hätte das damals weiter verfolgen sollen - hat sie vor lauter privatem Stress leider nicht getan. Aber dieser ganze Vorfall ist ein gutes Beispiel dafür, wie das manchmal läuft.

Das ist ja heftig. Ich hätte das garantiert weiterverfolgt, so wütend wie ich gewesen wäre, und ebenso garantiert wäre nichts dabei rausgekommen.:mad:

Die Hundetrainerin, die den Artikel geschrieben hat, hat bei mir übrigens bei den ersten Sätzen schon ihre Glaubwürdigkeit komplett eingebüßt.
Sie weiß nicht, wie es zu dem Vorfall gekommen ist, aber ihr Urteil steht fest.

So wie ich gelesen habe, ist das Ganze auf einer Alm passiert, deshalb musste auch der Hubschrauber ausrücken.
Keiner weiß, ob der Sennenhund evtl. seine Herde in Gefahr wähnte und aus seiner Sicht nur seiner Aufgabe nachgekommen ist.
Nur mal so als Beispiel.

Ganz allgemein stimmt es natürlich, dass ein Hund nicht beißen sollte. Ich bin aber nicht der Ansicht, dass er niemals beißen darf.
Er darf sich verteidigen, greift ein Mensch ihn oder seinen Besitzer an, dann sollte er auch beißen dürfen. Als letzte Maßnahme.

Habe ich aber einen Hund, der schon bei kleinsten Vorfällen meint in die ernste Verteidigung gehen zu müssen, dann muss ich als Halter natürlich daran arbeiten und eine Zeitlang mit Maulkorb sichern.

In unserer Bekanntschaft hat es letztes Jahr den Fall gegeben, dass eine erfahrene Hundehalterin auf dem Weihnachtsmarkt sich von vorn über einen ihr unbekannten Schäferhund beugte und seinen Kopf tätscheln wollte. Bei so viel Blödheit (sorry, anders kann ich das nicht nennen) ist sie in meinen Augen noch gut davongekommen, der Hund hat nur nach ihrer Hand geschnappt und sie gelöchert.

Ob er vorher gewarnt hat, weiß ich nicht.
Die Hand ist jedenfalls angeschwollen, sie musste Ab nehmen und war 2 Wochen krank geschrieben (sie arbeitet als Krankengymnastin).
Ihre Arbeitgeberin hat der Hundehalterin die ausgefallene Zeit in Rechnung gestellt. Wie es ausgegangen ist weiß ich nicht, aber ich finde es schon erstaunlich, dass jemand, der seit vielen Jahren selbst Hunde hält so blöd ist.

Von daher wundert es mich nicht, wenn Hunde unerfahrene Menschen sich falsch verhalten (und es gehört zu meiner Aufgabe als Halterin, das immer in Betracht zu ziehen), selbst Hundehalter wissen manchmal nicht die grundlegendsten Dinge.
 
Ihre Arbeitgeberin hat der Hundehalterin die ausgefallene Zeit in Rechnung gestellt. Wie es ausgegangen ist weiß ich nicht

Wenn kein sehr merkwürdiges Wunder geschehen ist musste die Hundehalterin zahlen. Denn es hat sich ja die "Tiergefahr verwirklicht". Sprich, im Zusammenhang mit Hunden gibt es keine Gerechtigkeit im Sinne von "wer hat es verursacht". Vielmehr steht einfach fest, dadurch dass du ein unberechenbares Tier hältst hast du die Gefährdung überhaupt erst verursacht und bist somit schuld daran, dass etwas passiert ist.
 



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