Irgendwie habe ich Angst

Erster Hund
Jenny/Mischling (1996-2009)
Zweiter Hund
Lia Luma/Misch (14.10.2015)
Hallo noch mal alle zusammen,
ich hab irgendwie ein kleines Problem. Ich glaube ich mach mich selber irgendwie verrückt.
Ich hab seit ich die Maus Sonntag zu mir geholt habe immer ein flaues Gefühl im Bauch, gestern hab ich sogar geweint und ich weiß nicht mal warum. Wenn ich daran denke fange ich gleich wieder an.
Lia ist super lieb aber auch super ängstlich. Deswegen kommt morgen früh der Hundecoach weil sie echt Panik draußen mit Menschen und Geräuschen hat. Aber ich finde das sie das alles bestimmt hin bekommt sobald ich weiß wie. In der Wohnung liegt sie nur im Korb. Trinken muss ich ihr reichen weil sie sich nicht raus traut und auch wenn ich ihr Geschirr und Leine anlege steht sie nicht auf. Ich hab ansonsten keinerlei Probleme mit ihr. Wir gehen morgens nach dem aufstehen raus, mittags etwas weiter und Abends vor dem Schlafen gehen noch mal. Heute Nacht hat sie sogar fast 10h ausgehalten (war nicht geplant ich hab einfach geschlafen) sie hat dann meine Hand die am Bettrand lag ab geleckt also dachte ich oh je wir müssen wohl mal schnell los. Ich hab nur dieses flaue Gefühl im Bauch und ich verstehe einfach nicht warum ich weinen muss deswegen. Ich hab diese Woche noch Urlaub und am Montag muss sie dann mit auf Arbeit. Laut der Pflegestelle wo sie vorher war läuft sie gerne am Fahrrad mit aber das hab ich noch nicht probiert, einfach weil ich denke das sie so schon überfordert ist und man ja am Anfang nicht so lange gehen soll. Gerade wenn es Angsthunde sind. (sie ist ca.Okt.2015 geboren)
Kann mich irgendjemand ein wenig beruhigen auch wenn man nicht weiß warum ich so drauf bin?
Danke schon mal.
Anja
P.S.es weiß niemand was sie früher erlebt hat, sie ist aus Rumänien. Ich hab sie vorher schon ein paar mal besucht und war mit ihr gassi bevor ich sie zu mir geholt hab, da war alles ok mit meinem Bauchgefühl
 
Es ist ganz normal, dass du ein bisschen ein flaues Gefühl im Magen hast. Immerhin hast du ein Lebewesen aufgenommen, dass sich völlig auf dich verlässt und dass du (noch nicht) einschätzen kannst. Nach meiner Erfahrung wird die Sorge um das Tier und ob du den Problemen gewachsen bist nie ganz weggehen aber es wird besser und du wirst sicherer je besser du deine Hündin einschätzen kannst.

Also Kopf hoch: Das Leben mit Hunde(n) macht Spaß, viel Spaß und du wirst dich über jeden Erfolg den du mit deiner Hündin hast freuen und jeder Rückschritte wird dich anspornen und sie wird für dich die beste Hündin auf der Welt werden.

Lass Lia ankommen und erwarte nicht zu viel von ihr. Als ich mit Hermann meinen 1. Second Hand Hund aufgenommen habe war mir am wichtigsten, dass er kein Angstbeißer wird und das wurde er auch nicht.

Der Hundecoach kann dir morgen bestimmt schon gute Tipps geben.
 
Ja, diese anfängliche Angst und das flaue Gefühl im Magen sind ganz normal. Hatte ich nach dem Einzug von meinem Rexi auch. Mit der Zeit gewöhnt ihr euch aneinander und Lia gehört einfach zu dir "dazu".

Wichtig ist gerade bei einem eher ängstlichen Hund wie ihr, ihr ganz viel Zeit zu lassen und sich in Geduld zu üben. Setz dich also nicht unter Druck.

Ist es bei dir auf Arbeit ruhig genug, um Lia mitnehmen zu können? Und hast du einen Plan B, falls die Mitnahme erst mal nicht so gut klappt?
 
Wir haben 4 Über Eier aufgenommen und dabei auch unser Angst Klärchen, das wichtigste bei diesen Hunden ist der regelmäßige Tagesablauf !
Und wie schon geschrieben erst mal ankommen lassen!!
Ich habe mich bei Angsthunden immer normal verhalten, habe nicht getüttelt noch viel von dem Hund verlangt, die kommen schon!!
In der Ruhe liegt die Kraft!!!!
Diese Hunde haben Dinge mit Menschen erlebt, die weit weg von normal sind!
 
Also ich lass sie ja meist völlig in ruhe. Ich geh nur immer mal hin wenn sie hechelt weil sie dann durst hat, sie lässt sich auch streicheln.
Draußen allerdings nicht. Da wird es schon ein Problem die Leine länger zu stellen, da ist der Schwanz gleich unterm Bauch.
Wir gehen jeden Tag die selbe Runde. Morgens und abends sind sie auch identisch.

Auf Arbeit hat sie den Aufenthaltsraum inkl.Küche für sich. da kommt sie Box hin in der sie jetzt schon in meiner Wohnung geschlafen hat. Die kann man bei bedarf auf machen oder schließen je nach dem ob sie zu viel Stress hat. Da kommen nur meine zwei Chefinin und meine Kollegin hin wenn wir Pause machen bzw.wir uns umziehen.
Ich hab auch unter Mittag Zeit sie mal mehr oder weniger lang raus zu lassen und spätestens zum Feierabend die größere Runde zu machen. Sie war auch schon bei mir auf Arbeit als sie noch auf der Pflegestelle war. Da blieb sie 20Minuten alleine in dem Raum und sie hat kein Ton gesagt oder gemacht. Hier in der Wohnung wird sie auch entspannter. Ich geh ja immer mal raus (Müll runter bringen usw.) seit heute fiept sie wenn ich wieder komme. Ich geh jedesmal zu ihr und kraule sie unter dem Kinn. Nachher muss ich noch mal weg, insgesamt 30-45Minuten weil ich Geld abheben muss für den Hundecoach morgen. Aber ich werde erst mit ihr eine Runde gehen weil sie danach immer ganz müde ist und dann kurz danach einschläft.

Eure Worte taten mir jedenfalls gut und ich fühl mich schon ein wenig besser. Sie ist ja auch total lieb und ruhig. Danke
 
Hallöchen,

ja, ich kann mich auch den anderen nur anschließen, dieses flaue Gefühl ist meiner Meinung nach total normal!
Das alltägliche Leben hat sich auf einmal verändert, es liegen plötzlich so viele neue Unsicherheiten vor einem, ob es mit der Arbeit klappt und ob der Hund wohl irgendwie seine Angst noch ablegen wird und sich zuhause wohl fühlt etc. Und ja, ich hab auch schon mal geweint, als mir bewusst wurde dass ich eigentlich keine Ahnung habe woher die Ängste meiner Hündin kommen und wie ich ihr helfen kann, aber die lieben Menschen hier um Forum und dann später meine Trainerin und auch einiges an geeigneter Literatur haben mir so viele Tipps vermittelt, da bekommt man automatisch einen ganz anderen Blick auf die Situation :)

Ich habe mir z.B. immer wieder gesagt, ich bin nicht hilflos, ich kann recherchieren, üben, fragen, ausprobieren, trainieren und habe noch ein gaaanzes Hundeleben Zeit, um ihr diese Ängste zu nehmen und meinen Hund "gesellschaftsfähig" zu machen. Das kann ich dir auch sehr empfehlen, um ein bisschen runterzukommen. Dann wird auch das Bauchgefühl wieder normal und so wie es bei euren Gassirunden vorher war :) Denk dran, dein Hund versteht noch gar nicht, dass sie jetzt wirklich ein schönes Zuhause für immer bekommen hat, und ihre Vorgeschichte wird sie erst mit der Zeit verarbeiten können.

Ich stimme aus meiner eigenen Erfahrung auch lina27 zu, nämlich dass es ganz gut ist wenn man bei einem ängstlichen, neuen Hund einen Plan B hat, falls es mit dem Mitnehmen zur Arbeit nicht so gut klappt. War bei uns nämlich der Fall, und da mussten wir dann auch etwas umdisponieren, ich wäre froh gewesen hätte ich mir schon vorher einen Plan B zurechtgelegt :)

Liebe Grüße und Kopf hoch, vielen Leuten hier ging es genau so wie dir!
 
Ein wirklichen Plan B hab ich nicht. Ich rede morgen darüber mit dem Hundecoach was er zum Thema Fahrrad fahren hält, da es mit der Straßenbahn bestimmt noch nicht klappen wird da sie da ja so Angst hat. Angeblich soll sie am Fahrrad super sein und einfach laufen. Am Montag hab ich geteilten Dienst. Erst 3,5h dann 4h Pause und dann noch mal 3-4h arbeit. Ich hab auch ganz viel gelesen und es hieß selbst wenn der Hund Angst hat soll man ganz normal machen wie man seinen Tag eben hat. Das sie dann schon mit der Zeit merken was los ist und da nichts passiert.
Ansonsten muss ich mir wohl einen Hundesitter suchen oder so aber das wird ihr auch nur Angst machen. Da sie ja keine Menschen mag. Aber wie gesagt ist das ein Thema für morgen mit dem Coach.
Ich bin jedenfalls schon beruhigter jetzt da ich weiß das ich nicht alleine so doof bin und wegen einem schlechten Gefühl im Magen angefangen habe zu heulen. Ich ärgere mich eigentlich mehr über mich selbst. Ich hoffe das ich vor dem Coach nicht in tränen ausbreche das wäre ober peinlich
 
Ansonsten muss ich mir wohl einen Hundesitter suchen oder so aber das wird ihr auch nur Angst machen. Da sie ja keine Menschen mag. Aber wie gesagt ist das ein Thema für morgen mit dem Coach.
Ich bin jedenfalls schon beruhigter jetzt da ich weiß das ich nicht alleine so doof bin und wegen einem schlechten Gefühl im Magen angefangen habe zu heulen. Ich ärgere mich eigentlich mehr über mich selbst. Ich hoffe das ich vor dem Coach nicht in tränen ausbreche das wäre ober peinlich

Ja, einen guten, geeigneten Hundesitter für einen ängstlichen Hund zu finden, ist unter Umständen schon schwierig. Ich drücke natürlich die Daumen, dass bei euch "Plan A" funzt, aber es schadet ja nicht, schon mal zu recherchieren, welche Angebote es bezüglich Hundesitting in der eigenen Umgebung so gibt.

Und: Selbst wenn du morgen vor dem Coach in Tränen ausbrichst - das braucht dir doch nicht peinlich zu sein! Diese anfängliche Überforderung und Ratlosigkeit ist ja ganz normal, nichts wofür man sich genieren müsste. Es zeigt ja auch, dass der Hund dir wichtig ist, wenn du dir so viele Gedanken um sein Wohlergehen machst - also hab keine Angst, irgendwie einen "negativen Eindruck" zu hinterlassen.

Ich üwrde mich freuen, wenn du über die Stunde beim coach berichtest :)
 
Ich werde bestimmt heulen morgen da ich immer schon Tränen in den Augen habe wenn ich eure Antworten lese. Aber vielleicht liegt es auch daran das ich es heute einfach laufen lasse und nicht wie gestern zu unterdrücken versuche. Das alleine lassen eben ging gut. Hab den Fernseher nach der Gassirunde angemacht mich umgezogen dann noch kurz telefoniert und bin danach einfach gegangen. Als ich wiederkam wurde nur kurz der Kopf gehoben ich hab sie mit meiner "ui toll grmacht"-Stimme gelobt und einen Kauknochen ausgepackt den sie gerade bearbeitet. Also dieses mal kein fiepen als ich wieder kam. Ich glaube sie findet es beruhigend das der Fernseher läuft.
Vorhin habe ich rausgefunden das Mülltonnen und Altkleidercontainer ihr auch Angst machen .
von den 90Minuten morgen mit dem Coach werde ich auf jedenfall berichten. So kann ich alles noch mal wiederholen und im Kopf verfestigen was er mir sagte.
Wegen Plan B Hundesitter habe ich vor Wochen schon mal geschaut. Gibt in der Nähe nicht viele die ich ohne Straßenbahn erreiche und die haben alle mehrere Hunde und der Coach sagte am Anfang erstmal keine Hundekontakte (hat sie momentan auch kein Interesse dran) und wenn ich sie 5Tage die Woche hin bringe macht mich das im Monat gesehen Arm. Da kann ich mir kein essen mehr leisten. (Wenn ich natürlich weiterhin keinen Appetit habe wie jetzt wegen dem flauen Gefühl brauche ich ja eh nichts mehr :D )
Vielleicht darf ich ja mit ihr Fahrrad fahren. Geht zur Arbeit dann eh größten Teils durch den Wald. Die Pflegestelle sagte sie läuft gerne und viel. Mal sehen. Ich bin jedenfalls schon ruhiger jetzt.
Kann euch gar nicht genug danken
 
Huhu,

ach und selbst wenn du komplett und total in Tränen ausbrichst, auch das wäre nicht peinlich, wir sind doch alle nur Menschen.. Am Anfang darf man doch mal überfordert sein, es braucht ein wenig Zeit bis sich alles einpendelt. Ich denke auch, das spricht nur für dich :)

Das mit dem Plan B muss ja auch überhaupt nicht dauerhaft sein, oder direkt ein Hundesitter vor dem sie Angst hat, es ist nur eine Hilfe wenn man schon eine gute Idee parat hat, was man tun könnte FALLS es nicht sofort auf Anhieb klappt. Und dann kann man ganz in Ruhe den Hund an die Arbeit gewöhnen :)
Kann ja auch sein, dass sie gut am Fahrrad läuft und sich auf der Arbeit überhaupt nicht unwohl fühlt!

Ich wollte damit eigentlich nur sagen, es gibt noch ganz viele Möglichkeiten (auch ohne Sitter und Stress oder falls du dich wegen der zusätzlichen Kosten sorgst), um diese erste Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Hast du denn öfter geteilten Dienst oder arbeitest du sonst eher durch? Denn z.B. falls es ihr doch noch nicht so gut gefallen sollte oder sie gestresst ist, könntet ihr in Ruhe das Allein bleiben etwas üben und ausbauen, so dass sie nur in eine deiner beiden Schichten mitkommt und dann später wenn sie sicherer ist darf sie immer den ganzen Tag mit.

Falls es dich interessiert, wir haben es dank der guten Tipps hier im Forum z.B. so gemacht (wobei ich als Studentin nur einmal die Woche arbeite und länger weg bin, aber auch unter der Woche gibt es ja mal Termine wo ich alleine hin muss): Weil ich meinem ängstlichen Zwerg auch niemand Fremdes vorsetzen wollte, bleibt sie jetzt wenn ich arbeiten muss erstmal 2 Stunden allein und dann hole ich sie in meiner Mittagspause ab und nehme sie mit. Wenn sie total müde ist oder wir morgens vor der Arbeit schon recht lange unterwegs waren, gehen wir nur eine kleine Runde in meiner Pause und dann lasse ich sie auch nochmal 2 1/2 Stunden zuhause. Sie fühlt sich jedenfalls nun deutlich wohler und ich glaube, auch viele andere ängstliche Hunde fühlen sich am Anfang in der eigenen Wohnung alleine sicherer und wohler als bei einem Hundesitter (bist ja eh keine 8 Stunden am Stück außer Haus, und möchtest sie ja gern irgendwann am liebsten immer mitnehmen, soweit ich das verstanden habe?). Also wir sind auch ganz ohne Sitter ausgekommen und nach der Arbeit gehts dann eben 2 Stunden in den Wald als Belohnung dass sie so lieb geschlafen hat während ich weg war.

Viel Erfolg mit eurem Coach, ich würde mich auch sehr freuen, wenn du hier berichtest wie es gelaufen ist :)
 



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