Intelligenz beim Hund

Hallo@kingbangkaew

Ich bin deiner Meinung.
Ich würde auch nie behaupten den schlausten Hund der Welt zu haben aber bei meinen Beiden sehe ich schon deutliche Unterschiede.
 
Bei den WTP Hunden hat man manchmal den Eindruck, man müsse ihnen sagen, welchen Fuß sie nach vorne setzen müssen, sonst wissen sie nicht weiter. Weiß nicht, ob das nur Veranlagung ist oder ob das (unbewusste) durch die Erziehung auch gefördert wird...

Das ist aber oft auch hausgemacht.

Wenn HH schon ihrem Welpen jede Problemlösung abnehmen, ihn nicht frei erkunden und ausprobieren lassen.

"Erlernte Hilflosigkeit" nennt man das.

Aber es gibt halt auch individuelle Intelligenzunterschiede. Mein Hero bspw. tat sich echt schwer, neues zu erlernen. Ich hab richtig gesehen, wie er sich bemüht hat zu begreifen, aber es hat gedauert. Was er dann allerdings begriffen hatte, das saß bombenfest.
 
Ich hab jetzt mal den ganzen Artikel auf der Internetseite gelesen, diese Sache mit der Intelligenz ist doch nicht so einfach. Wer Interesse hat kann das ja mal lesen.
 
Du kannst uns deine neu erworbenen Kenntnisse auch einfach mitteilen ;)
 
Ich würde sagen, es kommt drauf an, woran man "Intelligenz" beim Hund festmachen will.

Wenn es darum geht, dass neue Dinge schnell gelernt werden.... ja, dann ist der Pinschling hier echt vorne dran.
Wenn es darum geht, eigenständige Lösungen zu finden... dann sieht es beim Zwerg eher mau aus, er steht sich da selbst im Weg und sucht schnell Hilfe beim Menschen.
Um bei dem Beispiel von @Kade1301 zu bleiben: immer mitten durch, durch die Brombeersträucher. 🙄

Casha denkt. Und löst. Holt sich ggf Hilfe, aber deutlich später als der Zwerg.
Ist sie deswegen dümmer? Ich denke nicht, eher im Gegenteil.

Ob es "dumm" ist, sich nicht schneller Unterstützung vom Menschen zu holen?
Ihrer Rasse geschuldet tut sie das, was genetisch angelegt ist: Situationen eigenständig bewerten und entscheiden, was richtig ist. Lösungen suchen und finden.
Welcher Bulldog hätte in der Pit denn überlebt, wenn er erst Herrchen um eine Strategie/um Hilfe gefragt hätte?

Ich finde es tatsächlich unfair, einen Hund, der über Jahrhunderte auf Kooperation während der Arbeit (Schafe hüten als Beispiel) mit dem Menschen selektiert wurde als "intelligenter" einzustufen als einen Bullenbeißer, der es, allein auf sich gestellt, mit XY kg Rind aufnahm.

Wir müssen uns schon drauf einigen, was wir "bewerten" wollen.
Die Fähigkeit, schnell "Tricks" und Kommandos zu verstehen und umzusetzen...

... oder die Fähigkeit, eigenständig "Probleme" zu lösen.

Gerne können wir aus meiner Sicht hier den Labrador mit dem Border Collie vergleichen. Und nehmen dazu noch den Schäferhund und den Cocker.
Und auf der anderen Seite bewerten wir Bulldogs, Windhunde, Basenjis.
Nur, um ein Beispiel zu erbringen.

Just my two pence.
 
Das Buch von Coren habe ich auch gelesen, aber ich habe nur noch im Kopf dass er als Ex-Militär mit Unterordnung als gewähltem Sport etwas andere Anforderungen an seinen Hund hat als ich (die in die Richtung von Lahoretaubes Zitat gehen). Sonst ist mir nur noch im Gedächtnis, dass ein Richter als idealen Hund für Unterordnung als Wettkampf einen dummen Golden Retriever empfohlen hat. Weil der noch locker intelligent genug ist, die Aufgaben zu lernen, aber nicht so schlau, dass er sich langweilt und selbst was erfindet.

Zeichen für Intelligenz bei einem Hund sind für mich: Schnell zu merken, dass man auf einem Ende des Spielzeugs steht und deshalb den Kopf nicht hochnehmen kann. Auf die Idee zu kommen, zurückzugehen, wenn man an der Leine hängt links vom Pfosten während Frauchen rechts steht. Der berühmte Umwegtest war heute gerade aktuell, als Rika beim offenen Tor ins Feld rein ist und ich auf dem Weg weitergegangen bin (ich hab's ihr nicht schwer gemacht sondern bin nach ein paar Metern stehen geblieben). Alles Fälle, wo's im Interesse des Hundes liegt, sich "intelligent" zu verhalten (und Rika schlägt Bella um Längen. - aber Bella hatte auch keinen eigenen Abenteuerspielplatz)

Patricia MacConnell bemitleidete übrigens Leute mit intelligenten Hunden, die immer einen Weg in den Abfalleimer finden und lernen, alle Türen aufzumachen... Und ich kann aus der Erfahrung mit meinem Pferd sagen, dass mangelnde Intelligenz durchaus das Leben erleichtert. Meiner ist leider keine Leuchte (nix mit Umwegtest), aber er hat brav alles gelernt, was ich von ihm wollte. Und fand's nie langweilig, jeden Tag mehr oder weniger das Gleiche zu machen.
 
Flecki wurde von der Tierheimleitung damals als "Intelligenzbestie" bezeichnet. Und ich glaube so Unrecht hatte die Dame nicht.Flecki konnte Türen von innen öffnen,hat das auch ausgenutzt,aber die Haustüre hat sie nur einmal aufgemacht-als sie Durchfall hatte! Beim lernen von Tricks war sie voll dabei,das hat ihr Spaß gemacht!DIE konnte ich auch lange Zeit an der Straße frei laufen lassen,ohne Angst haben zu müssen.Sie war auch intelligent genug um Jimmy das Jagen beizubringen..Flecki wusste auch immer wie sie dahin kommt,wo sie hin will.
Jimmy ist zumindest so intelligent,dass er immer entweder wieder zu uns findet,egal wo er sich versteckt hat,oder nach Hause.Er rennt auch nicht einfach über die Straße,sondern wartet auf eine passende Lücke.(konnte schon Flecki,ich habe es mehrfach beobachtet!)Unterordnung,ja gerne, aber reicht dann auch schon wieder. Türen aufmachen? Geht gar nicht,es sei denn die Türe steht weit genug offen. Also am besten so das der Hund durchpasst ohne anzuecken.Ansonsten steht man halt da und weint kurz.
Jolly ist eigentlich nicht doof,aber seine mangelnde Konzentrationsfähigkeit steht ihm oft im Weg.Wenn er nicht weiterweiß ,bittet er um Hilfe. UO und Tricks lernen gestaltet sich bei ihm sehr mühsam.Aber im Zusammenleben mit den anderen Hunden findet er meistens eine Lösung um ans Ziel zu kommen.Türen aufmachen ist nicht sein Ding,außer-die Haustüre. Vor allem wenn kalt und /oder nass.
Pierrot: Braucht keine Hilfe, findet alles fressbare von alleine. Vor allem wenn er Frust schiebt! Türen aufmachen?Nö,wofür hat man Personal! Draußen findet er selbstverständlich IMMER einen Weg um dahinzukommen wo er hin will.Manchmal überlegt er sich aber doch anders.Wobei er fremde Gewässer erstmal vorsichtig abcheckt.UO und Tricks kennt er nicht.Kann er vermutlich auch gar nicht,weil von der Vorbesitzerin kein Wert auf "konzentriertes Arbeiten" gelegt wurde.Ist beim Apportieren deutlich zu merken.
So wer ist jetzt der intelligenteste von allen?

Das Buch von Stanley Coren hatte ich auch mal ausgeliehen.Konnte aber nicht alles mit Flecki testen,weil sie noch im Tierheim war.
 
Das Fazit von Lahoretaubes Website finde ich sehr gelungen:"Die Frage, welche Hunderasse denn nun am intelligentesten ist, lässt sich also genauso wenig beantworten, wie die Frage, welche Tierart die schlauste ist. Das wäre ungefähr, als ob man entscheiden müsste, welches Werkzeug das bessere ist: Hammer oder Schraubenzieher? Es kommt immer auf den Kontext an und darauf, was man gerade benötigt." (https://hundeprofil.de/schlau-schlauer-am-schlausten/)
(Das, was wir auf der vorigen Seite gesehen haben beruht übrigens tatsächlich auf Corens Buch. Es scheint ganz wenig Forschung zum Thema zu geben.)
 



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