Intelligenz beim Hund

Erster Hund
Lucky, JRT
Zweiter Hund
Aslan/Rottweiler
Glaubt ihr, dass es intelligentere Hunde gibt? Glaubt ihr, dass man Intelligenz an der Rasse fest machen kann? Sind Hunde mit WTP eurer Meinung nach intelligenter? Woran macht ihr Intelligenz fest?
 
Ja. Es gibt Intelligenzunterschiede.
Nein, ich mache sie nicht an der Rasse fest.
Ich hab sogar meistens das Gefühl, dass WTP Hunde dümmer sind als eigenständige 😳

Intelligenz wird ja häufig daran fest gemacht, wie schnell ein Hund Tricks zuverlässig erlernen kann.
Das halte ich aber für ziemlichen Blödsinn. Es ist ja nicht so, dass manche Hunde die Tricks nicht lernen könnten, sondern dass sie es nicht wollen. Macht sie das dumm? Ich finde nicht.

Z.B. wenn ein Leckerli aus einer Versuchsanordnung geholt werden soll und ein verfressener Hund alles daran setzt, die Aufgabe zu lösen. Ist er dann intelligenter als ein mäkeliger Hund, der sich nicht dafür interessiert?
Ich denke nicht.
Ist der WTP Hund, der sofort beim Menschen um Hilfe bittet, intelligenter als der eigenständige Hund, der die Aufgabe alleine löst?
Ist es wirklich intelligent, einen erlernten Trick 100mal hintereinander auszuführen? Wir als Menschen würden uns spätestens beim vierten Mal an die Stirn tippen.

Hermes ist ein sehr intelligenter Hund. Tricks lernt er sofort, führt sie aber nicht wiederholt aus. Er beobachtet viel und verhält sich sozial souverän und manipulativ.
Auf einer Feier hat mal eine Frau versucht ihn zu verarschen indem sie so getan hat, als würde sie ein Leckerli aus der Tasche ziehen. Er ist kein zweites Mal darauf hereingefallen.

Wenn Hermes aufs Sofa will und da liegt En-Lil, findet Hermes auf dem Boden ganz tolles Futter. Der verfressene En-Lil springt sofort auf, weil er es haben will. Hermes kann sich hinlegen. Das funktioniert immer. En-Lil ist nicht so die Leuchte.
Wir nennen ihn liebevoll unseren Labrador ;)

Bei den WTP Hunden hat man manchmal den Eindruck, man müsse ihnen sagen, welchen Fuß sie nach vorne setzen müssen, sonst wissen sie nicht weiter. Weiß nicht, ob das nur Veranlagung ist oder ob das (unbewusste) durch die Erziehung auch gefördert wird...
 
Ich finde ja bei euch interessant, dass dir sogar Unterschiede innerhalb der Rasse auffallen.
 
Ja das sehe ich auch so. Meine Große und ihr Bruder sind auch sooo unterschiedlich intelligent. Man sieht das echt schon am Blick, wie auch bei vielen Menschen 🤣

Jedenfalls würde sie als Labrador bei jedem Hunde-Intelligenztest als Albert Einstein abschneiden, weil sie alles tun würde um ans Leckerli zu kommen und Tricks schnell lernt und ausführt bis die Leckerlies leer sind.

Ist aber tatsächlich keine Leuchte. Manchmal steht sie auf Weiden vor einem 10 m Zaunabschnitt, der vorne und hinten offen ist und kommt nicht mehr „raus“ 🙈

Die Kleine ist sehr viel schlauer.

Wie beim Menschen auch, könnte man aber natürlich noch sehr viel differenzierter an die Frage rangehen und soziale Intelligenz etc. einzeln beantworten.
 
Aber wie intelligent ist es, wenn ein selbstständiger Hund versucht zig mal dasselbe Problem zu lösen, immer wieder scheitert und nicht auf die Idee kommt mit seinem Menschen zu kooperieren?
Oder wie intelligent ist es, jedesmal viele eigene Ressourcen zu verschwenden, wenn man durch Kooperation mit dem Menschen dasselbe Ziel viel schneller erreichen kann?
 
Ich versuche mal meine Eindrücke zu schildern.
Unser Lucky kam ja erst mit 7,5 Jahren zu uns, deshalb kann es passieren, dass ich ihm Unrecht tue. Er trickst gern, ich empfinde es aber als schwierig, ehe er Neues versteht. Auch wenn ich es ihm zeige oder er bei Aslan zuschauen könnte- nicht so einfach. Er ist zwar eifrig dabei und klar fällt dann mal der Groschen, aber anfangs fang ich oft von vorn wieder an. Gut, jetzt geht er auch auf die 14 zu, ist weitestgehend taub, die Augen lassen auch nach, das Herz haben wir gut im Griff, deshalb kann er noch rennen wie ein Jungspund.
Er hat mächtig Probleme, sich an Neues zu gewöhnen.
Gegenüber Aslan ist er schon lernfähig. Er hat gelernt, Leckereien lieber gleich zu futtern und nicht zu verbuddeln. 😉
Ich würde ihm eine sehr gute "soziale Intelligenz" in Bezug auf Hunde bescheinigen (auf Menschen übrigens auch). Er hat uns super unterstützt bei der Erziehung Aslans, immer das richtige Mass gefunden- soweit ich es beurteilen kann. Auch bei Fremdhunden, ein gutes Gefühl und klasse Verhalten, finde ich.
Bei Lucky hab ich manchmal Zweifel, ob ich überhaupt den richtigen Zugang zu ihm gefunden hab- ich kann es nicht beschreiben. Für sich sorgen kann er, die Schläue hat er. Also, der passt auf sich auf, der kommt durchs Hundeleben.
 
Das zeugt nicht gerade von Intelligenz, würde ich mal sagen. In der freien Natur würde ihm dass u.U. das Leben kosten. Verschwendung von Ressourcen könnten da tötlich enden. Dieses Verhalten ist menschengemacht und auf den Zweck des Hundes gezüchtet. Eigentum des Besitzers um jeden Preis zu beschützen und koste es dem Hund das Leben.
 
....

Manchmal steht sie auf Weiden vor einem 10 m Zaunabschnitt, der vorne und hinten offen ist und kommt nicht mehr „raus“ 🙈

.....

Das gibt es in der Intelligenzforschung als "Umwegtest" (ev. Umvegtest bei Amerikanern). Unsere Bella damals hat nie kapiert, wenn sie vorne am Gitter stand, hinten die Tür offen war und wir vor ihr standen, dass sie zuerst zurück laufen muss um zu uns zu kommen.

Weshalb ich mich sehr freue, wenn Rika im Gelände einen Umweg läuft, weil auf direktem Weg z. B. Brombeerranken liegen.

Eigentlich ist es müßig, die Frage zu diskutieren, weil man ja immer noch nicht weiß, was Intelligenz eigentlich ist, geschweige denn, wie man sie testen kann. Testen tut man i. d. R. die Eignung für bestimmte Aufgaben, und da gibt es bestimmt rassetypische Unterschiede. Aber ich bin überzeugt, dass man "abstrakte Intelligenz" nicht an der Rasse festmachen kann. Und dass die "Intelligenz" des Erwachsenen auch sehr von der Aufzucht abhängt (ganz konkret, was die Anzahl und Verknüpfung von Gehirnzellen angeht).
 
Ist es nicht auch intelligent von einem Tier mit möglichst geringem Einsatz von eigenen Ressourcen (Zeit u Energie) und möglichst geringem Verletzungsrisiko möglichst bequem durchs Leben zu kommen.
Dann wäre die "Immer-dabei-Begleithündchen" die Intelligentesten.
Oder ist es wirklich schlau aufs ungewisse dem Kaninchen, das 20,30m vor dir aufspringt hinterher zugehen, mit hohem Einsatz von Zeit und Energie bei ungewissen Ausgang oder ist es schlau zum rufenden Frauchen zurückzusenden, die einem dann den Futterbeutel schmeißt. Da kann Hund auch rennen/hetzen hat einen garantierten Jagderfolg und Krieg noch ne Belohnung.
Schlau wäre es also NICHT dem Kaninchen hinterherzurennen
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben