Wie handhabt ihr zwar ungefährliche, aber durchaus unerwünschte Kontakte möglichst freundlich?
Oder kann ich mich von der freundlichen Variante für immer verabschieden...?
Für Kira sind ja leider 99 Prozent aller Kontakte unerwünscht, gefährlich waren bisher aber nur eine Handvoll "Kontakte" in über 6 Jahren.
Bei uns ist es also täglich so, dass der potentielle Kontakt unerwünscht aber nicht gefährlich ist/wäre.
Bis ich Kira bekam, kannte ich es nicht, dass Hunde überhaupt keinen Kontakt wollen und andere Hunde wie Luft behandeln. Und gerade dieses Ignorieren von Kiras Seite stachelt die allermeisten Hunde erst recht auf.
Anfangs habe ich versucht, freundlich aber bestimmt mit den Haltern zu reden, sie dazu zu bringen, ihren Hund aus der Reichweite zu nehmen.
Hat nix gebracht.
Sofern überhaupt Halter sichtbar waren.
Als ich ständig diese Situationen hatte, wurde ich ziemlich schnell wütend und habe meinem Ärger deutlich Luft gemacht.
Hat ebenso nix gebracht.
Mittlerweile bleibe ich ruhig, blocke freilaufende Hunde bzw. mache schon auf wenige Meter Abstand klar, dass sie nicht näher kommen brauchen.
Wenn ein Halter dabei ist und es so aussieht, als könne er auf seinen Hund einwirken, dann sage ich nur kurz, dass Kira normalerweise keinen Kontakt möchte und andere Hunde immer ignoriert. Kira demonstriert das aber auch überdeutlich, so dass jeder sofort merkt, dass ich keinen Stuss erzähle.
Ab und an kommt dann noch die Frage, warum das so ist.
Aufgrund von Kiras deutlicher Körpersprache bemühen sich die weitaus meisten Halter, die da sind und auf ihren Hund achten, diesen dann wirklich von Kira abzuhalten. Und dann gibt es diese seltenen Fälle, wo Kira sich plötzlich anders entscheidet und von sich aus Kontakt aufnehmen will.
Ob's der Geruch ist oder das Wesen des Hundes, keine Ahnung, es sind die unterschiedlichsten Hundetypen.
Heute morgen sind wir einem zuckersüßen Dogo Argentino Welpen begegnet, noch keine 4 Monate alt.
Der Halter war unmittelbar daneben, die Kleine lief frei auf dem Feldweg.
Sie hat sich zuerst hingesetzt, als Kira in Reichweite war, ist sie auf sie zugelaufen und wollte schnuppern.
Kira war neben mir, dann sofort hinter mir, dann wieder neben mir.
Ich wollte die Kleine natürlich nicht mit irgendeinem Verhalten verschrecken, also gab es eine kurzes Ringelreihen. Wobei ich wirklich stolz auf Kira bin, die gar keine Lust auf diesen Welpen hatte, aber sich immer nur entzogen hat, ohne "böse" zu werden.
Dauerte auch nur ein paar Sekunden, dann hat der HH die Kleine auf die Seite gezogen. Kira saß dann neben mir, ich unterhielt mich noch ein bisschen mit ihm und die Kleine durfte mich beschnuppern und sich ein paar Streicheleinheiten abholen. Ohne dass sie Kiras Wohlfühldistanz nochmal unterschritten hat.
Ja, genau... warum? Weil halt....
Wie gesagt, bei mir bestätigt Kira meine Worte überdeutlich, so dass jeder merkt, sie will wirklich nicht.
Wenn der eigene Hund eigentlich will, du es aber nicht willst, wird die Sache natürlich schwierig.
Ich kann deine Gründe auch verstehen.
Wenn ich allerdings einen Hund hätte, der gern Kontakt aufnehmen möchte, dann würde ich es auch erlauben. Unter Beobachtung.
Amy war ja ganz anders und bei ihr habe ich es so gehandhabt, dass ich immer angeleint habe, wenn Hunde oder Menschen entgegen kamen.
Freilaufenden Hunden bin ich auch erst mal entgegen getreten und wenn klar war, sie sind freundlich und Amy wollte (was immer der Fall war), dann habe ich sie abgeleint und sie haben gespielt.
Waren Halter dabei, gab es eine kurze Frage, sollen sie spielen, dann wurde abgeleint oder auch nicht.
Es gab übrigens einige Halter, die nicht wollten, dass ihr Hund mit Amy spielt. Hat mich wirklich erstaunt, weil ich 6 Jahre lang gefühlt immer nur das Gegenteil erlebt habe .
War aber nie ein Problem, weil Amy von Beginn an bei jedem Kontakt erst mal angeleint war. Sie hat hier nie die Erfahrung machen dürfen, ungefragt auf andere Menschen oder Hunde zubrettern zu dürfen.
Das würde ich mit jedem Welpen so halten, Kontakte hatte sie trotzdem genügend.
Rein vom Gefühl her, finde ich es als Halter schöner, wenn der eigene Hund viele Kontakte haben darf/kann, sofern er selbst das möchte.
Es ist doch wirklich toll, wie die Hunde herum springen, miteinander spielen und die Welt vergessen.
Und ich persönlich würde sehr gern auf Hundewanderungen mitgehen, wo die Hunde großteils frei laufen.
Auch wenn es dann mal Reibereien gibt, das gehört doch dazu.
Mit Kira ist das aber unmöglich, das werde ich dann auf irgendwann später verschieben müssen.