Hin und Hergerissen... Brauche Rat

Erster Hund
Alma / Spitz- Mix (4 Monate
Hallo Leute,

Ich bin wie die Überschrift schon sagt im Moment etwas ratlos. Ich versuche euch mal zu erklären um was es geht.
Also meine Hündin Alma ist jetzt 1Jahr und 5 Monate alt. Ich habe sie geholt als sie 4 Monate alt war. Anfangs war alles toll und super sie hat gehört und war auch in der Junghundegruppe immer eine der besten naja und dann kam die Pupertät. Sie hörte fast überhaupt nicht mehr auf Spaziergängen kam es dann sogar vor das sie weglief. Ich mit ihr also wieder angefangen am der Schleppleine zu üben das klappte aber nur zum Teil. Ich muss dazu sagen das ich sie zu der Zeit beim spazieren gehen sehr eingeschränkt habe. Also sie durfte nicht wirklich viel schnüffeln ich bin dann meistens schnell weiter habe auch kaum auf sie geachtet. Ich habe mich mit meiner Hundetrainerin getroffen die hat mir dann ein paar Tipps gegeben wie ich es besser machen kann. Und was soll ich sagen? Die haben geholfen ich habe dann auch angefangen um zu denken. Ich habe mich mehr auf sie konzentriert habe auf ihre Körpersprache geachtet. Es läuft jetzt um Welten besser als vorher. Der Rückruf klappt zu 99%. Früher hat sie wenn ich sie gerufen habe und sie kam immer das gleiche bekommen also lockerließ oder Leberwurst. Die Hundetrainerin hat mir gesagt ich solle es spannender für sie machen. Sprich ich solle ihr einmal den Ball dann mal den Futterbeutel oder ihr auch mal ein paar Leckerbissen ins Gras werfen damit sie sie suchen kann. Was soll ich sagen? Es ist sehr viel besser geworden auch die Beziehung zwischen uns beiden ist stärker geworden. Sie schaut sich nach mir um wenn fremde Personen kommen oder ein anderer Hund schaut sie mich an, das hat sie vorher nicht gemacht.
Jetzt zu meinem Problem. Die kleine Maus hat laut Bluttest, den wir machten weil sie sich ständig juckt, eine Allergie auf Huhn, Rind, Kartoffeln und Kuhmilch. Ich habe daraufhin angefangen ihr Rinti Sensitiv zu füttern mit Pferd oder Lamm. Eine Besserung ist eingetreten aber leider nicht lange. Die Hundetrainerin riet mir mich an eine Tierheilpraktikerin zu wenden. Das Tat ich sie kam zu mir nach Hause wir besprachen ein paar Dinge wie es so läuft, wie sie so auf neue Situationen reagiert und so weiter. Sie sagte mir wie ich die Umstellung auf Barf am besten bewerkstelligen soll. Alma ist leider ein sehr unsicherer Hund neue Sachen bedeuten stress für sie. Gestern habe ich mich noch mal mit der Tierheilpraktikerin getroffen, weil sie Alma Bachblüten geben wollte damit sie nicht mehr so schnell in Stress verfällt. Wir liefen durch einen Park sie sagte mir gleich zu Beginn das Alma die Kontrolle übernimmt also das sie mich führt und das sie alles regelt. Sie hat dadurch Stress das habe ich auch gesehen also sie hechelte machte sich wild wegen einem Springbrunnen und ihr Herzschlag beschleunigte sich. Sie zeigte mir wie ich sie führen muss damit Alma nicht mehr das Gefühl hat das sie alles regeln muss. Das sah so aus: jedesmal wenn Alma an ihr vorbei laufen wollte hat sie die Richtung gewechselt das fand ich ja auch noch ok Alma ergab sich sozusagen und lief recht schnell an der Lockeren Leine neben ihr her. Als uns jedoch Fremde Menschen entgegen kamen und Alma in die Richtung geschaut und auch ein zwei Schritte auf die Leute zu Ging fing sie an zu Zischen um Alma damit zu verstehen zu geben das sie das lassen soll. Ich weiß nicht was ich davon halten soll? Sie hat sich auch etwas in ihre Richtung gebeugt sie aber nicht berührt. Sie meinte auch noch das die Konditionierung auf Lekerlies nichts bringt den ich wäre der Rudelführer. Das machte sie mir dann gleich etwas unsympathisch den ich bin der Meinung das ich mit Alma nicht in einem Rudel sondern in einem Sozialverband lebe. Sie hat auch die ganze Zeit von Rudelführer gesprochen und das es manche Hunde gibt sie sich von dem Zischen und dem kurzen drüber beugen nicht beeindrucken lassen. Mit denen müsste man dann etwas grober werden was sie damit gemeint hat sah ich dann als eine Dame mit einem Dackel Terrier Mix auf uns zu kam. Sie ist bei ihr in der Gruppe und weil der Hund anfing uns verbellen zu wollen beugte sie sich jedesmal runter um ihm am Brustkorb zurück zu schieben oder ihm auch mal einen leichten klappt zu geben also vor den Brustkorb das natürlich alles gefolgt von dem blöden Gezische. An der Leine wurde da natürlich auch rum geruckt. Die Tierheilpraktikerin hat mit ihrem Mann eine Hundeschule und die bieten dort jeden Ersten Sonntag im Monat eine Hundewanderung an. Sie hat gesagt ich solle doch daran Teil nehmen damit ich mit Alma arbeiten kann und ihr Mann sich die Maus mal anschauen kann. Ich bin jetzt hin und her gerissen einerseits sehe ich ein das Alma stress hat, weil sie glaubt das sie alles regeln muss anderer seist habe ich auch Angst die Erfolge die wir jetzt haben kaputt zu machen mit dem was mir die Tierheilpraktikerin geraten hat.
Ich hoffe ihr könnt mir Tipps geben.
LG

Sky
 
Ich sehe derzeit immer mehr Hunde, welche mit diesem Zischen und sonstigen Erziehungsmaßnahmen "gebändigt" werden - erzogen und souverän ist keiner davon, viele wirken aber recht "brav" weil sie gelernt haben artig hinter Herrchen/Frauchen her zu dackeln. Letztendlich sind das viele kleine Cesar Millan Abkupferer, die sich nun alle zum "Profi" berufen fühlen :traurig7:

Ich bin durchaus der Überzeugung, dass Hunde Grenzen brauchen und dass ein zu wenig davon auch nicht nur gut für den Hund ist - viele Hunde haben da auch durchaus Stress, brauchen und verdienen eine angemessene "Führung" (jemanden wohin "führen" heißt ja letztendlich den Weg zu kennen und nicht den anderen in ein fertiges Schema zu pressen). Aber dieses Übermaß an Kontrolle, dass diese CM Anhänger & -Nachmacher ausüben müssen, um sich "Rudelführer" zu nennen, finde ich schon krass und auch recht traurig. Souveränität (die man als "Rudelführer" bräuchte) ist was anderes - ich sehe da eher eine starke Angst die Kontrolle zu verlieren.

Wie das bei dir tatsächlich aussieht und was ihr im Speziellen braucht kann dir wohl nur jemand sagen, der euch auch persönlich kennengelernt hat.

Prinzipiell würde ich sagen...

1) Wenn du dich mit etwas nicht wohl fühlst - mach es nicht!

2) Du hast die Dame - wenn ich richtig gelesen habe - nicht um Trainingstipps gebeten, sondern es ging um Bachblüten (und die Allergie deiner Hündin?). Eine andere Trainerin hast du doch schon oder? Und mit der anderen Trainerin hat es gut geklappt?
--> Die Dame drängt dir also Sachen auf, um die du definitiv nicht gebeten hast. Ich würde mir das nicht aufquatschen lassen, schon gar nicht, wenn sie dir mit "der Hund ist so und so und braucht das und du hast ja alles falsch gemacht" ein schlechtes Gewissen machen will. Das ist ganz klar nicht ihre Aufgabe und in meinen Augen fällt das unter "schlechte Manieren".
Wenn du ohnehin schon eine gute Trainerin hast, mit der alles gut läuft würde ich schlicht bei dieser bleiben :jawoll:

3) Deine Hündin ist nach wie vor im Pubertäts-Alter... auch wenn es manchmal schwer ist: gib ihr Zeit :zwinkern2:
 
Hallo,

ich sehe da trotz der enormen Aufklärung im Internet auch eine gefährliche Entwicklung in Sachen Erziehung und Hundetraining. Als ob sich Einige nun ganz bewußt gegen die Aufklärer stellen und "beweisen" wollen, daß die Rudel- und Dominanztheorie doch stimmt. Gerade bei einem unsicheren Hund, der mit Verantwortung überfordert ist, finde ich es den völlig falschen Weg, den Hund noch körperlich derart einzuschränken und zu "deckeln". Der Hund braucht Sicherheit, keine Maßregelungen und Einschränkungen (und schon gar kein Gezische, Geschubbse und Gerucke).

Aber Dein Bauchgefühl ist ja bereits gegen diese Art des Umgangs. Also folge ihm und mach der Dame klar, daß das nicht Dein Weg ist und sie sich um das kümmern soll, weswegen Du sie beauftragt hast, nämlich die Bachblütentherapie wegen ihrer Allergie.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Erstmal danke für die schnellen Antworten.

@Blumenfee
2. ja ich habe eine Trainerin mit der ich auch sehr gut auskomme und mit der es auch sehr gut klappt. Nein ich wollte eigentlich keine Tipps in Sachen Hundeerziehung von ihr eigentlich ging es nur um die Bachblüten.

3. ja ich weiss nur manchmal treibt die mich echt in den Wahnsinn:zornig: :zwinkern2:

Ich denke auch mal das ich mich in Sachen Hundeerziehung von der Dame fernhalten werde. Die Bachblüten Sache hat sich laut ihrer Aussage aber auch schon erledigt. Sie meinte halt das wenn ich Alma mehr Sicherheit gebe würde sich das mit dem Stress von selbst legen. Habt ihr denn Tipps wie ich meinem Hund mehr Sicherheit geben kann? Wie kann ich ihr denn zeigen das sie nichts regeln brauch sondern das ich das für sie erledige?

Lg Sky
 
Hallo,

mal plump gesagt, indem Du es ihr abnimmst.

Ist ein langer Weg, ich weiß das. Meine Maus neigt(e) schwer dazu, Menschen zu verbellen, denen wir auf dem Spaziergang begegneten. Hat auch für mich ein wenig gedauert, bis ich "unseren" Weg gefunden hatte. Zunächst habe ich am Abruf gearbeitet, sehr intensiv und immer mit Leckerchen (sie ist verfressen und das klappt gut bei ihr). Ich habe immer wieder an der Aufmerksamkeit gearbeitet. Ein Pfiff oder ein Schnalzen, worauf sie mich anschaute, wurde in den höchsten Tönen gelobt und belohnt.

Das konnte ich mit der Zeit immer weiter ausbauen, sodaß sie mich heute auch in für sie bedrohlichen Situationen zunächst anschaut und auf mein Handeln wartet. Früher hat sie das nicht interessiert und sie ist auf die Leute zugerannt und hat sie verbellt. Läuft sie heute vorweg und uns kommen Menschen entgegen, reicht ein Pfiff und sie schaut zu mir. Den Moment haben wir uns lange und schwer erarbeitet. Und in dem Moment kommt sie auf mein "Feeeiiin" sofort zu mir, läßt sich belohnen und ohne Gebell an den Menschen vorbeiführen.

Heute weiß ich, daß es ihr an Orientierung und Führung gefehlt hat, weshalb sie es eben selbst geregelt hat. Und heute ist sie dankbar, wenn ich sie abrufe und neben mir auf der abgewandten Seite an den Menschen vorbeiführe. Sie entspannt sichtlich und scheint glücklich zu sein, daß ihr diese Verantwortung abgenommen wurde.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ja da gibt es was, was einem unsicheren Hund hilft und was die Bindung zwischen Hund und Mensch wesendlich verbessert.
Das nennt sich Tellington touche. Schau mal ins I-net unter dem Begriff.
Das ist gut für Pferde Hunde und Katzen.
 
Ja das mit dem verbellen kenne ich das hat sich anfangs bei alles und jeden getan ob Menschen Hunde oder Gegenstände die sie nicht einordnen konnte. Ich habe mit ihr dann auch schon angefangen zu arbeiten und es bessert sich. wenn uns Menschen entgegen kommen oder Hunde rufe ich sie ran und führe sie wie du auf der abgewandten Seite vorbei. wenn sie Gegenstände anbellt lege ich sie ab und gehe zum besagten Gegenstand um ihr zu zeigen das es harmlos ist. Ich rufe sie dann ran damit sie sich selbst überzeugen kann meist schnuppert sie dann dran und schon ist es uninteressant.

@Labbibube
danke das werde ich mir mal anschauen.
 
es gibt verschiedene Arten und Ebenen einem Hund Sicherheit zu geben - was genau zu tun ist, wird auf eure Baustellen ankommen. :zwinkern2:

So ganz prinzipiell und Baustellen-unabhängig finde ich es immer gut, wenn Umwelt unsichere Hunde immer wieder kleine Herausforderungen meistern dürfen. Das kann zB sein über ein Gitter zu gehen, das man vorher ein wenig gruselig fand (aber nicht so schlimm, dass man Panik davor hatte) - möglichst ohne Futterlocken und möglichst selbstständig. Dann darf man auf seinen Hund auch ordentlich stolz sein - sie selbst sind es nämlich meistens auch und diese kleinen Erfolgserlebnise steigern das Selbstbewusstsein :zwinkern2:

Baustellen-spezifischer ist es in erster Linie wichtig, dass man begreift, dass man als "Führungsperson" eben auch genau diese sein muss. Chef sein heißt nämlich nicht immer nur, dass jeder nach meiner Pfeiffe zu tanzen hat. Genau genommen ist es ein harter Job, man hat für alle die Verantwortung und muss dafür sorgen, dass es allen gut geht - mit ein Grund warum viele Hunde mit der ihnen durch Unwissenheit zugeschobenen Aufgabe heillos überfordert sind und ich mich gegen die Behauptung wehre, dass fast jeder Hund nach einer Führungsposition strebt. Die meisten sind heilfroh, wenn man sie ihnen abnimmt.

Geht es deinem Hund somit als Beispiel nicht gut damit, wenn er von fremden Menschen angegrabbelt wird, so ist es deine Pflicht dafür zu sorgen, dass sie es nicht tun. Weiß dein Hund: "ok, Frauchen kümmert sich um die", so muss er es nicht selbst tun.
Agiert dein Hund schon (für dich unangemessen) selbstständig, so gibt es die Möglichkeit mit irgendeiner Form von Aufmerksamkeitssignal auf dich zu konzentrieren und ihm dann Schritt für Schritt zu zeigen, dass man an der Situation auch anders vorbei kommt und dass du eventuell auftretende Probleme (zB ein dann doch herbei laufender Hund) schon lösen wirst. Einen genauen Aufbau würde ich aber mit deiner Trainerin besprechen. Sie wird besser wissen, wo man wie ansetzen muss, wann der nächste Schritt erforderlich ist, etc.

Ich persönlich finde es wichtig, dass man seiner Aufgabe aber nicht nur im Training gerecht wird, sondern auch im Ernstfall. Ich finde es einfach zweischneidig im Training meinem Hund zu suggerieren "ich pass schon auf dich auf" und im Ernstfall (zB bei einer echten Attacke durch einen fremden Hund) tatenlos daneben zu stehen á la "ich will nicht gebissen werden". Ich weiß, dass ich mir damit nicht nur Freunde mache, weil bei Vielen der Mensch vor dem Hund geht, aber wenn ich bedenke wieviele Hund sich bereits bei echten Gefahren vor ihr Herrchen/Frauchen gestellt haben und wieviele es ohne zu Zögern tun würden, finde ich es einfach feige (sorry), wenn so mancher Mensch sich zu schade ist, seinem Hund zu Hilfe zu eilen, wenn dieser sie benötigt. Dass er dabei als Führungsperson auch gnadenlos unglaubwürdig wird, ist der andere Nebeneffekt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was wir bei Unsicherheit bei entgegenkommenden Spaziergängern etc gemacht haben, ist das Clickern.
Natürlich muss man es zunächst aufbauen, aber wenn der Hund das Clickern erstmal verstanden hat, verspürt der Hund ein angenehmes Gefühl, wenn der Click kommt, da es ja das Zeichen für ein Leckerchen ist und Leckerchen bedeutet positives Gefühl.
Also haben wir unterwegs angefangen jedesmal zu clicken, wenn sie etwas gesehen hat, was ihr Stress machte. Irgendwann hat sie dann angefangen uns anzusehen, wenn sie einen Spaziergänger oder so gesehen hat. Also ihr Blick kam schon, bevor der Click kam.
Dann haben wir angefangen zu clicken, wenn sie uns angesehen hat. Dadurch hat sie gelernt uns die Aufmerksamkeit zu schenken, wenn sie etwas sieht. Hiermit konnten wir ein Alternativverhalten aufbauen. Das heißt wir haben ihr gezeigt, dass sie zum Beispiel unsere Finger anstupsen kann, wenn sie etwas sieht, was ihr Stress macht, wodurch sie wiederum weiß, was sie in einer solchen Situation machen kann.
Seit wir das machen, ist sie schon super entspannt, wenn uns etwas oder jemand entgegenkommt. Einfach weil sie weiß, was sie machen kann. Dadurch hat sie Sicherheit bekommen :)
 



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