Hund setzt sich eigenständig hin

Ich erkenne leider schwer wann es genug für meinen hund ist. Hast du vielleicht tipps wie ich die Anzeichen erkenne?

Im Prinzip geht es darum, aufzuhören wenn es gerade für euren Trainingsstand richtig gut läuft. Hast du zwei oder drei richtig gute Wiederholungen geschafft, ist das ein prima Zeitpunkt aufzuhören. Wenn du bemerkst, dass dein Hund anfängt gedanklich abzudriften, hektisch oder umgekehrt langsam zu werden, dann hast du zu lange trainiert: Zeit notieren, und nächstes mal deutlich früher aufhören.

Was man sich dabei immer vor Augen halten sollte: Jede Wiederholung festigt ein Verhalten - erwünschtes wie unerwünschtes. Der große Trick ist also, innerhalb der Trainingszeit auf möglichst viele richtige und möglichst wenige falsche Wiederholungen zu kommen. Je länger man macht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit auf falsche. Schaffe ich es, innerhalb kurzer Zeit drei oder vier gute Ausführungen zu bekommen, dann habe ich einen ganz hohen Prozentsatz an richtigen, prima! Wiederhole ich dagegen etwas nicht so gutes ein ums andere mal in der Hoffnung, dass es doch noch mal besser wird, dann ist mein Prozentsatz an guten Ausführungen sehr niedrig - schlecht fürs Training. Von daher: Nimm dir jeweils kleine Trainingsschritte vor, sieh zu dass die möglichst oft klappen, und höre auf bevor es schlechter wird. Dann wirst du auch schnelle Fortschritte bekommen.
 
Lieben dank für deine Antwort!
Wieso sollte man den Hund denn damit nie stehen lassen? Und geht ein einfaches bei fuss Kommando als alternativ verhalten? Auch wenn der Hund es noch nicht so beherrscht? Mein Hund beherrscht unter grosser Ablenkung noch kein Kommando absolut gut. Aber ich persönlich hätte eben ein bei fuss gerne als alternativ verhalten. Denn ich habe gemerkt dass mein Hund noch aufbrausender wird, wenn er nix zu tun hat quasi, wie z.b beim Sitz.

Das verstehe ich nicht boese und du könntest recht haben! Ich achte leider nicht so auf meine Körperhaltung, da muss ich echt mehr drauf achten.
Wie genau meinst du das unbewusste ausbremsen?

Für einen Hund ist es immer einfacher, wenn ihm nach einem Verbot ein alternatives Verhalten angeboten wird.

Einfach "Nein", ja gut, dann hört er wahrscheinlich mit dem auf, was er grad tut. Aber das wars dann auch. War ein negatives Erlebnis für ihn. Und damit steht er dann da.
Bietest Du ihm statt dessen ein anderes Verhalten an, was dann auch belobigt wird, für ihn einen Erfolg darstellt, ist das für den Hund positiv. Du lenkst sein Verhalten aktiv um, er merkt, was er tun kann, um ein positives Erlebnis zu haben.

Und auf Dauer bieten positive Verknüpfungen mehr Lernerfolge.

Beispiel: der Hund bellt an der Leine. Du verbietest, er hört auch kurzzeitig auf. Wird aber beim nächsten Anlaß wieder bellen. Weil er nicht weiß, was er statt dessen tun soll und bellen seine Art der Problemlösung ist.
Lenkst Du statt dessen den Hund um. Du weißt, gleich bellt er und gibst ihm ein anderes Kommando, dass er gut ausführen kann, bekommt er Lob. Und wenn du es oft genug konsequent wiederholst, wird er das unerwünschte Verhalten lassen und statt dessen das andere zeigen.

Man kann als Alternativverhalten statt eines Kommandos dem Hund auch ein Spiel anbieten, ein Leckerli, irgendwas, was er toll findet.

Kommt immer auf die Situation und den Hund an. Benutzt Du ein Kommando, sollte es eins sein, das der Hund schon wirklich gut beherrscht.
Denn wenn er ein unerwünschtes Verhalten lassen soll undgleichzeitig ein Kommando ausführen, das er noch nicht richtig kann, ist Überforderung und Frust vorprogrammiert.

Wie silkies schon schrieb, mußt Du sowieso drauf achten, alles in kleinen Schritten aufzubauen. Auch erwünschtes Verhaltenbei starker Ablenkung muß in kleinen, manchmal kleinsten Schritten erarbeitet werden.

Ich hoffe, es ist verständlich.;)

Unbewußtes Ausbremsen:

Passiert oft bei sensiblen Hunden. Nur ein Beispiel:
Der HH flötet freundlich "Hiiieer" und beugt sich gleichzeitig mit dem Oberkörper dem Hund entgegen, schaut ihn auch noch direkt an.
Das ist aus Hundesicht eher bedrohlich.
Wenn ein Hund einem anderen Hund begegnet und diese sich direkt anschauen, den Körperschwerpunkt etwas nach vorn auf den Vorderkörper verschieben, ist das eine Machtdemonstration. Und nicht unbedingt einladend und freundlich.

Der Mensch tut das gleiche mit seiner Körpersprache, die Stimme vermittelt aber etwas ganz anderes. Das bringt viele Hund in einen Zwiespalt.
Selbstbewußtere Zeitgenossen können damit umgehen. Und kommen trotzdem. Obwohl viele bei genauerem hinsehen auch Beschwichtigungssignale zeigen. Manche Hunde kommen dann aber nur sehr zögerlich oder garnicht.
Was wiederum der Mensch nicht versteht, frustriert und wütend wird, den Hund für bockig oder trotzig hält, energischer ruft und schon ist man in einem Kreislauf ohne Ende.

Es gibt einige gute Bücher, wo diese Dinge mit der Körpersprache auch mit Fotos gut erklärt sind.
 
Zum Thema Alternativverhalten noch eine kleine Ergänzung: Das funktioniert dann am besten, wenn dem Hund das Alternativverhalten auch logisch erscheint. Wenn zum Beispiel mein Terrortier beim Anblick anderer Hunde keine Randale schlagen soll, dann würde für ihn ein Sitz keine gute Alternative darstellen: Er will die anderen ja auf Abstand haben, und während er sitzt kommen die immer weiter auf ihn zu. Also wäre das Sitz für ihn zwar vielleicht von mir belohnt, aber gleichzeitig durch die Umwelt bestraft - blöde Kombination. Während ein Ausweichen schon deutlich besser ist, das kann ich belohnen und gleichzeitig bekommt er den Abstand den er sich wünscht. Da fällt es ihm also nur schwer, dass er die potentielle Bedrohung dafür aus den Augen lassen muss - und eine Schwierigkeit ist wahrhaftig genug! War jetzt natürlich nur ein Beispiel, bei einem Hund der sich doof benimmt weil er eigentlich zum anderen Hund hin will wäre das nämlich genau umgekehrt. Es macht also immer Sinn, sich zu überlegen weshalb der Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt, und dann das gewünschte Alternativverhalten passend auszuwählen.
 
Im Prinzip geht es darum, aufzuhören wenn es gerade für euren Trainingsstand richtig gut läuft. Hast du zwei oder drei richtig gute Wiederholungen geschafft, ist das ein prima Zeitpunkt aufzuhören. Wenn du bemerkst, dass dein Hund anfängt gedanklich abzudriften, hektisch oder umgekehrt langsam zu werden, dann hast du zu lange trainiert: Zeit notieren, und nächstes mal deutlich früher aufhören.

Was man sich dabei immer vor Augen halten sollte: Jede Wiederholung festigt ein Verhalten - erwünschtes wie unerwünschtes. Der große Trick ist also, innerhalb der Trainingszeit auf möglichst viele richtige und möglichst wenige falsche Wiederholungen zu kommen. Je länger man macht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit auf falsche. Schaffe ich es, innerhalb kurzer Zeit drei oder vier gute Ausführungen zu bekommen, dann habe ich einen ganz hohen Prozentsatz an richtigen, prima! Wiederhole ich dagegen etwas nicht so gutes ein ums andere mal in der Hoffnung, dass es doch noch mal besser wird, dann ist mein Prozentsatz an guten Ausführungen sehr niedrig - schlecht fürs Training. Von daher: Nimm dir jeweils kleine Trainingsschritte vor, sieh zu dass die möglichst oft klappen, und höre auf bevor es schlechter wird. Dann wirst du auch schnelle Fortschritte bekommen.
Lieben dank! Du hast wirklich recht! Ich neige leider dazu bei einem misslungen training, direkt es nochmal zu versuchen... Da ist es wirklich besser wenn man kürzer macht und aufhört wenn es nicht gut läuft, danke!
 
Ich will hier keinesfalls klugscheißern, aber versuch früh genug aufzuhören, ehe es anfängt zu kippen. Das war oftmals mein Fehler, ist es heute manchmal noch.
 
Für einen Hund ist es immer einfacher, wenn ihm nach einem Verbot ein alternatives Verhalten angeboten wird.

Einfach "Nein", ja gut, dann hört er wahrscheinlich mit dem auf, was er grad tut. Aber das wars dann auch. War ein negatives Erlebnis für ihn. Und damit steht er dann da.
Bietest Du ihm statt dessen ein anderes Verhalten an, was dann auch belobigt wird, für ihn einen Erfolg darstellt, ist das für den Hund positiv. Du lenkst sein Verhalten aktiv um, er merkt, was er tun kann, um ein positives Erlebnis zu haben.

Und auf Dauer bieten positive Verknüpfungen mehr Lernerfolge.

Beispiel: der Hund bellt an der Leine. Du verbietest, er hört auch kurzzeitig auf. Wird aber beim nächsten Anlaß wieder bellen. Weil er nicht weiß, was er statt dessen tun soll und bellen seine Art der Problemlösung ist.
Lenkst Du statt dessen den Hund um. Du weißt, gleich bellt er und gibst ihm ein anderes Kommando, dass er gut ausführen kann, bekommt er Lob. Und wenn du es oft genug konsequent wiederholst, wird er das unerwünschte Verhalten lassen und statt dessen das andere zeigen.

Man kann als Alternativverhalten statt eines Kommandos dem Hund auch ein Spiel anbieten, ein Leckerli, irgendwas, was er toll findet.

Kommt immer auf die Situation und den Hund an. Benutzt Du ein Kommando, sollte es eins sein, das der Hund schon wirklich gut beherrscht.
Denn wenn er ein unerwünschtes Verhalten lassen soll undgleichzeitig ein Kommando ausführen, das er noch nicht richtig kann, ist Überforderung und Frust vorprogrammiert.

Wie silkies schon schrieb, mußt Du sowieso drauf achten, alles in kleinen Schritten aufzubauen. Auch erwünschtes Verhaltenbei starker Ablenkung muß in kleinen, manchmal kleinsten Schritten erarbeitet werden.

Ich hoffe, es ist verständlich.;)

Unbewußtes Ausbremsen:

Passiert oft bei sensiblen Hunden. Nur ein Beispiel:
Der HH flötet freundlich "Hiiieer" und beugt sich gleichzeitig mit dem Oberkörper dem Hund entgegen, schaut ihn auch noch direkt an.
Das ist aus Hundesicht eher bedrohlich.
Wenn ein Hund einem anderen Hund begegnet und diese sich direkt anschauen, den Körperschwerpunkt etwas nach vorn auf den Vorderkörper verschieben, ist das eine Machtdemonstration. Und nicht unbedingt einladend und freundlich.

Der Mensch tut das gleiche mit seiner Körpersprache, die Stimme vermittelt aber etwas ganz anderes. Das bringt viele Hund in einen Zwiespalt.
Selbstbewußtere Zeitgenossen können damit umgehen. Und kommen trotzdem. Obwohl viele bei genauerem hinsehen auch Beschwichtigungssignale zeigen. Manche Hunde kommen dann aber nur sehr zögerlich oder garnicht.
Was wiederum der Mensch nicht versteht, frustriert und wütend wird, den Hund für bockig oder trotzig hält, energischer ruft und schon ist man in einem Kreislauf ohne Ende.

Es gibt einige gute Bücher, wo diese Dinge mit der Körpersprache auch mit Fotos gut erklärt
Für einen Hund ist es immer einfacher, wenn ihm nach einem Verbot ein alternatives Verhalten angeboten wird.

Einfach "Nein", ja gut, dann hört er wahrscheinlich mit dem auf, was er grad tut. Aber das wars dann auch. War ein negatives Erlebnis für ihn. Und damit steht er dann da.
Bietest Du ihm statt dessen ein anderes Verhalten an, was dann auch belobigt wird, für ihn einen Erfolg darstellt, ist das für den Hund positiv. Du lenkst sein Verhalten aktiv um, er merkt, was er tun kann, um ein positives Erlebnis zu haben.

Und auf Dauer bieten positive Verknüpfungen mehr Lernerfolge.

Beispiel: der Hund bellt an der Leine. Du verbietest, er hört auch kurzzeitig auf. Wird aber beim nächsten Anlaß wieder bellen. Weil er nicht weiß, was er statt dessen tun soll und bellen seine Art der Problemlösung ist.
Lenkst Du statt dessen den Hund um. Du weißt, gleich bellt er und gibst ihm ein anderes Kommando, dass er gut ausführen kann, bekommt er Lob. Und wenn du es oft genug konsequent wiederholst, wird er das unerwünschte Verhalten lassen und statt dessen das andere zeigen.

Man kann als Alternativverhalten statt eines Kommandos dem Hund auch ein Spiel anbieten, ein Leckerli, irgendwas, was er toll findet.

Kommt immer auf die Situation und den Hund an. Benutzt Du ein Kommando, sollte es eins sein, das der Hund schon wirklich gut beherrscht.
Denn wenn er ein unerwünschtes Verhalten lassen soll undgleichzeitig ein Kommando ausführen, das er noch nicht richtig kann, ist Überforderung und Frust vorprogrammiert.

Wie silkies schon schrieb, mußt Du sowieso drauf achten, alles in kleinen Schritten aufzubauen. Auch erwünschtes Verhaltenbei starker Ablenkung muß in kleinen, manchmal kleinsten Schritten erarbeitet werden.

Ich hoffe, es ist verständlich.;)

Unbewußtes Ausbremsen:

Passiert oft bei sensiblen Hunden. Nur ein Beispiel:
Der HH flötet freundlich "Hiiieer" und beugt sich gleichzeitig mit dem Oberkörper dem Hund entgegen, schaut ihn auch noch direkt an.
Das ist aus Hundesicht eher bedrohlich.
Wenn ein Hund einem anderen Hund begegnet und diese sich direkt anschauen, den Körperschwerpunkt etwas nach vorn auf den Vorderkörper verschieben, ist das eine Machtdemonstration. Und nicht unbedingt einladend und freundlich.

Der Mensch tut das gleiche mit seiner Körpersprache, die Stimme vermittelt aber etwas ganz anderes. Das bringt viele Hund in einen Zwiespalt.
Selbstbewußtere Zeitgenossen können damit umgehen. Und kommen trotzdem. Obwohl viele bei genauerem hinsehen auch Beschwichtigungssignale zeigen. Manche Hunde kommen dann aber nur sehr zögerlich oder garnicht.
Was wiederum der Mensch nicht versteht, frustriert und wütend wird, den Hund für bockig oder trotzig hält, energischer ruft und schon ist man in einem Kreislauf ohne Ende.

Es gibt einige gute Bücher, wo diese Dinge mit der Körpersprache auch mit Fotos gut erklärt sind.
Lieben dank! Ist es für den Hund denn auch ein negativ Erlebnis wenn er fürs ausführen des Abbruch Kommandos ein Leckerli bekommt? Und kann ich als alternativ verhalten das Kommando schau auch benutzen? also angenommen mein Hund bellt gerade, ich nehme das Abbruch Kommando, er gehorcht und bekommt ein Leckerli und als alternativ verhalten nehme ich das schau, ginge das? Und reicht das einmal das Kommando anwende für die jeweilige situation, oder sollte ich es in der Situation merhmals anwenden? Ebenso arbeiten wir gerade an einen Entspannungs signal, wenn das gut sitzt, wie genau kann ich das dann anwenden in einer aufregenden Situation? Ich weiche nun vom thread Thema Ab, hoffe das macht nichts!

Das mit dem unbewussten ausbremsen passt leider total zu mir, da sollte ich mehr drauf achten, danke!

Ich habe meine antwort irgendwie in dein Zitat rein bekommen , tut mir leid hoff du kannst es dennoch lesen
 
Zum Thema Alternativverhalten noch eine kleine Ergänzung: Das funktioniert dann am besten, wenn dem Hund das Alternativverhalten auch logisch erscheint. Wenn zum Beispiel mein Terrortier beim Anblick anderer Hunde keine Randale schlagen soll, dann würde für ihn ein Sitz keine gute Alternative darstellen: Er will die anderen ja auf Abstand haben, und während er sitzt kommen die immer weiter auf ihn zu. Also wäre das Sitz für ihn zwar vielleicht von mir belohnt, aber gleichzeitig durch die Umwelt bestraft - blöde Kombination. Während ein Ausweichen schon deutlich besser ist, das kann ich belohnen und gleichzeitig bekommt er den Abstand den er sich wünscht. Da fällt es ihm also nur schwer, dass er die potentielle Bedrohung dafür aus den Augen lassen muss - und eine Schwierigkeit ist wahrhaftig genug! War jetzt natürlich nur ein Beispiel, bei einem Hund der sich doof benimmt weil er eigentlich zum anderen Hund hin will wäre das nämlich genau umgekehrt. Es macht also immer Sinn, sich zu überlegen weshalb der Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt, und dann das gewünschte Alternativverhalten passend auszuwählen.

Dankeschoen!
 
Lieben dank! Du hast wirklich recht! Ich neige leider dazu bei einem misslungen training, direkt es nochmal zu versuchen... Da ist es wirklich besser wenn man kürzer macht und aufhört wenn es nicht gut läuft, danke!
Nicht aufhören, wenn es nicht gut läuft, dann ist es schon zu spät, sondern aufhören, wenn es noch richtig gut läuft. Lies noch mal genau bei @Silkies nach wegen der Trainingsdauer. Sie hat es sehr gut beschrieben.
 



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