Hund setzt sich eigenständig hin

Hast du eventuell ein Sichtzeichen mitverwendet beim Sitz üben (z. B. Zeigefinger nach oben) und machst es unbewusst bei anderen Übungen mit? Das hab ich nämlich manchmal bei mir gemerkt, obwohl ich sitzen nicht so schlimm finde. Nur wenn man eine andere Handlung möchte, andere Sichtzeichen verwenden. Weil die Hunde ja auch auf unsere Körpersprache achten und die zeigt manchmal etwas Anderes, als wir sagen, in dem Fall ist das Wortkommando vom Sichtkommando überlagert. Ansonsten bin ich bei Lesko.


Oh ja, wenn ich so nachdenken, verwende ich in der tat unbewusst manchmal das Sitz sichtzeichen. Allerdings nie beim abbruchsignal. Allerdings sollte ich generell drauf achten das zu unterlassen, passiert aber so schnell unbewusst
Und lieben dank!
 
Mir fällt dabei meine Judy ein. Sie hatte Schmerzen in Rücken und Hüfte und setzte sich deshalb bei jeder Gelegenheit hin.

Können Verspannungen oder andere derartige Schmerzquellen ausgeschlossen werden?

Lieben dank für den Hinweis! Nein, das kann nicht ausgesxhlossen werden, kam mir auch nie in den Sinn... Wie merkt man denn Verspannungen?
 
Den Hinweis von @JuCo finde ich sehr wichtig, das würde ich immer als erstes abklären!

Ansonsten nennt man das, was du beschreibst, eine unvollständige Signalkontrolle. Das bedeutet, ihr habt das mit dem Sitz noch nicht fertig geübt ;)

Fertig ist eine Übung dann, wenn das Verhalten - in diesem Falle Sitz - so fest mit dem Signal verbunden ist, dass es zuverlässig gezeigt wird wenn das Signal gegeben wird und sonst nicht. Dein Hund hat offenbar bisher nur verstanden, "Mensch will was von mir = Hinsetzen". Hier lautet also die nächste Übung: Löschen! Also in mehreren Trainingseinheiten nur das Sitz üben, und zwar so, dass es nur belohnt wird wenn du vorher das Signal gegeben hast. Setzt er sich ohne das Signal hin, ignorierst du das völlig, gehst vielleicht ein paar Schritte zur Seite (damit kein ewig langes Sitzenbleiben daraus wird), und wartest wieder. Erst wenn er beispielsweise 5 Sekunden gewartet hat ohne sich hinzusetzen, gibst du das Signal und belohnst dann natürlich auch. Das kann durchaus auch mal so ausgehen, dass er in einer Trainingseinheit (die nicht länger gehen sollte als 2 Minuten!) auch mal gar nicht belohnt wird! Hier zahlt sich Konsequenz aus, so kann er um so klarer erkennen worauf es ankommt!

Ich hoffe, das war ungefähr verständlich?

Danke! ja, das war verstaendlich! Wir üben aber manchmal länger als zwei Minuten... Eher mehrere Paar Minuten.. Ist das schlimm?
 
Naja , im umkehrschluss würde das ja heißen mein Hund hat kein Kommando richtig verinnerlicht .
Der setzt sich auch ohne Kommando hin, oder geht ohne Kommando auf seinen Platz, oder kommt ohne Kommando zu mir zurück usw. ;-)

Nochmal richtig Sitz üben auf Kommando ist sicher nicht verkehrt.
Ich würde aber eher gucken dass ich die anderen Dinge nochmal richtig konsequent übe. Also ohne dass er da halt ein Sitz selber einbaut.
Timing ist wichtig.
Immer belohnen bevor er sich hinsetzt.

Ansonsten finde ich auch den Handtouch sehr gut um einen Hund aus der Sitz Position zu bringen.
Arek setzt sich auch sehr oft hin .
Wenn es für ein Kommando wichtig ist dass er nicht sitzt , hole ich ihn mit dem Handtouch raus (den Handtouch habe ich aber so aufgebaut , dass er nur steht, ohne Sitz dabei zu machen)

Üben wir was neues, benutze ich das tatsächlich sehr oft, jetzt wird mir erst bewusst wie oft arek auch ins Sitz geht wenn er unschlüssig ist was nun getan wird.

(um es mit Volker pispers Worten zu sagen: "was machen Politiker wenn sie vor einem Problem stehen ... Sie setzen sich erstmal hin" - Arek macht das auch so ;-) )

Ich denke dass Sitz einfach auch ne angenehmere Haltung für den Hund ist .
Will ich Aufmerksamkeit, wie beim üben eines neuen Kommandos, soll der Hund mich angucken.
Ich bin deutlich weiter oben als mein Hund und er muss immer nach oben schauen.
Ich kann mir gut vorstellen dass es für den Hund deutlich angenehmer ist im Sitzen nach oben zu schauen, als im stehen oder liegen.

Von daher ist es denke ich üblich dass "Sitz" auch stets mit als erstes angeboten wird.

Außerdem ist oft auch das erste was Hunde als regeln lernen. Setzt dich hin wenn ich den Napf runter stelle . Oder, wenn du mich anspringst und mir das essen klauen willst gibt es nichts, aber wenn du dich lieb hinsetzt und wartest, fällt vielleicht doch was ab ;-)

Dankeschön!
Moment - wir sprechen hier von einer Trainingssituation, nicht vom Alltagsrumlaufen. Und wenn er in der Trainingssituation sich sofort hinsetzt/auf seinen Platz geht/zu dir kommt, ohne dass du irgendwas dazu gesagt hast, dann ist da tatsächlich das Training noch nicht abgeschlossen. Im Prinzip wie ein Hund, der vor Freigabe zum Apportel rennt: Richtige Handlung, aber ohne Signal trotzdem falsch.

Deine Begründungen, weshalb Sitz als erstes angeboten wird, sind durchaus richtig. Ergänzend dazu ein ganz wichtiger Punkt: Sitz ist ein sogenanntes "billiges Verhalten". Also etwas, dessen Ausführung schnell und leicht geht und nicht viel Energie kostet. Solche Dinge lernen sich viel schneller und einfacher als "teure Verhalten", also solche, die anstrengend sind. Hat man nun etwas, das einfach geht und eine hohe Belohnungsgeschichte hat, dann ist logisch wenn das gerne mal angeboten wird: Kostet kaum was und lohnt sich sehr!


Oh, da würde zutreffen bei mir... Ich habe meinen Hund immer mit leckerli belohnt und häufig das Sitz verlangt, weil ich angst hatte, dass wenn er nicht immer ein Leckerli bekommt, er irgendwann sich nicht mehr setzen mag...
 
Ich finde es ganz angenehm wenn meine Hunde sich hinsetzen. Gerade weil ich einen Hund habe der dazu neigt sich mit Blödsinn zu beschäftigen wenn ich ihm nicht sage was er machen soll. Darum bestätige ich das sitz gern wenn es mal ein Hund (und besonders der, der gern mal Blödsinn macht) zeigt.

Gerade das Abbruchkommando finde ich so wichtig, dass mir da jedes Alternativverhalten recht wäre, hauptsache mein Hund bricht die Jagd ab/spuckt den Gifköder aus/stellt das Leinenpöbeln ein.

Aber wenn dich das "sitzt" stört wird der von Silkies vorgeschlagene Weg das Verhalten zu löschen sicherlich richtig sein.

Dankeschön!
Off topic: Ich habe auch einer, der alles gerne aussitzt. Er beherrscht aber auch nicht viele Kommandos...nur komm, bleib und Sitz. Bei Bleib, wartet er oft regungslos und setzt sich dann hin. Das stört mich aber nicht...und bringt Dir eigentlich nichts ;)

Auch bei entgegenkommenden Hunden, setzt er sich immer hin...und checkt die Lage:Dbzw das gegenüber

Hahaha, ja, meiner setzt sich bei bleib auch oftmals nach einer Weile hin, ist wohl auch bequemer . Das stört mich auch nicht, solange er ja an der stelle bleibt, zählt es fuer mich ja dennoch als ein bleib
 
ich habe noch ein paar fragen. Also kann ich das Abbruch signal, wenn es dann mal sitzt, auch dazu verwenden meinen Hund beim bellen abzubrechen? Und muss ich ihm dann ein alternativ verhalten geben, oder reicht das Abbruch signal alleine aus?

Und ich habe noch ein Problem, mein Hund läuft nie wirklich dem leckerli/Spielzeug hinterher. Wohl weil er weiss er darf das nicht. Aber zum üben brauch ich das ja, wegen seinen Jagdtrieb. Also versuche ich ihn mit einem "komm" oder "such" dazu zu bewegen, dass er danach läuft. Allerdings klappt das immer schlechter. Was koennte ich stattdessen tun? Es erschwert das training sehr, wenn er mittlerweile einfach von anfang an stehen bleibt oder sich sofort setzt...

Er benutzt das Sitz Kommando auch haeufig wenn ich von ihm ein "schau" Kommando verlange. Obwohl ich dachte es Sitze schon gut das anschauen Kommando. Anfangs tat es das auch. aber seitdem ich es so oft mit dem Sitz Kommando kombinierte, ist es eher so, dass er sich hin setzt und dann schaut. Statt nur zu schauen.oder wenigstens zu schauen zuerst und dann zu setzen . was kann ich da tun? Sollte ich das schau Kommando neu trainieren? Und sollte ich dazu dann ein neues wort verwenden?
 
Was mir dazu jetzt im Kopf rumkreist ist nix, was dich allein betrifft, sondern mehr ein ziemlich weit verbreitetes Thema: Genauigkeit im Training. Die Frage ist oft weniger, welche Signale man noch alles braucht - das schafft meist eher ein mittelprächtiges Durcheinander. Sondern mehr, wie genau man das, was man benutzen möchte, erst mal definiert, und dann, wie genau man es seinem Hund erklärt. Aber wie gesagt, das ist so ein allgemeines Ding dass ich dazu gleich mal ein eigenes Thema aufmache.

Erst mal möchte ich hierzu noch was sagen:

Wir üben aber manchmal länger als zwei Minuten... Eher mehrere Paar Minuten.. Ist das schlimm?

Schlimm nicht, gut aber auch nicht unbedingt. Wenn man Dinge neu übt müssen sich beide, Mensch wie Hund, sehr konzentrieren. Idealerweise bleibt man in dieser Zeit ununterbrochen dran, hat seine Belohnungen passend griffbereit. Man weiß vorher, was man vorhat, hat also einen konkreten Plan. Dann muss man während der ganzen Zeit diesen Arbeitsplan im Kopf haben, seine eigenen Handlungen gut im Blick haben um nicht versehentlich was falsches mit zu üben, den Hund genau beobachten und schnell reagieren, gegebenenfalls den Plan spontan anpassen... Du merkst schon, das verlangt auch vom Menschen so einiges. Zumal das ganze mit viel Spaß für den Hund ablaufen soll und ihn nicht noch verunsichern!

Die Frage lautet also: Wie lange schaffst du das? Ganz ehrlich? Es hat sich jedenfalls bewährt, sich für eine "Runde" maximal zwei Minuten zu nehmen, dann eine kleine Atempause für Mensch und Hund. Und pro Trainingseinheit anfangs nicht mehr als maximal fünf Runden. Klappt das problemlos, kann man aufstocken. Allerdings würde ich nur in absoluten Ausnahmefällen über insgesamt 20 Minuten Training rausgehen, Pausen inbegriffen! Ein erfolgreiches Training ist nämlich nicht lang, sondern effizient!
 
ich habe noch ein paar fragen. Also kann ich das Abbruch signal, wenn es dann mal sitzt, auch dazu verwenden meinen Hund beim bellen abzubrechen? Und muss ich ihm dann ein alternativ verhalten geben, oder reicht das Abbruch signal alleine aus?

Und ich habe noch ein Problem, mein Hund läuft nie wirklich dem leckerli/Spielzeug hinterher. Wohl weil er weiss er darf das nicht. Aber zum üben brauch ich das ja, wegen seinen Jagdtrieb. Also versuche ich ihn mit einem "komm" oder "such" dazu zu bewegen, dass er danach läuft. Allerdings klappt das immer schlechter. Was koennte ich stattdessen tun? Es erschwert das training sehr, wenn er mittlerweile einfach von anfang an stehen bleibt oder sich sofort setzt...

Er benutzt das Sitz Kommando auch haeufig wenn ich von ihm ein "schau" Kommando verlange. Obwohl ich dachte es Sitze schon gut das anschauen Kommando. Anfangs tat es das auch. aber seitdem ich es so oft mit dem Sitz Kommando kombinierte, ist es eher so, dass er sich hin setzt und dann schaut. Statt nur zu schauen.oder wenigstens zu schauen zuerst und dann zu setzen . was kann ich da tun? Sollte ich das schau Kommando neu trainieren? Und sollte ich dazu dann ein neues wort verwenden?

Mit einem Abbruchsignal sollte man den Hund nie einfach so "stehen lassen". Es sollte immer im Anschluß ein Alternativverhalten angeboten werden.

Deine sonstigen Probleme: Ich bin da silkies Meinung, Du bist wahrscheinlich irgendwie zu ungenau. Und möglicherweise in Deiner Körperhaltung für den Hund verwirrend oder sogar einschüchternd.
Das ist nicht böse gemeint. Aber viele HH bekommen das garnicht mit, dass die Körperhaltung nicht zum verangten Kommando paßt.

Ein schönes Beispiel: Der Hund wird gerufen, mit freundlicher Stimme, die Körperhaltung des HH ist aber eher nach vorn gerichtet, wenns geht noch direkt mit Blick auf den Hund.
Ein sensibler Hund wird das als Bremse empfinden und sich zögerlich nähern. Wenn überhaupt.

Ich denke, Dein Hund setzt sich oft, weil ihm das als passable Problemlösung erscheint. Wenn er nicht genau weiß, was eigentlich verlangt wird. Oder wenn Du ihn unbewußt ausbremst.
Hunde greifen da im Zweifelsfall oft zu Verhaltensweisen, mit denen sie sonst positive Verknüpfungen haben.
 
Was mir dazu jetzt im Kopf rumkreist ist nix, was dich allein betrifft, sondern mehr ein ziemlich weit verbreitetes Thema: Genauigkeit im Training. Die Frage ist oft weniger, welche Signale man noch alles braucht - das schafft meist eher ein mittelprächtiges Durcheinander. Sondern mehr, wie genau man das, was man benutzen möchte, erst mal definiert, und dann, wie genau man es seinem Hund erklärt. Aber wie gesagt, das ist so ein allgemeines Ding dass ich dazu gleich mal ein eigenes Thema aufmache.

Erst mal möchte ich hierzu noch was sagen:



Schlimm nicht, gut aber auch nicht unbedingt. Wenn man Dinge neu übt müssen sich beide, Mensch wie Hund, sehr konzentrieren. Idealerweise bleibt man in dieser Zeit ununterbrochen dran, hat seine Belohnungen passend griffbereit. Man weiß vorher, was man vorhat, hat also einen konkreten Plan. Dann muss man während der ganzen Zeit diesen Arbeitsplan im Kopf haben, seine eigenen Handlungen gut im Blick haben um nicht versehentlich was falsches mit zu üben, den Hund genau beobachten und schnell reagieren, gegebenenfalls den Plan spontan anpassen... Du merkst schon, das verlangt auch vom Menschen so einiges. Zumal das ganze mit viel Spaß für den Hund ablaufen soll und ihn nicht noch verunsichern!

Die Frage lautet also: Wie lange schaffst du das? Ganz ehrlich? Es hat sich jedenfalls bewährt, sich für eine "Runde" maximal zwei Minuten zu nehmen, dann eine kleine Atempause für Mensch und Hund. Und pro Trainingseinheit anfangs nicht mehr als maximal fünf Runden. Klappt das problemlos, kann man aufstocken. Allerdings würde ich nur in absoluten Ausnahmefällen über insgesamt 20 Minuten Training rausgehen, Pausen inbegriffen! Ein erfolgreiches Training ist nämlich nicht lang, sondern effizient!

Lieben dank!

Bei dem teil mit Genauigkeit im training erkenne ich mich leider wieder, damit hast du leider total recht! Ich werde mich jetzt etwas mehr bemühen diesbezüglich, damit es anders laeuft.

Auch beim zweiten teil hast du Recht. Ich werde mehr drauf achten die Trainingseinheiten kürzer zu gestalten. Ich erkenne leider schwer wann es genug für meinen hund ist. Hast du vielleicht tipps wie ich die Anzeichen erkenne?
 
Mit einem Abbruchsignal sollte man den Hund nie einfach so "stehen lassen". Es sollte immer im Anschluß ein Alternativverhalten angeboten werden.

Deine sonstigen Probleme: Ich bin da silkies Meinung, Du bist wahrscheinlich irgendwie zu ungenau. Und möglicherweise in Deiner Körperhaltung für den Hund verwirrend oder sogar einschüchternd.
Das ist nicht böse gemeint. Aber viele HH bekommen das garnicht mit, dass die Körperhaltung nicht zum verangten Kommando paßt.

Ein schönes Beispiel: Der Hund wird gerufen, mit freundlicher Stimme, die Körperhaltung des HH ist aber eher nach vorn gerichtet, wenns geht noch direkt mit Blick auf den Hund.
Ein sensibler Hund wird das als Bremse empfinden und sich zögerlich nähern. Wenn überhaupt.

Ich denke, Dein Hund setzt sich oft, weil ihm das als passable Problemlösung erscheint. Wenn er nicht genau weiß, was eigentlich verlangt wird. Oder wenn Du ihn unbewußt ausbremst.
Hunde greifen da im Zweifelsfall oft zu Verhaltensweisen, mit denen sie sonst positive Verknüpfungen haben.

Lieben dank für deine Antwort!
Wieso sollte man den Hund denn damit nie stehen lassen? Und geht ein einfaches bei fuss Kommando als alternativ verhalten? Auch wenn der Hund es noch nicht so beherrscht? Mein Hund beherrscht unter grosser Ablenkung noch kein Kommando absolut gut. Aber ich persönlich hätte eben ein bei fuss gerne als alternativ verhalten. Denn ich habe gemerkt dass mein Hund noch aufbrausender wird, wenn er nix zu tun hat quasi, wie z.b beim Sitz.

Das verstehe ich nicht boese und du könntest recht haben! Ich achte leider nicht so auf meine Körperhaltung, da muss ich echt mehr drauf achten.
Wie genau meinst du das unbewusste ausbremsen?
 



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