Größenwahn oder realistisch (Wolfshunde) ?

Ich denke man sollte sich gut überlegen, wenn man sich einen Hund mit Wolfsblut - Anteilen anschaffen möchte .
Was hat man davon, wenn man auf die guten Eigenschaften verzichtet , welche die Hunde nach so langer Zeit gemeinsam mit den Menschen
erworben haben ? Denn nicht nur der Charakter , sondern auch die Fähigkeit Getreide zu verdauen ,
ist weniger an gut ausgeprägt und führt zu Komplikationen bei der Haltung solcher Tiere.


Der Tschechoslowakischer Wolfshund wird in diesem Video recht ausführlich dargestellt ,
doch dieses sind wohl Tiere, welche besonders gut erzogen und sozialisiert wurden .
Auch nehme ich an, dass auch weniger vorteilhaftes Verhalten hier ausgelassen und
nicht in diesem Video nicht gezeigt wird. Nur in einer kurzen Passage wird erwähnt ,
dass es auch bei manchen dieser Hunde nötig ist , sie nur mit Maulkorb, an der Leine zu Führen .
Diese Wolfs-Hunde haben 32% - 27% Wolfsblut, nach der 6. -9. Generation und so auch ein dem entsprechendes Verhalten.




Zum Unterschied der Saarlooswolfhund:

Community-Experte
Hund , Bericht vor 8 Jahren:
Saarloos:
beim Saarloos war es eine Wölfin und ein Schäferrüde. Die Prägung kam somit von der Wölfin. Evt. ist daher der Saarloos vom Wesen mehr Wolf. Der Saarloos wurde vom Herrn Saarloos "gemacht" um einen gesünderen Schäfer zu bekommen, der als Blindenhund für seine Frau dienen sollte. Klappte nur nicht, da er sehr großen Fluchtinstinkt hat und scheu ist.
1963 wurde der Wolf eingekreuzt. Allerdings wurden auch schon Tschechen einkreuzt - nicht in alle Linien, aber in fast alle Linien. Der Saarloos ist scheuer, er kann kein Kadavergehorsam, er hat extremen Fluchtinstinkt.
Tscheche: beim Tschechen war es ein Wolfsrüde und eine Schäferhündin. Die Prägung kam somit vom Schäfer. Evt. ist das der Grund warum man mit dem Tschechen Schutzdienst machen kann. Es kann allerdings auch daran liegen, dass der Tscheche für den Grenzschutz gemacht wurde. D. h. es wurden nur die weiter zur Zucht genommen, die auch für den Grenzschutz geeignet waren. Somit kann er mehr Gehorsam haben wie der Saarloos (muß nicht, kann aber). Der Tscheche sieht etwas wölfischer aus als der Saarloos, im Wesen ist er aber weniger Wolf als der Saarloos. Beim Tschechen wurde der letzte Wolf 1983 eingekreuzt, er ist also näher am Wolf.
Der Tscheche hat schätzungsweise um die 30/35% Wolf und der Saarloos max. 20%. Reine Schätzungen - keiner weiß es.
Das Aussehen ist sehr ähnlich - viele erkennen den Unterschied nicht. Der Unterschied sind die Ohren und die Schnauze. Außerdem ist der Tscheche meist grau/braun. Den Saarloos gibt es in braun, grau und braun/grau. Theoretisch auch in weiß - hab aber noch nie einen gesehen.
Der Tscheche ist bekannter und gibt es auch mehr als den Saarloos.
Beide Hunde sind keine Anfängerhunde.
Beim Wolfhund muß einem halt klar sein, dass sie teilweise eine andere Körpersprache haben als "normale" Hund. Und das Alleine sein ist nicht gerade das was ein WH kann. Viele zerstören die Wohnung oder das Auto, wenn sie alleine sind. Der SWH ist auch kein toller Autofahrer - die meisten speicheln beim Fahren. Die Scheuheit beim SWH ist bei machen sehr stark ausgeprägt, bei manchen weniger. Damit muß man zurecht kommen. Die WH werden - im Gegensatz zu vielen anderen Rassen - noch wirklich erwachsen mit allem Vor- und Nachteilen - auch dessen muß man sich bewußt werden.
Der SWH verträgt meinst kein Getreide und aus diesem Grund ernähren die meisten ihren SWH roh (barfen) - ich auch.
Es wird vieles negatives in den Rassebeschreibungen angegeben - glaub das alles, denn es stimmt. Wir haben nun sehr viel Glück, da unser SWH die Rassebeschreibung nie gelesen hat - er ist sehr offen und auch viele Dinge, die dort drin stehen, sind bei ihm nicht der Fall. Ich kenne aber sehr viele SWH und es gibt viele bei denen die Rassebeschreibung eins zu eins stimmt.


Ein Tamaskan- Wolfshund,
ist ein richtiger Hund. Dieser wurde ursprünglich aus unterschiedlichen Hunderassen so gezüchtet ,
damit er ein möglichst wolfssähnliches Erscheinungsbild bekommen soll .
Doch aus der Beschreibung ist auch bei diesen Hunden nur eine Haltung in Zwingen , oder großen Gärten anzuraten
und für die Stadtwohnung nur wenig geeignet .

 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist jetzt wirklich nicht böse gemeint, aber ich glaube einfach, dass du dir keinerlei Vorstellung davon machst, was es bedeutet, einen sehr ursprünglichen, eigenständig denkenden Hybriden (wenn auch nur mit sehr geringem Antei) zu halten.

Mein Freund hatte früher mal großes Interesse an Saarloos Wolfhunden. Insofern haben wir uns ausgiebig mit dem Thema beschäftigt. Und dann schließlich lachend abgewinkt. Gut, wäre in unserer Situation eh nicht machbar gewesen.
Aber selbst wenn ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass wir so einen Wolfhund halten könnten (von der Lebenseinstellung her) ist es für uns unmöglich die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen.

Wir haben uns letztendlich für die Whippets entschieden (ich weiß, ganz weit weg von dem was du willst, lass mich trotzdem kurz erzählen) und witzigerweise bringt gerade unser Großer so viel an unabhängigem, eigenständigem Verhalten und Reserviertheit mit, dass es gerade eben noch so mit einem Leben in unserer Gesellschaft vereinbar ist ohne den Hund arg zu verbiegen. Dabei hat der Whippet zum Glück ja so gut wie keine Vorwärtstendenz.

Was wir sehr viel mitbekommen haben, bei unseren Recherchen zum SW ist ein großes Problem mit der Umweltsicherheit bei diesen Tieren. Ein wirklich großes Problem. Zum Teil ist ein Verlassen des Grundstücks schon hochproblematisch.
Wenn man sagt, der Hund beschäftigt sich selbst, wenn ihm langweilig ist, dann ist das kein Goldi-Kauen am Tischeck.
Ich habe Bilder gesehen von Wolfhunden, die sich durch Mauern gegraben und durch Lüftungsschächte gequetscht haben. Nicht immer unblutig.
Der Tisch wäre nicht angenagt, er wäre komplett zerschreddert,.. und der Boden darunter eventuell auch gleich mit.

Das sind keine netten Hunde, die mal etwas Unordnung schaffen. Das sind mitunter Naturgewalten.
Sicher dass du das möchtest und dem gerecht werden kannst?

Als wir mit Hermes bei seiner ersten CACIB Ausstellung waren, war neben uns der Infostand für die Tschechoslowaken. Den ganzen Tag über war da ein Lärm und ein Getöse und Theater, das kann man sich nicht vorstellen.
Nix von wegen wolfsscheue, zurückhaltende, unauffällige Hunde. Mir haben am Ende des Tages die Ohren nur so geklingelt.

Ich würde gerade bei einem Wolfs-Laien unbedingt zu einem komplett durchgezüchteten HUND und nicht zu irgendwelchen Experimenten raten. Drunter leiden muss ja wie immer dann das Tier.
Super, danke fuer deinen Erfahrungsbericht. Das ist wirklcih aufschlussreich. Ja, ich denke ich mache mir tatsaechlich keine Vorstellung was das Zusammenleben bedeuted. Deswegen sind all die vielen ausfuehrlichen Antworten mehr als hilfreich!
Und ja beim freilaufenden Hund kann ich mir vorstellen, dass Umweltsicherheitein grosses Problem darstellen kann.
Auch im Garten oder an der Leine ist es sicherlich nicht ganz einfach...
Auch krass was du ueber die Ausstellung erzaehlst. Das meiste was ich bisher gehoert hatte, ist das zumindest was bellen und heulen angeht die TWH's relativ zurueckhaltend sind. Klar ist, dass wenn der Hund auf der Messe mit ziemlich aufregendend Situationen konfrontiert ist und bei der grossen Anzahl auch gerne ein Radau entsteht.
Was aber keinensfalls heissen soll, dass deine Punkte nicht auch auf andere Bereiche zutreffen.
Das Ausmass der Zerstoerungswut, auch bei Hunden die genug Bewegung bekommen, war mir so wirklich nicht bewusst.
Sicher bin ich mir definitv nicht, deshalb frage ich so viel :)
Daher tendiere ich inwischen auch mehr zu einem Tamaskan mit geringem Wolfsanteil als zu einem TWH. Ersterer scheint einen dankbareren Charakter zu haben. Und der kaeme am wahrscheinlichsten auch vom Zuechter.
Abschliessend finde ich es wirklich erstaunlich, wie scheu dein kleiner Freund ist. Und das dies fast schon in einer rasseuntypischen Gesellschaftsuntauglichkeit fuehrt ist auch erstaunlich.
Laesst mich aber auch fast wieder darauf schliessen, dass man sich halt nie ganz sicher sein kann, was man fuer einen Charakter erwischt.
Rasseuntypische Entwicklung ist wohl immer moeglich und dies gilt es auch zu erwarten oder zumindest im Hinterkopf zu haben.
Es gibt ungefähr 350 Rassen, bei denen die Züchter das Beste für ihre Rasse erreichen möchten und man braucht daher aus meiner Sicht nicht noch mehr Rassen.

Oft wird das Ergebnis nicht erreicht was das bei dem vermehren mit unterschiedlichen Rassen erreicht werden soll. Ein gutes Beispiel sind die Pudel-Mixe, die als ...doodle verkauft werden und die durch den Pudelanteil nicht haaren sollen. Ich kenne eine Halterin eines Labrador/Pudel-Mix (oder auch Labradoodle) und ihre Hündin haart so wie der Labrador, also ganzjährig.

Ich habe mal aus Zufall eine Hybridrasse entdeckt, bei der der Islandhund eingekreuzt war weil der Islandhund angeblich keinen Jagdtrieb hat. Beim weiteren Rechechieren bei einem Islandhundzüchter stellte sich heraus, dass der Islandhund nur auf Island keinen Jagdtrieb hat weil es dort kein Wild gibt. In einem wildreichen Gebiet läuft er hinter Wild her. Die Vermehrer waren in dem Fall also noch nicht mal gut über die Rassen informiert.😉
Hmm verstehe... Ich will natuerlich nicht so tun, als ob ich dort wirklich Ahnung haette.
Und klar, dass es schon eine Menge Rassen gibt und Kreuzungen auch mal nicht den gewuenschten Effekt liefern.
Aber dennoch sind die konstanten Versuche dessen ein Indikator fuer ein Fehlen von bestimmten Merkmalen die sich manche Halter nunmal wuenschen.
Und das ist fuer mich schon ein guter Grund zu experimentieren. Zumal die 350 bestehenden Rassen ja auch irgendwann mal gezuechted wurden.
Was ich aus deinem Post definitv mitnehme, ist den Zuechter gut zu recherchieren und bei semiprofessionellem Verhalten die Konsequenzen zu ziehen.
Die Kombination Geschirr und Halsband ist eigentlich nicht negativ - aber wenn man sie braucht, stimmt was mit dem Hund nicht! Für einen gut erzogenen, "normalen" Hund reicht eines von beiden. Auch wenn der Hund unabhängig denkt und die Freiheit liebt.


Auch wieder eigentlich gar nichts, wenn es mit Können, Wissen und Verstand geschieht. Tut es aber sehr oft nicht. Zu oft stehen hinter diesen Kreuzungen Menschen, die die Auflagen durch die Rassehundzuchtvereine nicht erfüllen wollen, und zu ihren Mischlingen eine schöne Geschichte erfinden, um sie besser verkaufen zu können. Gerade bei so einer brisanten Mischung wie Wolf und Hund würde ich mich auf keinen Fall auf Experimente einlassen. Sondern bei den beiden FCI-anerkannten Rassen (Saarlos und Tschechisch) schauen (von denen eine einfacher im Umgang sein soll, aber ich weiß nicht mehr, welche). Da gibt es wenigstens gewisse Mindestanforderungen, z. B. eine Anweisung an die Richter, auf Aggressivität oder übermäßige Ängstlichkeit oder Scheu zu achten.

Informiere dich über den aktuellen Stand der Zucht und verschiedene Züchter - es kann Unterschiede geben.

Freiheitsliebend, selbstständig, wachsam und loyal sind übrigens sehr viele Hunderassen. Eigentlich sind die unterwürfigen, die immer alles tun (theoretisch - siehe oben) um ihrem Menschen zu gefallen sogar in der Minderheit - das sind nämlich nur die Rassen, die dazu gezüchtet wurden, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten (welche aber wegen der angeblichen Problemlosigkeit weiter verbreitet sind als die anderen). Die meisten Windhunde haben den von dir gewünschten Charakter (der Deerhound vielleicht auch das Aussehen?), die meisten Hunde aus Gruppe 5 - hast du schon mal an einen Wolfsspitz gedacht? Den könnte ich mir gut bei dir vorstellen. Aber es gibt bestimmt noch andere. Hier ist der Rassekatalog des VDH: https://www.vdh.de/welpen/rasse

Viel Spaß!
Alles klar, ich glaube es war in dem Fall schlichtweg eine doppelte Sicherheitsmassnahme. Stimme aber zu, dass wenn es anders nicht ginge, es ein schlechtes Anzeichen waere.
Verstehe, ich werde mich definitv noch tiefer in die Thematik der FCI, freier Kennel Clubs oder anderen Zuchtvereinen reinlesen.
Der Saarlos soll definitv einfacher im Umgang sein, nach allem was ich bisher gelesen habe.
Ich werde mal schauen bei welchen Vereinen z.B. der Tamaskan anerkannt ist und welche Kriterienredundanz zu den FCI Statuten herrscht.

Und ja, dass diese Kriterien auch von anderen Hunderassen erfuellt werden weiss ich. Ich wollte damit schlicht ausdruecken, dass nicht lediglich die Aesthetik eine Rolle fuer mich spielt, sondern auch die Veranlagung. Den Wolfspitz werd ich mir auch mal genauer ansehen :)
Wobei ich zugeben muss, dass mir die Wolfs-Aesthetik schon wichtig ist.
Nur nach dem Aussehen bei der Hundehaltung zu gehen ist der größte Fehler, den der zukünftige Hundehalter machen kann. Dass geht dann für gewöhnlich in die Hose und der Hund kommt bald ins Tierheim oder wird zum Wanderpokal.
Dass was du für "leicht misstrauisch" hältst, ist nichts weiter als angeborene Angst oder besser gesagt scheue / Vorsicht ,die durch den Wolf in die Zucht gebracht wurde. Wer Hunde liebt, die ständig "Angst" vor jeden und alles haben und dass ein Leben lang, der mag sich so einen Hund anschaffen. Der hat dann auch den "komplett unterwürfigen " Hund an seiner Seite.

Dass geht gar nicht. Aber, Hunde, die wildern, töten nicht um satt zu werden, sondern verfallen in einen "Mordrausch", also sie verfallen in einen Rausch zu töten. Jeder Jäger wird solche Hunde unweigerlich erschießen.

Was ist ein Harnisch in der Hundehaltung?

Ach, die Nachbarn gibt es reichlich. So weit weg sind die Nachbarn auch in deinem Traumland nicht.

Die Erfahrungen, die ich mit diesen (Wolfhunde/ Wolfhybriden ) Mixen gemacht habe, habe ich nicht nur vom hörensagen gemacht. Ich hatte selbst in meiner Jugend einen Wolfsmix (Schäferhund x Wolf). Den musste ich dann leider abgeben, weil er eben mehr Wolf als Hund war. Das Aussehen vom DSH , das Wesen vom Wolf. Es war unmöglich diesen Mix außerhalb des Grundstücks zu halten. Deshalb hatte ich mir auch Infos von Züchtern auf Ausstellungen geholt. Die hätte ich mir vorher holen sollen. Ich hatte hier im Forum schon mal darüber berichtet.

Das Wesen des Wolfs ist nun mal in diesen Zuchten verankert. In wie weit dass heute noch ist, weiß ich nicht so genau, aber, es ist da und wird auch nicht verschwinden. Es wird immer wieder mal durchbrechen.

Es vererben sich nicht nur gute und gewünschte Anlagen, sondern auch ungewünschte. Dass kann sehr gefährlich werden. Falsch oder unbedacht gekreuzt, können die Tiere dann unberechenbar und gefährlich werden.

Es gibt Hunde, die sind nur für die Einzelhaltung geeignet (Ausnahmen best. die Regel), und es gibt Rassen, die sind nur für die Gruppenhaltung geeignet. Es gibt auch Rassen, die sind Einmannhunde und Rassen, die wollen in der Familie leben. Da sollte man sich vorher beim Züchter informieren.

So etwas ist schlicht weg unverantwortlich, egal wo und wie man als HH lebt.
Naja, ich urteile ja nicht nur nach Aesthetik. Mir ist bewusst, dass bestimmte Rassen bestimmte Anforderungen mit sich bringen, vielleicht auch welche die der durchschnittlich Hundehalter nicht zu gewaehrleisten bereit ist. Vielleicht sogar welche die zur Abgabe fuehren.
Deshalb versuche ich durch Literatur, Konversation und Webrecherche so viel in Erfahrung zu bringen wie moeglich. Sollte ich die Kriterien fuer meine Wunschrasse nicht erfuellen, dann ist das halt so und ich werde entsprechend warten bis ich es kann.
Dennoch ist bei Entscheidung dieser Natur, Aesthetik fuer mich eines der wichtigsten Entscheidungkriterien. Ich wuerde auch keine Beziehung mit jemandem anfangen den ich nicht attraktiv finde.
Liebe ist unkonditionell wenn sie es sein muss. Sobald ich aber die Entscheidung habe werde ich alle Praeferenzen miteinfliessen lassen.
Ich hoffe ich habe deinen Standpunkt dadurch nicht invalidiert. Das war naemlich nicht meine Absicht. Aber halt jeder dem eigenen Empfinden nach :)

Mit Harnisch ist ein Geschirr gemeint, durch dass man die Vorderbeine steckt und anschliessend hinter dem Hunderuecken zusammenclipst.
Ja, nach der Klarifizierung ist die Ententeichsituation mir nun auch klar.
Klar, Nachbarn gibt es immer. Dennoch habe ich selbst eine Weile auf dem Land gelebt. Mehre hundert Meter Entfernung bis zum naechsten Nachbarn sind da nicht unbedingt unueblich. Und das hebt die Schmerzgrenze dann doch enorm ^-^

Denke, dein Hinweis mit dem Aufkommen woelfischer Eigenschaften auch Generationen spaeter ist definitiv wertvoll.
Mir wird die Bedeutung von Kommunikation, optimalerweise mit mehreren Zuechtern, Post fuer Post klarer.
Ich werd aufjedenfall mal fruehzeitig Kontakt aufnehmen.

Danke an alle Threadteilnehmer, super Infos und Antworten <3
 
Abschliessend finde ich es wirklich erstaunlich, wie scheu dein kleiner Freund ist. Und das dies fast schon in einer rasseuntypischen Gesellschaftsuntauglichkeit fuehrt ist auch erstaunlich.
ich glaube da hast du mich missverstanden. Meine Hunde sind zum Glück garnicht schei. Distanziert gegenüber Fremden durchaus, aber das habe ich auch so gewünscht.
Bei meinen Whippets ist das halt eine Distanziertheit, im Sinne von: brauchen keine fremden Menschen. Weichen aus, wenn man sie anfassen will, schauen empört und nehmen von sich aus wenig bis keinen Kontakt auf. Wie gesagt, ohne jegliche Vorwärtstendent.
Ich habe gehört, dass der TWH hingegen bei Unterschreitung seiner Individualdistanz durchaus nach vorne tendieren kann. Das kann sehr problematisch werden, wenn die Individualdistanz etwas größer ist.
Das Problematischere an meinem Hund ist tatsächlich die Eigenständigkeit.
Er kennt seine Kommandos. Er hat Prüfungen abgelegt. Aber das heißt nicht, dass er im Alltag auch tatsächlich gewillt ist, den Kommandos auch Folge zu leisten.
Eigenständig heißt eben auch, dass er durchaus mal anderer Meinung ist als ich und wenn er meine Entscheidung blöd findet, dann macht er es halt anders. Und wenn er öfter mal der Meinung ist, dass ich blöde Entscheidungen treffe, dann ist er halt auch generell nicht mehr geneigt mit mir zu kooperieren. Bin ich ja offensichtlich nicht in der Lage, in seinen Augen souverän zu führen.
Jetzt ist der Whippet klein und süß und keiner nimmt ihn ernst. Wenn das ein "Wolf" in unserer Gesellschaft macht, macht man sich sicher nicht nur Freunde.
Und da die Wolfhunde ja eben auch noch wirklich erwachsen werden, gehört da schon einiges an eigener Souveränität und Führungsqualitäten dazu, so ein Tier dann entsprechend sicher durch den Alltag zu führen.

Ich verstehe Deinen Wunsch, keinen zu unterwürfigen Hund an deiner Seite zu haben vollkommen.
Aber ein Bisschen freiwillige Kooperationsbereitschaft, ohne ein ständiges Hinterfragen, ohne ein ständiges In Frage Stellen deines Führungsanspruches.... hat schon auch was ;-) und dieses Ständige an seinem Besitzer reiben findet man durchaus auch bei durchgezüchteten Hunderassen. Wie sieht das dann erst bei einem Wolfhund aus?
 
Nicht Größenwahn oder realistisch sondern Größenwahn und realistisch ist glaub die richtige Antwort.🙂

Wäre es unrealistisch, gäbe es die Rassen gar nicht. Ich meine es gibt Leute die rennen mit reinrassigen Wölfen rum. Andere haben halbzahme Löwen und so weiter. Wo ein Wille ist. Nur ist genau das die Frage. Will man das?

Ich habe gerade in einem anderen Thread einen Beitrag geschrieben der gut passen könnte weshalb ich mich selber zitiere

Luke wuchs in engem familiären Umfeld auf und kannte mich beinahe von Geburt an (er war beim ersten kennen lernen 12 Stunden alt genau genommen).
Aber Luke war von klein auf extrem eigenständig.

Wenn ich mir Zeit für die Welpen genommen habe/nehmen konnte sah es immer etwas so aus.
Bruder 1 Little lag auf meinem Schoß, Bruder 2 und 3 Pünktchen und Anton haben sich dazu gelegt und/oder mit Kleidungsstücken von mir gespielt. Bruder 4 Brownie hat mit mir gerangelt. Schwester Misses lag, oft mit Mama Lucy, irgendwo abseits und war froh das sie Ruhe von ihren Brüdern hatte. Luke bzw. damals noch Flecki war immer überall. Er hat schon auch mit Menschen gespielt aber außer zum spielen hat er schon von Anfang an kaum Kontakt zu Menschen hergestellt. Meistens hat er mit Brownie irgendwelchen Unfug angestellt, seine Mama genervt, mit Mickey gerangelt, mit Little Dinge untersucht oder mit Anton um die Wette geschnüffelt aber sich einfach an einen Menschen dran kuscheln oder sich Streicheleinheiten abholen oder dergleichen kam ihm schon von Anfang an nicht in Sinn.
Nicht weil er irgendwelche Vorbehalte hatte. Von allen Welpen war er vermutlich sogar derjenige der bei Fremden am schnellsten aufgetaut ist bzw. gar nicht erst auftauen musste.

Deshalb war Flecki als Welpe auch eigentlich meine letzte Wahl.
Zuerst wollte ich die Hündin, dann Little, dann Brownie danach Mickey. Da es für jeden der genannten Welpen aber Interessanten gab die genau diesen Welpen wollten oder keinen hab ich bei den letzten beiden gesagt ich nehme einfach den übrigen und das war Luke. Eben vermutlich auch weil er zu Interessenten keinen Draht aufgebaut hat. Während Interessenten kamen hat er mit seinen Geschwistern gespielt nicht mit irgendwelchen wenig spannenden Menschen die nur blöd rumstanden.🤭

Er wollte, ebenfalls rassebedingt, eben auch überall dabei sein. Also wirklich überall. Nicht nur bei uns Menschen.

Und das Ende vom Lied. Er war einer der besten Hunde den sich die Menschheit für sich hat vorstellen können. Er hat sich auf jede menschliche und tierische Persönlichkeit individuell einstellen können. Wenn jemand Angst vor ihm hatte, hat er der Person eben so viel Raum gegeben das die Person ihre Angst vor ihm verloren hat und er dann doch kontakten konnte. War jemand distanzlos robust zu ihm fand er das auch mega. Liefen 1000 Leute an ihm vorbei und haben ihn ungefragt gestreichelt hat er sich von 1001 Menschen streicheln lassen. Kam ein Kind und hat ihn ungefragt umarmt hat er sich umarmen lassen, sich ein Loch gefreut und schwebte auf Wolke 7.🥰
Er konnte all das zulassen weil er das Vertrauen in sich hatte Grenzen ziehen und durchsetzen zu können wenn er das Bedürfniss dazu hat.

Ich ergänze das noch um seine Reichweite. Als ich das erste Mal mit ihm auf eine Wiese bin die bekannt war für viele Hunde war Luke 9 Wochen alt. Direkt vom Parkplatz sahen wir 100m vor uns eine Hundegruppe mit 8 ihm unbekannten Hunden. Er ist sofort los und in die Gruppe rein als wäre das völlig normal. Gefühlt täglich hat sich seine Reichweite erweitert. Er liebte es zu mir zurück zu rennen und ich hatte nie das Gefühl zu ihm den Kontakt zu verlieren von daher war es für mich schon ok aber mit 6 Monaten war die einzige Begrenzung der Reichweite von ihm zu mir bereits das er mich noch sehen wollte. Sobald er außer Sicht war, kam er zurück. Das ist in Deutschland zum Glück meistens allein aus baulichen Gründen eher früher als später der Fall. 😅
Er hatte, nach einer kurzen aber trainingsintensiven Phase im Flegelalter, aber auch überhaupt gar keinen Jagdtrieb.

Auch als Standard-Hund hat Luke mich 7 Tage die Woche 24 Stunden am Tag geprüft. Jede meiner Entscheidungen wurde auf sinnhaftigkeit hinterfragt. Da glich er voll und ganz Hermes von @Hermelin. Und wenn du zu oft falsch lagst, genau wie sie schreibt, war es das erstmal. Dann warst du abgemeldet. Mehrere Trainer attestierten ihm Untrainierbarkeit.

Und nun potenzier ich das mit einem Teilzeitwolf.

Der macht nen Satz und ist in 1 Minute eben mal 1km weg. Und in 3min sind es 3km. (na gut 60km/h rennen sie nicht aber viel fehlt dazu mit Sicherheit auch nicht).
Und da hat er noch nicht mal drüber nachgedacht ob er zu weit weg ist oder nicht. Ob er einen Menschen braucht oder nicht.

Ich hab in den Jahren mit Luke 2 Halter kennen gelernt die sind zwar mit ihren Hunden gemeinsam losgelaufen aber irgendwann war einer der Hunde weg und die liefen einfach 1-2h weiter (die eine alleine die andere mit ihren anderen beiden Hunden). Kamen sie zurück zum Parkplatz war der Hund entweder da und wurde eingeladen oder aber sie sind weggefahren. Sie haben in diesen Fällen ein paar Stunden später nochmal nachgesehen und dann hat der Hund wohl üblicherweise am Parkplatz gewartet. Das eine war ein Dackel und das andere ein Aussie. Normale Haushunde. Meins wäre das nicht.

Zum Ausbrechen noch soviel. Der Papa von Luke war ein Ausbrecherkönig. 2m Zaun kein Thema. Verstärkter Sockel kein Thema, Stacheldraht, kein Thema, Strom kein Thema. Ich hab ein Foto da hat er eine blutige Schnauze weil er versucht hat sich durch einen handelsüblichen Bauzaun durchzuarbeiten. Damals war er schon etwa 10 Jahre alt und schon langsam in seinen "ruhigeren" Jahren. Ein ganz normaler Alltagshund nichts mit Wolfsanteilen.
Auch Luke konnte auch Türen öffnen (natürlich nur wenn nicht abgeschlossen). Er hat es zum Glück nur genutzt und nie missbraucht.


Die Optik, ich versteh das voll und ganz und mir geht es tatsächlich 100% wie dir aber wenn es nur darum geht. Wie @Seth geschrieben hat gibt es auch Rassen mit keinerlei Wolfsanteilen und trotzdem einer optischen Ähnlichkeit. Und ehrlich aktuell spricht für dich noch die finanzielle Situation gegen einen Zweithund aber sehr viele Leute hier im Forum fingen mit einem Hund an und haben jetzt mehr als einen. Es spricht ja nichts dagegen sich an die Thematik auch über 5 oder 10 Jahre heranzutasten.
 
@Crime Deine Beispiele von "unmöglichen" Hunden sprechen aber nicht gegen den Wolf(s)hund, sondern eher dafür. Weil sie das bestätigen, was ich vor fast drei Jahren geschrieben habe
Jeder Hund muss erzogen werden, jeder Hund macht Arbeit.

Und weil das so ist, deshalb kaufe ich mir eine Rasse, die mir gefällt.
Eine Anekdote zum Leben mit unabhängigem Hund habe ich hier (Beitrag Nr. 16)
 
Soviel ich weiß, wurden die TWH ursprünglich wohl für den Grenzschutz gezüchtet. Man wollte mit der Kreuzung Schäferhund-Wolf mehr Aggressivität, Wach- und Schutztrieb usw. reinbringen.

Was gründlich in die Hose gegangen ist. Weil die meisten der Hybridhunde nicht im gewünschten Sinne auszubilden sind, als Erwachsene schwer kontrollierbar und kaum bereit, mit ihrem Hundeführer zu kooperieren.

Die wurden dann im Prinzip nur wegen ihres Aussehens weiter gezüchtet. Weil es halt immer Interessenten gab, die das Wolfsaussehen so toll fanden. Für den Dienstgebrauch waren sie nicht geeignet.
 
Wenn ich das hier richtig verstanden habe, wurde in den Saarlos Wolfhond 1963 die letzte Wölfin eingekreuzt. Als Wolfshybriden würde ich die Tiere nach 60 Jahren nicht mehr bezeichnen...
 
Stimmt wohl. Aber so verhaltensmäßig sind die Wolfhunde schon noch dicht dran.
 
@Crime Deine Beispiele von "unmöglichen" Hunden sprechen aber nicht gegen den Wolf(s)hund, sondern eher dafür. Weil sie das bestätigen, was ich vor fast drei Jahren geschrieben habe

Das sind keine "unmöglichen" Hunde sondern Hunde die bereits ein ordentliches Maß an Herausforderung mit sich bringen ohne die Potenzierung eines Wildblutanteiles.

Noch ein Gedanke. Wenn es um sehr ursprüngliche Verhaltensweisen geht und man eine größere Herausforderung sucht kann man sich mal bei den Pariahunden umschauen. Die wären nämlich auch so ein Träumchen von mir. 😉
 



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