Lagotto oder Beagle?

Hallo,

wir sind neu hier und haben uns in die beiden genannten Hunderassen verliebt.

Leider haben wir nur Platz für 1. Hund.

Meine Frau hatte bereits Erfahrungen als Kind mit einem Hund.

Habt ihr Erfahrungen mit beiden Rassen als Anfängerhunde und ist das zu empfehlen? Man liest bei beiden leider zu viele verschiedene Meinungen.

Passen diese Rassen ggfls auch zusammen und könnten miteinander auskommen?

Vielleicht kann uns hier jemand helfen.

Die Suchfunktion konnte begrenzt helfen.

Vielen Dank und liebe Grüße
 
Von Lagottos weiß ich nichts.

Beagles sind Meutejagdhunde denen Gehorsam absolut nicht in die Wiege gelegt wird. Extremer Jagd- und Stöbertrieb aber schon. Meine Nachbarin lässt ihre Hündin nie frei laufen, weil befürchtet, dass sie abhauen würde. Auch, wenn sie Rika zum Spielen hätte unterwegs. Und auch bei uns im eingezäunten Gartenteil (die Weide ist off limits da nicht dicht genug eingezäunt) stöbert Naia rum anstatt mit Rika zu spielen.

Dann habe ich unterwegs mal eine Hündin getroffen, die auch nie von der Leine darf, und von einem Rüden gehört, dessen Frauchen es zu doof ist, nur angebunden spazieren zu gehen. So nach zwei Tagen taucht er ja wieder auf... Also für mich sind Beagle bei den allerletzten Hunden, die ich für Anfänger empfehlen würde.

Keine Ahnung, warum die so beliebt sind. Für mich sind sie eine kleinere Version von Foxhound, Billy, Grand Anglo & Co., von denen auch die offiziellen Rassebeschreibungen sagen, dass sie beim "normalen Hundehalter" nichts verloren haben.
 
Hab schon 3-4mal Beagle gesehen, die nur ein Auge hatten.
 
Was genau würdet ihr an der jeweiligen Rasse schätzen?

Also was sind so eure Pro und Contra jeweils?

Das Mär vom nicht erziehbaren Beagle ist primär genau das. Ein Mär. Wir lernten im Lauf der Jahre wirklich viele Beagle kennen und die mit den Besitzern die wenigstens in ein Grundmaß an Ausbildung investiert haben, konnten auch alle ableinen (auch im Wald). Unabhängig davon ob es der erste Hund war oder schon langjährige Erfahrung vorhanden war vor dem Beagle.
Unterm Strich sind es Jagdhunde und auch die hatten zu gehorchen wenn gejagt wurde und konnten nicht einfach abgängig sein und im schlimmsten Fall noch tagelang durch den Wald wildern.
Aber ja in mehreren dieser Beispiele gab es neben dem Beagle noch andere Rassen (auch Jagdrassen) und es gibt im Ausmaß der Erziehung schon ein gewisses Gefälle. Das muss man wissen.

@Kade1301 Der Beagle ist meistens ein lustiger, robuster, aufgeweckter Hund.
Er bringt eine gewisse Umweltpositivität/natürliche Unerschrockenheit mit. Seinerseits wird der Beagle im Straßenbild meist auch positiv wahr genommen. Gilt eher nicht als Fußhupe/Kläffer aber schüchtert auch die allerwenigstens Menschen mit seiner Optik ein, hat eine angenehme "kann überall mit hin"-Größe.
Im häuslichen Umfeld ist der Beagle als Jagdhund nicht wirklich zimperlich was Kinder betrifft (und Erziehungsfehler) ist seinerseits wiederum aber kein Rambo/Dampfwalzenhund.
Dasselbe gilt auch im Umgang mit anderen Hunden. Meutehund eben.
 
Beagles sind echt nicht ohne, zwar echt freundliche Hunde, auch mit anderen Hunden meist unkompliziert aber durch ihren Jagdtrieb und eine, ich sach mal, Bindungslosigkeit, echt nicht einfach. Zumindest wenn man an entspannte Spaziergänge in der Natur denkt.
Ich denke Beagle sind schon Anfänger tauglich, man muss sich eben nur von Anfang an intensiv mit dem Hund und dem Thema Erziehung auseinander setzen.

Lagottos könnten da einfacher sein, wollen aber auchbeschäftigt werden. Sind ja auch Jagdhunde, prima für Nasenarbeit zu begeistern.
Letztendlich wäre die Frage, was ihr einem Hund bieten könnt.
 
Gegenfrage: Was seid ihr bereit vor allem an Zeit und Geduld in den Hund zu stecken?

Beagle sind Meutejagdhunde, sie leben ungern alleine.Und wenn man sie nicht bis an ihr Lebensende an der Leine lassen will,muss man ordentlich Erziehungsarbeit leisten.Vor allem eben die potentiellen Jagdgelüste frühzeitig umlenken.Umlenken,nicht verbieten!! Das zu verbieten worauf die Rasse gezüchtet wurde ist in meinen Augen unfair und macht den Hund kaputt.
Mit dem Lagotto seid ihr da glaub besser dran.Der ist glaub mit ausreichend Nasenarbeit zufrieden zu stellen.So gut kenne ich die Rasse nicht.Die Fellpflege ist aber im Gegensatz zum Beagle aufwendiger.

Beide Rassen zusammen ist durchaus möglich. Aber der erste Hund muss schon gut erzogen sein damit es klappen kann.Außerdem sollten die indivduellen Vorlieben des Hundes berücksichtigt werden.
 
Ich glaube  die ultimative Meinung gibt es dazu nicht. Ist doch immer Erziehungssache. Auch ein Anfänger kann einen Hund gut erziehen - na, oder eben nicht 😄

Einen Beagle hatte eine Stallbekannte, der hat super gehört, lief auch stets frei. War aber soweit ich weiß, nicht ihr erster Hund.
Einen Lagotto hab ich im Verein laufen sehen. Netter Hund, ähnlich gesprächig wie meiner, sprich: Bellt viel.
 
Habt ihr Erfahrungen mit beiden Rassen als Anfängerhunde und ist das zu empfehlen?

Beide Rassen sind Arbeitshunde.
Anfänger in der Hundehaltung haben oft schon Probleme einen Welpen einer Begleithunderasse zu einem umgänglichen Alltagsbegleiter zu erziehen.

Man liest bei beiden leider zu viele verschiedene Meinungen.

Stellt euch selbst die Frage, ob ihr für die Welpenerziehung geeignet seid.

Welpen brauchen einen souveränen Menschen, der sie mit Einfühlungsvermögen, Gelassenheit und Humor ins Leben begleitet.

Souveräne Menschen haben ein hohes Maß an Selbstsicherheit und Selbstvertrauen, weil sie Probleme und Herausforderungen annehmen und meistern können.
Sie strahlen auch in stressigen Situationen Ruhe und Besonnenheit aus.

Souveräne Menschen haben ein gutes intuitives Gespür für ihren Welpen und seine Bedürfnisse.
Sie sind nicht von Selbstzweifeln, Ängsten und Unsicherheit geplagt.

Wenn das auf euch zutrifft, dann sollte eurem Wunsch nichts im Wege stehen.
Wenn ihr eher zu den unsicheren Menschen gehört, dann eignet euch erstmal Wissen über Hunde an, in der Theorie und Praxis (z. B. als Gassigänger im Tierheim).

Auch die eigene Persönlichkeitsentwicklung ist eigentlich eine Grundvoraussetzung für die Hundehaltung.
Hunde sollen ihr Leben dem Menschen anvertrauen und ihm folgen, darum muss der Mensch eine souveräne Führungspersönlichkeit sein.

Ein unsicherer Mensch, der schnell hilflos und überfordert ist, kann einen Hund nicht führen und auch keinen Welpen aufziehen.
 
Der Lagotto und der Beagle sind schon seehr unterschiedliche Rassen,...
Im Verein ist bisher kaum ein Beagle aufgeschlagen, der nicht massive Arbeit von seinen Besitzern abverlangt hätte.
Sie sind halt meeeega unabhängig und sehr auf die Nase fixiert.
Also das meiste was wir hier sehen, sind Hunde die komplett in ihre Welt abtauchen und Spuren hinterherschnüffeln mit Menschen, die ihren Hunden hinterher rennen.
Auf Leckerli reagieren sie in der Regel sehr gut und sind Labbimäßig verfressen, aber kaum hat das Leckerli die Lippen berührt, sind sie auch schon wieder in ihrer Welt.
Muss man mögen...
Wir hatten einen Beagle im Flyball, von wirklich kundigen Leuten,.. aber auch der hat Monate gebraucht, bis er einigermaßenseinen Auftrag verstanden bzw. ausgeführt hat.
Hatte später richtig Spaß daran, aber mit 'mal eben was beibringen, bei dem nicht permanent ein Leckerli über dem Hund schwebt' ist es beim Beagle echt nicht getan.
Diese Nerven, Ausdauer und Geduld muss man einfach mitbringen.
Und sie können schon auch sehr penetrant bellen.
Einen Beagle draußen ableinbar zu bekommen ist ein Marathon. Sicher nicht unmöglich, aber ich würde es mir nicht zu leicht vorstellen.

Der Lagotto ist da eine ganz andere Hausnummer. Deutlich sensibler, deutlich kooperativer. Das sind richtige Arbeitshunde. Wir hatten hier im Forum ja mal @TinaH, die über ihre Wasserhunde berichtet hat. Der Lagotto als Wasserhund ist dem nicht unähnlich. Er will arbeiten.
Die Lagotti die ich bisher kennengelernt habe waren arbeitswütig. Das muss man in die richtigen Bahnen gelenkt bekommen. Und bestanden alle auf exaktes Arbeiten. Ungenauigkeiten verzeihen sie ganz schwer und werden dann fahrig. Ungeduld und Genervt sein ist bei den Sensibelchen ohnehin tabu.
In der Regel sind sie aber mit Leckerli auch sehr gut bestechlich.
Und im Gegensatz zum Beagle wollen sie gefallen.

Also in meinen Augen komplett unterschiedliche Hunde für komplett unterschiedliche Ansprüche,.. der eine eher stumpf, für Leute die damit klar kommen, dass der Hund hauptsächlich sein eigenes Ding macht,.. der andere sensibel bis hibbelig, ein Arbeitstier, das Grobheiten und Ungenauigkeiten schwer verzeiht.

Muss man halt wissen was man will und man sollte realistisch einschätzen, mit was man umgehen kann.
Beide brauchen viel Geduld und Einfühlungsvermögen ;-) und die Fähigkeit Fehler bei sich zu suchen.
 
Mal unabhängig davon das ich die andere Hunderasse nicht beurteilen kann, ist das Bild über Beagle ganz schön negativ.

Wir sind Anfänger und alle haben uns gewarnt und für bekloppt gehalten einen Beagle aufzunehmen.

Und heute 3 Jahre später!
Findus hört, er ist erzogen, kann mit kleinen Kindern, hat die Begleithundeprüfung erfolgreich geschafft und räumt mit seinem 14 jährigem Frauchen beim Hundetunier Sport immer die Preise ab.

Er kann ohne Leine laufen und hört auf ein Nein, damit er keine Tiere jagt.
Er macht zuhause und anderswo nichts kaputt und man kann ihn überall mit hinnehmen, weil er kaum bellt.

Es gibt allein in unserem Dorf 6 Beagle und nur 2 ( gleicher Besitzer) müssen an der Leine bleiben.

Findus ist uns noch nie abgehauen!
Auch ist er nicht kastriert.

Ja,die Nase ist immer unten, sobald er sich frei bewegen darf, aber das gehört zur Rasse und darf so sein.

Ja, er ist sehr verfressen, aber das kann man gut zur Kopfarbeit nutzen.

Wenn man weiß, was man sich für eine Rasse holt, sich bewusst ist, das es viel Arbeit ist, den ja, der Beagle hat einen Dickkopf, dann ist er für alle tauglich.

Meiner Meinung nach gilt das übrigens für die meisten Rassen.
Hund kaufen und nur 2 mal am Tag 20 Minuten raus gehen und sonst nichts machen, funktioniert bei allen Rassen nicht.

Schaut euch beide Rassen live an. Das haben wir auch gemacht. Viel Glück beim entscheiden.
 



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