Größenwahn oder realistisch (Wolfshunde) ?

Hallo zusammen,

wie ihr in meinem Vorstellungspost lesen könnt bin ich kein wirklich erfahrener Hundebesitzer. Ich hatte zwar entsprechende Berührungspunkte jedoch kann ich schwer die Verantwortung einschätzen die mit einem Vollzeithund einhergehen. Außerdem habe ich ein paar Fragen auf die ich im Internet bisher keine Antwort gefunden hab.


Ich habe mich in Wolfshunde verliebt.
Die Ästhetik, ihr freiheitsliebender, selbstständiger, wachsamer und doch loyaler Charakter klingen für mich nach einem Traumhund.
Mir ist allerdings klar, dass jeder Hund anders ist und die Erfahrungen, die ich in Tierheimen mit deutschen Schäferhunden und einem Sarloos, gemacht habe nicht generalisierbar sind.

Hunderassen die ich bisher in Betracht ziehe:
- Tamaskan
- Czechoslovakischer Wolfshund
- Kughsa
- sibirischer Husky


die Tamaskan und der Cz. Wolfshund wären meine bisherigen Favoriten.
Wenn ihr noch Rassen auf dem Schirm habt die in dieses Raster fallen, die aber ich nicht aufgezählt hab weist mich gerne darauf hin.



Ich will im Sommer 2023 mit dem Ende meiner Fachinformatiker Ausbildung nach Schweden ziehen.
Mein Plan ist dort aufs Land zu ziehen und Teilzeit im Homeoffice zu arbeiten. Dies sollte in der IT Branche kein Problem sein, ich kann mir jedoch vorstellen 1-2 mal die Woche zum Arbeitsgeber fahren zu müssen, um örtliche aufgaben zu erledigen. Ein hundefreundlicher Arbeitgeber ein MUSS für mich. Wobei der Hund dafür natürlich einen gewissen Erziehung haben müsste.
Ich bin jung und sportilich aktiv und liebe joggen, Kraftsport und Camping.
Da ich auch bei Minusgraden gerne mehre Tage draußen kampiere. hätte ich gerne einen resilienten Hund der Wanderungen und Kälte gut abkann (er kriegt natürlich entsprechende Ausrüstung).
Am liebsten wäre es mir einen einzelnen Hund zu haben, da allein der Kostenfaktor für eine gute Vollkostdiät bei zwei Hunden natürlich recht hoch ist und der Erziehungsaufwand immens.
Den Hund grade im ersten Jahr möglichst viel im Auge zu behalten wird dadurch auch erleichtert.

Ich weiss wirklich noch nicht, ob ich mich mit einem/zwei Wolfshunden übernehmen. Man hört überall, dass diese Hundeart für Anfänger ungeeignet seien.
Jedoch sind viele der Argumente, die als Schwierigkeiten aufgezählt werden für mich scheinbar kein Problem.
- Bewegung (ca. 10-20km Joggen am Tag, jeh nach Geschwindigkeit)
- keine Kinder
- flexible Arbeitszeiten und Homeoffice
- Gefallen an wildem und physischen Spiel

Natürlich sind sie eigenwillig und stur (besonders der Czech. Vlak) jedoch ist meine Hoffnung, durch viel Aufmerksamkeit einen einigermaßen sozialfähigen Hund groß zu ziehen. Ich habe keine besonders hohen Ansprüche an trainierbarkeit. Kommandos die mir wichtig wären sind:

- Rückruf (kann nach allem was ich über Wolfshunde gelesen hab evtl. schwierig werden)
- Bleib
- Lass los, Nein

Ausserdem, soweit man es beieinflussen kan, ein friedvolles Wesen, was ich durch liebe und gute Sozialisierung zu erreichen hoffe.

Abschließend noch ein paar konkretere Fragen:

1. Ist es möglich einen typischen Rudelhund auch einzeln zu halten ? Falls ja unter welchen Bedingungen ?
2. Ist es naiv sich eine Wolfshundrasse als Ersthund zu besorgen ?
2.1 Kann ich meine Unerfahrenheit durch gute Recherche, professionelle Begleitung und viel Zeitinvestition in Training und Sozialisierung ausgleichen ?
3. Um einen Hund stadtfähig zu sozialisieren, ist es nötig regelmäßige Stadtsituationen zu trainieren oder kann dies auch in einer ländlichen Gegend verallgemeinernd trainiert werden ?
4. Sollte man genug Platz haben und die lokale Gesetzgebung das zulassen, kann man einen Wolfshund (mehr zu spezifischen Rassen weiter unten) auf einem nicht eingezäunten Gelände laufen lassen ?
4.1 Falls nicht was ist der Sorgepunkt ? Schutz anderer Arten vor dem Hund oder das Risiko, dass er nicht mehr nach Hause findet ?

Ich weiß, das war jetzt einiges an Fließtext. Aber ich möchte aufkeinenfall einen Vierbeiner aus vermeidbaren Gründen im Stich lassen.

Würd mich freuen Antworten auf diese Fragen zu bekommen und schonmal ganz, ganz lieben Dank für euere Zeit!

Grüße
Ceus
 
Man hört überall, dass diese Hundeart für Anfänger ungeeignet seien.
Es gibt Anfänger, die haben einen angeborenen Draht zu Hunden und kommen mit jedem zurecht.
Es gibt Anfänger, die lernen im Zusammenleben mit dem Hund ziemlich schnell, worauf es ankommt.
Und es gibt Anfänger, die kommen auch nach 20 Jahren nicht über das Anfängerstadium hinaus.
Mußt du selbst entscheiden zu welcher Sorte du gehörst.
 
Was heißt Größenwahn??? - Man wird ja wohl noch träumen dürfen.

Ich kann Deinen Wunsch sehr gut verstehen. TWH sind wirklich wunderschöne Hunde, aber nicht immer einfach!
Wir hatten mal eine ältere Tschechoslowakische Wolfhündin aus dem Tierschutz, die es uns wirklich leicht gemacht hat, sie zu lieben und wir sie bis heute 7Jahre nach ihrem Tot zu vermissen.
Ob sie wirklich reinrassig war, wissen wir nicht, aber von ihrem Verhalten her spricht vieles dafür und der Optik nach war sehr viel Wolf zusehen.

Ich kann mir vorstellen, dass Du hier viele rassespezifische Informationen erhalten kannst: https://www.twh-in-not.de/

Viel Erfolg bei Deiner Recherche und ich wünsche Dir, dass Du Deinen Traum verwirklichen kannst.
 
Was heißt Größenwahn??? - Man wird ja wohl noch träumen dürfen.

Ich kann Deinen Wunsch sehr gut verstehen. TWH sind wirklich wunderschöne Hunde, aber nicht immer einfach!
Wir hatten mal eine ältere Tschechoslowakische Wolfhündin aus dem Tierschutz, die es uns wirklich leicht gemacht hat, sie zu lieben und wir sie bis heute 7Jahre nach ihrem Tot zu vermissen.
Ob sie wirklich reinrassig war, wissen wir nicht, aber von ihrem Verhalten her spricht vieles dafür und der Optik nach war sehr viel Wolf zusehen.

Ich kann mir vorstellen, dass Du hier viele rassespezifische Informationen erhalten kannst: https://www.twh-in-not.de/

Viel Erfolg bei Deiner Recherche und ich wünsche Dir, dass Du Deinen Traum verwirklichen kannst.
Danke, das gibt mir aufjedenfall schonmal einen ganzen Batzen Hoffnung :D
Der Link ist auch super. Einem Hund in Not ein neues Zuhause zu bieten wäre natürlich ein Traum. Wenn er schon ein wenig erzogen ist, macht es die Sache sicherlich leichter.
Wenn natürlich auch die Gefahr besteht bei höherem Alter alte Traumata mitzunehmen und nie eine so tiefe Bindung aufzubauen wie mit einem Welpen. Aber darüber gilt es sich erst dann Sorgen zu machen wenn es soweit ist. Ich will nämlich dran glauben, dass selbst wenn man erst ein spätes Rudelmitglied wird, der Hund nichts desto trotz die Liebe erwiedern kann.

Ich muss mich wohl etwas genauer mit Einfuhr von Hunden nach Schweden auseinandersetzen. Hatte die leichte Hoffnung dort einen zu finden, aber vielleicht ist es ja auch recht unkompliziert ^-^

Danke für den optimistischen Post!
 
Ich halte alle genannten Rassen für "speziell". Was nicht heißt, dass es nicht Menschen geben wird, die gut mit denen können.

Generell würde ich dazu raten, die Ausbildung erstmal abzuschließen und dann zu schauen, wohin es einen verschlägt. Und wenn da dann alles passt... dann erst das Thema "Hundehaltung" angehen.
Es sind einfach zuviele "ich habe geplant" oder "ich stelle mir vor" in dieser Gleichung.

Ach ja: und ein Hund der genannten Rassen wird sicher nicht in einer Not-Orga landen, weil er nicht mehr zum Gucci-Handtäschchen gepasst hat. Mit "bereits erzogen" wird da wenig los sein, behaupte ich, da wirds in der Regel schon gute Gründe für geben. Für einen absoluten Hundeneuling gilt das durchaus ernsthaft zu bedenken.

Just my two pence.
 
Die Wolfshunde, die gestern durch die Ausstellung liefen, benahmen sich ganz normal als Hunde 😉
Zu den konkreten Fragen:
1. Ja. Sieht man an den Beaglen... Du musst dann aber präsent sein um das Rudel zu ersetzen. Zwei Welpen gleichzeitig sollte sich ein Anfänger bestimmt nicht antun.
2. Als Ersthund sollte man sich den Hund zulegen, den man wirklich will - wenn die Umstände passen. Wenn man vom Kangal träumt und in einer Hochhauswohnung wohnt, muss man umziehen oder umträumen.
2.1 Ja
3. Damit ein Hund stattfähig wird, muss er in die Stadt. Auf dem Land lässt sich das Stadtleben kaum imitieren (vielleicht mal bei einem Volksfest, aber nicht regelmäßig).
4. Ich hasse nicht eingezäunte Hunde, egal welcher Rasse! (Wegen der Sch...köter sind bei mir einige Straßen praktisch unbenutzbar mit dem Fahrrad und/oder mit Hund) Ich bezweifle, dass man ganz ohne Zaun garantieren kann, dass ein Hund - ziemlich egal welcher Rasse - auf dem eigenen Grundstück bleibt. Mit einem Wolfshund würde ich es schon gar nicht riskieren, weil der wahrscheinlich, wenn er alleine unterwegs ist, schneller erschossen wird als ein Labrador (egal, wie geschützt Wölfe angeblich sind). Das war schon die Überleitung zu 4.1. Verlaufen tut sich mit ziemlicher Sicherheit kein Hund, der weiß, wo er zu Hause ist. Aber es geht eine Gefahr von ihm aus und streunende Hunde dürften auch in Schweden verboten sein. Möglicherweise gerät er auch noch in eine Falle - weiß nicht, wie viel die in Schweden benutzt werden.

Aber wie Bullerina schon sagt, erst mal umziehen, schauen wie die Bedingungen vor Ort sind und dann einen Hund kaufen. Und zwar möglichst lokal - erstens wegen der Akklimatisierung des Hundes, zweitens wegen dem Kontakt zum Züchter.
 
Ich halte alle genannten Rassen für "speziell". Was nicht heißt, dass es nicht Menschen geben wird, die gut mit denen können.

Generell würde ich dazu raten, die Ausbildung erstmal abzuschließen und dann zu schauen, wohin es einen verschlägt. Und wenn da dann alles passt... dann erst das Thema "Hundehaltung" angehen.
Es sind einfach zuviele "ich habe geplant" oder "ich stelle mir vor" in dieser Gleichung.

Ach ja: und ein Hund der genannten Rassen wird sicher nicht in einer Not-Orga landen, weil er nicht mehr zum Gucci-Handtäschchen gepasst hat. Mit "bereits erzogen" wird da wenig los sein, behaupte ich, da wirds in der Regel schon gute Gründe für geben. Für einen absoluten Hundeneuling gilt das durchaus ernsthaft zu bedenken.

Just my two pence.
Hey, danke für die Antwort. Sicherlich ist viel des von dir gesagten richtig. Deckt sich auch mit dem, was ich so über Wolfshunde gelesen hab.
Auch, dass eine Adoption aus 2. Hand nicht grundlos passiert und diese Gründe für einen Anfänger besonders herausfordernd sein können.

Du hast auch definitiv mit "Alles zu seiner Zeit" recht.
Aber genau das ist der Grund, weshalb ich mich jetzt schon mit der Thematik auseinandersetze.
Da 6-12 Monate Planungszeit um eine gute Vorstellung von etwaigen Eventualitäten zu haben ist garnicht so viel.
Recherche, materielle Vorbereitung, Trainingsübungen, evtl. muss ich eine ganze Weile warten bis ein entsprechender Hund vom Züchter/Tierschutzverein verfügbar ist.
In dem Sinne bin ich lieber übervorbereited.

Aber danke fürs Feedback <3
 
Die Wolfshunde, die gestern durch die Ausstellung liefen, benahmen sich ganz normal als Hunde 😉
Zu den konkreten Fragen:
1. Ja. Sieht man an den Beaglen... Du musst dann aber präsent sein um das Rudel zu ersetzen. Zwei Welpen gleichzeitig sollte sich ein Anfänger bestimmt nicht antun.
2. Als Ersthund sollte man sich den Hund zulegen, den man wirklich will - wenn die Umstände passen. Wenn man vom Kangal träumt und in einer Hochhauswohnung wohnt, muss man umziehen oder umträumen.
2.1 Ja
3. Damit ein Hund stattfähig wird, muss er in die Stadt. Auf dem Land lässt sich das Stadtleben kaum imitieren (vielleicht mal bei einem Volksfest, aber nicht regelmäßig).
4. Ich hasse nicht eingezäunte Hunde, egal welcher Rasse! (Wegen der Sch...köter sind bei mir einige Straßen praktisch unbenutzbar mit dem Fahrrad und/oder mit Hund) Ich bezweifle, dass man ganz ohne Zaun garantieren kann, dass ein Hund - ziemlich egal welcher Rasse - auf dem eigenen Grundstück bleibt. Mit einem Wolfshund würde ich es schon gar nicht riskieren, weil der wahrscheinlich, wenn er alleine unterwegs ist, schneller erschossen wird als ein Labrador (egal, wie geschützt Wölfe angeblich sind). Das war schon die Überleitung zu 4.1. Verlaufen tut sich mit ziemlicher Sicherheit kein Hund, der weiß, wo er zu Hause ist. Aber es geht eine Gefahr von ihm aus und streunende Hunde dürften auch in Schweden verboten sein. Möglicherweise gerät er auch noch in eine Falle - weiß nicht, wie viel die in Schweden benutzt werden.

Aber wie Bullerina schon sagt, erst mal umziehen, schauen wie die Bedingungen vor Ort sind und dann einen Hund kaufen. Und zwar möglichst lokal - erstens wegen der Akklimatisierung des Hundes, zweitens wegen dem Kontakt zum Züchter.
zu 1. Super, dass ist gut zu wissen. Ich werd mich mal im Kontext Beagle informieren, vielleicht find ich da mehr Infos.
zu 2. Ja, das war auch mein Gedanke. Deshalb ziehe ich auch erst mit Eintreten der neuen Umstände einen Hund in Betracht. Meine Wünsche waren schlichtweg stadt-inkompatibel...
zu 2.1 Danke, das macht Hoffnung!
zu 3. Das hatte ich leider befürchtet. Jeh nach Umständen muss ich dann halt immer mal wieder in die Stadt um diese Sozialisierungsumgebung zu schaffen.
zu 4. Meinen Recherchen nach sind unangleinte Hunde außerhalb des eigenen Grundstücks von Mai - August verboten. Wo nun allerdings die juristische Grenze zwischen leinenlosem Führen und Streunen ist weiß ich leider nicht. Gefahr durch Menschen oder Fallen hatte ich bisher für ein vernachlässigbares Risiko gehalten. Sollte ich wohl überdenken. Prinzipiell muss dann halt über kurz oder lang ein Zaun her.

Und ja Ballerina und du habt aufjedenfall recht erstmal Fakten zu schaffen. Aber die frühzeitige Auseinandersetzung halte ich dennoch für wichtig.
Aber der Hund kommt natürlich erst wenn die Umstände passen, dass ist klar.

Danke für deine Antwort <3
 



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