Erfahrung mit Hund im Wohnheim für MmgB und/oder Therapiehunsausbildung?

Hi,

für mich geht nicht klar hervor wie genau ihr das handhaben wollt, wenn ein Welpe einzieht.
Soll er gleich nach 2 Wochen Eingewöhnung täglich zu dir auf Arbeit um dort als Therapierhund ausgebildet zu werden?

Ich denke, bis ein Welpe wirklich ein Therapiehund ist der bei DEINER Arbeit "nebenbei" läuft - sprich um den du dich nicht mehr großartig erzieherisch kümmern musst - können gut 1-3 Jahre ins Land ziehen. Mindestens aber ein Jahr.

ich bin ebenfalls Heilerzieherin und habe viel Zeit in Berhinderteneinrichtungen verbracht.
Ich halte es für ausgeschlossen dass du einen Welpen/Junghund gut erziehen/sozialisieren kannst und dabei gleichzeitig deiner Arbeit VERNÜNFTIG nachgehen kannst.
Ich bezweifle auch dass deine Kollegen 1 Jahr oder länger deinen "Arbeitsausfälle" (weil der Hund dann einfach deine Aufmerksamkeit braucht) mittragen werden.

Richtige Therapiehudneausbilder arbeiten mit den Hunden und nicht parralel mit Hund und Mensch - wie du es als Hep tun musst.
Wie gesagt, ich halte es für unmöglich beides zu kombinieren (zumindest als "normaler" Angesteller in einem "normalen" Wohnheim mit "normalem" Team usw.)

Natürlich ist es wichtig dass der Welpe schon früh den Alltag im Wohnheim mitbekommt.
Aber nicht gleich die vollen 35h die Woche.
Das steigert man langsam.

Das 1. Jahr muss also viel Zeit (unabhängig von der Arbeit) eingeplant werden.
Zeit die du aber auch gemeinsam mit deinem Junghund auf deiner Arbeit verbringst - ohne dass du aber dort dann arbeitest.

Vielleicht ist es möglich dass du 1-2 Jahre halbtags arbeitest?
20h die Woche arbeiten und 10h die Woche ohne Bezahlung (ehrenamtlich und zu Ausbildungszwecken) die Zeit mit deinem Hund auf Arbeit verbringst z.B.
Oder du fragst ob du für 1 Jahr Nachtschichten machen darfst.

Bedneke aber dass es viel Organisation bedeutet (ich gehe mal davon aus das dein freund ebenfalls arbeitet?
wenn er Zuhause ist, ist es alles wesentlich einfacher.)
Eine Hundegerechte Organisation führt aber meist dazu, dass du weniger zeit mit deinem Partner hast.
(Wenn man jonglieren muss mit den Arbeitszeiten dass der Hund weniger alleine ist z.B.
weil er halt nicht von Anfang an mit auf Arbeit kann)

Mit Australien Shepard kenne ich mich zu wenig aus.
Würde ihn aber, von dem was ich so gehört habe, nicht unbedingt als Therapiehund einsetzen.
Er ist sehr agil und sensibel und "auf Zack". Ein Therapiehund sollte besonnen sein, Ruhe ausstrahlen.
Vielleicht kann man auch einem Aussie diese "Ruhige" anerziehen - aber wieso soll ich einen agilen Hütehund der immer auf Zack sein muss bei seiner Arbeit in ein Muster pressen, in dass die Natur ihn nicht vorgesehen hat? (Naja, nicht die Natur, ich weiß)
 
Ich weiß nicht, ob meine Vorstellung zu romantisch ist, aber ich habe das Gefühl dass bei manchen die Vorstellung auf jeden Fall sehr negativ ist... Auch meine Chefin hat es wie gesagt in unserer Einrichtung geschafft einen Welpen großzuziehen, ich habe also auf jeden Fall auch ihre Erfahrung als Unterstützung. Ich fände es sehr schön, wenn ich hier auch jmd finden würde der echte Erfahrungen mit einer solchen Situation hat.
 
@Manfred007: Gut ausgedrückt. Warum muss man dem Hund die Eigenschaften aberziehen, die ihn ausmachen? Finde ich nicht fair gegenüber dem Hund. Es gibt soviele Hunderassen.
 
Und manche malen den Welpenalltag viel zu schwarz.
Ich finde die TE wirkt nicht wie jemand der sich alles viel zu rosarot vorstellt. Sie hat sich die meisten kritischen Fragen schon selbst gestellt und kann diese entsprechend beantworten.
Auch hat sie bereits eine Züchterin gefunden die ihr sogar in der spezifischen Situation helfen kann, da diese selber Erfahrungen in dem Bereich hat.
Ich kenne zwei Aussies die in einem Seniorenheim als Therapiehunde eingesetzt werden. Kennen beide von klein an und kommen gut damit zurecht.
Die Kommilitonin hatte mir die Rasse empfohlen, wies allerdings auch daraufhin, dass es wichtig ist dass der Hund von Anfang an eher Ruhe lernt, als total überfordert zu werden (gilt aber letztlich wohl für jede Rasse). Ich selber hatte mich letztlich dagegegen entschieden, weil er in Foren immer wie ein unbändiges Monster beschrieben wurde und ich es mir selbst nicht zugetraut habe.

Wenn man sich intensiv mit der Rasse beschäftigt hat, die entsprechende Ruhe und Geduld mitbringt und der Hund von Anfang an ebenfalls ruhig unterschiedlichste Menschen kennenlernen kann sehe ich da, zumindest pauschal, kein Problem. Den Schutztrieb finde ich beim Aussie ebenfalls nicht zu unterschätzen. Aber auch ein Aussie kann gut aufgezogen werden und braucht nicht schützen, wenn er die Situation und die Menschen nicht als "angriffswert" empfindet.
Es gehen doch auch so nicht alle Aussies wahllos auf Menschen los.
 
Ich weiß nicht, ob meine Vorstellung zu romantisch ist, aber ich habe das Gefühl dass bei manchen die Vorstellung auf jeden Fall sehr negativ ist... Auch meine Chefin hat es wie gesagt in unserer Einrichtung geschafft einen Welpen großzuziehen, ich habe also auf jeden Fall auch ihre Erfahrung als Unterstützung. Ich fände es sehr schön, wenn ich hier auch jmd finden würde der echte Erfahrungen mit einer solchen Situation hat.

War sie zu dem zwitpunkt shcon chefin? Hast du mitbekommen wie das gelaufen ist mit dem groß ziehen des Welpen?
Weißt du wie "alltagstauglich" ihr Hund ist oder kennst du ihn nur von Arbeit?

Und ganz wichtig:
Wie viel Zeit täglich war/ist Chefin mit Welpe/Hund im Büro?

(Die Chefs die ich kennen gelernt habe sind von 40h vielleicht 30h im Büro mindestens - und da weiß keiner genau was die eigentlich tun ;)
Da muss auch niemand ihre Arbeit mit tragen wenn sie sich mal mehr um den Welpen kümmern und die Abrechnung links liegen lassen)
 
Hallo Manfred007,
Danke auch für deinen Post. Nein ich glaube ihr versteht mich alle falsch, die Ausbildung zum Therapiehunde Team ist absolut unabhängig davon, dass ich den Hund mit in meine Arbeit nehmen werde und beginnt natürlich, wenn überhaupt, erst im angemessenen alter.
 
Ich weiß nicht, ob meine Vorstellung zu romantisch ist, aber ich habe das Gefühl dass bei manchen die Vorstellung auf jeden Fall sehr negativ ist...

Ich fände es sehr schön, wenn ich hier auch jmd finden würde der echte Erfahrungen mit einer solchen Situation hat.


Ich hab echte Erfahrungen mit mehreren Welpen und meine Einstellung ist keinesfalls negativ, sondern realistisch.

Wenn man einen Welpen nicht ständig einschränken will in seinem Erkundungs- und Spielverhalten, dann ist der Welpe ständig in Aktion - außer wenn er schläft. Tobespiele wechseln sich mit Erkunden ab. Im Haus bedeutet das, dass der Welpe alles in die Schnute nimmt und zerlegt.

Ich arbeite selbstständig zu Hause. In der Welpenzeit schaffe ich regelmässig nicht viel.
 
Und sie schrieb doch bereits, dass dies mit den Kollegen und der Chefin abgesprochen ist. Es bereits Erfahrungen diesbezüglich gibt und es kein Problem ist, wenn sie anfangs sich nunmal auch um den Hund kümmern muss.
Zudem ist sie die ersten Wochen daheim.
 
Ich erkläre mal noch etwas genauer, wie wir uns das vorstellen. Ich arbeite wie gesagt im Wohnheim für Menschen mit Behinderung, mein Freund arbeitet 500m daneben in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung im Büro. Mein Dienst beginnt in der Regel um 12:45 Uhr bzw. um 14:00 Uhr. Zu dieser Zeit sind auf der Gruppe nur meine zwei Seniorinnen anwesend und halten meist noch ihre Mittagsruhe. Um 16:00 Uhr werden dann die restlichen Bewohner von der Werkstatt abgeholt und mein Freund hat somit ebenfalls Feierabend und würde dann den Hund mit nach Hause nehmen. Dh, der Hund ist vorallem anfangs nur ca 3,5 Std bei mir in der Arbeit, und das zu einer Zeit in welcher ich durchaus auch zeit für ihn habe, da meine Omis schlafen oder auch gerne fernsehen. Ich denke, dass dies schon eine gute vorraussetzung ist, da der kleine wenn meine Hauptzeit in der Gruppe losgeht von meinem Freund mit nach hause genommen wird.
 
Ich habe den Eindruck, dass Du Dich schon sehr gut mit den An- und Herausforderungen beschäftigt hast, die eine Hundehaltung bei der Arbeit mit sich bringt - und das auf eine pragmatische Weise.

Bei uns im Rathaus ist neben meinem Dackel auch sein Kumpel, ein Beagle, dabei. Der ist bei seiner Besitzerin seit er 4 Monate ist, jeden Arbeitstag, von Anfang an.

Nun ist das kein Heim mit Gruppen, aber Publikum und Kolleginnen gibt es da auch. Kalli ist problemlos aufgewachsen, hat sich schnell an die Arbeitszeiten seiner Besitzerin gewöhnt und wurde vor der Arbeit und in der Mittagspause hinreichend bewegt und ausgelastet. Er war auch nie in einem Kennel. Gab es mal einen Aussentermin der länger dauerte (als er noch nicht vollständig an das gelegentliche Alleinsein gewöhnt war), wurde er von einer Kollegin oder von mir in den jeweiligen Büros beaufsichtigt. Mittlerweile verpennt er Zeiten, in denen seine Besitzerin abwesend ist.
Die positive Wirkung für das Betriebsklima möchte ich noch hervorheben.

Das Rathaus ist für Kalli - jetzt 7 Jahre - vollständig zur zweiten Heimat geworden, es gab - bis auf kleine Pinkelunfälle auf dem Flur in der Anfangszeit - nie Probleme.

Mir persönlich ist es allemal lieber, ein Hund - und damit meine ich auch einen Welpen - ist etwas weniger optimal mit seinem Besitzer zusammen als optimal alleine.

Allerdings: wenn sich mal eine Kollegin oder ein Bewohner über den Hund beschweren sollte - und sei es nur, um Dir einen zu drücken - oder eine Allergie auftreten, kann es Probleme geben, das muss Dir klar sein.
 
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