Du interessierst dich für nordische Rassen? Es gibt noch wesentlich mehr als Akita Inu und Sibirischer Husky....
Ich kann deine Faszination für die Nordischen natürlich nachvollziehen. Es sind tolle Tiere und ein wenig anders als andere Hunde, das muss dir klar sein. Und wenn man sich auf ihr Wesen einlässt und auch bereit ist, zu akzeptieren, dass der Hund nicht perfekt Fußlaufen und auch kein "Stöckchenholer" oder "Trickdog" wird, dann ist so ein Hund auch für Anfänger machbar. Bei diesen Rassen ist Konsequenz in der Erziehung natürlich wichtig, allerdings kommt man mit Härte nicht sehr weit....davon lassen sie sich nur selten beeindrucken.
Allerdings solltest du dich wirklich von dem Hachiko-Ideal verabschieden....
So eine Hund-Mensch-Beziehung kommt vielleicht nur einmal in tausend Jahren vor.
Ich habe selber eine Hündin einer nordischen Rasse und für mich gibt es keine bessere Rasse....
Ich hab mich damals ganz bewusst gegen einen Husky und dafür für einen Malamut entschieden, da mir die Charaktereigenschaften viel mehr zugesprochen haben. Auch wenn der Malamut noch ein Stückchen größer und stärker als ein Husky ist und ich auch relativ hunde-unerfahren war. Aber mit Hilfe der Züchterin meiner Hündin und einer weiteren Züchterin - beide sind mittlerweile Freundinnen für mich geworden - und viel Lesen und Informieren über diese Hunde im speziellen und Hundeverhalten und -erziehung im allgemeinen, kommen wir alle mit unserer Hündin super zurecht.
Sie ist wahnsinnig freundlich zu allem und jeden, absolut geduldig und sanft (auch beim Spielen mit den Kindern), niemals aggressiv, ist im Haus sehr ruhig und dafür draußen am Fahrrad oder dem Scooter ein Powerpaket. Sie lernt gerne neue Sachen und kann dabei auch sehr ausdauernd sein......Trickdogging oder Dog-Dancing-Meister werden wir wohl aber nie werden.
Die Katzen im Haus werden höchstens zu Tode bespielt oder bekuschelt, aber sie hat von Anfang an gelernt, dass die nicht gejagt werden dürfen und wenn sie mal zu übermütig wird, lässt sie sich abrufen.
Dennoch hat sie natürlich Jagdtrieb und frei laufen lassen kann ich sie nur in gut überschaubaren Gebieten (und das auch erst durch viel Training). Im Wald, an Straßen oder in der Nähe von Gewässern (sie liebt Enten!) muss sie an die Schleppleine. Das ist aber meiner Meinung nach vertretbar, denn auspowern kann sie sich bei uns beim Radfahren und ansonsten bleibt ihr auch an der Schleppleine viel Gelegenheit zum Schnuppern.
Dazu zwischendurch kleine Einheiten für den Kopf oder die Nase und sie ist ein rundum glücklicher und ausgeglichener Hund.
Eine Wurfschwester lebt in der Nähe von München und die sind zum Beispiel ganz viel mit dem Hund in den Bergen beim Wandern unterwegs. Ein weiterer Wurfbruder ist mittlerweile ein toller Reitbegleithund geworden und noch ein anderer Wurfbruder lebt bei einer Tierärztin und fährt die meiste Zeit mit zu den Patienten oder ist in der Praxis dabei.
Der Vater meiner Hündin ist ein sehr erfolgreicher Ausstellungshund, der so brav ist, dass er beispielsweise auf Ausstellungen solange auf dem Grooming-Tisch stehen bleibt, bis sein Frauchen ihm Erlaubnis gibt, runter zu kommen.....auch wenn 100 andere Hunde um ihm rum in der Halle sind. Der saß bei der letzten Ausstellung auch zeitweise in einer Box, die vorne offen war - ohne Leine, etc. Vor die Box hat sie nur ihren zusammengeklappten Tisch als Barriere gestellt, aber die hätte er natürlich mit Leichtigkeit umwerfen oder überspringen können.....dennoch saß er da ganz brav drin und hat nur herzzerreissend geheult, als sie mal ein paar Minuten weg in einen anderen Teil der Halle musste......