Benutzer593
Gast
Letztendlich hat das der Halter selbst in der Hand, ob es soweit überhaupt kommt. Oftmals reicht dem "Geschädigten" eine ehrliche Entschuldigung und das Aufkommen für den Schaden und die Geschichte ist gegessen. Wenn man sich aber wie die Axt im Walde benimmt und auch noch frech wird, brauch man sich nicht wundern, wenn die Anzeige ins Haus flattert ...
So ist es. Eine Anzeige wegen Anspringen zu bekommen heißt entweder an einen wirklich unsympathischen Menschen geraten zu sein oder sich selbst entsprechend daneben benommen zu haben...
Viele finden dass einfach schön. "Mein Hund liebt eben jeden Menschen, also sprigt er sie vor Freude an". Oder, "Er bekommt von ihr immer Leckerchen und wird gestreichelt. Also, darf es dass". Bei Fremden wird dann aber auch nicht darauf geachtet. Es sind einfach unerzogene Hunde, die andere Leute anspringen. Aus "Hundesicht" wird gepöbelt, sie nehmen sich Frechheiten raus,um den anderen zu maßregeln oder zu zeigen, wer hier das sagen hat. Beobachtet doch mal die Hunde, wenn sie andere Hunde anspringen und wer anspringt und wer angesprungen wird.Nein, es ist nicht einfach nur Freude, weshalb ein Hund anspringt. Meine Mitgassigängerin freut sich immer höllisch, wenn ihr Dackelmix jeden Menschen anspringt und kann nicht verstehen, warum dass nicht jeder Mensch schön findet.Wo doch ihr Hund alle Menschen so liebt und es auf diese Weise zeigen möchte. Nein, der ist einfach nur rotzfrech!
Ich dachte das auch eine lange Zeit. Meine Rede war immer: "Es wird ja wohl jedem möglich sein, seinem Hund das Anspringen von Menschen abzugewöhnen. Ist ja wohl wirklich nicht schwer."
Dann bekam ich meinen Collie. Einen Collie, der Menschen LIEBT und der entsprechend sanft und süß ist und überall gut ankommt. Und es war unmöglich die Menschheit davon abzuhalten sie andauernd und immer, immer, immer, immer wieder für's Anspringen zu bestätigen. Selbst meine Trainerin wurde angesprungen, strahlte meinen Hund mit einem "Hallo Süße!" an (das reichte für Mia voll und ganz als Bestätigung), sah meinen giftigen Blick und besann sich dann bedröppelt eines Besseren. Ich war teilweise wirklich unfreundlich zu Leuten, habe Freunde richtig unfreundlich angefahren, weil kaum jemand es schaffte den Hund mal einfach in Ruhe zu lassen. Es gab Zeiten, da konnte ich Frau Collie im Lauf hinter einer Katze her abrufen (problemlos, mit einem Pfiff!), aber wenn sie am Weg zu Menschen war, die sie begrüßen wollte, konnte ich einpacken. ICH habe es gehasst - die Menschheit fand es zu 99% großartig. Sie springt auch keinen Menschen grob an - sie ist ein Sensibelchen und selbst wenn sie hoch springt so sanft, dass man sie kaum spürt. Die Leute finden das zauberhaft. Natürlich habe ich sie deshalb nicht einfach machen lassen, sie kam in den entsprechenden Situationen an die Leine und ich achtete auf sie.
Mittlerweile ist Frau Hund 6 Jahre alt, etwas gesitteter und muss immerhin nicht mehr an jedem Menschen hoch springen. Wenn sie jemanden mag, der sich mit ihr freut und sie herzt, springt sie aber nach wie vor. Und mir ist das mittlerweile herzlich egal. Ich sehe es tatsächlich so, dass jeder, der sie so hoch stachelt, dass sie springt, damit leben muss und selbst Schuld ist. Sie springt niemanden mehr einfach so an. Aber wenn man mit ihr herumeiert tut sie das. Die Info kriegt von mir auch jeder gleich vorneweg. Als sie die ersten Male mit ins Seminar kam, war meine klare Ansage an die ganze Seminargruppe. Mein Hund liebt Aufmerksamkeit und wenn ihr sie ihr gebt, wird sie sie fordern. Wenn ihr wollt, dass sie ruhig und gesittet liegt, lasst sie auch in Ruhe. Wenn ihr das nicht schafft, lebt damit, dass sie es auch nicht schafft. Die erste Einheit haben sie es nicht geschafft und siehe da - auch Menschen sind lernfähig. Mia geht immer noch gerne überall hin mit und kann sich dort auch in Ruhe hinlegen