- Erster Hund
- Missy / Terrier-Dackel-Mix
Auf der letzten HappyDogTour z.B. zeigte er eine Videosequenz eines Indios irgendwo im Nirgendwo, die Sippe war Jagen und die Hunde halfen dabei, als das erlegte Tier zubereitet wurde und ein Indio sich sein Fleisch nahm, versuchte der neben ihm sitzende Hund etwas davon zu klauen. Der Indio hat ihm ganz nebenbei eine Ohrfeige verpasst, keinen wirklichen Schlag, sondern einen leichten Klaps. Der Hund verstand, hielt wieder Abstand und was sagte der gute Bloch?
Wir sollten uns daran ein Beispiel nehmen, viel öfter situativ und konsequent Handeln und nicht alles immer auf der Goldwage zerreden.....
Wie ich schon in einem anderen Thread schrieb, finde ich die Rolle, die ein Hund in der Sozialgemeinschaft einnimmt, einfach grundlegend interessant und hochgradig maßgeblich dafür, wie man sich ihm gegenüber verhält oder verhalten sollte.
Ich kenne zig ähnliche Situationen unter Hunden, sogar "nur" unter Hunden, die nicht in einem engen Sozialverband leben und zumeist wird in solch einer Situation verknurrt und verschnappt.
Das geht sekundenschnell.
Hund bewegt seine Schnüt zum "Besitz" des anderen, der Besitzer knurrt, zeiht die Nase kraus, die Lefzen hoch und da das in dem Moment nicht angekommen ist, wird geschnappt.
Die Hunde berühren sich nicht und doch ist die Drohung klar genug, ohne körperlich züchtigen zu müssen.
Als mein Großer damals in die Pubertät kam und ausprobieren wollte, ob er nicht doch mal was vom Tisch klauen kann, reichte ein lautes Ausatmen meinerseits.
Er hat mich nicht gesehen, stand mir mit dem Rücken zugewandt, aber das drohende, laute, langgezogene Ausatmen hat er begriffen, da es relativ ähnlich mit dem Laut war, den auch Hunde fabrizieren und da er im Laufe seiner Zeit bei uns eben gelernt hat, mit uns zu kommunizieren.
Er duckte sich und zog von dannen.
Langte.
Das war nach ca 5-6 Monaten Gewöhnungszeit.
Dann hatten wir gleich am zweiten Tag, da er bei uns war, folgende Situation:
Fleisch kam
Ein riesen Karton mit Frostfleisch stand in der Küche.
Die Tür war verschlossen, doch er öffnete sie mit Leichtigkeit und stand mit seinem Kopf in der riesigen Fleischbox... welch ein Paradies.
Sobald wir einen Schritt in die Küche setzten, knurrte er.
Klar
Würd ich auch tun, hätte ich solch eine gigantische Beute gemacht und Angst, jemand könnte sie mir wegnehmen.
Da hier eine sinnvolle Kommunikation so wie so nicht mehr stattfinden konnte, hab ich einfach nen Besen genommen und den Deckel der Box zufallen lassen.
Ich hätte auch hingehen und ein riesen Theater veranstalten können, was ihm denn einfällt, ans Fleisch zu gehen.
Aber nö, dadurch dass ich an unserer Kommunikation gearbeitet habe, Vertrauen durch Verlässlichkeit aufgebaut habe, konnte ich ihn später von vermeintlicher Beute wegatmen
Sitz ich irgendwo im Busch, hab grad ewig lang jagen müssen und das Bissl Ausbeute, das ich habe, soll nun verarbeitet werden und in der Sekunde meint sich ein Hund einfach dran vergreifen zu wollen, würd ich den auch mit ner fahrigen Handbewegung davon abhalten. Wie ne Fliege.
Ich habe aber vermutlich eine völlig andere Beziehung zu dem Hund, da er eben nicht hauptsächlich mein Werkzeug, sondern Sozialpartner ist.
Wie auch von unter anderem Bloch unterstrichen (nur, weil wir gerade mit seinem Beispiel arbeiten), leben die Hunde in einer familienähnlichen Struktur mit uns, werden von uns "Ersatzeltern" ihr ganzes Leben lang im Junghund-Schnösel-Status gelassen.
Da bietet es sich ganz einfach meiner Meinung nach an, Kommunikation etwas facettenreicher werden zu lassen.
Ich glaube, ich muss nochmal kurz etwas deutlich machen, was unter gegangen ist.
Es geht hier nicht darum, dass es verurteilt wird, wenn einem die Hand ausrutscht.
Das macht niemanden zum Schläger.
Dennoch ist es Gewalt.
Was hier (erfreulicherweise von den meisten) als verstörend und hochgradig fragwürdig erachtet wird, ist das unerschöpfliche Bedürfnis, sein unüberlegtes, machtmissbrauchendes Handeln zu rechtfertigen und wirklich der Meinung zu sein, man dürfe sich gerne hin und wieder der einen oder anderen rabiaten Erziehungsform bedienen, sollte einem gerade kein besseres Mittel einfallen.
Zudem ist diese unüberwindbare Unbelehrbarkeit einfach erschreckend und man bekommt das Gefühl, man hätte sich vielleicht nicht richtig artikuliert.
Ich denke, hier hat sich jeder bereits die Erfahrungen anderer zu nutze gemacht und das ist ja der Sinn und Zweck eines Forums, dass man angeregt wird, sich weiterzuentwickeln.
Ich habe das Gefühl, dass sich Periphalos und Jürgen persönlich angegriffen fühlen und daher etwas Probleme damit haben, dies zu überwinden und offen zu sein für Anregungen.
Hier will niemand den anderen bekehren. Das ist auch ein höchst utopisches Ziel Jedoch ist es einfach schade, frustrierend, wenn wirklich gute und für jedermann sehr nachvollziehbare, komplexe Argumente geliefert werden, die dann völlig polemisch und unreflektiert einfach, ja, vielleicht wirklich ein wenig trotzig einfach beiseite geschoben, übergangen werden.
Stattdessen wird gestichelt und ganz wichtig:
Es wird einfach, völlig unbegründet, darauf herumgeritten, dass die Leute, die sich gegen körperliche Züchtigung entschieden haben, die Weisheit mit Löffeln gefressen haben sollen, mit Wattebällen werfen oder außerstande sind, dem Hund klare Grenzen zu setzen.
Das ist wirklich frustrierend, immerhin suchen hier die meisten wirklich das Gespräch und als Antwort bekommt man nur "jaja blabla ihr habt ja alle sooo Rehct, wir sind schei*** und Tierquäler, aber das geht mir am Ar** vorbei, was ihr meint von mir zu wissen, also *#&%§/)"%§%("$ "
Im Ethik und Moral Thread wurde entspannterweise ganz normal Diskutiert, Argumente wurden geliefert, Meinungen ausgetauscht, selbst wenn man nicht der gleichen Meinung war, man konnte Argument gegen Argument stellen, andere stille Mitleser konnten dem Gespräch folgen und sich ein Urteil bilden, alles so weit tutti...
Und dann kam Jürgen und musste sich wieder (obwohl nicht involviert ins Gespräch) persönlich angegriffen fühlen und polemisieren.
Es hatte mit dem Thema NICHTS zu tun, aber man musste ja unbedingt loswerden, dass man es kacke findet, dass der "Kontraseite" die Argumente ausgingen und shcnell davon ablenken, indem man einfach völlig haltlos behauptet, die "Proseite" würde ja einer Idiologie hinterherrennen.
Als ich das las, dachte ich nur "What the f***???" und dann wurde mir klar, dass es für einige User hier nicht mehr um das eigentliche Thema geht, sondern nur noch darum, sein Ego zu schützen.
Weiterbildung, Erfahrungserweiterung ist hier überhaupt nicht erwünscht.
Wenn ich sage, schaut euch doch mal an, was Leute über JAHRE (!!!) an Material über freilebende Wolfs- und Hunderudel (!!!) gesammelt haben.
Und das nicht nur stichprobenartig, sondern wirklich permanent.
Und ja, dazu gehört AUCH Bloch.
Ich habe aber noch 5 andere Experten aufgelistet.
Jürgen, es tut mir wirklich leid, wenn du damit nix am Hut haben, nichts lernen möchtest, aber ich akzeptiere das total.
Wirklich!
Tu mir nen Gefallen und akzeptiere auch, dass manche, ich beispielsweise, an einem horizonterweiternden Gespräch interessiert sind.
Zum Thema:
Wo ich noch beim auf die befahrene Straße zu rennen drohenden Hund verstehen könnte, dass man alles Hab und Gut nach ihm wirft und auch keine Probleme damit hat, wenn ihn der Hausmeister-Schlüsselbund am Kopf trifft, um ihm das Leben zu retten oder das Glück hat, dass man mitbekommt, wie der noch neben einem stehende Waldi gerade zur Hasenhatz mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit aufbrechen will und dem Hund zum Eigenschutz mal mit dem Fuß die Beine wegreißt...
So habe ich persönlich große Probleme damit, nem Hund eine zu knallen, weil er sich verunsichert fühlt und knurrt oder ihm wohlwissend, dass man ihn einem äußerst unangenehmen Reiz aussetzt ins Knie rennen lässt, um ein Verhalten, das vielleicht sogar gezeigt wird WEIL der Hund keinen Respekt vor der Person hat, die Kommunikation ganz offenbar nicht wirklich zu funktionieren scheint und ignorierend, dass man sich mit so einem Verhalten wie ein, verzeiht mir den überspitzten Ausdruck, Kommunikationskrüppel verhält, so schnell wie nur irgend möglich zu löschen.
Ich möchte einmal ganz deutlich betonen, dass ich es total toll finde und auch etwas erleichtert bin, dass die meisten es ganz ähnlich sehen.
Das zeigt mir, dass wirklich ein Wandel stattgefunden hat... vom Gebrauchshund zum Familienmitglied.
Zum Schluss möchte ich, einfach um unnötige polemisierende Beiträge vielleicht vermeiden zu können, klarstellen, dass ich niemanden persönlich angreife oder der Meinung wäre, irgendjemand wäre unfähig oder ein Schläger oder sonst was.
Hier werden Meinungen ausgetauscht, Überzeugungsversuche unterbreitet.
Dies ist meine Meinung, mein Überzeugungsversuch.
Nicht mehr, nicht weniger.