Hündin benimmt sich manchmal extrem seltsam.

Erster Hund
Léna, Schäfermix (8)
Hello!

Ich hab mal ne sehr lange Frage bzw. eher Geschichte :p ich muss etwas mit Vorgeschichte ausholen...
...ich habe eine ca. 8 Jährige Schäfermixhündin aus der ung. Tötung. Habe sie nun knapp über ein Jahr. Sie ist eine totaaaal brave und liebe Zuckermaus, hört aufs Wort, war von Anfang an stubenrein, versteht sich mit allem und jedem, bleibt problemlos allein...ein wirklicher Traumhund :D

Was mich nur sehr stutzig macht, ist ihr Verhalten manchmal...nur vorab: wir haben absolut keine Ahnung wo sie vor der Tötung war und was sie erlebt hat. Sie hat total abgeschliffene Zähne, also wir schätzen dass sie viel im Zwinger oder an der Kette war.

Anderen Hunden gegenüber ist sie nicht unterwürfig, eher immer gleichrangig oder leicht dominant.
Uns gegenüber führt sie sich dafür manchmal auf als hätte man sie den lieben langen Tag nur verprügelt - allerdings nicht von Anfang an.
Begonnen hat das Ganze etwa 4-5 Monate nachdem wir sie bekommen haben.

Ihr komisches Verhalten zeigt sich extrem bei der Fütterung und beim Gassigehen. Sonst nie. Wie gesagt, das kam alles erst mit der Zeit ohne, dass wir was anders gemacht haben.

Angefangen hat alles beim Gassigehen. Normal war immer: Wurscht welche Uhrzeit, wurscht wo wir hingegangen sind (bei mir können sie immer am Feld /Wald frei laufen) - sie hatte Spaß, ist herumgehüpft und nach 5 Minuten hatte sie spätestens alles erledigt, dann nur mehr spielen. So und dann hats angefangen: Wir gehen abends raus (Da meistens nicht zur Wiese sondern nur in kleinere Grünflächen - da können sie also nicht soo frei wie sonst bzw. angeleint), sie schleicht nur neben mir her. Ich sag ihr "Na geh Gassi" (Unser Befehl dass sie nicht mehr bei Fuß gehen müssen). Sie rennt 2 Meter, dreht um, schleicht zu mir und setzt sich neben mich. Schaut drein wie 3 Tage Regen. Ich sag nochmal zu ihr, dass sie Gassi gehen soll. Wieder das gleiche. Dann hat sie irgendwann ein mal gepinkelt und das wars. Hab mich sehr gewundert und bin wieder reingegangen...muss sie halt nicht.
Das Spiel hat sich dann so fortgesetzt und es war immer abends das Problem. Untertags war sie ganz normal. Wir dachten, dass sie vielleicht einfach keinen Bock hat mehr am Abend zu gehen. Sie hat nicht so gewirkt als ob sie verängstigt wäre oder so sondern eher so als wüsste sie, dass das grad nicht ok is was sie macht und deswegen ihr Verhalten...Natürlich ist das auch nervig für uns, wenn man dann ewig gehen muss und den Hund zum Gassi gehen motivieren muss, da es ja einfach nie ein Problem war. Egal welche Reaktion von uns- genervt, sie streng wegschickend, übermäßig freudig und motivierend- sie hat sich immer gleich verhalten.
Das Ganze wurde immer schlimmer. Von ein paar Meter freudig weglaufen, dann sofort wieder umdrehen und am Boden zurückkriechen um sich neben mich zu setzen bis hin zu man sagt geh Gassi und sie rennt zur Wohnung zurück/ Versteckt sich im Feld und man sucht sie ne Stunde lang. Sie wollte nicht mal von ihrem Platz aufstehen und wenn wir schon im Vorzimmer standen ist sie oft zurückgelaufen und hat sich auf den Platz gelegt. (Der andere springt sofort auf und zischt ins Vorzimmer wenn wir rausgehen) Draußen geht sie mit gesenktem Kopf, Schwanz hinuntergedrückt. Wie gesagt wir haben nichts anders gemacht als sonst. Es hat dann ewig gebraucht, dass sie endlich mal pinkelt. Sobald man sie zum Spielen animieren will wenn sie sich so benimmt ist sie wie ausgewechselt und springt wieder herum. Wenn wir zum Feld gehen - komisches Verhalten, wenn ich danach in den Wald geh - freudiges Herumgehüpfe als wäre nie was gewesen. Sie kriecht wirklich am Boden zu einem zurück wenn man sie Gassi schickt, schleckt 100 mal beschwichtigend und kauert sich dann vor einem zusammen, so als würde man ihr verbieten Gassi zu gehen. Untertags - NULL Problem. Als würde ihr einfach nicht passen WO und WANN man mit ihr geht.

Also ich weiß nicht was sie da von mir möchte...Sie steht dann einfach 20 Minuten regungslos da oder setzt sich hin, bis der Fly alles bepinkelt hat und wir nach Hause gehen. Meistens pinkelt sie ein mal kurz (normal ist 5-8x).
Halbwegs gelöst habe ich das Problem jetzt so: Zuerst hab ichs völlig ignoriert, hab sie dann gar nicht mehr beachtet. Wenn sie nicht war-hatte sie Pech. Dadurch wurde es ein wenig besser. Dann, wenn sie sich vor mich gesetzt hat hab ich so getan als wäre nichts, hab sie gestreichelt und ganz übertrieben freundlich gesagt na lauf, mausi oder sowas. Dann is sie freudigst davongehoppelt und alles war gut. Mit der Zeit ist es so viel besser geworden, dass wir jetzt abends meistens normal Gassi gehen können.


Problem Nr. 2:
Fütterung sieht so aus: Wir füllen das Futter in die Schüssel,(bis dahin müssen beide auf ihrem Platz warten) lassen beide Hunde vor uns sitzen, uns anschauen und auf ein "Bitteschön" dürfen sie anfangen zu fressen. Hat sie brav verstanden, hat auch immer gut funktioniert. Futter schmeckt ihr (Platinum), alles immer super. Kurz nachdem das mit dem Gassiproblem angefangen hat, hat das begonnen. Bis zu dem Moment bevor man Bitteschön sagt, ist ALLES in Ordnung. Sie kommt her, freut sich, dass es essen gibt und setzt sich hin. Man sagt "Bitteschön", sie zieht alles ein und rennt maulschleckend und geduckt auf den Platz zurück. Dann muss man ihr 10x sagen, dass sie essen darf, damit sie überhaupt wieder zur Schüssel geht. Oft frisst sie dann das Futter nicht oder legt sich nur neben die Schüssel. Auch wenn man das ja eigentlich nicht soll: Wenn man ihr dann einzelne Brocken per Hand gibt, steht sie nach 2-3 Happen freudig auf und fängt ganz normal an zu fressen und wedelt. Das Spielchen ging ohne Lösung dann mehrere Monate so. Manchmal hat sie gefressen als wäre nichts, oft hat sie dieses Verhalten gezeigt.
- Wie beim Gassigehen immer auf den Befehl den sie sonst positiv empfindet (Geh Gassi = ich darf frei laufen, Bitteschön = ich darf essen)
Und das TOTAL wahllos, man kann echt nicht sagen wann sie das macht und wann nicht.
Ich dachte mir vielleicht schmeckt ihr das Futter nicht mehr...so wir haben jetzt beide Hunde auf Wolfsblut Wild Pacific umgestellt. Die erste Zeit hat sie fast gänzlich aufgehört sich so zu verhalten. Jetzt beginnt es wieder, nur anders. Jetzt kommt sie her, am Boden kriechend und beschwichtigend, schielt mich dann von unten an - Bitteschön - und fängt aber dann normal an zufressen. Normal stehend und wedelnd. Dann lob ich sie noch, damit sie sieht dass alles ok ist.


Also ich hab absolut keine Erklärung auf ihr Verhalten. Weiß irgendjemand was das bedeuten könnte? Bzw. warum das erst nach mehreren Monaten anfängt? Ich bin nämlich absolut ratlos.
Danke schonmal fürs Zeit nehmen für diese etwas längere Geschichte :p

Lg, Niko
 
also ich muss zugeben ich hab jetzt recht schnell gelesen, da ich gleich auf ARbeit muss.

Aber so wie ich verstehe verhält sie sich immer so wenn du ihr was befiehlst?

Was passiert wenn du einfach nichts sagst?

also einfach Gassi gehen (als Verb), (also ihr geht einfach mal spazieren), anstatt "Gassi Gehen") (als Befehl).
Also wenn du nicht sie machen lässt, sondern sie einfach an die Leine nimmst, und ihr ZUSAMMEN spazieren geht, vielleicht auch mal herausfinden ob sie was toll findet (Quietschie mitnehmen, Fressen verstecken), und sich dann mehr auf den Spass konzentrieren und darauf dass ihr gemeinsam was macht, als auf das Pieseln, und dann einfach mal ohne Befehl einen schönen Spaziergang machen. Pieseln kommt dann bestimmt von ganz alleine.


Dasselbe beim Fressen. Ich lass meine auch ab und an (selten) absitzen, finde das gut bei Hunden die enorm rumwuseln und sich einen abstressen, aber falls deine normal ist, geduldig wartet, würde ich ihr das Futter mal so geben, ohne Befehl sondern eher mit einem freudigen "oh schau mal" und dann schauen was passiert. Gerne auch mal ein wenig yogurt obendrauf, als extra Anreiz.
 
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Zu deinem 1. Problem: Es hört sich für mich so an als würdest du stehenbleiben und die Hunde dürfen laufen. Ist das richtig?

Im Dunkeln werden Hunde oft unsicher, eventuell möchte sie sich nicht von dir entfernern.

Was passiert wenn du einfach weitergehst? Kommt sie hinterher? Ich würde das so handhaben wie Yorkibub vorgeschlagen hat: Anleinen und mitnehmen.

Auch wenn man das ja eigentlich nicht soll: Wenn man ihr dann einzelne Brocken per Hand gibt, steht sie nach 2-3 Happen freudig auf und fängt ganz normal an zu fressen und wedelt. Das Spielchen ging ohne Lösung dann mehrere Monate so. Manchmal hat sie gefressen als wäre nichts, oft hat sie dieses Verhalten gezeigt.

Hm, wenn das funktioniert würde ich das weiterhin so handhaben. Ich füttere meine Hunde oft aus der Hand und wir trainieren dabei.

Mein Hermann ist auch ein sehr mäkeliger Fresser. Manchmal frisst er gut wenn ich ihn aus der Hand füttere, dann wieder wenn ich es vor ihn hinlege, mal stört es ihn wenn die anderen Hunde mit im Raum sind, dann frisst er nur draußen usw. Ich bin sein 6. Zuhause, ich glaube wenn ein Hund nicht bei einem aufwächst kann es passieren, dass der Hund sich ein seltsames Verhalten angewöhnt hat.

Also ich hab absolut keine Erklärung auf ihr Verhalten. Weiß irgendjemand was das bedeuten könnte? Bzw. warum das erst nach mehreren Monaten anfängt? Ich bin nämlich absolut ratlos.

Dass sich Hunde nach einer gewissen Eingewöhnungszeit anders verhalten ist normal. Meine Trainerin meinte dass sich die Veränderung nach ca. drei Monaten zeigt, bei dir hat es scheinbar länger gedauert.

Es hört sich für mich an als wäre die Hündin ziemlich unsicher.
 
Ich weiß ja nicht, wie du erziehst, aber ich möchte es kurz erwähnen: Die Hündin scheint mir sensibel und verunsichert zu sein, deshalb würde ich mir Mühe geben wirklich rein positiv zu erziehen. Niemals laut werden, niemals strafen und immer eine klare, eindeutige Linie fahren. Du musst berechenbar für deine Hündin sein. (und mir selbst würde das ehrlich gesagt echt schwer fallen. bin heilfroh, dass meine Hündin mir die "Menschlichkeit" gut verzeiht) Ich denk mal, in das Thema muss man sich wirklich einlesen, denn viele negative Erzeihungsmethoden nimmt man im Alltag gar nicht als solche wahr.

Ich selbst würde die Hündin vermutlich nachts an der Flexi behalten.

Viel Erfolg!
 
Hey! Danke schonmal für eure Antworten!

Also es ist so...wenn ich sie anleine dann macht sie erst recht nicht. Sie sinds gewohnt, dass wir eben entweder zum Wald oder zum Feld gehen. Der Weg zum Wald ist immer angeleint, da nebenbei die Strasse ist. Auf dem Weg angeleint schleicht sie neben mir her, so als wärs das allerschlimmste, dass sie jetzt auch noch angeleint wird wenn sie eh schon mitkommt. Im Wald angekommen erwacht sie plötzlich und springt herum als wäre nie etwas gewesen. Angst hat sie überhaupt keine draussen. Sie zischt normal dem Fly einfach hinterher und bleibt in seiner Nähe um ihn zum Spielen aufzufordern. Also Wald findet sie scheinbar einfach spannender als Feld.
Nur kurz zur Info, es ist ein beleuchteter Waldweg. Also ich gehe nicht im stockfinsteren spazieren :)

Der Weg zum Feld ist beleuchtet, da ist ein kleineres beleuchtetes Wiesenstück, das große (Wiesen)feld an sich nicht beleuchtet. Gehe ich nur oben bei der kleineren Wiese, macht sie das oft. Gehe ich bis zum Feld, rennt sie auch freudig in der Dunkelheit weg und spielt und macht alles.
Es scheint einfach für uns wirklich eher ein bockiges Verhalten zu sein....so auf: na wenn wir nicht bis dahin gehen wos mir Spass macht...was soll ich da. Als wär ihr einfach langweilig, da sies schon kennt.
Wenn ich sie ignorier und einfach gehe, dann tappt sie auch nur neben mir her.
Feld kann ich also nur stehen und warten oder auf und ab gehen. Und untertags lieben sie es ja auch. Sobald wir wo anders sind (Stadt-angeleint, Urlaub etc) ist das noch nie gewesen, da ist alles so interessant, dass man alles bepinkeln muss - egal welche Uhrzeit.
Wenn ich ein Spielzeug mitnehm ist nur mehr das interessant, da kann ich vergessen, dass überhaupt einer von den beiden was macht. Dann ist nur mehr das interessant. Wir haben immer eine große Runde am Tag wo dann der Ball mitkommt. Die Abendrunde ist wirklich nur zum Zweck.
Aber wie gesagt, das was ich gemacht habe, hat scheinbar funktioniert und es wird immer besser. Ich wüsste nur gern warum sie das gemacht hat...aber das wird whs nur sie wissen :p

Das für mich wichtigere ist die Futtersache...ich will nicht so angeschaut werden, als wäre ich ihr Meister, der ihr gebietet zu fressen.
Wie gesagt auch hier viel besser seit Futterwechsel. Wir machen das mit dem Absetzen und Anschauen, da der andere Hund sein Futter regelrecht inhaliert. Und Anfangs war das für sie auch total in Ordnung. Wenn ich ihr den Befehl nicht geb, schleicht sie sowieso wieder einfach weg. Haben wir auch versucht. Also sie weiss, dass es Fressen bedeutet. Dabei versuch ich eh alles schon extra freudig und lieblich quietschig zu sagen. Bei meiner Freundin macht sie das gleiche, deswegen schliesse ich aus, dass es an mir, meiner Stimme oder an meiner Tonlage liegt. Wenn sie beginnt zu fressen und ich lobe und streichel sie, dann freut sie sich total und wedelt bis sie fertig ist.
Ansonsten haben wir null Probleme. Sie freut sich über uns, wenn wir heim kommen, sie spielt und kuschelt gern. Unsicher ist sie bei glatten Böden, Stiegen, Rolltreppen, Öffis (wir fahren aber sowieso fast immer Auto) usw. Alles was ein ung. Hund halt nicht jeden Tag erlebt. Und am Land gibts das eigentlich auch nicht. Also damit ist sie selten konfrontiert. Das äußert sich dann in Schweisspfoten und super Geruch dazu. Ansonsten ist sie sehr gehorsam, aber nicht wirklich unsicher.

So tut mir Leid, jetzt habe ich wieder einen Roman verfasst :) ist nur schwer in kurzen Worten sowas zu beschreiben.
Danke und Lg!
 
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