Bestimmte Positionen oder Stellungen sind spätestens dann nötig wenn du mir deinem Hund mehr machen willst als spazieren gehen.
Wenn ich zb Dummyarbeit mache, dann ist das Dummyarbeit und nicht Bällchen werfen und der Hund holt irgendwie.
Sie sitzt in Grundposition links neben mir.
Ich erwarte das sie nicht zuckt wenn ich aus dem Stand das Dummy schmeiße oder das sie nicht aufsteht wenn ich gehe um das Dummy auszulegen.
Ich erwarte eine korrekte Ausgabe aus dem Vorsitz in die Hand. Ohne schütteln, ohne Ehrenrunde, ohne schiefen Griff.
Hat sie dann ausgegeben soll sie sich auf Handzeichen wieder in Grundposition setzen. Und zwar in einer bestimmten Bewegungsabfolge und nicht mit dem Hintern rumrutschen oder im Kreis um mich rumrennen oder erstmal schnüffeln gehen.
Und DANN bekommt sie eine Belohnung.
Das ist der Unterschied zwischen belohnen und locken oder bestechen.
Würde ich sie in dem Moment streicheln würde sie ausweichen. Wir arbeiten, konzentriert. Würde ich sie mit quitschig lobender Stimme ansprechen wäre sie sofort raus aus der Konzentration und die Aufgabe in ihren Augen beendet.
Das hört sich für mich nach Befehlen wie bei einem Soldaten an, sorry. Aber das muss ja auch jeder selbst wissen. Ich arbeite anders mit Dino (wenn man das so nennen kann), es soll ja Spaß machen und mir würde der Spaß vergehen wenn ich mit sowas wie "Grundpositionen" und "korrekte Ausgabe aus dem Vorsitz" arbeiten müsste. Ich verstecke den Dummy und sage Dino dass er warten soll, dann sag ich sowas wie "Ok jetzt kannst du suchen" und er sucht. Er ist nicht blöd und weiß auch, dass er ohne mich den Beutel nicht auf kriegt und ihn mir bringen sollte. Macht er das nicht ist es ja sein Problem aber das hat er schnell gerafft und bringt ihn freiwillig damit ich den öffne. Teamwork eben
Mit locken habe ich sie Stück für Stück durch den Tunnel bekommen, den sie mittlerweile mit Vollgas beim logieren benutzt. Wofür sie jetzt natürlich nix mehr bekommt.
Beende ich eine Longierübung benutze ich eine andere Art der Belohnung. Dann löse ich die Übung mit deutlichen, überschwenglichem Jubel auf und schmeiße ein Spielzeug dass sie dann hetzen und totschütteln darf.
Dino traut sich inzwischen Dinge, die er sich vorher nicht getraut hat, sobald ich bei ihm bin, quasi als Backup. So hat er sich langsam herangetastet und ich lasse ihm die Zeit in seinem eigenen Tempo eine Scheu zu überwinden. Er mag kein Wasser. Heute stand er schon bis zum Bauch drin weil ich in der Nähe war und lächelnd mit ihm geredet habe. Wenn ich gehe dann verlässt ihn der Mut wieder und er ist schnell wieder ausm Wasser.
Hat sie einen guten Tag (schmerztechnisch) und kommt bei Rückruf nicht angetrabt sondern angerannt, schmeiße ich zb auch eine Spielzeug hinter mich. Weil hetzen so schön ist. Oder ich kuller zwei Leckerli über den Boden in die Wiese, das Gebüsch. Weil selbst "erjagtes" Futter einfach nochmal geiler schmeckt als in den Hals gestopftes.
Mir wurde abgeraten Leckerlies zu werfen damit er sie suchen kann. Weiß aber nicht ob die These stimmt, werde mich damit nochmal beschäftigen denn Dino sucht gerne Futter. Das ist aber auch nur zum Spaß, ohne Kommandos oder sowas. Für ihn ist es halt eine schöne Beschäftigung im Gegensatz zum wilden Spiel.
Zeigt sie mir entgegenkommende Personen, Hunde, etc an dann lobe ich das stimmlich und ruhig auf die Entfernung.
Und so weiter und so fort.
Du siehst mein Repertoire an Belohnungskonzepten ist groß aber ja, Leckerchen gehören eben auch dazu.
Und zum Thema "Hunde machen das ja auch ohne Leckerli". Ja, das ist richtig. Hunde machen das aber komplett ohne Belohnung. Wer Scheiße macht wird korrigiert, eingeschränkt, zurechtgewiesen. Die Belohnung wenn das "falsche Benehmen" eingestellt wird, ist dass der Druck vom Hund weggenommen wird.
Belohnen und Bestätigen ist ein höchst menschlichen Konzept.