Mein Hund mag mich nicht

Aber ich möchte doch für meinen Hund da sein.
Die Rasse ist eigentlich für die extreme Freundlichkeit bekannt, bei mir fehlt sie leider.
Werde wohl dann etwas seltener zu Hause sein, wenn mein Mann da ist.
Du willst mehr weg gehen wenn Dein Mann da ist,nur dass sich dein Hund mehr freut,wenn Du kommst,weil Du Dich rarer machst?
Aus menschlicher Sicht mag die Logik hinhauen,aus Hundesicht aber nicht ;)
Mein Hund ist auch ein absoluter "Ein-Frau"-Hund.Ich bin sein Mensch,dem er sich angeschlossen hat,und der seine Welt ist.Wenn er könnte würde er in mich reinkriechen ;)
Wenn ich wieder komme,und längere Zeit weg war(z.B.Arbeit,wobei er da nicht alleine ist,sondern betreut wird)freut er sich lautstark wie Bolle und würde mich am liebsten "erschlecken".
Natürlich freut er sich auch,dass ich wieder da bin,aber hauptsächlich weiss er eben auch,dass jetzt wieder seine "Hundezeit"beginnt,also sprich es ans gassie gehen,spielen,auf Tour usw.geht.Er ist einfach in freudiger Erwartungshaltung ;)
In meiner Freizeitt sieht die Sache wieder anders aus-da ist er so gut wie immer an meiner Seite-und das weiss er auch ganz genau.War er kurz alleine in der Wohnung,und ich komme wieder,schaut er kurz auf und wedelt,oder kommt mich maximal kurz begrüssen,und dann ist es wieder total selbstverständlich für ihn,dass ich da bin.
Im Auto ist er sogar noch "gleichgültiger",er schaut kurz wenn ich einsteige,interessiert sich aber mehr für das was ich mitbringe,als für mich ;)
Ich kann Dir aber versichern,es liegt nicht daran,dass er mich mal mag und mal nicht-es liegt einfach daran,dass ich in der einen Situation selbstverständlich bin,und keine besondere Erwartungshaltung besteht,während ich es in der anderen Situation nicht bin,und eine Erwartungshaltung besteht.
Ähnlich sehe ich das bei Deinem Hund,Du bist einfach so gut wie immer da,und damit für den Hund selbstverständlich,es besteht keine besondere Erwartungshaltung-während Menschen die das nicht sind,eben nicht selbstverständlich sind,und automatisch eine Erwartungshaltung entsteht,ob jetzt etwas spannendes passiert.
Ich persönlich empfinde es als ein Kompliment,dass Du für Deinen Hund "selbstverständlich "bist,es zeigt nämlcih,dass Dein Hund Dir vertraut,dass Du für ihn da bist.
Mit "Freundlichkeit"hat "Freude zeigen"für mich auch nichts zu tun-es gibt Hunde die sind allem und jedem gegenüber super freundlich-aber einfach echte Schlaftabletten;)

Wenn Du gerne möchtest,dass Dein Hund mehr auf Dich reagiert,ist mehr weg sein aber wirklich kontraproduktiv-Du musst Dich für den Hund bei Anwesenheit einfach spannender machen :)
 
[QUOTE="Entenwackele, post: 952589, member: 18913"mich für den Hund bei Anwesenheit einfach spannender machen :)[/QUOTE]
Vlt badest du auch mal in Würstchenwasser?;)

Asco der 1. Cocker War immer mit mir auf Arbeit.
Ich war Chef der Firma.
Auf den Baustellen lief er frei rum, bei absolutem Gehorsam, ein Pfiff, Asco war da.
Er war auch der Erste bei Feierabend der am Auto stand.
Zu Hause, hatte ich absolut nichts zu melden.
Es war fast so, als hätte er gesagt.
,' Was willste Alter ich hab Feierabend"
Er schien mich kaum zu beachten, da seine Rute kupiert war, konnte ich auch kein schwaches wedeln erkennen.
Meine Frau, meine Kinder begrüßte er wie Charly Rivel.
Aber dennoch mochte mich der kleine Kerl.
Er hat es oft genug gezeigt und ich hatte das Glück HH kennen zu lernen,die mich darauf aufmerksam gemacht haben
 
Und: ist die Freude beim Wiedersehen immer unbedingt Freude oder auch mal ein Maßregeln? "Du hast dich unerlaubt aus meiner Kontrolle entfernt, das ist gefährlich! Tu das nie wieder!"
Bei Paco war das "freuen", wenn ich nach Hause kam, echt schlimm. Ich dachte immer: gleich kriegt er nen Herzinfarkt. Ich bin sicher, dass das aber auch viel mit Kontrollverlust zu tun hatte. Ich hatte mich einfach erdreistet das Haus ohne ihn zu verlassen :D
Bei Charlie ist es so, dass er nicht zur Tür soll, wenn jemand rein kommt. Er freut sich heftig schwanzwedelnd auf seinem Deckchen. Das ist viel angenehmer. Wenn ich mich dann umgezogen habe und auf dem Sofa sitze, kommt er meist zum schmusen dazu.
Paco war immer "mein" Hund, das war manchmal für mich und für ihn sehr stressig.
Charlie ist "unser" Hund, das ist viel entspannter ;)
 
Ach, und je älter Paco war, desto schlimmer wurde es. Früher blieb er problemlos alleine. Zum Schluss war alles, bei dem ich nicht dabei war, purer Stress für ihn. Er dachte halt von Anfang an, dass ich seine Mama war (Scherz)
 
Ich freu mich eher, wenn Lucky nicht so angestürzt kommt, wenn ich nach Hause komme. Für mich ist das ein Vertrauensbeweis- dass er davon ausgeht, dass ich ja sowieso wieder komme. Ich weiß dann, dass er entspannt war und nicht auf Biegen und Brechen gewartet hat. Das war ganz anders, als er neu bei uns einzog und dauerte Jahre.
Aslan hatte das Urvertrauen in uns zum Glück von Anfang an. Ist allerdings auch ne ziemlich autonome Rasse, obwohl ich es liebe, wenn ich auf dem Sofa liege, er sich ganz eng vor mich legt.
 
Sei froh, wenn dein Welpe bei dir nicht ganz so überschwenglich ist.
Das ist auch eine Sache des Respekts, finde ich - zumindest wenn sie dann älter werden.
Ich weiß ja nicht, was du für eine Rasse hast, aber ein 20kg Hund, der sich vor Freude überschlägt und an dir hoch springt, ist dann nämlich auch nicht ganz so witzig.
Und es ist viel angenehmer, wenn der Hund entspannt bleibt.
 
Mal eine Frage. Ist es manchmal nicht auch das anbiedern?

Also aus Hundesicht. Es gibt ja Hunde, die biedern sich anderen Hunden regelrecht auf. Und ich hab die Beobachtung gemacht das dies von den anderen Hunden oft eher negativ gewertet wird.
Hingegen wenn ein Hund sich eher kühl reserviert verhält fordert das die Hund eher noch dazu auf sich um diesen zu bemühen.

Ganz extrem ist das dann auch tatsächlich wenn ein kühl-reservierter auf einen sich anbiedernden Hund trifft.

Vielleicht ist das bei Menschen ähnlich. Einerseits geht ihr aktiv auf eure Hunde zu. Die Hunde können da also den passiven Part übernehmen. Die Partner oder wer auch immer haben den Hunden gegenüber den passiveren Teil übernommen und der Hund den aktiven?

Früher sollte Luke beim heimkommen ruhig bleiben. Er puscht sich rassetechnisch einfach extrem schnell hoch. Das blieb bei der Epi auch zuerst auch bestehen er puschte nämlich noch viel stärker und reagierte im schlimmsten Fall mit Anfällen.
Tja irgendwann war unklar ob er noch lebt wenn ich Abends heimkomme und das über Wochen und da hab ich das gelockert. Heute freuen wir uns jedes Mal wie doof wenn wir uns wieder sehen. Gut ok, wenn ich im Keller war ist seine Freude meiner weit überlegen. Dafür wenn ich von der Arbeit komme manchmal, freut er sich viel kürzer als ich. :cool:
 
Bei uns ist es auch so: Ich bin normal immer da und Enzo hebt meist noch nicht mal mehr den Kopf, wenn ich mal kurz weg war. Kommt mein Partner nach Hause ist große Party angesagt.
Bin ich mal 3-4 Stunden weg, steht er "immerhin" mit leicht wedelnder Rute vor der Tür - aber gut möglich, dass mein Partner ihn da ein bisschen "aufstachelt" ;)

Du merkst es (4 Wochen sind noch eine kurze Zeit) aber sehr schnell an anderen Dingen. Ist Enzo unsicher, schaut er erst zu mir. Meint er, es wäre Fütterungszeit, kommt er zu mir, auch wenn mein Partner ihn oft füttert.

Besonders in trainierten Situationen merke ich es seit letzter Woche sehr deutlich:
Wir haben noch eine Ferienwohnung in der Waldarbeiter wohnen. Kommen die nach Hause und laufen durch Hof zum ein- und ausladen ist das Tor offen. Enzo muss dann also am Fuß sitzen. Mein Partner muss ihn dann zu sich rufen und absitzen lassen - er muss auch noch bei ihm (dem Hund) in der direkten Nähe bleiben. Ich kann weiter im Hof (so 5m um Enzo rum) arbeiten. Enzo schaut mich an, wenn die Arbeiter kommen - ich schaue zurück und er setzt sich auf seinen Platz.

Gestern morgen waren wir mit seinem Hundekumpel unterwegs. Enzo kannte die Strecke noch nicht, dann lief er bisher immer mit dem anderen Hund. Gestern ist er aber statt dem Hund mir hinterher (die Ecke des anderen Hundes war aber sicher interessant).

Ist mein Partner abends noch mal unterwegs, ist Enzo unruhig (so, wie es ein Molosser ist). Bin ich abends mal nicht da, legt er sich zu meinem Partner vors Sofa und schläft.
Fürs letzte pipi machen muss mein Parter mit ihm vor die Tür auf die Wiese (in unserem Hof) gehen. Ich kann in der Tür warten - da geht er von alleine.

An solchen Beispielen merkst du immer wieder, dass es nicht immer die Freude des Hundes sein muss, die dir "beweist" wie "wichtig" du ihm bist. Die Ruhe ist in vielen Fällen einfach Erfahrung, die er schon gemacht hat (du kommst immer wieder) und später einfach das Vertrauen (du passt auf, du regelst, etc.) Im täglichen Umgang ist das vel wichtiger, als dass er sich ausgelassen freut!
 
Mal eine Frage. Ist es manchmal nicht auch das anbiedern?

Das ging mir ehrlich gesagt auch durch den Kopf. Klar, manchmal sind es auch einfach die Vorlieben eines Hundes - daran kann man nicht viel machen, außer es zu akzeptieren. Und manchmal ist es gerade in der Begrüßungssituation auch schlicht die Aufregung über das außergewöhnliche Ereignis. Aber ich sehe es halt sehr oft, wie sich manche Menschen bei ihren Hunden aufdrängen, förmlich um Aufmerksamkeit betteln. Und das nehmen viele Hunde nicht sonderlich positiv wahr. Manche nehmen das zum Anlass, ihren Menschen ordentlich zu erziehen. Manche ignorieren das schlicht und machen weiter ihr Ding. Manche finden das sogar regelrecht lästig und versuchen sich zu entziehen, wenn nicht gar zu wehren.

Wenn wir ehrlich sind geht es uns Menschen ja nicht unbedingt anders. Mal kurzfristig finden wir es vielleicht noch ganz schmeichelhaft, wenn sich jemand ständig bei einem einschleimt. Aber spätestens nach eine Weile hat man das reichlich über, und überlegt eher wie man denjenigen schnell wieder loswerden kann. Auf jeden Fall sind diese "Schleimer" nie diejenigen, deren Nähe man sucht oder an denen man sich orientiert, oder?

Bei meinen Hunden habe ich es jedenfalls immer vermieden, mich großartig beliebt machen zu wollen. Vielmehr habe ich raushängen lassen, was ich doch für tolle Ideen habe, über welche prima Sachen ich verfüge, und dass ich überhaupt eine voll coole Socke bin. Ohne den Hund dabei direkt aufzufordern. Und wenn sie dann gerne mitmachen wollten - ja klar, darfst gerne mitspielen! (Und ich glaube, das ist auch mit ein Grund weshalb bisher alle so gerne und motiviert gearbeitet haben: Auch da hab ich nie was groß gefordert, sondern sie durften mitmachen. Und wenn sie nicht wollten, nicht mein Problem, ich hab auch alleine Spaß! Weshalb sie bisher alle das gemeinsame Training immer eher als Privileg gesehen haben und nicht als Zwang.)
 
Also meine Hunde freuen sich extrem wenn ich heim komme. Und wenn Dominik heim kommt. Oder wir Besuch bekommen. Oder wenn der Postbote kommt. Oder der Paketdienst. :D
 



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