Hilfe! Mein Hund mag mich nicht mehr und beisst

Hallo ihr Lieben,
Ich bin total verzweifelt. Meine Hündin Bella ist 8 Jahre alt. Ich habe sie als Welpe bekommen und wir waren ein eingespieltes Team.
Vor 7 Monaten habe ich meine Tochter bekommen und damit hat sich auch das Verhalten von Bella geändert. Mit Baby und allein erziehend war Bella nicht mehr die Nummer 1. Ich habe mein Bestes gegeben, dass sie nicht zu kurz kommt, aber ich denke sie hat sich benachteiligt gefühlt, denn meine Aufmerksamkeit lag und liegt auf dem Baby. Sie lief so nebenher. Sie fing dann an, meist Männern, die sich näherten in die Schuhe zu schnappen.
Auf meine Befehle hörte sie immer weniger. Zudem sind wir 2x umgezogen und leben jetzt wieder bei meinen Eltern, die mich unterstützen. Bella hat in meiner Mutter eine neue Bezugsperson gefunden und folgt ihr auf Schritt und Tritt.
Leider kann meine Mutter nicht wirklich mit Hunden umgehen und sie kann machen was sie will.
Meine Aufgaben wurden dann die "unschönen", Zecken entfernen, Krallen schneiden, zum Tierarzt bringen. Mittlerweile rennt sie weg, wenn sie mich sieht. Meine Mutter ist überfordert und sagt nichts und mein Vater mag sie gar nicht. Da knurrt sie und fletscht die Zähne und beißt ihm in die Schuhe.
Ich wollte ihr heute das Geschirr abmachen, aber sie knurrt mich an und ich habe Angst, dass sie mich beißt.
Es wird immer schlimmer.
Ich möchte das so gern wieder hinbekommen und wäre dankbar für Eure Hilfe.
 
Hallo, gut , dass Du endlich Hilfe suchst
und vielleicht auch bereit bist , an den Fehlern bei der Erziehung deiner Hündin zu arbeiten .

Ich würde der Hündin jetzt, möglichst schnell einen guten Maulkorb verschaffen , damit keiner mehr Angst haben muss.

Auch ist es nun angebracht , mit dem Hund ein Training zur Unterordnung jetzt intensiv und regelmäßig abzuhalten .
Dass der Hund bei Dir vernachlässigt wurde als das Baby kam , mag ein Grund sein , dass der Hund sich nun so verhält .
Ich glaube , die Erziehung bei der Hündin, war und ist grundsätzlich nicht ausreichend und sehr mangelhaft .
Da Du dieses wohl auch bisher nicht richtig machen konntest und scheinbar auch sonst niemand da ist,
welcher mit Hunden richtig umgehen könnte, wäre es an der Zeit , in einen Verein, oder in eine Hundeschule zu gehen,
damit Du dort mit dem Hund, unter Anleitung trainieren kannst .
Es sollte Dir dort , von Menschen mit Hundeerfahrung gezeigt werden , welche Methoden es gibt und wie es möglich wird ,
in Zukunft weitere Erziehungsfehler zu vermeiden .
Aber es ist wohl nur mit großem Aufwand, Zeit und Geduld noch möglich, die Fehler , oder Versäumnisse bei der Hundeerziehung,
aus der Vergangenheit jetzt wieder zu korrigieren .

Frage , was für eine Hündin, aus welcher Hunderasse, oder Mischung ist Bella ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch ist es nun angebracht , mit dem Hund ein Training zur Unterordnung jetzt intensiv und regelmäßig abzuhalten .
Ich bezweifle dass ein "Unterordnungstraining" angebracht ist.

Das Problemverhalten welches der Hund zeigt, ist nicht das Resultat von zu wenig Training.
Ich denke die Ursache des Problems ist viel ganzheitlicher und grundlegender.
Irgendwas in der alltäglichen Kommunikation, in der Beziehung und im Umgang mit dem Hund läuft grundlegend verkehrt.

Ein ausgeglichener Hund, der sich verstanden und respektiert fühlt, der seinem Menschen vertraut - der wird nicht plötzlich Agressiv und bissig weil ein Baby da ist und man weniger Zeit hat.
(Zumahl meiner bescheidenen Erfahrung nach, man einen Hund wunderbar in den Babyalltag integrieren kann. Kinderwagenspaziergänge oder viel kuscheln auf der Couch. Immer wenn ich auf meine Nichte (mittlerweile 2) aufgepasst habe, konnte ich Arek wunderbar einbeziehen weil er dann einfach "da war")

Hier muss geguckt werden WIESO sich der Hund so verhält - und dann muss man an sich selber arbeiten und dem Hund ein stabiles, souveränes, liebevolles, faires Leben ermöglichen. Das geht nicht in 20 Minuten "Training" am Tag sondern liegt im allgemeinem Umgang mit dem Lebewesen begründet. Wird der Hund respektiert, verstanden und angemessen "geführt", ist er bereit sich anzupassen und unterzuordnen. Ohne künstliches Training.

Ich würde mir ganz dringend einen guten Trainer nach Hause holen - der mich und meinen Alltag sieht - der mir Tips im Alltag zeigen kann wie ich mit dem Hund umgehen sollte. Denn ihr Verhalten ist nur ein Symptom. Wenn ihr das Verhalten durch "Training" deckelt - ist Ursache nicht behoben und dem Hund nicht geholfen. Sinnvoller für alle ist es immer, an der Ursache zu arbeiten, damit der Hund nicht reagieren muss wie er reagiert. Die Ursache zu beheben ist für den Hund besser und für euch nachhaltiger das es keine Nebeneffekte oder Rückschläge gibt, die beim "Symptome-deckeln-Trainings" häufig vorkommen.

Ferdiagnosen sind immer schwierig - ich könnte mir folgendes vorstellen (was nicht heißt dass es so sein muss):

aber ich denke sie hat sich benachteiligt gefühlt, denn meine Aufmerksamkeit lag und liegt auf dem Baby.
Wie sieht denn dein Alltag mit Baby aus dass der Hund gar nicht einbezogen werden kann?
Kuscheln auf der Couch, spazieren mit dem Kinderwagen, greifen/drehen/Spielzeug hinhalten auf der Krabbeldecke auf dem Boden.
Das sind doch alles Dinge, die ihr zu dritt machen könnt (Du, Baby, Hund)
Sie fing dann an, meist Männern, die sich näherten in die Schuhe zu schnappen.
Auf meine Befehle hörte sie immer weniger. Zudem sind wir 2x umgezogen und leben jetzt wieder bei meinen Eltern, die mich unterstützen.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass du in deinem Leben, seit das Baby da ist, recht überfordert und gestresst bist.
Umzug zu den Eltern, alleinerziehend. Auf Bella wirkst du unsicher und überfordert. Du bist nicht in der Lage "Gefahren" abzuwehren und das kleine "Rudel zu führen". Also sieht sie sich gezwungen, dich, das Baby und sich selber zu schützen. Ich weiß ja nicht was mit dem Vater des Kindes ist, aber vielleicht hast du derzeit auch eine schlechtes Bild von Männern - eine angespannte Körperhaltung oder eine Abneigung kann ganz unbewusst sein. Doch Hunde merken das. Vielleicht hat sie ja auch früher schlechte Erfahrung mit Männern gemacht.
Bisher war das kein Problem da Bella dir vertraut hat. Doch nun meint sie, du hast dein Leben und die "Sicherheit der Familie" nicht mehr im Griff.

Warum sollte sie auf deine Befehle hören - als "zuverlässiger Rudelführer" hast du dich disqualifiziert.
Und das hat nichts mit fehlendem "Unterordnungstraining" zu tun.
Bella hat in meiner Mutter eine neue Bezugsperson gefunden und folgt ihr auf Schritt und Tritt.
Vielleicht, vielleicht auch nicht.
vielleicht traut Bella deiner Mutter nicht über den Weg und kontrolliert sie.
Vielleicht neigt Bella auch einfach zu Kontrollverhalten (welche Rasse ist sie denn?) und mangels sinnvoller Beschäftigung such sie sich dann ihre eigene Aufgabe (gerade bei Hüte-Hunden keine Seltenheit)
Meine Aufgaben wurden dann die "unschönen", Zecken entfernen, Krallen schneiden, zum Tierarzt bringen.
Warum lässt du das zu?
Es sollte doch möglich sein für mehr "Quality-Time" zu sorgen.
Ob mit oder ohne Baby - sorge dafür dass du und deine Bella gemeinsam schöne Momente im Alltag erlebt.

Was mag dein Hund, was macht ihr Freude? Worin geht sie auf? Welche Aktionen von dir mag sie?

Du kannst deine Bella nach jedem Spaziergang mit einem Flohkamm vorsichtig durchkämmen. (aber bitte nicht unter Zwang - so, dass ihr deine fürsorgliche Fellpflege angenehm erscheint)
So hast du schon mal ein bisschen "Quality-time" und sammelst Zecken ab, bevor sie sich festbeißen.
Mittlerweile rennt sie weg, wenn sie mich sieht.

Ich wollte ihr heute das Geschirr abmachen, aber sie knurrt mich an und ich habe Angst, dass sie mich beißt.

Aus welchen Gründen auch immer - deine Hündin vertraut dir nicht.
Und das wird an deinem Verhalten liegen. Das Vertrauen musst du dir erst mühsam wieder erarbeiten.

Aber das sind alles Vermutungen - wie gesagt würde ich da einen vernünftigen Trainer kommen lassen,
der dir hilft, mit deinem Hund angemessen umzugehen. Der eure Beziehung stärkt und deine und die bedürfnisse des Hundes im Blick hat.
Hunde sind Spiegel ihrer Menschen - ein Hund kann nur dann ein ausgeglichener, toller Begleiter sein, wenn sein Mensch sich als kompetenter Hundehalter erweist.

Würde ich einen Trainer suchen, würde ich auf dieser Seite gucken:
https://www.trainieren-statt-dominieren.de/trainer-umkreissuche (coockies müssen erlabut werden, dann kommt eine Trainer-Umkreissuche)

Viel Erfolg euch und alles Gute!
 
Wie sieht denn dein Alltag mit Baby aus dass der Hund gar nicht einbezogen werden kann?
Das der Hund gar nicht mit einbezogen wird ist so nicht richtig. Bella war immer mit dabei und wurde und wird gekuschelt, Bälle geworfen, spazieren gegangen usw, aber eben anders als vorher.

Warum lässt du das zu?
Ich weiß nicht genau was du damit meinst? Dass ich nur die unschönen Dinge mache? Vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt. Ich mache auch schöne Dinge mit ihr, aber sie ist meist bei meiner Mutter. Die traut sich aber nicht wirklich sie anzufassen. Alles was dann unangenehm sein könnte, mache eben ich. ) :
 
Hallo Hermann,
Bella ist ein Jack Rusell- Chiauwawa Mix.
Hallo tina12345 ,
ich denke auch die Eigenschaften der unterschiedlichen Hunderassen solle man berücksichtigen .
Bei Jack Rusell - Terriern ist die Neigung zum selbstständigen , mutigen Auftreten häufig ausgeprägt
und kann bei ungenügender Erziehung und mangelndem Einfluss auch unangenehme Formen zeigen .

Auch wenn einige Schreiber hier häufig bei Problemen nach tiefgründigen Erklärungen in der Hundeseele forschen möchten,
meine ich , ist es doch ein Vorteil , wenn durch Training und gezielte Übungen, die Fähigkeit zum Gehorsam verbessert wird
und versucht wird , unerwünschte Verhaltensmuster zu korrigieren . Dabei solle sowohl mit positiver Motivation , als auch mit Druck
und konsequentem Verhalten aller Beteiligten , eine neue Konditionierung bei der Hündin erfolgen .
Wie man dabei vorgehen kann , muss sich nach dem individuellen Verhaltensweisen bei der Hündin wehrend es Trainings richten .

Aber wie ich schon erwähnt habe , wird es wohl nur mit Hilfen durch eine Hundeschule , oder Verein gelingen.
dass Du auch Dein Verhalten ,den Erfordernissen bei der Hundeerziehung entsprechend korrigieren kannst .
Die Inanspruchnahme von privaten Einzeltrainerstunden , halte ich für zu kostenintensiv
und ist auch mit dem Glück verbunden , einen geeigneten Trainer zu finden , der die Situation bei Dir richtig und schnell einschätzen kann .
Wichtig ist vor allem , dass Du lernst , wie Du Deinen Hund am besten erziehen kannst .
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit sitz/platz/Fuß-Übungen wirst du das Problem nicht lösen. Ich denke Bella ist damit überfordert, dass sich ihr Alltag völlig geändert hat indem du jetzt ein Baby hast, das natürlich deine Aufmerksamkeit braucht, durch die beiden Umzüge und dadurch dass mit deinen Eltern noch zwei weitere Personen mit im Haushalt leben.

Wenn Hunde Menschen im Haushalt verfolgen ist das kein Zeichen dafür, dass sie eine enge Bindung an die Menschen haben sondern der Hund stalkt den Menschen. Der Grund kann sein, dass der Hund unsicher ist und sich nur in der Nähe dieses Menschen sicher fühlt oder der Hund vertraut dem Menschen (noch) nicht und möchte ihn beobachten. Ein Unterschied ist wenn der Hund sich in der Nähe des Menschen aufhält aber liegen bleibt wenn der Mensch kurz den Raum verlässt.

Manche Hunde können nicht einfach nebenbei laufen. Mein Balou ist so ein Hund. Er hat auch schon einen Scheinangriff auf Menschen veranstaltet, die an uns vorbeigelaufen sind oder auf die Bedienung wenn er mit in einem Restaurant war. Er muss wissen was er in solchen Situation zu tun hat und dass er uns nicht verteidigen muss.

Ich würde dir eine Einzelstunde bei einem positiv arbeitenden Hundetrainer empfehlen der sich die Situation vor Ort angucken kann.

Bellas Rassen spielen auch eine Rolle weil ein Jack Russell Terrier eher mal "nach vorne" geht als andere Rassen und der Chihuahua ist auch eine mutige Hunderasse.
 
Eine Schildrüsenunterfunktion kann das Verhalten auch gewaltig verändern.Ebenso Schmerzen.Ich würde erstmal tierärztlich)physiotherapeutisch evtl "Baustellen" abklären lassern.
Großes Blutbild,alle 8 Schilddrüsenwerte,Beweglichkeit checken.
Ist da alles im grünen Bereich,bitte einen Trainer der mit positiver Verstärkung arbeitet ,suchen.
Wäre schön,du würdest uns über die Ergebnisse informieren.
 
Ich schließe mich manfreds Meinung an. Vertrauensbildung und korrekter, fairer Umgang mit dem Hund ist wichtig.

Und ich denke auch, das bereits vor der Ankunft des Babys einiges im Argen lag, ist wahrscheinlich nur nicht so aufgefallen.
Ein Hund, der Grundvertrauen zu seinem Menschen hat, "kippt" nicht plötzlich verhaltensmäßig völlig um, wenn sich was verändert.

Und ich gebe zu bedenken, das das von hermann vorgeschlagene Unterordnungstraining auch nach hinten losgehen kann. Wenn es sich nur auf "Unterordnung", also die Ausführung von Kommandos beschränkt.
Ein Hund, der verhaltensmäßig ständig nur "gedeckelt" wird, explodiert u. U. in einer Krisensituation, wenn das Maß dann plötzlich voll ist.
 



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