Beim jeweiligen Dachverband - in Deutschland also beim VDH und sollte das keine Wirkung zeigen bei der FCI direkt.
Wo wird vermerkt, bei welcher Verpaarung welche Krankheiten hervor gekommen sind?
Es gibt Seiten, wo diveres Hunde mit diversen Krankheiten gelistet werden - ist allerdings noch ziemlich im Aufbau soweit ich weiß. Ansonsten können dir gute Züchter Auskunft darüber geben. Ich habe zum Beispiel Kontakt mit einer Malinois-Züchterin, die einen wahnsinnigen Überblick hat, sie sagt genau, der Deckrüde ist gesund, der Bruder hat mit vier Jahren aber schon schwere Spondylose, lass lieber die Finger davon. Man ist halt als Welpeninteressent doch darauf angewiesen, dass Züchter ehrlich sind - und sollte mir ein Züchter gewisse Fragen nicht beantworten können, dann kaufe ich nicht bei ihm.
Wenn ich frage: Warum er sich ausgerechnet für diese Verpaarung entschieden hat und er sagt mir: weil beides Schönheitschampions sind - dann bin ich falsch.
Wo wird verzeichnet, wo welcher Grad von Verwandtschaft besteht (bez. auf Inzucht)?
Seriöse Züchter kennen sich damit aus, haben sich fast schon studienartig die Blutlinien, Inzuchtkoeffizienten, etc. durchgesehen und inzwischen gibt es auch die ein oder andere Database im Internet, wo alles aufgeschlüsselt wird. Ansonsten kann man manuelle Berechnungen über Generationstiefe und Inzuchtkoeffizient anhand der Ahnentafeln vornehmen.
Und vorallem eben auch: wer kommt überhaupt auf die Idee, einen Wurf- oder eine Zuchtstätte abzunehmen und die Hunde auf Tauglichkeit zur gesunden Fortpflanzung zu überprüfen?
Die Würfe eines Züchters werden vom sogenannten Zuchtwart abgenommen, der vom jeweiligen Rassehundeverein ernannt wird oder sich selbst dazu bereit erklärt. Der Zuchtwart darf sein OK für den Verkauf der Welpen allerdings erst geben, wenn ein Tierarzt bescheinigt hat, dass die Welpen geimpft, gechippt, entwurmt und auch ansonsten augenscheinlich gesund sind.
Meldet ein Züchter eine Zuchtstätte an, wird diese vom Verband selbst (bei uns der ÖKV) überprüft und nicht vom jeweiligen Rassehundeverein, unter dem ich im Endeffekt züchten würde (ich züchte nicht, nur um es mal vorweg zu klären).
Ob ein Hund zuchttauglich ist oder nicht setzt sich, je nach Rassehundeverein, aus verschiedenen Komponenten zusammen. Das sind zum einen Gesundheitsnachweise (die meist bei einem anderen Tierarzt überbefundet werden), zum anderen Ausstellungsergebnisse, die den Standard des Hundes bestätigen und dann noch diverse Prüfungen, Zuchtzulassungsprüfungen, Wesensprüfungen oder Körungen (hängt natürlich auch von der Rasse ab).
Ob zwei gesunde Hunde jetzt gesunde Nachkommen bringen kann man natürlich erst feststellen, wenn der Wurf gefallen ist - manches schon kurz nach der Geburt, andere Dinge erst ab einem gewissen Alter. Seriöse Züchter und Deckrüdenbesitzer nehmen ihre Hunde aus der Zucht sobald gewisse Krankheiten mehrmals auftreten (mehrmals deshalb, weil man bei einem einzigen Wurf ja nicht sagen kann, ob es von der Hündin oder vom Rüden vererbt wurde). Oder eben, man vertraut, wie ich, dieser einen Züchterin und nimmt auch einen augescheinlich gesunden Rüden nicht, weil die Geschwister dieses Rüden eben nicht gesund sind.
lg
Birgit