Wissen Hunde, dass jemand gestorben ist?

Erster Hund
Paco (3 Jahre)
Hallo,
ich bin gerade in der Wohnung meiner vor 4 Wochen gestorbenen Oma. Paco ist wie immer fröhlich das Treppenhaus hochgehüpft, doch als hinter der Tür niemand war, der ihn begrüßt, sah er sehr enttäuscht aus. Auch jetzt wirkt er die ganze Zeit bedrückt und traurig. Meine Oma ist an Krebs gestorben, und ich glaube, er wusste, dass sie sehr krank war. Meint ihr, er weiß, dass sie gestorben oder halt "nicht mehr da" ist?
 
Ich denke sensible Tiere spüren das irgendwas nicht stimmt.

Mein Hund hatte immer Stress, wenn er in ein Seniorenheim ging. Ich denke, da war viel negative Energie...denn es ist leider ...das warten auf den Tod. Die letzte Station.
 
Liebe Doronia,

erst mal möchte ich dir von Herzen mein Beileid aussprechen. Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft, um den Tod deiner Oma zu verarbeiten.:troesten1:

Ich finde es schwer zu sagen, ob Paco verstanden hat, dass deine Oma gestorben ist. Hunde können auf jeden Fall riechen, dass jemand krank ist. Inzwischen werden sogar Hunde speziell dafür ausgebildet, gerade Krebs zu erschnüffeln und so bei der Früherkennung zu helfen (auch wenn dieses Projekt noch in den Kinderschuhen steckt). Es kann also sehr gut sein, dass Paco wusste, dass deine Oma Krebs hat, wie du ja schon vermutet hast.

Aber ob er schlussfolgern kann, dass sie jetzt gestorben ist, nur weil sie nun nicht mehr in der Wohnung war? Das ist eine schwierige Frage. Grundsätzlich sagt man ja, dass wenn ein (tierisches oder menschliches) Familienmitglied stirbt, man den Hund an dessen Körper schnuppern lassen soll. Auf diese Weise könne der Hund verstehen, dass die betreffende Person, bzw. das betreffende Tier tot ist. Wenn man dies nicht tut, führe dies dazu, dass der Hund denke, die Person sei einfach verschwunden, und dies könne er nicht begreifen. So weit die Theorie. Danach zu urteilen, dürfte Paco also nicht verstanden haben, dass deine Oma verstorben ist.

Als meine alte Hündin Ronja sterben musste, hatten wir bereits unsere Lucy. Ronja ging es sehr plötzlich sehr schlecht, und ich habe die letzte Nacht ihres Lebens mit ihr gemeinsam durchwacht. Lucy lag währenddessen die meiste Zeit draußen vor der Zimmertür und wollte unbedingt rein. Sie durfte aber nicht, weil der Tierarzt gesagt hatte, dass Ronja ganz dringend Ruhe brauche. Lucy war während der Nacht sehr unruhig und winselte viel. In den Morgenstunden wurde Ronja dann bewusstlos, und spätestens jetzt war uns klar, dass sie dabei war, zu sterben. Wir haben sie dann aus dem Zimmer herausgetragen, und Lucy ist dabei durch die Tür gewitscht. Sie hat ganz hektisch das ganze Zimmer einmal abgeschnüffelt. Danach kam sie ganz still heraus, legte sich unter den Tisch und sagte keinen Mucks mehr. Obwohl Ronja zu diesem Zeitpunkt noch nicht tot war, schien Lucy ganz genau zu wissen, dass ihr Tod zumindest sehr nahe war.
Aufgrund dieser Erfahrung kann ich mir gut vorstellen, dass auch Paco weiß, dass deine Oma jetzt gestorben ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass er es in ihrer Wohnung riechen kann.

Liebe Grüße,
Amica
 
Sie ist im Krankenhaus gestorben, nicht in ihrer Wohnung. Und übrigens haben wir heute schon angefangen, das Wohnzimmer auszuräumen.
 
Ich bin davon überzeugt,dass Hunde den Tod begreifen, wenn sie selbst mitbekommen, d.h.beim Tod dabei sind,oder sich verabschieden dürfen...
In Deinem Fall glaube ich aber eher dass er enttäuscht ist,weil die Oma nicht mehr da ist -nochmal mein Beileid,und auch Eure sicher bedrückte Stimmung spürt.

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Mein Opa ist letztes Jahr an Prostatakrebs gestorben. Meine Mama hat ihn monatelang gepflegt, sein Bett stand in Mamas Wohnzimmer. Da meine Mutter unter der Woche auf Daisy aufpasst, hat sie quasi miterlebt, wie mein Opa abbaute.
Daisy hat Opa die Monate über sehr beschützt. Außer Mama und mir durfte ihn keiner anfassen. Wenn der Pflegedienst kam zum waschen, musste Daisy auf den Balkon gebracht werden.
An dem Tag, als Opa starb, rief meine Mutter mich morgens an (es war ein Sonntag), dass ich kommen müsse, Opa ginge es sehr schlecht. Als ich mit Daisy dort ankam, waren bereits Notarzt und RTW anwesend. Daisy lief neben mir und ich wollte sie vorab schonmal so "verwahren", dass sie die Männer vom Rettungsdienst nicht ankeift, weil sie an Opa dran waren. Aber da kam nichts. Daisy war ruhig, sie ignorierte meinen Opa förmlich und reagierte null auf die Männer. Da wusste ich, dass Opa heute sterben wird. Ich habe es ganz deutlich an meinem Hund erkannt, der so ganz anders reagierte. Sie hat Opa geliebt. Aber sie hat es gerochen.
Sie hat dann Tage nach Opas Tod aber sehr deutlich immer wieder das Pflegebett von Opa aufgesucht, welches noch nicht abgeholt wurde. Ich liess sie auch nochmal in Opas Wohnung, da suchte sie auch alles ab ... ich denke daher nicht, dass Hunde jetzt direkt wissen "ok, der Mensch ist tot" - aber sie haben auch diesen Prozess zu begreifen, dass dieser Mensch nicht mehr wiederkommen wird.
 
Sie ist im Krankenhaus gestorben, nicht in ihrer Wohnung.

Dann glaube ich eher nicht, dass er versteht, dass sie gestorben ist. Wahrscheinlich war er einfach irritiert, als ihr in die Wohnung kamt, und deine Oma nicht wie sonst immer da war. Es kann auch gut sein, dass er deine/eure Niedergeschlagenheit gespürt hat.

Kommt aber sicherlich auch darauf an, wann er deine Oma zum letzten Mal gesehen hat. Durch die Erfahrungen mit Ronja ist mir der Gedanke gekommen, dass sich wahrscheinlich der Körpergeruch eines kranken Menschen oder Tieres kurz vor dessen Tod noch einmal verändert, und Hunde das dann wahrnehmen und einschätzen können. Ich weiß ja nicht, wie lange deine Oma vor ihrem Tod schon im Krankenhaus war. Wenn er deine Oma z.B. eine oder zwei Wochen vor ihrem Tod zum letzten Mal gesehen hat, dann denke ich nicht, dass er ihren bevorstehenden Tod da schon riechen konnte....

Liebe Grüße,
Amica
 
Zuerst: mein herzliches Beileid!


Ich bin überzeugt, dass Hunde wissen, was sterben ist. In deinem Fall allerdings finde ich es wahrscheinlicher, dass Paco nur verwirrt und enttäuscht war, dass die erwartete Begrüßung nicht stattfand. Für ihn war deine Oma einfach nur "nicht da". Er weiß aber ziemlich sicher, dass sie schon recht lange nicht mehr in der Wohnung war, sowas können Hunde riechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt aber sicherlich auch darauf an, wann er deine Oma zum letzten Mal gesehen hat. Wenn er deine Oma z.B. eine oder zwei Wochen vor ihrem Tod zum letzten Mal gesehen hat, dann denke ich nicht, dass er ihren bevorstehenden Tod da schon riechen konnte....

Er hat sie am 25. September zuletzt gesehen, da konnte sie schon nur noch auf der Couch liegen und nichts mehr machen. Am nächsten Tag (Montag) wurde sie dann wieder ins Krankenhaus eingeliefert und starb am Samstag (1. Oktober). :traurig2:
 
Zuerst: mein herzliches Beileid!


Ich bin überzeugt, dass Hunde wissen, was sterben ist. In deinem Fall allerdings finde ich es wahrscheinlicher, dass Paco nur verwirrt und enttäuscht war, dass die erwartete Begrüßung nicht stattfand. Für ihn war deine Oma einfach nur "nicht da". Er weiß aber ziemlich sicher, dass sie schon recht lange nicht mehr in der Wohnung war, sowas können Hunde riechen.

Auch von mir mein Beileid!
Ich denke genauso wie Schnaufnase. Ich meine sogar mal gehört zu haben, dass es Hunde gibt, die den Krebs schon wahrnehmen bevor wir Menschen es überhaupt wissen?
 



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