Vertrauen? Verlustangst? Unsicherheit?

Hallo liebe Mitglieder,

da komme ich mit meinem ersten Beitrag.
Meine Hündin lebt seit November 2016 bei uns (meinem Freund und mir). Sie ist 8 Jahre alt und das Leben war laut Tierheim und Brief bisher kein schönes. Dennoch ist unsere kleine Mala ein Traum von Hund, sie ist lieb zu Tier und Mensch und ist glücklich und zufrieden, wenn sie dabei ist. Bei mir...
Die kleine Maus ist extrem auf mich fixiert (mein Freund und ich haben sie zusammen aus dem Tierheim geholt, ich war dann allerdings eine Woche mit ihr im Urlaub, wo er nicht mit konnte..). Und genau da liegt das "Problem". Mein Freund ist wirklich unglaublich lieb mit ihr, kümmert sich toll um sie und das gefällt ihr auch alles gut. Aber wehe, ich verlasse den Raum, dann ist sie schwups, weg von ihm, mir hinterher. Komme ich nach Hause quiekt sie vor Freude, kommt er, freut sie sich kurz und geht dann wieder schlafen. Wenn er Abends mit ihr raus will, muss ich mit zur Tür kommen, damit sie überhaupt mitgeht. Sind die beiden mal draußen, ist es auch okay für sie und sie geht gerne mit ihm mit.
Allerdings hatten wir jetzt schon zwei mal das Problem, wenn ich zu Hause war, dass sie wieder heim gelaufen ist und vor der Tür gewartet hat (einmal als er mit ihr gegangen ist, einmal als meine beste Freundin mit ihr gegangen ist).
Wir haben schon versucht, dass nur mein Freund sie füttert, nur er mit ihr raus geht, er sie überall mit hin nimmt etc. Aber sobald ich da bin, ist mein Freund vergessen :(
Er ist jetzt langsam so traurig, dass er nicht mehr mit ihr Gassi gehen will und ich kann es wirklich verstehen. Er sitzt stundenlang bei ihr auf dem Boden und streichelt sie und solange ich im gleichen raum bin, lässt sie sich das auch mega gerne gefallen.
Er gibt ihr die Leckerlies und verwöhnt sie, das tue ich gar nicht.

Habt ihr einen Tipp, wie sie sich etwas mehr an ihn binden könnte?

Vielleicht machen wir ja auch was total falsch und sehen es nicht.

Meine vorherige Hündin war in der Hinsicht völlig unkompliziert, daher kenne ich das so nicht...

Vielen Dank schon mal,

liebe Grüße
Marry
 
Hallo Marry,

erstmal Herzlich Willkommen :)

Ich würde probieren, das ganz gezielt zu Trainieren. Spielt eure Mala gern? Jeder Hund lässt sich ja für irgendein Spielzeug begeistern und Spiel ist tatsächlich sehr sehr effektiv um eine Bindung zum Hund aufzubauen!
Vorstellen würde ich mir das ungefähr so, dass du den Raum verlässt, du sie aber ignorierst wenn sie hinterher kommt. Stattdessen versucht dein Freund dann, sie zu sich zu rufen und wenn sie kommt, wird sie eben mit Spiel belohnt. Bspw. ein Zerrspiel, das mögen eigentlich alle Hunde.

Nicht jeder Hund lässt sich von Leckerchen begeistern.
Mein Border Collie ist auch so einer. Der Freund meiner Schwester bspw. macht nichts mit ihm, außer gelegentlich den Ball zu werfen, wenn wir am Stall sind. Und weil er den Ball sehr gern und sehr weit wirft, liebt mein Hund den Typ über alles :denken24: Also, obwohl er "nur" spielt und sonst keinerlei Bindung zu dem Hund hat, ist er trotzdem etwas sehr besonderes für ihn.

Liebe Grüße :)
 
Jeder Hund spielt gerne? Oh mist, dann habe ich ein Ausnahmeexemplar. Mala spielt absolut kein bisschen, weder mit Spielzeug, noch mit Sachen draußen (Stöckchen, Tannenzapfen etc), noch mit ball, Quietschie, Seil oder Ähnlichem.
Lekerlies nimmt sie nur bedingt, würde sie aber niemals mir vorziehen. Sprich, würde ich aus dem Raum gehen, sie mir hinterher und mein Freund mit Leckerlies locken, no Chance...
 
Dann hast du das Spielzeug vielleicht einfach nur nicht interessant genug gemacht :zwinkern2: Ein Hund der wirklich alt ist, okay. Aber ansonsten habe ich noch nie erlebt, dass man einen Hund nicht (wenn auch mit ein wenig Aufwand) zum spielen bringen könnte :zustimmung:

So viele Leute spielen gar nicht mit ihren Hunden, das ist mir wirklich ein Rätsel :nachdenklich1: Ich meine, eigentlich ist das doch genau das, was jeder Hund will - Spaß haben mit seinem Menschen. Natürlich macht sie das nicht, wenn sie das nicht "gelernt" hat. Also wie man mit Menschen spielt.
 
Es gibt viele Hunde die sich nur einem Menschen im Haushalt anschließen. Das ist was normales und darüber sollte Dein Freund nicht traurig sein. Ändern kann man das glaub ich nicht.
 
Ich kenne durchaus Hunde die nicht gern mit Spielzeug spielen. Mein Balou ist so einer. Der läuft einem geworfenen Spielzeug hinterher, aber es ist uninteressant sobald es sich nicht mehr bewegt oder wird nach ein paar Metern durch die Gegend schleppen liegen gelassen. Zergeln ist mal für eine Weile okay. Was er aber gern macht ist mit mir zusammen um die Wette laufen, wobei er natürlich schneller ist.

Du hattest in deiner Vorstellung geschrieben, dass die Hündin ständig mit dir zusammen ist. Dann finde ich es nicht ungewöhnlich, dass sie dich als Hauptbezugsperson ausgesucht hat.

Wenn dein Freund allein mit der Hündin Gassi gehen möchte würde ich vorher weggehen, damit die Hündin dich gar nicht im Blickfeld hat und nicht das „ich muss mich von meiner Hauptbezugsperson lösen“-Problem besteht.

Dein Freund kann eine etwas bessere Bindung aufbauen in dem er viele Dinge allein mit der Hündin unternimmt die ihr Spaß machen, also z.B. treffen mit Hundefreunden, ein gemeinsames „Hobby“, tolle Ausflüge in unbekannte Gegenden wenn deine Hündin damit zu begeistern ist.

Wenn deine Hündin gern Tricks lernt kann er ihr Tricks beibringen und du bringst dich dabei nicht ein.
 
Hi,

In deiner Vorstellung schreibst du einen sehr schönen, emotionalen, langen Text über dich und die enge Verbindung zu deiner Hündin.

Da wird der Freund nicht mal erwähnt ;-)
Ich kann mir vorstellen dass auch bei deinem Umgang, dem zusammenleben mit der Hündin der freund eher "die zweite geige spielt".
Das geht vielleicht ganz unbewusst von dir aus. Und da ist es gut verständlich dass die Hündin sich so stark an dir bindet. Emotional hast du dich ja auch sehr schnell sehr stark an Sie gebunden. Was toll ist.


Lebt der freund eigentlich bei euch?

Vielleicht bist du auch einfach die souveränere.
Du hast sie z.b. Mit zu behinderten Menschen genommen. Hunde sind da oft unsicher, weil behinderte Menschen unberechenbarer sind. Auch Menschen die den Umgang mit behinderten nicht gewohnt sind, wirken oft unsicher und gehemmt. Du aber gehst durch die tägliche Arbeit ganz normal und souverän damit um. Dadurch gibst du dem Hund sehr viel mehr Sicherheit in dieser Situation als vielleicht dein freund der eine andere Arbeit hat.

Auch unabhängig von alle dem gibt es einfach Hunde die sich bevorzugt an einen Menschen binden ohne dass man da großartig Einfluss drauf hat.

Was dein freund tun kann wurde ja schon genannt.
Aber wenn es nicht besser wird ist das eben so. Vielleicht kommt ja dann der zweite Hund aus dem tierheim den sich dein freund sucht ;-)
 
Hallo,
danke für eure netten Tipps.
Es stimmt, Mala und ich haben die eindeutig engere Beziehung von Anfang an, das war sicherlich mein Fehler.
Mein Freund wohnt auch hier und er arbeitet auch mit Menschen mit schweren Behinderungen zusammen.
Er nimmt Mala gerne mit in die Arbeit weil er sagt, dass sie da super toll auf ihn reagiert und es die einzige Zeit ist, wo sie nicht ständig nach mir schaut (da ich ja auch gar nicht da bin) und voll auf ihn fixiert ist.

Das mit dem Spielen hat mich jetzt doch sehr verunsichert.
Mala spielt wirklich absolut gar nicht. Wie kann ich sie denn motivieren?
Rennen tut sie dann, wenn ich es tue aber auch eher ein "muss". Also wenn ich nicht mehr renne, wird sie auch wieder langsamer und überholen beim Rennen würde sie mich auch nie (nicht weil sie nicht schnell genug wäre, einfach weil sie es nicht tut).
Sie ist wirklich einfach am liebsten dabei und wird gestreichelt.
Aber ich möchte natürlich nicht, dass ihr etwas fehlt?!

Meine letzte Hündin hat extrem viel gespielt, was mit viel Spaß gemacht hat. Ist also nicht so, dass ICH darauf keine Lust hätte ;)
 
Ganz ehrlich- es gibt einfach Hunde, die haben da kein gesteigertes Interesse dran. Unser früherer Hund hat auch immer sein Spielzeug angeschleppt, hat es geliebt zu zergeln etc. Fiona macht das nicht bzw ganz selten mal.
Draußen hat sie EIN absolutes Lieblingsspielzeug, das RunningEgg. Aber wenn wir zb gassi sind, interessiert sowas sie null. Das gibt es. Ich würde es einfach akzeptieren.
 
Rumpelwicht, du hast natürlich Recht damit, dass das vollkommen in Ordnung ist und ich würde auch niemals den Hund dazu zwingen wollen oder so. Aber ich finde trotzdem, dass man es zumindest mal versuchen kann. Wenn die Begeisterung dann nämlich doch kommt, kann man damit sehr viel erreichen! So eine Chance nicht zu nutzen, wäre ja auch schade. Wie gesagt, es kann ja gut sein, dass sie den Mensch als Spielpartner einfach nicht kennt.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben